Solange Mittel-/Oberschulen als Abstellgleis gelten, weil man in Ausbildungsberufen oft schlecht verdient und schlechte Arbeitsbedingungen hat, wird der run auf die Gymnasien aber nicht abreissen. Vielleicht sollten Gymnasien so viel Mut haben, nach der Zehnten deutlich auszusieben, damit die Oberstufe denen vorbehalten bleibt, die ein Studium anstreben?
Du verwechselst Ursache mit Wirkung. Die Entwertung des Hauptschul- und Realschulabschlusses ist das Resultat einer von ideologischen und wirtschaftlichen Gründen getrieben Bildungspolitik. Die Unternehmen passen ihre Anforderungen an die Bewerber nur daran an.
Die Behauptung, dass in Ausbildungsberufen oft schlecht bezahlt wird und schlechte Arbeitsbedingungen vorherrschen trifft zumindest in meiner Gegend zum Glück nicht zu, da die Leute früh in das Berufsleben starten, die Lebenshaltungskosten gering sind und händeringend Auszubildende gesucht werden.
Vielleicht sollten Gymnasien so viel Mut haben, nach der Zehnten deutlich auszusieben, damit die Oberstufe denen vorbehalten bleibt, die ein Studium anstreben?
Die Schüler mit einem schlechten Abschluss vor die Tür zu setzen kann nicht die Lösung sein. Die Selektion muss früher stattfinden.
Trotz allem denke ich nämlich nicht, dass man im zweiten Halbjahr der dritten Klasse schon sicher absehen kann, wer das Abi schaffen wird und schon gar nicht, wer studieren wollen wird. Ich verstehe Eltern, die dafür sorgen, dass ihr Kind die besten Bildungsmöglichkeiten hat. Bildung hat ja auch einen Selbstzweck und ist nicht nur Abschlussbezogen...
Die Entscheidung muss von Fachkräften getroffen werden und nicht von Eltern die verständlicherweise nur das Beste für ihr Kind wollen. Außerdem gibt es heutzutage genug Möglichkeiten für Spätentwickler, um das Abitur nachzuholen oder ein Studium zu beginnen.