Kann eigentlich auch jemand anders moderieren als der/die Schulleiter*in?
Das kommt auf eure Konferenzordnung an. Viele Konferenzordnungen sehen es vor, dass sich die GeKo eine eigene Geschäftsordnung geben kann, die kann dann auch festlegen, wer moderiert. Wenn die Ausgestaltung der Geschäftsordnung in den Kompetenzbereich der GeKo fällt, kann dies ggf. auch gegen den Willen des Schulleiters erfolgen. Aber das ist natürlich vom Dienstrecht in deinem Bundesland abhängig. Und man muss für so etwas gut organisiert sein, was uns zum nächsten Punkt bring.
Und wie könnte man etwas mehr Beteiligung erreichen?
Du schreibst es selbst: Die SL ist gut vorbereitet, die Kollegen sehen die Konferenzen eher als lästige Zeitverschwendung. Perfekte Voraussetzungen, dass die SL durchdrücken kann, was sie will.
Wir haben bei uns im Kollegium eine inoffizielle offene Vorbereitungsgruppe gebildet. Wir treffen uns ein paar Tage vor wichtigen Konferenzen und gehen die Tagesordnung durch, tauschen uns schon mal aus und positionieren uns. Dazu gehört auch, dass die Mitglieder dieser Gruppe durch uns als PR immer darüber informiert werden, welche Rechte die GeKo hat und wie man dienstrechtlich korrekt auch Veränderungen anstoßen und ggf. auch gegen die SL durchsetzen kann. Ja, das ist nochmal ein Termin mehr, aber die Selbstwirksamkeit, die die Mitglieder dieser inoffiziellen Gruppe dadurch erfahren, trägt viel zur Jobzufriedenheit bei. Also, man braucht Gleichgesinnte, man muss sich über die formalen und dienstrechtlichen Regelungen informieren, dann kommt es automatisch zu mehr Beteiligung. Und sei es nur, dass man einen Antrag zur Tagesordnung stellt, um wichtige TOPs, die "zufällig" ganz hinten auf der Tagesordnung stehen, wenn keiner mehr Lust auf kontroversen Austausch hat, vorzieht. Oder einen Antrag zur Geschäftsordnung, der eine Diskussion, die die SL abwürgen möchte, doch zulässt. Denn GeKos sind die wichtigsten Mitwirkungsgremien der Lehrkräfte, deshalb ist folgende Vorgehensweise auch natürlich am wenigsten produktiv und spielt einer Schulleitung mit Allmachtsallüren in die Karten:
Unsre Gesamtkonferenzen sind reine Infoveranstaltungen [...].
Diskutieren tun wir in den "Stufenteams"
Dass ihr Diskussionen in anderen Kontexten führt, relativiert natürlich meine Aussage von oben. Aber spontan stellt sich mir die Frage, ob denn die Entscheidungen, die von der GeKo getroffen werden müssen, auch wirklich von der GeKo getroffen wird, wenn der Austausch nur in Stufenteams stattfindet. Könnt ihr euch sicher sein, dass in den Sitzungen der Stufenleitungen auch wirklich im Sinne des Kollegiums entschieden wird? Und gibt es nicht auch Situationen, in denen man sich mal mit allen austauschen will?
Zum Informieren und Nacherzählen von Unterlagen ist die Konferenzzeit zu schade. Wichtige / unterstützende Unterlagen sollten verschickt werden, und NICHT in der Konferenz noch mal erzählt werden.
Hierzu volle Zustimmung!