Beiträge von WillG

    Sei es nun Sonntag abends (da erreichte mich vor vielen Jahren um 21 Uhr der Anruf eines Kollegen, der mir mitteilte, dass die Frau eines anderen Kollegen, die ebenfalls bei uns an der Schule tätig war, plötzlich verstorben sei

    Selbstverständlich zählt so etwas als Notfall. Und ja, da fände ich auch einen Anruf gerechtfertigt.


    auch da bekam ich schon mal einen Anruf einer Kollegin, der gerade das Auto "verreckt" war und die nun dringend nach einer Mitfahrgelegenheit suchte

    Das wiederum fällt für mich in die Kategorie, dass ich bei befreundeten KollegInnnen da auch anrufen würde. Bei KollegInnen, mit denen ich weniger zu tun hätte, wohl eher nicht. Ich weiß ja nicht, wie viel Stress ich ihnen damit machen, vielleicht haben sie Kinder, die sie versorgen müssen oder andere Verpflichtungen. Dann ruf ich halt stattdessen in der Schule an und teile mit, dass ich mich verspäte. Kein Grund, KollegInnen zu belästigen, mit denen ich nicht befreundet bin.


    EDIT:
    Vielleicht zur Erklärung, warum ich so vehement auf meiner Sicht beharre: Wir regen uns immer wieder darüber auf, wie sorglos von Seiten des Dienstherren mit unserer Arbeitszeit umgegangen wird. Umso wichtiger ist es, dass wir selbst hier deutlich sensibler sind und eben Themen wie work-life-balance oder Psychogygiene nicht mit ironischem Unterton kleinreden.

    Wenn ich z.B. spontan Montag früh eine Vertretungsstunde abhalten soll (und ich im Normalfall erst viel später in der Schule wäre), würde ich mir einen Anruf spätestens (wenn es nicht schon früher geht!) am Sonntag-Abend WÜNSCHEN. Auf gar keinen Fall will ich solch einen Anruf Montag früh vor dem Aufstehen bekommen - wenn ich mich (als ausgemachter Langschläfer) darauf einstelle, eigentlich erst eine oder zwei Stunden später aufzustehen.

    So ein Anruf würde mich auch Montagmorgen vor dem Aufstehen nicht erreichen. Ich bin doch nicht im Bereitschaftsdienst und muss auf Absprung bereit stehen, weder am Abend noch am frühen Morgen. Und nein, meine Arbeitszeit beginnt nicht um 8 Uhr, wenn ich eigentlich erst um 10 Uhr Unterricht habe - ich muss also da auch nicht erreichbar sein. Solange wir keinen Arbeitsplatz an der Schule haben, gibt es keine Präsenzpflicht und damit ist es meine Entscheidung, wie ich meine Zeit einteile. Und es ist das Problem der Schulleitung, wie sie Montagmorgen die Vertretungsstunde füllt - zur Not halt mit einer Vertretungsbereitschaft, die entsprechend im Deputat angerechnet ist.


    Mein Mann in einer Führungsposition

    Oben habe ich eine Ausnahme für Schulleitung definiert. Der "normale" Lehrer dürfte kaum mit einer Führungsposition vergleichbar sein.

    Na, dann werd doch mal konkret. Wir reden ja auch ganz speziell vom Sonntagabend. Was wäre denn so eine Angelegenheit, die kein Notfall ist und nicht bis Montag warten könnte?

    Notabene: Ich gehe hier von Kollegen aus, mit denen ich nicht in einem freundschaftlichen Verhältnis stehe. Dass ich einen Kollgen, mit dem ich öfter mal ein Bier trinken gehe, auch am Sonntagabend kurz mal anrufen kann, um ihn zu bitten, mir Material XY mitzubringen oder meine Aufsicht in der großen Pause zu übernehmen, ist da eine andere Frage.

    Es gibt einfach Situationen, in denen es sinnvoller ist, nicht erst am Montagmorgen informiert zu sein. Immerhin arbeiten wir im Team. Zumindest sollte das so sein.

    Trotzdem sehe ich jetzt für den Feld-Wald-und-Wiesen-Lehrer auch nicht unbedingt, was dringend am Sonntagabend besprochen werden muss, auch wenn es nur "mal" ist - meinetwegen mit Ausnahmen während der Pandemie, dann aber von der Größenordnung "Schulschließungen" etc.

    Vertretungen, Klausuraufsichten oder Infos zu Schülern etc. zählen da definitiv nicht dazu - wenn es nicht buchstäblich um Leben und Tod geht.


    Zu Emails: Wir haben an unserer Schule die Vereinbarung, dass Emails als "gelesen" angenommen werden können, wenn davon ausgegangen werden kann, dass eine Kollege Zugriff auf einen Dienstrechner hatte, wenn er also stundeplanmäßig an der Schule anwesend war. Manchmal haben Kollegen, die am Abend oder am Sonntag ihre Mails abrufen einen längeren zeitlichen Vorlauf, um sich auf besondere Situationen einstellen zu können, aber niemand sollte davon ausgehen, dass diese Infos bei allen angekommen ist.


    Ich stimme O. Meier hier zu 90% zu. Im Schulbetrieb gibt es einfach nur sehr, sehr selten Situationen, in denen eine sofortige Info relevant ist. Da ich an einer Schule arbeite, wo dies ernst genommen wird, würde ich auch am Sonntagabend ans Telefon gehen, wenn mein Chef anruft, weil das so absolut außergewöhnlich wäre, dass ich davon ausgehen würde, dass wirklich etwas Schwerwiegendes den Anruf notwendig macht. Hätte ich Kollegen, die so übergriffig sind, dass wiederholt Bagatellen zu solchen Anrufen führen, würde ich es konsequent verweigern, ans Telefon zu gehen, egal wer dann anruft.


    Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn man mit bestimmten Aufgaben betraut ist, die dies vielleicht rechtfertigen: Schulleitungsaufgaben, Personalvertretung etc. Aber auch da muss man das für sich sehr genau abklären.

    Ich zitiere mal Bolzbold

    kl. gr. frosch

    Und ganz abgesehen davon sehe ich nicht, dass du irgendwelche Argumente oder gar Belege angeführt hast. Du hast nur Behauptungen in die Welt gesetzt. Ach ne, sorry, du hast nicht nur das gemacht, du hast sie irgendwo kopiert und mit einer unzureichenden Quellenangabe versehen.

    Auf dem Level kann ich auch spielen.


    Joe Biden hat nur eine knappe Woche nach seiner Wahl einen Impfstoff gegen Corona organisieren können.
    Joe Biden konnte ein zutiefst zerrissenes Land hinter sich einen.

    Joe Biden hat mit einem Schlag Misogynie und Rassimus in den USA beendet.

    Joe Biden hat die amerikanische Demokratie gerettet.

    Joe Biden gibt Milliarden Menschen auf der Welt neue Hoffnung.


    Und, bevor du anfängst, DaVinci, nein, ich glaube das nicht wirklich. Aber diese fünf Behauptungen entsprechen in ihrer Mischung aus Viertelwahrheiten, unlauteren Verzerrungen und Übertreibungen so ziemlich genau deiner ganzen Liste. Und bevor du nicht Beweise und Belege für deine Behauptungen bringst, sehe ich keinen Anlass, in irgendeiner Form argumentativ darauf zu reagieren. Auf die Ebene von Populismus lasse ich mich nicht herab.

    Die junge Frau Ocasio-Cortez macht einen vielversprechenden Eindruck.

    Ich glaube, das kommt nur uns in Deutschland/Europa so vor. Für Amerika - und das meine ich in keiner Weise als USA-Bashing - steht sie viel zu weit links, um in einem zwei-Parteien-System, bei dem die Wahl des Präsidenten von den Wechselwählerm abhängt, die genau zwischen den Parteien steht, eine echte Chance zu haben.

    So zerrissen, wie die Demokraten gerade innerparteilich sind, würde sie noch nicht mal durch die Primaries kommen, um Kandidatin zu werden. Das mag sich innerhalb der nächsten 15 Jahre ändern, aber für die Wechselwähler, wird sie immer zu "sozialistisch" (im Sinne des amerikanischen Verständnisses des Begriffs) sein.

    Nein, es ist keine Leistung von Kamel Harris, dass sie eine Frau ist, oder dass sie Migrationshintergrund hat.

    Aber es ist dennoch sehr positiv, dass die amerikanische Gesellschaft nach vier Jahren des übelsten Populismus, der Misogynie und des Rassimus auf höchster Regierungsebene in der Lage war, ein Ticket ins Weiße Haus zu wählen, bei dem eine dunkelhäutige Frau zur Vizepräsidentin wird.

    Ja, viele Stimmen waren nicht für SIE, sondern für Biden, viele Stimmen waren auch nicht FÜR sie, sondern gegen Trump - trotzdem ist die Entwicklung in ihrer Tendenz positiv.


    Ob Biden vielleicht die Absicht hat, vor Ablauf der vier Jahre zurückzutreten, um sie zur Präsidentin zu machen, ob sie in vier Jahren an Bidens Stelle antreten wird und ob sie dann wiedergewählt wird, kann keiner sagen. In jedem Fall wird es in vier Jahren nicht mehr reichen, dass sie nicht Trump ist, oder welches Geschlecht sie hat oder welchen Hintergrund. Dann werden ihre Taten gelten.

    Aber bei dem republikanischen Gegenwind, den Trump derzeit schon hat, bin ich optimistisch, dass er (falls er im WortCase dorthin geht) auch das höchste Gericht trotz 6 Republikanern ihm die kalte Schulter zeigt.


    Alles andere wäre .... unsinnig.

    Völlige Zustimmung (- übrigens auch zu deinem Kommentar davor bzgl. voreiliger Verkündung des eigenen Sieges und so...)

    Aber, allein schon die Tatsache, dass man, also wir alle, in diesem Zusammenhang Formulierungen wie "bin ich optimistisch" oder auch den Konjunktiv verwendet, zeigt, wie sehr er der Demokratie geschadet hat. Man stelle sich die Situation vor, dass ein ein Wahlverlierer hier damit drohen würde, vors Bundesverfassungsgericht zu gehen (- ja, ich weiß, der Vergleich hinkt), man würde nur darüber lachen, weil man keine Sekunde daran glauben würde, dass er damit durchkäme. Im Falle der US Election glaubt man auch nicht wirklich dran, aber so eine minimaler Restzweifel bleibt. Eigentlich ist das eine Bankrotterklärung.


    Was den Auszug aus dem Weißen Haus angeht, habe ich ein Statement dazu gelesen. Ich weiß leider nicht mehr von wem, ich hab so viel zur Wahl gelesen in den letzten Tagen, aber ich weiß noch, dass die Quelle mir verlässlich erschien. Die Person hat prophezeit, dass Trump zu stolz und eitel ist, um zu riskieren, mit Gewalt aus dem Weißen Haus geschleppt zu werden. Diese Bilder wird er vermeiden. Er wird bis dahin alles tun, um die Wahl anzuzweifeln und damit - für den wahrscheinlichen Fall, dass er formal nichts erreichen kann - aber gleichzeitig auch ein Narrativ für sich und seine Anhänger schaffen, in dem er nicht nur der eigentliche Gewinner ist, sondern am Ende auch noch moralisch überlegen ist, weil er als Klügerer dann eben doch nachgibt - zum Wohle der US Gesellschaft. Damit macht er es Biden und seinem Versuch, das Land zu einen, natürlich noch mal schwerer.

    Ach, dass kommt auch in Deutschland häufiger vor als man denkt, auch schon drei Jahre vor Schröders legenarem Auftritt in der Elefantenrunde:

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    vielleicht bin ich ja in Wirklichkeit eine Frau und komme aus Bayern und anonymisiere mich hier nur

    Jetzt hab ich mir eben schon Hoffnung gemacht und wollte dich mal auf ein Date einladen, und dann kommt das hier:


    Gruenfink - das war nur eine Hypothese. Man weiß ja nie. Aber als ich das letzte Mal in einen Spiegel geschaut habe, war ich definitiv noch ein Mann. Da bin ich mir sicher. Und in NRW .... ja. Da wohne ich.

    Das Lehrerforum hat mein Schicksal als ewiger Single besiegelt.

    wer aber sich z.B. für ein Studium Englisch & Französisch entscheidet, was erwartet derjenige denn?

    Ach, das Argument wird durch ständige Wiederholung in verschiedenen Kontexten - nicht unbedingt durch dich, ich meine das allgemein - auch nicht überzeugender.

    Erstens hatte ich als Abituriernt überhaupt keine Vorstellung davon, was es bedeutet, eine Klassenarbeit oder eine Klausur zu korrigieren. Weder vom Arbeitsaufwand her noch davon, wie schrecklich öde diese Arbeit ist. Woher auch, man macht das ja erst im Ref. Von daher ist das Argument also schon sehr albern.


    Aber darum geht es auch gar nicht. Ich will auch gar nicht wegen meiner Korrekturbelastung jammern. Ich hab mir die Fächer ausgesucht, jetzt muss ich halt damit umgehen. Und genau das tue ich, indem ich Handlungsweisen und Maßnahmen finde, um trotz der Korrekturbelastung mit meiner Arbeitszeit hinzukommen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Inwiefern fallen denn Infos bzgl. Corona in die Bereiche Mitwirkung und/oder Mitbestimmung?

    Dann scheint es bei euch nicht notwendig gewesen zu sein bisher. Aber du hattest ja allgemein gefragt und an anderen Schulen oder Schulformen sieht das möglicherweise anders aus.

    Trotzdem würde es wahrscheinlich auch bei euch, so wie ich ja schon geschrieben habe, durchaus Sinn machen, denn PR bei Absprachen frühzeitig ins Boot zu holen, damit eben nicht erst danach die Rückmeldung über Dinge kommen, die vielleicht doch mitbestimmungspflichtig gewesen wären und bei denen der PR so nicht mitgehen kann oder will. Wie gesagt, gerade in stressigen Zeiten, wenn schnell viele Entscheidungen getroffen werden müssen, entgeht sogar der wohlwollendsten Schulleitung mal was. Das muss ja gar nicht böse gemeint sein.


    Wobei MissMiller ja explizit fragte, wer die Infos bündelt und weiterleitet.

    Ja, da hast du recht, da haben wir vielleicht über unterschiesdliche Dinge geredet. Aber für die reine Kommunikation erscheint mir einer Arbeitsgruppe jetzt auch übertrieben.

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