Beiträge von Landlehrer

    Zitat von Karl-Dieter

    Akademiker werden im Durchschnitt immer noch deutlich besser als Leute mit Ausbildung bezahlt. Das war schon immer so und wird auch so bleiben.

    Man muss sich aber dennoch bewusst sein, dass heutzutage nur noch vergleichsweise wenige den Hauptgewinn (verbemateter Lehrer, Konzernmitarbeiter, ...) bekommen.


    Zitat von Firelilly

    Wir als Lehrer haben also auch eine große Verantwortung, als MINT-Lehrer die Schüler zur Orientierung in diesen Fächerbereich zu ermutigen, und als Geisteswissenschaftlicher Lehrer Schüler vor ihrem Fächerbereich zu warnen und Alternativen aufzuzeigen. Auch so etwas kann Einfluss auf die Bewerberzahlen der verschiedenen Fachbereiche haben.

    Auch hier muss man vorsichtig sein: Auch die MINT-Blase (angeheizt durch den angeblichen Fachkräftemangel) wird früher oder später platzen.

    Das Problem unserer Schüler sind die mangelnden Alternativen. Viele Studiengänge (BWL, Jura, Lehramt, ...) sind durch die gestiegene Anzahl an Abiturienten massiv überfüllt. Die Zeit von hoch dotierten Stellen für die breite Masse der Absolventen ist eben vorbei.


    Ich bin interessiert an der Unterrichtseinheit zur Arbeitsmarktlage. Bitte sende sie mir per PN.

    Abgesehen von der Abiturzeit, komme ich in der Unterrichtszeit meist auf etwa 30 Stunden pro Woche.

    • Fächerkombination

      • Mathe und Physik erfordern deutlich weniger Korrekturzeit als beispielsweise Deutsch und Englisch
    • Erfahrung

      • Ich kann mittlerweile weitgehend alle Stunden ohne nennenswerte Einarbeitung halten
    • Vorbereitung

      • Ich habe alle notwendigen Unterrichtsmaterialien zusammengestellt und passe diese nur noch bei Bedarf an (zuletzt bei der Umstellung auf das G8)
    • Unterrichtsstil

      • Ich setze auf bewährte Konzepte (Frontalunterricht, ...)
    Zitat von Mikael

    Und dann ist der Ausbildungsvorsprung gegenüber den Lehrern gar nicht mehr so groß (2. Staatsexamen vs. Dissertation. Das sind zeitlich nur 1 bis max. 3 Jahre Unterschied. Je nach Fach.)

    Die Wahrscheinlichkeit einer Berufung direkt nach der Promotion ist verschwindend gering.

    Zitat von Wikipedia

    Das Berufungsalter lag im Schnitt bei 34 Jahren

    https://de.wikipedia.org/wiki/Juniorprofessur

    Zitat von Mikael

    Gerade Akademiker werden nicht mehr adäquat zu ihrer Ausbildung bezahlt. Sogar die Richter und Staatsanwälte beschweren sich schon massiv über "Unteralimentierung". Die vergleichen sich nämlich (zu Recht) mit der "freien" Wirtschaft und den dort beschäftigten Juristen.

    Juristen mit mindestens zwei vollbefriedigend haben die freie Wahl zwischen einer Großkanzlei und dem Staatsdienst. Diese Wahlmöglichkeit besteht für Lehramtsstudenten meist nicht.

    Zitat von alias

    Zum Thema ist eigentlich seit Jahren genug hier geschrieben worden.
    Zu den Suchworten "Lehrer Gehalt" werden mehr als 50 Trefferseiten angezeigt.
    Lies!

    Bis jetzt habe ich noch keinen Beitrag gefunden, der eure Thesen fundiert belegt.

    • Lehrer verdienen nur durchschnittlich (Beitrag #23)
    • Lehrer haben im Vergleich zu anderen Berufsgruppen einen starken Kaufkraftverlust erlitten (Beitrag #47)
    Zitat von alias

    In diesem Spiegel-Artikel wird der reale Kaufkraftverlust eines GHS-Lehrers in den Jahren 1990-2008 mit -20% angegeben:
    Das Diskutieren von Tatsachen ist schon eine WUNDERbare Sache.

    Die Statistik ist nicht sonderlich glaubhaft, der Kommentator fabchief hat es auf den Punkt gebracht.

    Zitat von fabchief

    Was nützt mir die schönste Statistik wenn noch nicht einmal ansatzweise beschrieben ist, wie diese zustanden gekommen ist? Allein die Durchschnittsgehaltsangaben für Grafiker/Designer 4690€ und Reiseverkehrskaufleute 4180€ sind völlig an der Realität vorbei und führen diese Statistik ad absurdum

    Zitat von alias

    Zudem: Verdi und GEW können eigentlich die Gehaltsverhandlungen bleiben lassen. S'passt ja...

    Ich befürworte die Übernahme der Tarifergebnisse der Angestellten auf die Bezüge der Beamten.

    Zitat von Josh

    Wenn ich mir anschaue, was die Kollegen in Bayern verdienen... da nehmeich auch gerne eine teurere Miete in Kauf, weil unter'm Strich mehr übrig bleibt (ich nehme an, auch sie haben ein 13. und 14. Gehalt).

    Beamte bekommen in Bayern nur 12 Monatsgehälter, dazu kommen aber noch diverse Sonderzahlungen wie das Weihnachtsgeld.
    Die Immobilien- und Mietpreise sind, abgesehen vom Großraum München, als moderat einzustufen.

    Zitat von Nafets

    Das mag sich im Tarifrechner - warum auch immer - so darstellen, Fakt ist aber, dass ich keine 3000 netto als Einstiegsgehalt bekommen habe. Nicht mal annähernd. Auch Gy, auch By, Lohnsteuerklasse I, unverheiratet, keine Kinder. Wenn man dann die Krankenkassenbeiträge noch abzieht, war ich noch weiter davon entfernt.

    Wann wurdest du verbeamtet? Der Besoldungsrechner stimmt zumindest mit meiner Abrechnung (Beispiel 3) überein.

    Zitat von Mickael

    Aber ich sehe schon: Die "Landeier" werden das nie verstehen. Da vergleicht man sich höchstens mit dem (auch akademisch gebildeten) Pfarrer oder dem Bürgermeister einer kleinen Gemeinde, die dann ähnlich viel wie der Lehrer verdienen. Klar, dass man sich dann als kleiner (Einkommens-)König fühlen muss.

    Die Landeier haben diesen Vorteil erkannt und genießen ihr Leben auf dem Land...

    Zitat von Mickael

    Und wer in einer Großstadt wohnt (also da, wo auch die ganzen anderen Akademiker wohnen), der merkt sehr schnell, dass ein Lehrergehalt wirklich nur "Durchschnitt" ist, für Akademiker sogar leicht unterdurchschnittlich.

    Kannst du das belegen?

    Zitat von Shadow

    Wenn man bei uns in der Gegend eine Wohnung sucht und sagt, dass man Lehrer ist, kriegt man quasi sofort ne Zusage
    Aber ist auch keine Großstadt

    In meiner Gegend ebenfalls.

    Zitat von fossi74

    Beim Peter Zwegat war kürzlich eine Familie in Behandlung, wo der Mann kurz vorher als KFZ-Mechaniker zu Porsche gewechselt war: 2600 netto, 14 Monatsgehälter, Urlaubsgeld. Noch Fragen, Hauser?

    Stichwort: Steuerfreie Zulagen

    Zitat von Super-Lion

    Fossi, Du vergisst die Sonderzahlung, die Porschemitarbeiter bekommen. 2015 waren es 8600,- Euro für jeden Mitarbeiter.

    Die breite Masse der Angestellten / Akademiker arbeitet nicht im Großkonzern mit IG-Metall-Tarifvertrag und jährlichen Sonderzahlungen im vierstelligen Bereich...

    Zitat von Mickael

    Tja, da sagt der Porsche-Mitarbeiter dem kleinen Lehrerlein: "Intelligenz zeigt sich bei der Berufswahl".

    Übertreib mal nicht...

    Zitat von Mickael

    Die 38,5-Stunden-Woche und die tarifvertraglich garantierte Überstundenbezahlung (IG-Metall) sollten wir auch nicht vergessen.

    Die Wochenarbeitszeit in der Produktion beträgt 34 Stunden.


    http://www.focus.de/finanzen/n…freizeit_aid_1134015.html


    Unser Beruf hat ebenfalls viele Vorteile:

    • Sicherheit
    • Pension
    • Freizeit / Urlaub
    • Private Krankenversicherung
    • ...
    Zitat von Mickael

    Und der Berufsschullehrer hat sich noch gewundert, warum der Azubi, derda vor ihm sitzt, schon während der Ausbildung mehr verdient als er im Referendariat...

    Der Verdienst ist vergleichbar (~ 1000 € brutto).


    http://www.ausbildungen.info/porsche/

    Zitat von alias

    Vielleicht weil man Lehrer werden wollte - und trotzdem ein angemessenes Salär erwartet?

    Deine Besoldung ist angemessen (siehe vorheriger Beitrag).

    Zitat von alias

    Das Klagen - nicht "Jammern" - hat seine Begründung in der konsequenten Absenkung der Lehrergehälter im Verlauf der letzten 30 Jahre im Vergleich zu anderen akademischen Berufen.

    Kannst du das belegen?

    Zitat von alias

    Vor 30 Jahren konnte ein Lehrer als Alleinverdiener mit Familie den Hausbau oder die Miete problemlos stemmen. Heute muss er die Ehefrau zusätzlich "auf Arbeit schicken".

    Das liegt im Wesentlichen an den geänderten Ansprüchen und den gestiegenen Immobilien- bzw. Mietpreisen in den Großstädten. Betroffen davon ist die komplette Mittelschicht.

    Würdet ihr in der freien Wirtschaft bei vergleichbarer Tätigkeit wirklich so viel mehr verdienen?

    Beispiel (Bayern):


    Einstieg (25 Jahre, unverheiratet, keine Kinder, Lohnsteuerklasse I)
    Gymnasiallehrer (A13, Stufe 4)
    ~ 3000 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 10)
    ~ 2900 € netto


    Familie (30 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Lohnsteuerklasse III)
    Gymnasiallehrer (A13, Stufe 5)
    ~ 3700 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 11)
    ~ 3800 € netto


    Familie (45 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Lohnsteuerklasse III)
    Gymnasiallehrer (A14, Stufe 10)
    ~ 4400 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 12)
    ~ 4400 € netto


    oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/
    tv-memmingen.de/user/karate/Tarife/TarifRechner2014.htm

    Zitat von blabla92

    Sollte man nicht gerade als Akademiker ÖPNV benutzen, weil man zumindest einen Bildungsgrad hat, der es ermöglichen sollte, die negativen Folgen des Autofahrens zu erfassen?

    Die Vorteile überwiegen für mich.


    Zitat von blabla92

    Sollte man nicht gerade als Akademiker intellektuell erfassen können, dass Bildung keine besseren Menschen macht?

    Ich halte mich für keinen besseren Menschen. Ich habe aber mehrere Jahre studiert, um mir unter anderem einen gewissen Lebensstandard zu ermöglich. Zu diesem passen öffentliche Verkehrsmittel, hinsichtlich Flexibilität und Komfort, eher nicht.

    Zitat von Shadow

    Dass die Schüler auf dem Land soviel "angenehmer" sind, als in städtischen Gebieten, halte ich für ein Gerücht.

    Problematisch sind vor allem soziale Brennpunkte und noble Stadtviertel.


    Zitat von Midnatsol

    Einen Vorteil den ich in der Stadt noch sehe: Höherer Anonymitätsgrad erlaubt besseren Schutz des Privatlebens.

    Die Privatsphäre wird heutzutage eher durch die digitale Welt (soziale Netzwerke, ...) geprägt.


    Zitat von TMFKAW

    Ich mag multikulti.

    Ich nicht.



    Zitat von TMFKAW

    Neben dem oben schon genannten genieße ich es, alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mir dem Rad machen zu können und z. B. weder zum Einkaufen oder bei Arztbesuchen kilometerweit mir dem Auto fahren zu müssen.

    Will man als Akademiker wirklich öffentliche Verkehrsmittel (meist überfüllt und verdreckt) verwenden? Besonders mit Familie?

    Zitat

    Während der Promotion war das Gehalt noch relativ gleichwertig (wenn man
    das Promotionsgehalt mit meinem Refgehalt vergleicht), wobei meine
    Ex-Kommilitonen beileibe nicht so über Streß und Druck plagten wie wir
    armen Reffis.


    Die Promotion dauert in den Naturwissenschaften durchschnittlich etwa 4 Jahre, das Referendariat nur zwei Jahre.
    Die Anforderungen und der Zeitbedarf sind, soweit ich es einschätzen kann, ebenfalls höher.


    Zitat

    Aber ihr Gehalt wird, sollte es nicht mit dem Teufel zugehen, noch deutlich wachsen mit den Jahren, während meines stagniert.


    Die Erfahrungsstufen vergessen? Wobei in Schleswig-Holstein natürlich einiges schief läuft. Keine Regelbeförderung auf A14, Einheitsbesoldung für alle Lehrer in Zukunft.
    Kein Wunder bei der linken Regierung...



    Ich bezweifle, dass die Position deines Mentors (vermutlich Projektleiter mit Personal- und Sachverantwortung, außertariflich bezahlt, eigenes Büro, ...) mit einem Gymnasiallehrer vergleichbar ist.
    Das Pendant zum normalen Gymnasiallehrer ist eher der angestellte Chemiker / Ingenieur (keine Personal- und Sachverantwortung, tariflich bezahlt, Großraumbüro, ...).

    Zitat


    Das Problem ist doch, dass die Lehrergehälter regionale Unterschiede nicht berücksichtigen.


    Auch der vielzitierte IGM-Tarifvertrag berücksichtigt die regionalen Unterschiede nicht.


    Zitat


    Auf dem flachen Land mögen einige mit ihrer Besoldung mehr als zufrieden sein, in den Speckgürteln der Wirtschaftszentren sieht es schon ganz anders aus. Da kann A13 oder sogar A14 gerade einmal "Durchschnitt" oder sogar weniger sein.


    Durchschnitt wovon?

    Zitat

    Spiegelartikel zum Kaufkraftverlust.


    Die Gehaltsangaben sehen nicht glaubhaft aus (vgl. Reiseverkehrskaufleute und Informatiker).


    Zitat

    Daran was man je nach Fach natürlich in der freien Wirtschaft verdient, darf man gar nicht denken... fächerabhängig nach oben, wie nach unten.


    Ich bezweifle, dass die breite Masse der Lehrerschaft in der freien Wirtschaft signifikant mehr verdienen würde.


    Zitat

    Wer sind all diese Leute?


    Außertarifliche Angestellte, Unternehmer, ...


    Zitat

    Und du bist sicher, dass du Gymnasiallehrer mit "Sek 2" in Bayern bist?


    Ja.


    Zitat

    Schon mal was von "Betriebsrente" gehört? Die gibt's bei den Metallern obendrauf zur gesetzlichen Rente...


    Die Betriebsrente reicht nicht mal ansatzweise aus, um den Unterschied zwischen gesetzlicher Rente und Pension zu kompensieren.
    Die Unkündbarkeit / Planungssicherheit darf man ebenfalls nicht vergessen.


    Zitat

    Und außerdem: Die "Beamtenpension" ist erst einmal nur ein Versprechen. Ob sich dieses Versprechen für diejenigen halten lässt, die erst in 20, 30 oder mehr Jahren ihre "Pension" bekommen sollen, ist mehr als zweifelhaft.


    Die Politiker werden wohl kaum den Ast absägen auf dem sie sitzen.

    Zitat

    Der Ingenieur hat eine 35-Stunden Woche, hat ein Recht auf die Bezahlung von Überstunden, bekommt Sonderzahlungen ("13. Monatsgehalt"), und teilweise sogar Gewinnbeteiligungen (Extrembeispiel BMW für 2013: "Demnach erhält ein Facharbeiter in der Gehaltsgruppe ERA 5 insgesamt 8140 Euro, etwa das Dreifache des Monatsgehalts dieser Tarifstufe. 2012 lag die entsprechende Bonuszahlung noch bei 7630 Euro.", http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne…n-a-958694.html).


    Wir haben 13 Wochen unterrichtsfreie Zeit. Wer im Durchschnitt mehr als 35 Wochenstunden arbeitet ist entweder altruistisch veranlagt oder macht etwas falsch.
    Die Pension sollte man auch nicht vergessen.

    Würdet ihr in der freien Wirtschaft wirklich so viel mehr verdienen?

    Beispiel (Bayern):


    Einstieg (25 Jahre, unverheiratet, keine Kinder, Lohnsteuerklasse I)
    Gymnasiallehrer (A13, Stufe 4)
    ~ 3000 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 10)
    ~ 2900 € netto


    Familie (30 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Lohnsteuerklasse III)
    Gymnasiallehrer (A13, Stufe 5)
    ~ 3700 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 11)
    ~ 3800 € netto


    Familie (45 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Lohnsteuerklasse III)
    Gymnasiallehrer (A14, Stufe 10)
    ~ 4400 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 12)
    ~ 4400 € netto




    http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/
    http://www.tv-memmingen.de/use…rife/TarifRechner2014.htm

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