Komisches System, in dem jeder macht , was er will und die Gesellschaft das so zu unterstützen hat.
Ich konnte hier im Thread nicht lesen, dass irgendwer - schon gar nicht der TE selbst - gefordert hätte, dass seine persönliche Form der Religionsausübung von der Gesellschaft unterstützt werden muss. Im Gegenteil, so ziemlich alle haben geschrieben, dass er keine Garantie haben wird, am Freitag immer zu seinem Freitagsgebet zu kommen und er hat das hingenommen, niemals in Frage gestellt und halt für sich die Entscheidung getroffen, dass er sich dann wohl einen anderen Beruf suchen wird, da das Priorität hat. Eine Forderung kann ich da nicht erkennen.
Jetzt mal ehrlich: Wir bekommen hier immer mal wieder verschiedene Anfragen von Menschen, die das System Schule bislang nur aus Schülersicht kennen und jetzt nachfragen, ob diese oder jene Vorstellung, die sie von ihrer Berufsausübung haben realsitisch ist.
Im Nachbarthread fragt gerade ein promovierter Physiker, der während seiner Promotion und in seinem jetzigen Job viel programmiert hat, ob er auf allen Jahrgangsstufen evtl. fachfremd Informatik unterrichten kann, wenn er ins Lehramt geht.
Wir hatten auch mal jemanden, der gefragt hat, ob es eine Möglichkeit gibt, garantiert erst zur zweiten oder dritten Stunde anzufangen, weil es irgendwelche privaten Sachzwänge gab.
Ich meine, wir hatten auch mal jemandem, der am Ende des Refs festgestellt hat, dass er eines seiner Fächer nicht mag, und gefragt hat, ob er vielleicht nur das andere unterrichten kann.
Immer mal wieder fragen Leute an, ob sie nach ihrem Gym-Ref nicht vielleicht an die GS wechseln können, weil sie doch lieber mit kleineren Kindern arbeiten würden.
Und hier fragt halt jemand, ob es eine Möglichkeit geben kann, dass er einen bestimmten Zeitraum in der Woche garantiert nicht für Unterricht eingeplant wird.
All diese Anfragen haben gemeinsam, dass hier jemand fragt, wie seine persönlichen Befindlichkeiten mit dem System Schule in Einklang zu bringen ist. Jetzt kann man sich darüber amüsieren, wie naiv solche Fragen sind, aber andererseits, woher soll jemand auch wissen, wie das System funktioniert, der noch nicht darin tätig ist? Oder man regt sich darüber auf, welche Ansprüche gestellt werden, aber eine reine Frage ist erst mal keine Anspruchshaltung.
Bemerkenswert ist jedenfalls, wie sehr unterschiedlich diese Anfragen je nach Hintergrund des Fragestellers aufgenommen werden.