Ich persönlich habe nichts gegen Kollegen, die Karriere machen wollen, sich sehr für dafür aufstellen und die entsprechende Leistung bringen, solange diese die Leistung nicht als reinen Mittel zum Zweck bringen, im Zweifel mit Ellenbogen, sondern weil sie auch daran interessiert sind, in ihrem Aufgabengebiet etwas voranzubringen. Davon profitiert im Zweifelsfall die ganze Schule.
Ich hatte so einen Kollegen, der mit mir gemeinsam angefangen hat. Ich war da eher das Gegenteil. Der hat aber wirklich überall angepackt und hat damit das gesamte Kollegium unterstützt. Inzwischen ist er Schulleiter mit A16 und ich habe halt die bayersiche Regelbeförderung auf A14 mitgenommen. Beide sind wir - nehme ich für ihn an - mit unserem Werdegang zufrieden. Ich will damit sagen, dass eben nicht nur das Verhalten negativ zu bewerten ist, wenn manche Kollegen (- und ich meine damit nicht den TE, den kenne ich ja nicht -) auf Teufel komm raus Karriere machen wollen und dabei über Leichen gehen, sondern auch, wenn ganze Kollegien die persönlichen Ambitionen eines Kollegen, die auch mit entsprechendem Einsatz und entsprechender Leistung einhergehen, abwerten und als Karrieredenken diffamieren. Für manche ist es auch eine Frage der eigenen Jobzufriedenheit, Leistung zu bringen.
Dennoch müssen solche Kollegen zumindest genau das hier häufig in Kauf nehmen, da das System so strukturiert ist, nicht nur die SLen entscheiden können und gerade die übergeordneten Behörden nicht selten junge Leistungsträger ausbremsen, weil ein diffuses Senioritätsprinzip noch in vielen Köpfen verhaftet ist:
dafür finanziell einige Jahre nicht angemessen entlohnt werde.
Und dann hast du auch das hier gesagt:
Ich selbst möchte für mich nicht stagnieren und Dinge vorantreiben und von daher ist der Schritt in Richtung A15 für mich auf Dauer fest eingeplant.
Ich glaube, dass Bolzbold und du vielleicht das gleiche meinen, aber Bolzbold hat - nicht ganz zu Unrecht - darauf hingewiesen, dass die Stagnation evtl. zwangsläufig dann später kommt. Denn wohin willst du dich dann noch großartig entwickeln, wenn du alle zur Verfügung stehenden Entwicklungssprünge schon im ersten Viertel deines gesamten Berufslebens gemacht hast. Nach A15 steht dir noch die Position des Schulleiters offen, alles darüber wird schon recht schwierig (- wenn auch nicht unmöglich). Vorher kann man vielleicht noch quer wechseln, aber auch das ist nicht ohne weiteres möglich. Und viele Optionen, die man zur Abwechslung hat, ohne befördert zu werden - also Abordnungen an die Uni, in Ämter etc. - stehen oft nur den niedrigeren Besoldungsstufen offen, da man mit A15 oder oft schon A14 einfach zu teuer für viele Aufgaben ist.
Mach dein Ding, es ist deine Laufbahn und natürlich ergeben sich manche Möglichkeiten nicht in jedem Fall wieder, aber denk auch ernsthaft darüber nach. Ich kenne mehrere, die früh befördert wurden und jetzt frustriert seit Jahren, zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr weiterkommen. Oben wird die Luft dünn.