Ich glaube, das, was du da vorschlägst, Seph, machen Kolleg*innen in den höheren Klassen sowieso. Das ergibt siuch ja von selbst, bzw. liegt das ja nahe.
Schwieriger ist es natürlich, je jünger die Schüler sind.
Trotzdem verstehe ich, was du meinst. Es geschieht ja immer wieder, dass die Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Realitäten leugnet (12 Wochen Ferien; Klassenfahrten sind bezahlter Urlaub; Halbtagsjob) und dass dann aber die Lehrerschaft - mal so als Kollektiv gesehen - ihrerseits mit Hyperbeln antwortet ("Ich korrigiere ALLE Ferien durch oder bereite Unterricht vor!"; "Klassenfahrten sind eine Woche 24/7 Dienst, bei dem man mit einem Bein im Knast steht!"; "Alle meine Nachmittage sind gefüllt mit Unterricht, Konferenzen, Elterngesprächen, Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung!")
Ich glaube, diese Reaktionen, so verständlich sie sind, erweisen uns einen Bärendienst, weil sie in dieser Form einfach nicht stimmen - vielleicht mal für den Einzelnen, aber nie für das Kollektiv. Ja, ich korrigiere in allen meinen Ferien, außer den Sommerferien, mit meinen beiden Korrekturfächern, aber natürlich habe ich da auch eine nicht zu unterschätzende Anzahl an freien Tagen in allen Ferien. Ja, Klassenfahrten sind enorm anstrengend und in keinster Weise mit Urlaub zu vergleichen, und ich arbeite in dieser Woche mehr als sonst, aber ich bin halt auch nicht 24/7 im Dienst. Ja, meine Nachmittage sind gefüllt mit Unterricht, anderen dienstlichen Aufgaben und Unterrichtsvorbereitung / Korrekturen, aber trotzdem enden die meisten dienstlichen Termine spätestens um 16 Uhr, und danach kann ich mir die Zeit frei einteilen - auch wenn es dann viel zu tun gibt. Ich muss nicht bis 17.30 die Zeit in einem Büro absitzen.
Langer Rede kurzer Sinn: Ja, wir haben diese Belastungen, keine Frage, und sie können enorm und überwältigend sein. Aber sie in Reaktion auf die gängingen Lehrerklischees zu übertreiben, bringt uns auch nicht weiter.
Sorry, das ging jetzt sehr ins OT.