Es überrascht mich sehr, dass sich das in NRW mit dem Beamtenrecht in Einklang bringen lässt. Stichwort "Bestenauslese".
Hat da mal jemand geklagt?
Es überrascht mich sehr, dass sich das in NRW mit dem Beamtenrecht in Einklang bringen lässt. Stichwort "Bestenauslese".
Hat da mal jemand geklagt?
Weil es mir um die Vorbereitung der Schüler auf das Abi gilt, spiele ich das Spiel überhaupt noch mit.
Ja, und solange du das Spiel mitspielst, egal warum, wäre der SL ja schön doof, wenn er dich dafür entlastet. Es geht ja offenbar auch, ohne dass er Ressourcen aufwenden muss.
Bei allem Verständnis für dein Lage und für deine Empörung, du vermischst hier immer wieder die Arbeitsrealität und die dienstrechtlichen Vorgaben. Darauf haben dich die anderen hier auch hingewiesen:
Ja, 31 Klausuren sind deutlich mehr Arbeit als 15. Ja, zwei LKs zu betreuen ist deutlich mehr als einer. Das wird auch keiner leugnen.
Aber es ist keine vergütbare "Mehrarbeit" im dienstrechtlichen Sinne. Die entsteht erst durch zusätzliches Unterrichtsdeputat im Sinne von zusätzlichen Stunden im Stundenplan, die du aufgrund des Konstrukts nicht hast. Das ist frustrierend, aber wenn dein SL da nicht mit sich reden lässt und eine Lösung findet, um dies zu ändern, kannst du da wenig machen.
(Diese Fixierung auf Unterrichtsstunden im Stundenplan zur Abrechnung führt übrigens auch dazu, dass der 25-Schüler Leistungskurs im Korrekturfach genauso zählt wie die Förderstunde mit 12 Schülern ohne Korrekturen.)
Du kannst also nur mit deinem SL reden, auf Verständnis hoffen und ihm im Zweifelsfall vorrechnen, dass deine wöchentliche Arbeitszeit unter diesen Stunden nicht einzuhalten ist, so dass du bis auf Weiteres diese oder jene zusätzlichen Aufgaben, die du neben dem Unterricht vielleicht noch hast, nicht erledigen kannst. Ich habe in solchen Situationen auch schon sehr deutlich darauf hingewiesen, dass ich unter diesen Bedingungen für KEINEN der Kurse eine adäquate Abivorbereitung garantieren kann und mich pädagogisch verpflichtet fühle, dies den Lernenden auch deutlich und offen zu kommunizieren. Oft spielen die SL das Spiel nämlich nur, weil sie Deppen finden, die das mitspielen und dann nach außen so tun, als wäre alles okay, da sie niemals nach außen zugeben würden, dass sie das nicht stemmen können. Sobald aber die Vorbereitung der Schüler öffentlich in Frage gestellt wird, ändert sich das oft plötzlich und es findet sich eine Lösung.
War das in Bayern?
Ja, beide Fälle.
Wobei der SL dort damals wirklich gut vernetzt war. Vielleicht konnte er den Zuständigen Entscheidungsträgern glaubhaft vermitteln, dass es nie bekannt wird, bspw. durch ein unüberlegtes Posting in einem Lehrerforum oder so
Dieses rumgeeiere um die vier Stunden, dass manche SL hier veranstalten, lässt vermuten, dass diese die Mehrarbeit aus ihrer eigenen Geldbörse bezahlen. Was passiert denn dieser SL, wenn sie darauf achtet, dass dann auch vier Stunden zusammen kommen?
Nachdem man hier im Forum oft so liest, wie viele Kolleginnen und Kollegen im vorauseilendem Gehorsam alle möglichen Verrenkungen machen, aus Angst, der SL hätte sie sonst nicht mehr lieb oder würde mit viel Mühe einen extra schlechten Stundenplan basteln, würde es mich nicht wundern, wenn es solche diffusen Ängste auch auf Ebene der SL gibt. Die kommen ja aus dem gleichen Pool an Persönlichkeiten.
Wer weiß schon, wie viele SL Angst haben, was vielleicht theoretisch unter Umständen der Dezernent denken könnte, oder was vom Landesamt für Finanzen kommen könnte, wenn man ständig Überstunden abrechnen muss.
Ich kenne zwei Fälle, mit Mangelfach, die durch eine solche Drohung jeweils ihren Willen bekommen haben.
Die hatten aber auch eine gut vernetzte Schulleitung im Rücken, die ihnen klar gemacht hat, dass sie es wirklich ernst meinen müssen, um so zu pokern.
Er ist dann mit ihrem Antrag auf Entlassung aus dem Dienst persönlich im KM vorstellig geworden und in beiden Fällen war klar, dass sie entweder doch ihren Willen bekommen, oder der Antrag halt wirklich an der zuständigen Stelle dann abgegeben ist.
In beiden Fällen kam er mit dem Antrag wieder zurück - und mit der Zusage für den jeweiligen Wunsch der Lehrkraft.
wenn ihr Zentralabi habt, wie ist es dann möglich, dass ihr die Literatur frei wählen könnt? Es machen doch sicher auch ein paar Kids in Deutsch schriftliche Prüfungen.
In Bayern war das schon immer so, trotz Zentralabi. Es gibt Vorgaben zu Textsorten und Epochen, aber nur sehr eingeschränkt zu Titeln.
Die Aufgaben sind halt dann so gestaltet, dass sie mit mehreren Bezugstexten funktionieren können. Außerdem haben SuS hier die Auswahl zwsichen vielen Aufgaben.
Verzeih, aber das waren zu meiner Zeit Novellen und keine Romane.
Also, wenn wir schon pingelig sind, möchte ich anführen, dass auch der Novellenbegriff für beide Erzählungen, ins. Sandmann, nur bedingt passt. Deswegen präferiere ich den allgemeineren Begriff "Erzählung"
Ich weiß nicht genau, in welchem BL du bist und wie bei euch Themen fürs mdl. Abi aussehen müssen, aber was man aus einem Werk rausholen kann, hängt ja jetzt nicht von der Seitenzahl ab (Fontane vs. Hoffmann).
Hier eine spontane Liste an an Ansätzen für die beiden Erzählungen, die du genannt hast. Ich hatte beide länger nicht mehr in der Hand, ich bin mir sicher, man findet noch mehr, wenn man sich entsprechend damit beschäftigt.
Taugenichts:
* Reisemotiv
* Naturmotiv
* romantische Ironie
* Philistertum vs. Taugenichts
* Anklänge an schwarze Romantik (Schloss in Italien)
* progressive Universalpoesie
* Frauenbild
Sandmann
* progressive Universalpoesie
* Ambiguität: Coppola / Coppelius / Sandmann; Doppelgängermotiv
* Schwarze Romantik
* Erzählformen(Briefe; auktorialer Erzähler)
* Freud: "Das Unheimliche"
* Der Automat
* Philistertum (Clara) vs. Romantiker (Nathanel)
* Augenmotiv
Ansonsten bin ich angesichts der Bandbreite an Textformen (Romane; Erzählungen) und Epochen (Romantik; poetischer Realismus; Postmoderne), die du in deinem Post vorschlägst, ein wenig überrascht. Gibt es denn keine Vorgaben aus dem Lehrplan zur Wahl der Ganzschrift?
Lediglich die Begründung mit dem Sand im Getriebe war vielleicht etwas daneben.
Das war nicht nur "etwas daneben".
Die Motivation für eine Handlung ist hier schon auch entscheidend.
Mit der gleichen Argumentation kann ich mich auch mit copy/paste Bewerbungen auf alle ausgeschriebenen Funktionsstellen bewerben, egal ob ich qualifiziert bin oder nicht, nur um sinnlos Arbeit zu machen. Das wäre albern, kindisch und für die Kolleginnen und Kollegen, deren Besetzung sich dadurch verzögern und für alle Schulen, bei denen dann relevanten Stellen deswegen länger unbesetzt bleiben, leiden dann darunter.
Oder ich möchte wirklich unbedingt A15 und bewerbe mich deswegen auf alles, was halbwegs passt. Hier mag der Effekt ein ähnlicher sein, aber die Motivation dahinter ist halt dann dennoch nachvollziehbarer und akzeptabler.
Da die personellen Vorgänge in der Regel - je nach Organigram - über die gleichen Tische gehen (Dezernenten; Schulräte; Ministerialbeauftragte und deren Sachbearbeiter bzw. päd. Mitarbeiter), wirkt sich eine Trotzhandlung in einem Verfahren (Versetzung) evtl. eben auch auf völlig andere Verfahren (dringend benötigte Vertretungsverträge) aus.
Das soll jetzt nicht heißen, dass man sein Recht nicht einfordern darf oder soll, man soll es aber halt nicht nur tun, "um im System überflüssige Verwaltungsarbeit zu verursachen" (O-Ton in Beitrag #6), sondern weil man eine begründete und zielführende Absicht damit verfolgt. Und sei es nur, um seinen Widerspruch aktenkundig festzuhalten, wie Herr Bernd es vorschlägt.
Ich würde auch aus Prinzip Widerspruch einlegen, um auszudrücken, dass ich mit der Entscheidung nicht einverstanden bin.
Widerspruch, um, na ja, seinen Widerspruch auszudrücken, ist ja okay. Dafür ist der ja auch da, deswegen heißt er so.
Widerspruch, nur um sinnlos Arbeit zu verursachen, so wie der TE es formuliert hat, ist halt kindisch und albern und hälte die Vorgänge auf allen Ebenen auf, so dass halt dann wieder Schulen und andere Kollegen warten, weil wichtige Vorgänge bei ihnen liegenbleiben. Aber manche Kollegen sehen halt nicht über den eigenen Tellerrand, da kann man nicht viel machen.
Hard Science Fiction
Admiral wäre eher so die Ebene des Dezernenten, Schulrats, Ministerialbeauftragten.
Ich denke, das dürfte so in etwa A15 entsprechen, so gesehen...
Danke, Frosch
Tatsächlich habe ich als Berufsanfänger - und damals noch regelmäßig Star Treker Seher - immer mal wieder die Assoziation gehabt, dass die Schule schon so ähnlich aufgebaut ist wie ein Sternenflottenschiff. Ich meine die Parallelen sind klar:
Captain - Schulleiter
1. Offizier - Stellvertreter
Brückencrew - erweiterte Schulleitung
andere Crew, was heute bei "Lower Decks" abgebildet ist - Kollegium
In diesem Szenario wären dann die Schülerinnen und Schüler jeweils die Passagiere oder die Zielgruppen der einzelnen Missionen.
Ob Deckoffiziere alle A13 bekommen, weiß ich gar nicht. Hängt bestimmt auch damit zusammen, in welchen Kontexten die eingesetzt werden. Wahrscheinlich haben Kadetten in der Ausbildung zur Galaxy-Class alle viel mehr fachliche Inhalte und die Brückenarbeit auf einem Schiff der Galaxy-Class ist wahrscheinlich so anspruchsvoll, dass bspw. der Einsatz auf einem Schiff der California-Class eine Zumtung wäre. Damit rechtfertigen sie dann aber auch, dass Offiziere auf California-Class Schiffen nur A12 bekommen.
Aber wir gleiten ab und sollten das vielleicht in den Eis-Thread verlegen, dazu ist das Thema hier irgendwie doch zu relevan
Was bekommt man denn als Sternenflotten Admiral? Ist das überhaupt noch A-Besoldung?
Ich habe nie gesagt, dass man nur mit Vollzeit ein produktives Mitglied der Gesellschaft ist oder dass ich 40+ Stunden Arbeitszeit pro Woche gut finde.
Ich sehe es aber schon so, dass jemand, der mir gewisse Vorteile gewährt, eben auch gewisse Ansprüche an mich richten kann.
Es ist dann meine Sache, diese so abzuwägen, dass ich zu einer guten Entscheidung komme.
Dass die eine Seite die Sachlage nun unilateral ändert und ich aufgrund der Gegebenheiten darauf nur bedingt flexibel reagieren kann, ist dabei natürlich eine andere Sache.
Ich finde es völlig legitim, dass es Kollegen gibt, die schlichtweg keinen Bock auf Vollzeit haben, weil sie ihre Lebenszeit lieber mit anderen Dingen füllen. Das zu verwehren, empfinde ich als ziemlich übergriffig ins Leben seiner Bediensteten. So, wie die Lage ist, sollen die Länder sich doch besser über jeden freuen, der bereit ist, in diesem Sektor seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. In welchem Umfang auch immer.
In der Überlegung sicher richtig, aber wie ist das denn in der vielgelobten freien Wirtschaft (tm)? Also, ernste Frage. Da kann ich doch auch nicht so einfach reduzieren, wenn ich Lust auf mehr Freizeit habe, oder?
So gesehen bin ich da schon auch ein bisschen bei fossi74, wenn er halt darauf hinweist, dass viele der Privilegien jetzt nicht in erster Linie dazu gedacht sind, uns ein schönes Leben zu machen. Schön, wenn sie auch dafür genutzt werden können, aber wenn sie dann einkassiert werden, finde ich es ein wenig... zweifelhaft..., dies als "übergriffig" zu bezeichnen.
Ich habe jetzt zum Ende hin die Beiträge eher überflogen, deshalb ist das jetzt vielleicht ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich habe es recht gut gelernt, auch mal den Stift fallen zu lassen und Aufgaben so zu erledigen, dass ich mit meiner Arbeitszeit gut hinkomme. Ich habe auch eine Reihe von Zusatzaufgaben, die sozusagen "Verfügungsmasse" wären, wenn es jetzt zu Deputatserhöhungen etc. käme, so dass ich hier auch nicht notwendigerweise über die jetzige Arbeitszeit rutschen würde. Zumal die Expertenkommission ja auch - im kleinen Rahmen - Ausgleichsangebote angedacht hat, bspw. dass organisatorische Dinge von irgendwelchen Verwaltungskräften erledigt werden soll - wenn man denn jemanden findet.
ABER: Abgesehen von der reinen Wochen- oder Jahresarbeitszeit, die man auch bei diesen Vorschlägen irgendwie im Griff behalten kann, würde eine Erhöhung des Stundendeputats auch bedeutet, dass ich zwangsläufig einen höhren Anteil dieser (gleichbleibenden) Arbeitszeit mit Korrekturen verbringen müsste, die ich tatsächlich auf verschiedenen Ebenen als die größte Belastung in meinem Job, mit meinen Fächern in meiner Schulform, wahrnehme.
Das bereitet mir tatsächlich Sorge, da ich nicht sehe, wie wir um eine Deputatserhöhung - und sei sie auch nur zeitweise - herumkommen können, beim jetzigen Mangel. Da ist es für mich persönlich dann auch egal, wie der Dienstherr an anderer Stelle vielleicht für Entlastung sorgt.
Der zweite Punkt, der mich ein wenig umtreibt, ist natürlich die Erhöhung der Pensionierungsgrenze. Das war zwar abzusehen, aber irgendwie hatte ich doch die Illusion, dass ich darum vielleicht noch herumkommen könnte, wenngleich dies angsichtst der 20 Jahre, die ich noch vor mir habe, schon immer unrealistisch war.
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