Meine Frau gehört übrigens zu den Gym-Leuten, die derzeit die "Sondermaßnahme" für MS machen. Weder hat sie irgendwelche Vergünstigungen wie weniger Stunden oder keine Klassenleitung noch wird sie irgendwie "ausgebildet" (es gibt in den zwei Jahren zwei Seminartage. TAGE!). Dennoch sagt sie selbst, dass der Zeitaufwand für die MS geringer ist. Der Spruch mit der Arbeit vor 13 Uhr und der Arbeit nach 13 Uhr von weiter oben scheint mir durchaus passend.
Muss sie wirklich ab dem 1. Tag quer durch die Stundentafel alle Fächer (D, Ma, E, GPG, NuT, WiB, ...) unterrichten und ist Klassleitung? Gleich 27 Stunden und keine Hospitationen, Zweitbesetzung etc? Schreibt derzeit die 2seitigen Berichtszeugnisse? Das wäre ungewöhnlich und gleichzeitig würde ich sie beneiden, dass sie das so entspannt sehen kann.
Mit den 2 Tage Seminar sprichst du ein weiteres Problem an: Die Ausbildung der Zweitqualifikanten wird nahezu komplett auf dem Rücken der Lehrer ausgetragen. Mit viel Glück bekommt die Betreungslehrkraft eine Stunde Ermäßigung dafür, alle anderen unterstützenden Lehrkräfte nicht. Die Kollegen nehmen jedoch viel Arbeit auf sich, um sie "mitzuziehen".
Aufgrund der fehlenden Einführung und Ausbildung bzgl. MS-typischer Arbeitsweisen führen die meisten Zweitqualifikanten erst mal ihren "gewohnten Stil" von RS und GY weiter. Deshalb kommt es ihnen anfangs recht anspruchslos vor, es dauert einige Zeit, bis sie die Vielzahl zusätzlicher pädagogischer und erzieherischer Aufgaben wahrnehmen und auch umsetzen.
Wie gesagt, die Erfahrung einiger Jahre zeigt, dass die erste Zeit alle ganz begeistert sind, bis zum Ende der Maßnahme jedoch nur wenige der Mittelschule treu bleiben. Schön langsam nimmt deshalb auch die Einsatzfreude der Lehrer ab, die Zweitqualifikanten intensiv zu betreuen.