Beiträge von WillG

    Vor einer Abiturprüfung würde ich mich als symptomloser Abiturient auch nicht testen lassen. Die Gefahr eines falsch positiven Tests wäre mir persönlich zu groß.

    Ich gestehe jedem Abiturienten so viel Unreife zu, dass er dabei gar nicht an falsch positive Tests denkt, sondern einfach nur daran, dass er dann die Prüfiung, auf die er sich monatelang inhaltlich und mental vorbereitet hat, nicht mitschreiben kann. An der Stelle ist es ihm vermutlich egal, ob er echt oder falsch positiv ist, das Abi dürfte - ganz egoistisch und unrefelktiert - jeden Gedanken um Infektionsschutz etc. überdecken. Und das halte ich sogar für verständlich und nachvollziehbar, das würde ich den Abiturienten überhaupt nicht vorwerfen.

    Umso wichtiger ist es, dass es Strukturen gibt, die diese Entscheidung eben nicht in die Hände von Teenagern geben, die sich aufgrund ihres Abiturs in einer emotionalen Ausnahmeentscheidung befinden und deshalb keine reflektierte Entscheidung treffen können.

    Ganz ehrlich,völlig unabhängig davon, wie lange es jetzt wirklich dauert, so eine Klasse durchzutesten (ich hab es noch nicht machen müssen), aber dann geht halt jeden Tag eine Doppelstunde drauf. Na und? Bei all dem Unterricht, der im Rahmen der Pandemie ausgefallen ist, müssen wir uns echt mal gedanklich von diesem Stress verabschieden, den sich viele immer noch machen. Davon geht die Welt nicht unter.

    Vor allem: Wenn das das Testkonzept ist, das von deinem Kultusministerium und/oder deinem Schulleiter so vorgegeben ist, ist das echt nicht deine Schuld, wenn der Unterricht ausfällt. Ich würde schriftlich darauf hinweisen, dass du dich nicht in der Lage siehst, den Lehrplan zu erfüllen - wenn du Sorge hast, dass dir das später vorgeworfen wird, was ich im aktuellen Kontext für wenig wahrscheinlich halte - und darauf achten, dass meine eigene Gesundheut sicher ist, wenn ich die Tests beaufsichtige. Dazu gab es ja schon ein paar Vorschläge.


    Ich hab das schon mal vor einem Jahr geschrieben und es ist immer noch gültig und - leider - immer noch aktuell: Seht euch doch nicht in der Verantwortung, alles auffangen zu müssen, was an höherer Stelle verbockt wird. Ihr setzt die Entscheidungen um, so wie sie euch vorgelegt werden und im Rahmen dessen, was dann noch möglich ist, sorgt ihr dafür, dass die Schüler noch Unterricht bekommen und möglichst valide bewertet werden. Im Rahmen dessen, was möglich ist. Dass das manchmal nicht viel ist, ist nicht eure Schuld oder euer Problem.

    Ich meine, ich hätte damals im Formular mit unterschreiben müssen (?), dass ich bereit bin, mich zurückstufen zu lassen, aufs Eingangsamt. Aber ich will es jetzt nicht beschwören, ist schon lange her.

    Ich hab das nur in Erinnerung, weil damals evtl. die Möglichkeit einer A14-Ausschreibung für mich im Raum stand, die ich irgendwie wegen einer solchen Gemengenlage abgelehnt habe.

    Also, neben einer Remonstration ist natürlich immer auch eine Überlastungsanzeige möglich.

    Der Begriff bezieht sich nämlich nicht in erster Linie darauf, dass man zu viel arbeiten muss, sondern darauf, dass man nach §16 Arbeitsschutzgesetz verpflichtet ist, es anzuzeigen, wenn man die Verantwortung für die eigene Gesundheit (§16) oder für die Gesundheit der Personen, für die man verantwortlich ist, nicht übernehmen kann:

    https://www.gesetze-im-internet.de/arbschg/__15.html

    https://www.gesetze-im-internet.de/arbschg/__16.html


    Die Überlastungsanzeige ist auf jedem Fall auch ein Mittel für Angestellte.


    Abgesehen davon würde ich mir aber immer überlegen, ob eine solches Mittel auch den Effekt hat, den ich erzielen möchte. Persönlich finde ich es sehr gut und sinnvoll, dass Schüler - wie hier in Bayern - verpflichtet sind, sich in der Schule zu testen. Eine Maßnahme, die dies vielleicht unmöglich macht, würde ich eher vermeiden. Besser wäre es, eine Lösung zu finden, bei der ich mich nicht gefährte - der angesprochene Schulhof ist da sicherlich ein guter Ansatz. Und für die Probleme mit dieser Lösung (Kälte, Ablage der Tests) lassen sich sicherlich Lösungen finden. Ich empfehle also konstruktive Gespräche mit dem Personalrat und der Schulleitung.

    Schon sehr beeindruckend, welch ausgefeilte Strategien die KMK heute so erarbeitet hat:


    https://www.tagesschau.de/inland/kmk-schulen-105.html

    Man fragt sich halt echt, warum die sich überhaupt noch treffen und das auch noch lang vorher in der Presse ankündigen...


    "Ja, also, alles wie immer? Möglichst viel Präsenzunterricht und wegen Testen und so schau ma halt mal!"

    "Ja, genau. Aber schreib noch dazu, dass jedes Land das macht, wie es will"

    "Ja, also, das ist ja eh klar. Ach so, ja, und Abi findet statt, ne?"

    "Sonst noch was? Also, wir hätten den Zoom-Raum noch gut 40 Minuten"

    [Schweigen]

    "Ja, und sonst so?"
    "Ja, muss ja, ne?"

    "Ja, allerdings. Aber die GEW wieder, ne? Was für'n Verein."

    "Die immer mit ihren Forderungen. Sollen'se halt mal gut lüften, dann können'se auch Abi beaufsichtigen, die faulen Säcle"

    [...]

    Und genau aus dem Grund werden sich vermutlich wenige Abiturienten testen lassen. Am Fr nach den Ferien geht es los mit den Abiprüfungen und einige Schülerinnen und Schüler meinten schon, dass sie sich so ja in Quarantäne testen lassen würden und es deshalb unterlassen werden :autsch:

    Ehrlich gesagt aus Sicht des Abiturienten, für den ihm Moment halt nichts wichtiger ist als das eigene Abi, durchaus verständlich.

    Da wäre es an eurem Kultusministerium, gegenzusteuern und die Tests gerade im Abiturbereich verpflichtend zu machen.

    Na ja, das mit dem Einzelfall ist natürlich immer so eine lauwarme Antwort, die vor allem Schulleitungen gefällt, um sich ja nicht festlegen zu müssen.

    Abgesehen davon hab ich auch gar nicht geschrieben, dass es eine klare rechtliche Regelung gibt, im Gegenteil:

    Also, dass solche Dinge nicht explizit und mit konkreten Worten gesetzlich geregelt sind, ist ja klar, wurde auch schon mehrmals angemerkt.

    Aber natürlich gibt es so etwas wie Zumutbarkeit. Und es gibt eine Fürsorgepflicht. Wenn ich schon - aus guten Gründen - angehalten bin, meine privaten Termine so zu legen, dass meine Unterrichtsverpflichtung laut Stundenplan nicht tangiert ist, dann brauch ich auch eine gewisse Verlässlichkeit dafür, dass der Stundenplan einen gewissen Bestand hat. Vor allem, wenn keiner der Termine dazwischen liegt, an denen er sich erfahrungsgemäß ändern kann (z.B. Halbjahr).

    Deswegen bin ich der Meinung, dass die TE sich im konkrten Fall nicht vor einer Auseinandersetzung mit dem SL scheuen muss, da es eben genau so ein Einzelfall (- wenn du schon so viel Wert auf das Wort legst -) ist, wo ihr mit großer Wahrscheinlichkeit schon bei der nächsten Eskalationsstufe eher zugestimmt wird. Wenn auch wahrscheinlich nicht offiziell, sondern eher hintenrum, indem der SL hinter vorgehaltener Hand den Hinweis bekommt, doch mal klarzukommen

    Es geht aber halt nicht um Vertretungsunterricht, sondern um eine dauerhafte Stundenplanänderung. Die wird ja in dem Szenario, das die TE skizziert hat, nicht verweigert. Nur beim ersten Termin gibt es eine Terminkollision.


    Um es nochmal deutlich zu machen die Unterschiede zu deiner Darstellung:

    TE: dauerhafte Stundenplanänderung - du: einmalige Vertretungsstunde

    TE: konkrete Situation, warum sie die Stunde "veweigert" - du: generelle Verweigerung mit hanebüchener Argumenation

    denn dieses Danach soll ja eigentlich die Belohnung sein für gutes Verhalten innerhalb des Lockdowns

    Leider funktioniert die Welt nicht wie im Kindergarten, wo man etwas macht und direkt dafür belohnt wird. Wie naiv ist denn bitte diese Sichtweise.

    Ein kurzer harter Lockdown kann vielleicht dazu führen, dass es erstmal nicht schlimmer wird. Er kann auch dazu führen, dass die Zahlen etwas runter gehen, wenn er denn nicht zu kurz ist, und dadurch kann man vielleicht - vielleicht! - gewährleisten, dann einzelne Lockerungen kommen.

    Aber sich hinzustellen und zu heulen, dass jetzt doch bitte mal Schluss sein muss mit den Einschränkungen, weil man ja in den paar Tagen Lockdown so brav war, ist halt einfach schrecklich naiv.

    Also, dass solche Dinge nicht explizit und mit konkreten Worten gesetzlich geregelt sind, ist ja klar, wurde auch schon mehrmals angemerkt.

    Aber vielleicht mal so rum: Wie würde wohl ein Dezernent, Schulrat, MB oder wie auch immer der Dienstvorgesetzte des SL reagieren, wenn der Konflikt auf seinem Tisch landet: Kollegin bekommt eine sehr kurzfristige, dauerhafte Stundenplanänderung, kann wegen eines dringenden, nicht aufschiebbaren privaten Termin bei der ersten Stunde nicht und informiert den Schulleiter, dass sie die Stunde nicht abhalten kann. Schulleiter weigert sich, eine Lösung zu finden.

    Glaubt ihr wirklich ernsthaft, dass der Dezernent dem SL auf die Schulter klopft und sagt, er hat alles richtig gemacht? Das wäre ja überhaupt nicht zielführend, von dem Arbeitsaufwand wg disziplinarischer Konsequenzen etc. her schon, vor allem, wenn die Kollegin sich das nicht so einfach gefallen lässt. Von den Auswirkungen auf den Schulfrieden und die Arbeitsmoral aller Kollegen an so einer Schule ganz zu schweigen.

    Wie bescheuert ist das denn?



    weil die Engel die Telefonzelle haben

    Wo ist der Blinzelsmiley?

    Nymphicus: Du schreibst immer so viel und ich sehe ja dein fachliches Knowhow. Es freut mich auch, dass du mit mir regelmäßig in den Diskurs gehst. Jetzt kommt das ABER: Ich antworte gerne, finde es jedoch schwierig, bei derart umfangreichen Beiträgen, die es von dir zuletzt oft gab, angemessen zu antworten, ohne dass es zu viel Zeit frisst. Wenn du eine zentrale, kurze Angelegenheit hast, gerne, aber so wird mir das leider zu viel.

    Mit anderen Worten: Pauschalitäten möchte ich gern weiterhin austauschen, aber für einen tiefergehenden Diskurs fehlen mir Zeit und Interesse.

    „An der angegebenen Adresse existiert kein Haus.“

    Hatte ich vor ein paar Jahren auch schon. War ein Mehrfamilienhaus in einer neu bebauten Straße, die wohl nich nicht im Navi des Lieferdienstes vorkam. Konnte man dem Lieferdienst aber nicht verdeutlichen, so dass ich es letztlich an die Schule liefern habe lassen.

    Vor der Klassenarbeit lernt man ja in aller Regel [...].

    Also, vor allem bei älteren Schülern (Oberstufe) kann man sich selbst auch durchaus die Frage stellen, ob es nicht einfach reicht, wenn sie den Stoff dann beherrschen, wenn es nötig ist - egal ob sie sich den durch Hausaufgaben draufgeschafft haben oder durch Pauken, nachdem sie vorher alles abgeschrieben haben. Wie an der Uni halt dann auch, so.

    Ich habe allerdings bewusst den zweiten Teil des Zitats natürlich hierbei vernachlässigt, wo du auf verschiedene Betrugsmöglichkeiten bei Arbeiten eingehst. Also, dieser Verweis auf die Eigenverantwortung geht natürlich nur, wenn ich irgendwie sicherstellen kann, dass sie dann, wenn es darauf ankommt, nicht wieder durch Betrug durchkommen.

    Ich empfinde es genau so, wie Seph es beschreibt.

    Man gestaltet sein Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen direkt mit, dabei bekommt man auch Einblicke in die Umstände, die hinter den Entscheidungen liegen. Schwer, hier ein konkretes Beispiel zu nennen, aber seit ich als PR bei Aufsichtsplänen im Abitur und bei der Verteilung der Zweitkorrekturen etc. zumindest zum Teil involviert bin und die Sachzwänge kenne, stressen mich ein paar Abiaufsichten nicht mehr, weil ich plötzlich weiß, dass XY die nicht machen kann, weil Sachzwänge vorliegen, die aber aus Gründen nicht ins breite Kollegium kommuniziert werden. Oder sie stressen mich nicht, weil ich weiß, dass es eine ältere Version des Plans gibt, nach dem ich zwar zwei Aufsichten weniger gehabt hätte, aber insgesamt mehr Aufsichten für mehr Kollegen nötig waren und ich das durch eine gute Idee verhindern konnte.

    Ich suche mir seit ca. 10 Jahren (bin jetzt gute fünfzehn Jahre mit dem Ref fertig) gezielt solche Aufgaben aus, in denen ich das Arbeitsumfeld mitgestalten kann, also keine Schüler-AGs oder so Dinge wie Medienwart (gibts sowas überhaupt noch?). Sowas ist sicher für manche Kollegen auch erfüllend, gerade kreative AGs, wie Theater, Musik oder Schülerzeitung, aber mir bring es mehr, meine eigenen Bedingungen mitgestalten zu können.

    Unabhängig davon trägt ein gewisses Engagement außerhalb des Unterrichts u.U. auch zum Empfinden von Selbstwirksamkeit und damit zur Berufszufriedenheit bei.

    Ein Satz, den ich für mich nur unterschreiben kann. Paradoxerweise fühle ich mich von der Arbeit deutlich weniger gestresst, seitdem ich mich an neuralgischen Stellen (PR; Schulforum; Steuergruppe) in die Schulentwicklung einbringe.

    Also, fünf Pakete = fünf verschiedene Fahrer = fünf verschiedene Fahrzeuge = fünf verschiedene Touren = fünf verschiedene Lieferzeiten

    Ohne genauere Infos kann ich dieses Logical nicht lösen. Welche Farbe haben die Pakete? Welche Marken haben die Autos? Wie alt sind die Lieferanten? Ist der Lieferant mit dem BMW doppelt so alt wie der Lieferant, der das rote Paket bringt?

    Aber 'Sabbatjahr', 'Urlaub', 'Auslandsschuldienst' sind ja nun eher keine Aufstiegsmöglichkeiten.

    Nicht im eigentlichen Sinne, das ist richtig. Wobei der TE ja nach Möglichkeiten gefragt hat, sich "weiterzuentwickeln". Das habe ich etwas weiter definiert.

    Mir ging es vor allem darum, dass ich das Gefül hatte, das ein paar Posts so in die Richtung gegangen sind, dass man gar nichts anderes machen kann und sozusagen im goldenen Käfig festhängt. Vielleicht war das auch nur meine Interpretation, aber ich wollte gerne aufzeigen, dass es durchaus eine ganze Menge an Möglichkeiten gibt.

    Und natürlich kann man gerade Urlaub und Sabbatjahr auch für die persönliche weitere Qualifikation nutzen, wenn man möchte.

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