Beiträge von Sommertraum

    Beispiel bei meiner Tochter: Gezeiten stehen plötzlich im Arbeitsblatt, Kinder haben noch nie was von gehört. Ja aber im Unterricht wussten die Kinder dann doch auch immer, dass damit Ebbe und Flut (was im Text erwähnt war, in der Tabelle hieß es dann aber Gezeiten) gemeint waren. Im Unterricht erwähnt man es dann kurz, im Homeschooling muss das also auch vermerkt werden, wurde aber nicht.

    Wie hätte das der Lehrer deiner Meinung besser machen sollen, wo du gleichzeitig für freie Zeiteinteilung daheim sowie gegen feste Zeiten für Videokonferenzen bist? Als Lehrer schon alle möglichen Schülerfragen im Vorfeld überlegen und einen Antwortenkatalog beilegen? 24h am Tag (aufgrund freier Zeiteinteilung) auf Rückfragen zeitnah antworten?

    Susannea

    Meiner Meinung nach geht bis zu einem gewissen Alter Homeschooling kaum ohne Engagement der Eltern. Damit meine ich jedoch nicht, dass sie Lehrer spielen sollen, sondern für gute Arbeitsbedingungen verantwortlich sind: für Struktur sorgen, die Kinder zum Arbeiten anhalten, vorhandene PCs/Notebooks, Tablets, Smartphones, ... zur Verfügung stellen, Hilfsangebote der Schule annehmen, nicht ständig meckern, dass alles so schlecht läuft, ...


    Es gibt durchaus ehrgeizige und begabte Kinder, die das alleine schaffen (können), die Regel ist das aber nicht.

    Ich glaube, dass die Erwartungen von Schulart zu Schulart ganz unterschiedlich sind.


    Meine Erwartung an die Lehrer meiner eigenen Kinder am Gymnasium: sinnvolle Aufgaben stellen, gerne größerer Umfang, Lösungen bereitstellen, Rückmeldung geben, für Fragen zur Verfügung stehen. Dabei ist mir vollkommen egal, auf welchem Weg das geschieht (Mail, Lernplattformen, Videokonferenzen, ...), ich unterstütze alle.


    Am wichtigsten für den Großteil meiner Mittelschul-Eltern: Homeschooling soll bitteschön ohne jegliche Einbeziehung der Eltern mit größtmöglichem Lernerfolg beim Sprössling laufen, ohne dass sich dieser anstrengen oder viel Zeit aufwenden muss.


    Wenn es nicht gut läuft, dann sind wahlweise die Anforderungen des Lehrers unrealistisch, man nicht in der Lage, einfachste technische Voraussetzungen zu ermöglichen, ... Manche Eltern finden viele Gründe, jegliche Schuld der Schule in die Schuhe zu schieben.

    Das Ergebnis ist leider, dass sowieso schon benachteiligte Kinder noch mehr durchs Raster fallen als zu normalen Zeiten.


    Ein großes Problem ist auch, dass durch die Einführung der Ganztagsschulen viele Familien gar nicht mehr gewohnt sind, dass zuhause etwas für die Schule getan werden muss. Viele unserer Schüler sind ja gerade deshalb im Ganztag, damit der häusliche Schulstress reduziert wird, weil die Eltern ihre Kinder nicht ausreichend unterstützen können oder wollen. Das kann man nicht von heute auf morgen plötzlich ändern.

    Bargeld einsammlen mache ich auch nicht mehr. Habe ich mal gemacht bei Bücherbestellungen. Dann hast nachher 'en Tüte mit 600 Euro in der Tasche, auch blöd.

    Wie machst du es dann?


    Bei uns gibt es leider kein Schulkonto, das Lehrer nutzen dürfen/können.


    Bei meinen Kindern erlebe ich immer wieder, dass Lehrer den Auftrag geben, sich Arbeitshefte selbst zu besorgen. An meiner Schulart kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass das funktionieren würde.

    Dann hat sich das aber geändert. Wir wurden ja auch schon getestet (Kontakt mit bestätigtem Fall) und uns wurde mitgeteilt, dass wir von der ersten Meldung bei der Hotline bis zum Vorliegen des Ergebnisses unter Quarantäne stehen. Allerdings nur am Telefon, nicht schriftlich. Das war im März.


    Vielleicht ist es auch regional unterschiedlich bzw. davon abhängig, ob jemand Symptome zeigt oder nicht?

    Vielleicht hat jedes Bundesland eine eigene Regelung? Bei uns müssen nämlich die Schüler mit positiv getesteten Familiemitgliedern immer noch einen negativen Test vorweisen, bevor sie wieder in die Schule kommen dürfen (auch Bayern).

    Oh je, das klingt echt übel ;(. Ich muss sagen, ich bin gerade mal wieder recht froh nicht an einer Grundschule oder im Sek.I-Bereich zu unterrichten, denn bei uns an der BBS scheint es doch alles etwas einfacher zu sein. Wie gesagt: bei uns hat sich gar nicht so viel verändert und ich bin an sich auch mit dem Unterricht in geteilten Gruppen ganz gut klargekommen.

    Diese vielen Aufsichten, die wir ableisten müssen, sind das Hauptproblem, alles andere ginge.

    Weil bei uns Klassenlehrerunterricht herrscht und natürlich jeder KL während der Pause seine Schüler beaufsichtigt. Sonst haben wir keine weiteren Lehrer und die Schulleitung macht keine Aufsicht.

    Selbst ne kurze Klopause ist aktuell grenzwertig (wenns gar nicht anders geht mache ich die während des Unterrichts, weil da corona mäßig im Klassenverband am wenigsten Unheil passieren kann) . Bei 4 Stunden geht das bei mir persönlich, die 5 Stunden Kollegen kotzen richtig ab.

    Und bei 6h + verlängerter Frühaufsicht vor Unterrichtsbeginn gehe ich auf dem Krückstock heim! Ich habe noch nie die Sommerferien so sehr herbeigesehnt wie dieses Jahr!

    Was macht man eigentlich mit Kindern, die man ganz gerne mal wieder gesehen hätte aus Gründen? Ich kann ja schlecht klingeln gehen:_o_(


    Edit, passt nicht in die Masken-Diskussion aber ich mache mit Sorgen und möchte nicht, dass bestimmte Familien ihre Kinder noch länger zu Hause behalten dürfen. Da scheinen mir andere Risiken größer zu sein als Ansteckung.

    An meiner Schule haben die Sozialarbeiter Kontakt zu den bekannten Problemfamilien. Und ja - die gehen auch mal klingeln.

    Was du im Vorfeld unbedingt beachten musst: Das Down-Kind wird sehr viel Unterstützung von der Schulbegleitung brauchen. Wie setzt du um, dass dadurch der Rest der Klasse nicht permanent durch deren Gespräche gestört wird?


    Unverzichtbar: klare Absprachen mit der Schulbegleitung über IHRE Aufgaben und vor allem auch über DEINE Aufgaben. Manche Schulbegleitungen überschätzen gerne mal ihre Kompetenzen oder sind im anderen Extrem viel zu passiv.


    Ich würde mich außerdem in den kommenden Wochen intensiv mit der abgehenden Lehrkraft darüber austauschen, wie gewisse Sachen bisher gehandhabt wurden und auf ihre konkreten Erfahrungen und Tipps in Bezug auf dieses Kind aufbauen, sodass der Start im September möglichst reibungslos läuft.

    Es gibt andere Bereiche, in denen man als Niedrigverdiener schnell mal im Dilemma sitzt. Kleidung z. B. Die muss man halt haben und allzu oft wird sie unter ausgesprochen fragwürdigen Bedingungen hergestellt.

    Diese Arbeitsbedingungen interessieren die meisten Leute leider noch weniger als Tierhaltung und Fleischproduktion. Bangladesh ist weit, weit weg. Hauptsache der Schrank ist dank Primark & Co übervoll.


    Diese ausbeuterischen Arbeitsbedingungen ermöglichen, dass man am täglichen Bedarf gut sparen und sich stattdessen Luxus leisten kann.

    Würde ich in NRW wohnen, würde ich schulisch gar nichts planen, sondern erst das tatsächliche Ausmaß der Tönnies-Infektionen abwarten! Es würde mich wundern, wenn es bei einem eng begrenzten Ausbruch bliebe, denn dazu sind Zahl und Verbreitung der Infizierten zu hoch.

    Klar. Auch bei mir in Bezug auf meine eigenen Kinder. Nicht EINMAL wurde von meinem Sohn irgendetwas eingefordert oder zur Kenntnis genommen. Und dabei hat die Kollegin nur 25 Schüler, während ich über 100 habe. :daumenrunter:

    Schlimm!

    Jemand, der in dieser Zeit engagiert gearbeitet und nicht bei eigenen Kindern erlebt hat, dass das nicht selbstverständlich ist, wird das wahrscheinlich kaum glauben können.

    Aber mal ehrlich: Wenn ich wirklich von ALLEN jede Woche die Ergebnisse hätte kontrollieren müssen, wäre das jenseits meiner Möglichkeiten gewesen. Ich hätte wöchentlich um die 100 Arbeiten korrigieren und zurückschicken müssen und Gespräche führen und Zoom-Stunden und Präsenz-Stunden halten ...

    Ich denke nicht, dass irgendjemand erwartet hat, dass ALLES kontrolliert wird. Aber 3 Monate Homeschooling ohne 1x was einzufordern oder auch nur Lösungen bereitzustellen, führt berechtigterweise zu Unmut.

    Wirklich irritierend finde ich die Zahl wie viele Lehrpersonen während des Fernunterrichts überhaupt Aufgaben kontrolliert haben... Also da weiss ich echt nicht, was ich dazu noch schreiben könnte ohne wirklich sehr undiplomatisch zu werden.

    Leider entspricht das genau dem, wie es bei meinen Kindern lief und ja - auch mir fehlten in den letzten Wochen und Monaten diplomatische Worte.

    Aber immer dann, wenn hier im Forum jemand genau diese Erfahrung mit den Lehrern ihrer Kinder gepostet hat, kam massiver Gegenwind von vielen Usern, die sich angegriffen fühlten (Warum eigentlich?) und ohne Ende betonten, wie übermäßig viel und vorbildlich sie doch arbeiteten. Sie konnten nicht glauben, dass wirklich so viele Kollegen kaum Einsatz zeigten. Die gehören wohl wie ich zu den knapp 40%, die sich sehr engagiert haben und seit Monaten ungerechtfertigte, verallgemeinerte Vorwürfe aushalten müssen.

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