Es ging dabei weniger um die reine Arbeitszeiterfassung und den Umgang mit Minderleistern. Es ging darum, dass man nicht einfach im Nachgang behaupten kann "Chef, ich musste übrigens aufgrund der Korrekturen im letzten Monat täglich 10 statt 8 Stunden arbeiten....bitte sorgen Sie dafür, dass ich jetzt auch 25% mehr Gehalt überwiesen bekomme".
Jein, das hängt ja natürlich zusammen - allerdings vielleicht weniger im Sinne der 25% mehr Gehalt, sondern durch Abfeiern der Überstunden.
Also, als Beispiel: In einem Bürojob mit Gleitzeit kann natürlich ein Angestellter langsam arbeiten, dadurch Überstunden anhäufen, die er dann als Gleitzeit an anderer Stelle abhängt. Ein effizienterer Kollege hat diese Überstunden gar nicht erst angehäuft, weil er die Arbeit halt in der vorgegebenen Zeit schafft. Wenn dies dauerhaft vorkommt, wird das irgendwann auffallen und der Minderleister muss sich rechtfertigen. Hier gibt es dann entsprechende Wege, von Arbeitgeberseite damit umzugehen.
Wenn der gleiche Effekt nun bei Lehrkräften auftreten würde, gäbe es aufgrund des Beamtenstatus eben weniger Möglichkeiten, den Minderleister zu einer effizienteren Arbeitsweise zu erziehen.
Ich weiß übrigens gar nicht, ob ich das gut finde. Prinzipiell lehne ich dieses Leistungsdenken nämlich ab und es gibt oft, sehr oft, gute Gründe, warum Kollegen in bestimmten Phasen Minderleister sind. Dass wir in einem System arbeiten, in dem das aufgefangen werden kann, finde ich nicht prinzipiell schlecht. Ich finde nur eben immer, dass der Aufschrei, dieses oder jenes, was in der Arbeitswelt ganz normal ist, sei bei Lehrkräften einfach nicht umsetzbar, oftmals einfach falsch ist. Und falls er doch stimmt, dann liegt es halt doch oft am Beamtenstatus, auch wenn das einzelnen hier vielleicht gegen ihr persönliches Narrativ geht.