Ich glaube, dass die Erwartungen von Schulart zu Schulart ganz unterschiedlich sind.
Meine Erwartung an die Lehrer meiner eigenen Kinder am Gymnasium: sinnvolle Aufgaben stellen, gerne größerer Umfang, Lösungen bereitstellen, Rückmeldung geben, für Fragen zur Verfügung stehen. Dabei ist mir vollkommen egal, auf welchem Weg das geschieht (Mail, Lernplattformen, Videokonferenzen, ...), ich unterstütze alle.
Am wichtigsten für den Großteil meiner Mittelschul-Eltern: Homeschooling soll bitteschön ohne jegliche Einbeziehung der Eltern mit größtmöglichem Lernerfolg beim Sprössling laufen, ohne dass sich dieser anstrengen oder viel Zeit aufwenden muss.
Wenn es nicht gut läuft, dann sind wahlweise die Anforderungen des Lehrers unrealistisch, man nicht in der Lage, einfachste technische Voraussetzungen zu ermöglichen, ... Manche Eltern finden viele Gründe, jegliche Schuld der Schule in die Schuhe zu schieben.
Das Ergebnis ist leider, dass sowieso schon benachteiligte Kinder noch mehr durchs Raster fallen als zu normalen Zeiten.
Ein großes Problem ist auch, dass durch die Einführung der Ganztagsschulen viele Familien gar nicht mehr gewohnt sind, dass zuhause etwas für die Schule getan werden muss. Viele unserer Schüler sind ja gerade deshalb im Ganztag, damit der häusliche Schulstress reduziert wird, weil die Eltern ihre Kinder nicht ausreichend unterstützen können oder wollen. Das kann man nicht von heute auf morgen plötzlich ändern.