Beiträge von Landlehrer

    ... ein Problem sehe ich mitunter in dem ganzen Prozedere einer Sanktion. Z.B. darf ich bei einem Täuschungsversuch erst einmal nichts weiter tun (nur Blatt wegnehmen, ohne Note bzw. ab der "Schummelstelle" nicht werten), dann beim nächsten Mal ein Gespräch mit den Eltern führen und darf erst danach im Wiederholungsfalle zu einer Sanktion schreiten.
    Das heißt, ich muss die Eltern zur Schule einladen und mit ihnen ein Gespräch führen. Inhalt: Ihr Kind hat während des Tests geschummelt. Eltern: "Ahh ja, haben wir auch gemacht. Und deshalb mussten wir herkommen?" Da muss erst eine Einladung erfolgen, dann ein gemeinsam passender Termin gefunden werden, dann sitzt man da mit diesem einen Gesprächsthema .......... Soooooooooooo ein Aufwand. Das ist doch bescheuert! Und wenn gewisse Eltern nie Zeit haben oder nie zu dem Gespräch kommen, dann darf mindestens bis zum Gespräch das Kind immer weiter ohne Sanktion abschreiben???


    Ich finde, es reicht eine mündliche Ermahnung und dann Sanktion. Oder - Kompromiss - eine Mitteilung an die Eltern und im Wiederholungsfalle eine Sanktion.

    Warum nicht direkt? In Bayern gibt Unterschleif eine glatte 6.


    Eine weitere Frage wäre natürlich die nach dem sozialen Umfeld und ggf. auch der Schulform. Das Umfeld des Gymnasiums, wo ich unterrichte, ist alles andere als "toll", man kann durchaus schon von "sozialem Brennpunkt" sprechen, trotzdem ist da mehrheitlich das Benehmen zumindest akzeptabel. Ob sich die Gymnasiasten da vielleicht ganz bewußt von anderen Schulformen abheben wollen? Ist natürlich Spekulation.

    Mir wird Angst und Bange, wenn ich im Forum über Vorstrafen, Körperverletzungen und unentschuldigte Fehlstunden lese, die an einigen Schulen anscheinend an der Tagesordnung sind. Das Abitur hat mit einer allgemeinen Hochschulreife nichts mehr zu tun, wenn ich sehe wie es an einigen Gesamtschulen und Einrichtungen des zweiten Bildungswegs verramscht wird.

    Grundschullehrerausbildung ohne Studium - warum eigentlich nicht?! :top:



    In Zeiten des Lehrermangels muss man neue Wege gehen - die manchmal auch altbekannte sind. Nicht nur in der ehemaligen DDR konnte man Lehrer werden, ohne zu studieren (Unterstufenlehrer), auch im Westen Deutschlands gibt es diese, wenn auch für bestimmte Fächer eingeschränkte Möglichkeit (BaWü, Bay.).

    Die Finanzminister werden sich über deinen Vorschlag freuen. Die angelernten Lehrer werden deutlich schlechter bezahlt (A9 statt A12).


    Folgte man der Argumentation, Lehrer müssen eine universitäre Ausbildung haben, um gute Lehrer zu werden, hieße das ja auch, dass Lehrer mit ihrer universitären Ausbildung bessere Pädagogen sind als Erzieher, die keine universitäre Ausbildung haben. Ist das denn wirklich so?
    Nein, die Inhalte (der Ausbildung) sind entscheidend und nicht die Form (der Name des Abschlusses oder der „Bildungs-Ort“ der Ausbildung). Ich bin überzeugt davon und die Vergangenheit in verschiedenen Ländern beweist es, dass man auch ohne Abitur und ohne Studium ein sehr guter Lehrer sein kann. Öffnen wir also wenigstens den Grundschullehrerberuf wieder für Nicht-Abiturienten und erweitern wir damit gleichzeitig erheblich das Potenzial möglicher Lehramtsstudenten.

    Ein Universitätsstudium beinhaltet deutlich mehr fachliche Inhalte als eine Berufsausbildung.


    U.a. damit kann man den Lehrermangel mindern, was uns allen zugute käme !

    Der Lehrermangel ist eine Folge einer gescheiterten Einstellungspolitik. In Bayern bekommt momentan jeder eine Planstelle als Grundschullehrer, der mit Ach und Krach das Staatsexamen bestanden. Vor einigen Jahren haben selbst gute Referendare nichts bekommen.

    Zitat

    Dabei ist besonders hervorzuheben, dass angesichts enger datenschutzrechtlicher Grenzen Soziale Netzwerke (z.B. facebook, Twitter) für den Austausch dienstlicher Daten nicht geeignet sind. Auch ein Auftritt der Schule in bzw. ein Konnex zu diesen Netzwerken (Profile, Fan-Seiten, Like-it-Buttons, etc.) ist rechtlich sehr problematisch und hat daher zu unterbleiben. Entsprechendes gilt für die dienstliche Verwendung von Webseiten durch Lehrkräfte und sonstiges schulische Personal (z.B. Blogs).

    http://www.bllv.de/fileadmin/D…ke_Stand_18_04_2013_r.pdf

    Es wurde nichts gekürzt. Die Unterschiede zwischen den Zweigen gab es schon immer.


    Religion 12 +2
    Deutsch 24 +2
    1. Fremdsprache 21 +4
    2. Fremdsprache 18 +3
    3. Fremdsprache 12 +2
    Mathematik 22 +3
    Physik 6 +2
    Chemie 4 +1
    Biologie 6 +0
    Natur und Technik 9 -1 (wird ausgeglichen durch Physik und Chemie)
    Geschichte und Sozialkunde 10 +3
    Geographie 8 +0
    Wirtschaft und Recht 4 +0
    Kunst 9 +0 oder +2 (bei Vertiefung)
    Musik 9 +0 oder +2 (bei Vertiefung)
    Sport 12 +2
    Informatik 0 +2


    http://www.gesetze-bayern.de/C…AutoDetectCookieSupport=1


    Ich halte die nicht erfolgte Wiedereinführung der LKs für einen Fehler. Mir ist auch noch nicht klar wie die Überholspur funktionieren soll, wenn die 11. mit 34 Wochenstunden vollgepackt ist.


    Zudem frage ich mich, was so Fächer wie "berufliche Orientierung" sollen? Könnte man das nicht irgendwie in Wirtschaft mit integrieren und mit dem Fach dafür schon früher anfangen?

    Berufliche Orientierung war im G8 Bestandteil von Wirtschaft & Recht.

    Wie sieht es bei euch an der Schule konkret aus?Mir sind einzelne, zum Teil theoretische, zum Teil "musterbeispielhafte" Förderkonzepte bekannt, aber wie sieht es denn konkret an den meisten "normalen" Schulen aus?

    Wir bieten AGs, Seminare, Wahlfächer und Wettbewerbe im MINT-Bereich an. Außerdem kümmern wir uns um Empfehlungsschreiben für Stipendien. Mehr kann man als ländliches Gymnasium nicht machen.

    Ist die Situation in Baden-Württemberg auf dem Land wirklich so schlimm? In meiner Gegend bekommen selbst Hauptschüler gefragte Ausbildungen, da das Handwerk und die Industrie massiv nach Auszubildenden suchen. Abiturienten sind keine wirkliche Konkurrenz, da die meisten die Region zum Studium verlassen und nicht mehr zurückkommen.


    Dennoch sollten wir uns fragen, ob die Entwertung der Schulabschlüsse und die Überakademisierung der Gesellschaft wirklich wünschenswert ist.

    Ich will hier wirklich niemandem zu nahe treten, aber ich habe womöglich öfter in meinem Leben erfahren dürfen, wozu Menschen wirklich im Stande sein können (im Positiven wie auch im Negativen), als die Mehrheit der "erfahrenen und alteingesessenen Lehrer". Dementsprechend kann ich schon gut abschätzen, ob es machbar ist die heutige Jugend zu motivieren und vom "Alltagszombietum" zu befreien oder nicht.

    Wozu willst die Jugend motivieren? Das Bewusstsein, dass die Welt ungerecht ist, ist auch bei den meisten Schülern vorhanden. Und dein Erlebnistourismus in ferne Länder ist in der heutigen Work&Travel-Generation nichts mehr besonderes.


    Auf fachfremde Ausschweifungen solltest du in Mathe und Latein verzichten. Erdkunde und Sozialkunde sind für dich besser geeignet, um den Märchenonkel zu spielen.

    Verzeiht, dass ich hier schreibe, auch wenn ich kein Lehrer bzw. Student bin. Ich überlege ein Lehramtsstudium für Gymnasien in den Fächern Mathe und Philosophie zu beginnen. Momentan ist es in meinem Bundesland (M-V), in dem ich lebe, studieren werde und auch arbeiten möchte, so, dass der Lehrerbedarf besonders groß ist.

    Was willst du mehr? Mit deiner Kombination wird sich etwas finden lassen.


    Nun lese ich aber in den Bedarfsprognosen, dass selbst Mathe 2020-2025 kein Mangelfach mehr sein wird und das macht mir Angst,

    Die Zeit in der man der Mathematik-Planstelle nur durch Suizid entkommen konnte ist vorbei. Als Junglehrer muss man heutzutage flexibel bezüglich dem Ort und der Schulart sein.

    A13 ist nicht der Durchschnitt. A13 ist die absolute Spitze. Kein Lehrer in ganz Deutschland verdient mehr als A13, es sei denn, er hat mehrere Jahre Berufserfahrung und weitere Aufgaben im Zusammenhang mit einer Funktionsstelle übernommen.
    Wenn ihr unbedingt den "durchschnittlichen Akademiker in der freien Wirtschaft" mit dem Lehrer vergleichen wollt, dann nehmt doch auch den durchschnittlichen Lehrer.
    Wie wäre es, wie ich schon vorgeschlagen habe, mit dem angestellten Realschullehrer?

    Das hängt vom Bundesland ab. In Bayern sind fast alle Lehrer verbeamtet.


    Realschullehrer
    A13
    Gymnasiallehrer
    A13 mit Regelbeförderung A14


    Sich als Grundschul- oder Hauptschullehrer (A12) mit einem Ingenieur zu vergleichen ist zu weit hergeholt.

    Würdet ihr in der freien Wirtschaft wirklich so viel mehr verdienen?



    Beispiel (Bayern):



    Einstieg (25 Jahre, unverheiratet, keine Kinder, Lohnsteuerklasse I)
    Gymnasiallehrer (A13, Stufe 4)
    ~ 3000 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 10)
    ~ 2900 € netto



    Familie (30 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Lohnsteuerklasse III)
    Gymnasiallehrer (A13, Stufe 5)
    ~ 3700 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 11)
    ~ 3800 € netto



    Familie (45 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Lohnsteuerklasse III)
    Gymnasiallehrer (A14, Stufe 10)
    ~ 4400 € netto (abzüglich private Krankenkasse)
    Ingenieur (ERA 12)
    ~ 4400 € netto



    oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/
    tv-memmingen.de/user/karate/Tarife/TarifRechner2017.htm

    Machbar ist vieles. Der typische Schüler der Unterschleif begeht plant nicht mehrere Wochen, sondern nutzt nur die ihm zur Verfügung stehenden Mittel (Spickzettel, Smartphone, Smartwatch).


    Wir haben bei uns nur wenige Schülerinenn, die ein Kopftuch tragen. Eine Abiturientin hatten wir noch nie, ländliches Gymnasium.
    Neulich kam die Frage auf, wie man seitens der Schule mit Kopftüchern in schriftlichen Prüfungen umgehen sollte, Stichwort Ohrhörer.
    Da haben wir uns bei Klassenarbeiten noch nie Gedanken drüber gemacht, negative Erfahrungen gab es, soweit wir wissen, bisher auch nicht.


    Mich interessiert, ob es an anderen Schulen dazu Regelungen gibt, z.B. muslimische Schülerinnen schreiben getrennt, ohne Kopftuch und mit weiblicher Aufsicht.


    Bitte keine Diskussion über Koptücher an sich oder die Tatsache, dass jeder, der spicken will, das auch schaffen kann. Es geht mir einizig und alleine um Erfahrungen und Praktiken an anderen Schulen.

    Eine ordentliche Aufsicht und die Abgabe der Smartphones reicht aus. Unterschleif lohnt sich in den schriftlichen Abiturprüfungen nicht. Das Risiko ist für die Schüler zu hoch und sie erlangen in den meisten Fächern (Deutsch, Mathe, Englisch, ...) keinen Vorteil.


    Andere gutmenschliche Kolleginnen und Kollegen verschließen lieber weiter die Augen.

    Ist dir bewusst, dass du dich mehrfach strafbar machst?

    Persönliche Erfahrungen sind subjektiv. Ich habe mich zu Weihnachten mit einigen ehemaligen Kommilitonen (Ingenieure, ...) getroffen, die in Großkonzernen mit IGM-Tarifvertrag untergekommen sind. Ihr Nettogehalt liegt bei vergleichbarer Tätigkeit und familiärer Situation etwa ~ 5 - 20 % höher. Die Pension als Studiendirektor (A15) beträgt dafür 50 - 100 % mehr als ihre gesetzlichen Rente.


    1. Ein Lehramtsstudium ist in der freien Wirtschaft unbrauchbar, aber das nur am Rande.

    Vielen Lehramtlern fehlt die Praxiserfahrung und die Vertiefung. Die Zeit in der alle eingestellt wurden die Java buchstabieren konnten ist seit Anfang der 2000er vorbei.


    2. Wisst ihr, was ein Akademiker, ein durchschnittlicher(!) Akademiker in Deutschland verdienen kann? Wenn alles gut läuft, man einigermaßen Karriere macht und VOR ALLEM in einem KONZERN unterkommt, erreicht man die 80.000 brutto. Mehr nicht. Das sind netto vielleicht 4000 Euro bei Steuerklasse 1. Ein durchschnittlicher Gymnasiallehrer A13 hat vielleicht etwas weniger. ABER. Er hat seine üppige Pension, die private Krankenversicherung und die sehr sehr wertvolle Unkündbarkeit.

    Und deutlich niedrigere Lebenshaltungskosten, wenn man auf dem Land wohnt.


    für einen arbeitgeber im geistes- und sozialwissenschaftlichen bereich ist es jacke wie hose, was genau der bewerber studiert hat, da seine schlüsselqualifikationen (abstraktes denken, strukturierungsfähigkeit, texten, präsentieren, affinität und orientierungsfähigkeit im kulturellen leben etc.) und nicht sein/ihr spezifisches fachwissen (oder nur in sehr kleinen teilen und sehr zufällig; es will keiner wissen, ob du zur faust-rezeption oder zur dekonstrktion gearbeitet hast, aber ob du dich in ein neues thema rasch selber einarbeiten kannst, das ist entscheidend) wichtig sind. wenn - und nur wenn - sich der studierende frühzeitig außerhalb der schule beruflich umschaut, hat jemand mit la gym da wie gesagt dieselben chancen wie die master-leute. wäre auch völlig absurd, wenn nicht, da wie gesagt die lehrveranstaltungen genau dieselben sind.

    Ein Gymnasiallehrer verdient trotzdem mehr als ein durchschnittlicher Geisteswissenschaftler in der freien Wirtschaft.

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