Beiträge von Sommertraum

    Sommertraum: vll mal als Elternteil die einzelnen Lehrer anschreiben und um ein Feedback bitten?

    Ich würde es machen ;)

    Ich bin kurz davor, nicht einzelne Lehrer zu kontaktieren, sondern die Schulleitung. Die gibt nämlich als einzige Person die dienstliche Mailadresse öffentlich auf der HP bekannt und weist regelmäßig darauf hin, dass man sie kontaktieren darf/soll.

    Woche Nr. 3 und ich bin mehr als genervt. Nicht als Lehrer, sondern als Elternteil.


    An der Schule meiner Kinder wird Homeschooling folgendermaßen interpretiert (Bayern, Gymnasium, Kinder in Unter- und Mittelstufe)


    Jeden Montag ist ein unüberschaubarer Berg an Aufgaben auf der Homepage abrufbar. Das alles soll komplett selbsttätig bearbeitet werden. Die Lehrer betreuen die Schüler nicht, es gibt keinerlei Hilfestellung oder Unterstützung, denn Austausch zwischen Schülern und Lehrern ist nicht vorgesehen. Auch Lösungen werden größtenteils nicht zur Verfügung gestellt. Zwar haben alle Lehrer dienstliche E-Mailadressen, genauso sind alle Schüler-Mailadressen der Schule bekannt, genutzt wird es nicht. Ob alles gemacht wird, interessiert auch keinen. Auch mebis wird nicht genutzt.

    Damit den über alle Maßen genervten Beteiligten in den kommenden 2 Wochen Ferien nicht langweilig wird, gab es diesen Montag für diese Zeit gleich noch viele Arbeitsaufträge mit.

    Ich bin kurz davor, meinen Kindern zu sagen: "Lasst es bleiben, es interessiert sowieso keinen."


    Da ich selbst Lehrer bin, kann ich diese Arbeitsweise überhaupt nicht verstehen, denn ich stehe im Dauer-Austausch mit meinen Schülern, unterstütze, motiviere. Dabei ist meine Schülerschaft viel schwieriger zu erreichen und trotzdem funktioniert es inzwischen. Selbst diejenigen, die sich gerne drücken, sind bei der Sache, engagieren sich teilweise sogar mehr als im regulären Schulalltag.

    Ich bin grade etwas angefressen. Mebis (die online Platform in Bayern) läuft nach anfänglichen Problemen einigermaßen. Dennoch ging es wohl manchen Eltern und Entscheidungsträgern nicht schnell genug und so wurde an meiner Schule noch ein "Schülerportal" eingerichtet, über das man ebenfalls Arbeitsaufträge stellen und in Kommunikation treten kann (auch von Eltern-/Schülerseite).

    Das Ganze führt aber auch dazu, dass man mehrgleisig fährt. Man stellt seine Materialien und Aufgaben auf Mebis und dann soll man (bisher ist es ein echtes "sollte") das auch über das Portal tun (nur: manche Formen der Bereitstellung, die mit Mebis möglich sind, gehen im Portal nicht, man kann also nicht 1:1 kopieren).

    Soweit, so noch ok ... jetzt plant die SL, Videokonferenzen zu erproben ...

    Mir wird das langsam zu viel an Aktionismus. Jetzt läuft das Ganze grade mal eine Woche und schon haben wir zwei neue Ideen, wie man es anders / besser machen könnte - ohne abzuwarten, wie gut es denn mit der ursprünglichen Idee läuft (wobei ... ist das nicht unsere Herangehensweise seit Jahren? Immer wieder neue Ideen und die Umsetzung der alten bleibt mangels Zeit und Energie liegen?).

    Vielleicht bekommt dein Schulleiter von Schülern/Eltern mitgeteilt, dass sie mit mebis überfordert sind? Vielleicht hat er aber auch festgestellt, dass nicht alle deine Kollegen mit dem gleichen Ehrgeiz wie du Materialien zur Verfügung stellen und sucht deshalb nach Alternativen? Mebis wurde bisher ja von vielen Lehrern nur ungern benutzt und diejenigen, die sich nicht vor der Schulschließung schon damit beschäftigt haben, werden es wohl jetzt auch nicht tun (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).


    Gründe für eine weitere Plattform gibt es also viele. Dass dich das nervt, verstehe ich aber trotzdem, ginge mir nicht anders.

    Leider finde ich zu dem Thema auch die Ansagen zu schwammig. Gebauer hat in NRW was von freiwillig gesagt. Feste Abgaben also eher nicht drin, so dachte ich. Bei uns ist es in jedem Bildungsgang anders geregelt. So richtig weiß ich es auch nicht.

    Mehr Verbindlichkeit wäre schön, aber eben auch nicht unbedingt möglich, wenn die Schüler keinen PC haben.

    In Bayern wurde ganz deutlich die Ansage gemacht, dass die Lehrer die Schüler weiterhin mit Lehr-/Lernmaterial versorgen müssen und die Schulschließungen keinen Ferien sind. Die Lehrer wurden ausdrücklich auf die Dienstpflicht hingewiesen.

    Digitale Einzelbetreuung der Schü ist wesentlich aufwändiger.

    Als ob es mit dem Versenden der Aufgaben getan wäre. :weissnicht:

    So läuft es bei mir leider auch.


    Allerdings ist es bei meinen Kindern (Gym, Unter- und Mittelstufe) ganz anders: Nur 2 der mindestens 15 Lehrer sind erreichbar und zeigen Engagement. Der Rest hat nur Buchseiten mit Übungen ohne Lösungen angegeben. Aufgaben gibt es sowieso nur in Hauptfächern und nicht einmal in denen hat jeder Lehrer welche gestellt. "Macht mal selbständig, ohne dass ich mich kümmern muss" lautet scheinbar die Devise.


    Also ich komme momentan schätzungsweise auf meine "umgerechnet" knapp 30 Stunden (TZ), weil ich an Arbeitsaufträgen, Lösungsblättern und Korrekturen meiner Klasse sitze, aber auch weil ich die Grundschullehrerin für meine Kinder nebenher mache... Da soll ich nämlich auch alles nachsehen und korrigieren, weil die Lehrerin der Grundschule das nach der Schließung nicht schafft, von allen Kindern durchzuschauen.


    Insofern - gleich viel Arbeit, aber andere Verteilung... :)

    Ich käme nie auf die Idee, die Zeit, in der ich mich um meine Kinder kümmere, zu meiner Arbeitszeit zu zählen! Abgesehen davon machen doch momentan viele Eltern den Lehrer ihrer Kinder, rechnet das deren Arbeitgeber auch auf die bezahlte Arbeitszeit an?!?

    Diese Frage in der momentanen Situation überhaupt zu stellen bzw. sie mit "nein" zu beantworten, ist meiner Meinung nach mehr als peinlich! Typisch Klischee-Beamter!


    Während wir bei vollen Bezügen und ohne Angst vor möglicher Arbeitslosigkeit bequem von zuhause aus arbeiten DÜRFEN, müssen viele Deutsche bangen, ob sie nach der Corona-Krise überhaupt noch einen Job haben werden. Genügend Unternehmen werden diese Phase nicht überleben, die Arbeitslosigkeit wird massiv steigen.


    Ich bin meinem Chef zumindest sehr dankbar, dass er keine Präsenzpflicht an der Schule angeordnet hat und mir völlige Freiheit gibt, wie ich die Versorgung der Schüler mit Unterrichtsmaterial vornehme. Gerne nutze ich für dieses Privileg meinen privaten PC und Internetanschluss!

    Also die Eisdiele gegenüber ist bis auf den letzten Platz rappelvoll besetzt, auf dem Fußballplatz ist seit mindestens 10h Dauerbetrieb und bei meiner Hunderunde gerade waren Massen von Großgruppen unterwegs. inklusive Rentnerwandergruppe mit bestimmt 30 Teilnehmern und zig Familien mit Oma, Opa und Kleinkindern. Ich verstehe die Leute nicht. Supermärkte sind alle leergefegt, aber mal ein paar Tage die Sozialkontakte runterfahren ist zu viel verlangt.
    Angesichts des Bildes hier im Ort gerade, wirken die Schulschließungen sehr absurd.

    Bei uns hier ist es genauso. So extrem viele Leute wie heute sieht man selten, auch die zu schützende Rentnergeneration ist besonders stark vertreten.

    Bin leicht schockiert, dass man als Lehrer die Abschlüsse der eigenen Schulart nicht kennt!


    Abschlüsse an der Mittelschule Bayern (= Hauptschule)


    Entlassung nach 7. oder 8. Klasse = kein Abschluss


    Entlassung nach 9. Klasse, Klassenziel nicht erreicht = kein Abschluss


    Entlassung nach 9. Klasse, Klassenziel erreicht = Mittelschulabschluss (= Hauptschulabschluss)


    Entlassung nach 9. Klasse, Prüfung zur besonderen Leistungsfeststellung bestanden = qualifizierender Abschluss der Mittelschule ("Quali")


    Abschlussprüfung in der 10. bestanden = Mittlere Reife

    Unsere Schülerklientel braucht teilweise schon Hinweise, was angemessene Kleidung ist, denn manche lernen das zuhause nicht. Genügend meiner Schüler besitzen ausschließlich Jogginghosen. Mit gutem Beispiel voranzugehen gehört deshalb dazu. Allerdings würde man mit Anzug und Kostüm an unserer Schulart bei den Kindern eher das Gegenteil erreichen und als "arroganter Schnösel" oder "Tussi" abgestempelt werden. Aufgetackelte Lehrer haben es häufig schwerer bei uns.


    Weit verbreitet in den Kollegien ist evtl. auch deshalb ein gemäßigter "sportlich-chic-Look" mit Jeans und Sneakern. Auch sollen unsere Schüler lernen, dass man sich für bestimmte Anlässe etwas mehr Gedanken über Kleidung macht, sei es für Betriebserkundungen, Praktika, Klassenfoto, ...

    Vermutlich liegt dem Arzt eine Schweigepflichtsentbindung vor, sonst würde er dich nicht kontaktieren. Zur Sicherheit kannst du ja darum bitten, sie an die Schule zu faxen.


    Aus welchem Grund sollte ein Lehrer beim Arzt eines Schülers anrufen?

    Das ist gar nicht so selten. Meist handelt es sich um psychologische Diagnostik, Therapie oder längere stationäre Klinikaufenthalte. Auch körperliche Beeinträchtigungen, chronische Krankheiten etc. mit Auswirkungen auf den Schulalltag können Gründe sein.

    Stell dir einfach vor, du müsstest regelmäßig an 3 verschiedene Gymnasien fahren und Kollegen dort Tips zum Unterrichten von Grundschülern nach dem Übergang geben.

    Das gab es in Bayern tatsächlich einige Jahre lang und wurde nun aufgrund des Lehrermangels wieder abgeschafft. Ein Aufatmen ging durch die Grundschulkollegien, denn der Job war äußerst verhasst, da sie an den Gymnasien meist nicht nur wenig willkommen waren, sondern oft nicht als Fachkräfte akzeptiert wurden. Es ist ja kein Geheimnis, dass GS-Lehrer von Lehrern "höherer Schularten" häufig nicht ernstgenommen werden und sie bekamen das deutlich zu spüren.

    Leider sind die Jogginghosen, die ich tagtäglich von meinen Schülern präsentiert bekomme, weder "gangsta chic", noch "modisch" oder "gepflegt". Dass sie häufig genug gewaschen werden, bezweifle ich bei manchen auch. Wahrscheinlich habe ich deshalb eine absolute Jogginghose-außer-Haus-Sperre und verbinde sie zu sehr mit "assi".


    Abgesehen davon sind doch heute Jeans durch das Elasthan so bequem, dass man sie gut tragen kann (sofern man sie nicht zu klein kauft ...)

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