freiwilligem Nackigmachen in sozialen Netzwerken - irgendwo muss man sich ja selbstdarstellen
Muss man? Zwangsläufig?
Wenn die theoretische Gefahr unsere Messlatte ist, dann kommen wir im Bildungsbereich auf Jahrzehnte nicht weiter - denn unsere zuständigen Behörden sind mit der Einrichtung einer funktionierenden datenschutzkonformen Plattform hoffnungslos überfordert.
Ich weiß nicht, ob die Inkompetenz der zuständigen Behörde an dieser Stelle ein gutes Argument für den sorglosen Umgang mit fremden Daten ist.
Da das natürlich überspitzt formuliert ist, hier eine Konkretisierung:
Das Problem ist identisch mit einem der Grundprobleme im (deutschen?) Bildungswesen, auf das wir hier auch immer und immer wieder kommen. Der Dienstherr schafft es nicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, die ordentliches Arbeiten und ein Erfüllen der Bildungsziele ermögliche, und am Ende läuft es auf faule Kompromisse heraus, nicht selten auf dem Rücken der Lehrkraft, die sich hier (zurecht oder nicht) in der Verantwortung sieht.
Das Beginnt bei der Bereitstellung einer Personalversorgung, die echte Vertretungslösungen ermöglicht, so dass Lehrkräfte eben nicht denken, sie müssten aus dem Krankenstand heraus Aufgaben schicken, führt über die Anschaffung fehlender Materialien aus privaten Mitteln bis hin zum möglicherweise lockeren Umgang mit Datenschutz, da der Dienstherr "mit der Einrichtung einer funktionierenden datenschutzkonformen Plattform hoffnungslos überfordert" ist.
Ich habe nicht ausreichend Einblick in die technischen Hintergründe, um zu beurteilen, ob Padlet oder YouTube tatsächlich problematisch sind. Deswegen ist das nicht meine Aufgabe. Dafür gibt es eben entsprechende Funktionen. Und wenn der Dienstherr das nicht hinbekommt, dass die Personen, die diese Funktionen besetzen, Entscheidungen pragmatisch aber mit Augenmaß zu treffen, dann ist das nicht mein Problem. Dann "kommen wir im Bildungsbereich auf Jahrzehnte" eben "nicht weiter".