Beiträge von WillG

    Finde ich jetzt nicht problematisch, solange die Ursache nicht eine strukturelle Diskriminierung, sondern einfach anderes Verhalten bei der Berufswahl ist.

    Das ist genau der Punkt. Es geht niemals um reine Mehrheitsverhältnisse, es geht immer darum, die Gründe für ein unausgewogenes Verhältnis zu definieren und diese zu beseitigen, wenn sie strukturelle Diskriminierung oder Benachteiligung vermuten lassen. Deswegen sind diese Sprüche wie "Ich bin der einzige Mann im Kollegium, ich brauche einen Männerbeauftragten" auch nicht mehr als schlechte Dad-Jokes.

    Das ist eine ganz klare strukturelle Diskriminierung beim derzeitigen Geschlechterverhältnis und zeigt auch ein bisschen die Verlogenheit der ganzen Debatte.

    Was wäre für ein Theater, wenn die Regelung umgekehrt wäre und in einem Frauenminderheitsbereich dieser Posten zwangsweise an einen Mann ginge.

    Was man hingegen diskutieren kann ist die Frage des pädagogischen Vorbilds, was ja evtl. Auswirkungen auf die spätere Berufswahl haben kann. Aber das geht über reine Zahlenjonglage hinaus.

    Der Punkt ist, dass man derlei Informationen gesagt bekommen müsste und nicht selbst auf die Suche gehen.

    Das ist wie mit jedem Wissensbereich. Man muss mal irgendwo anfangen, sich damit zu beschäftigen, dann stößt man mit der Zeit auf immer mehr Informationen. Das mit der Teildienstunfähigkeit war hier schon ab und mal Thema, nur nicht so explizit. Wenn man sich aber vorher schon mit Schulrecht beschäftigt hat, nimmt man auch solche Nebeninformationen anders wahr, da man sie kontextualisieren kann.

    Aber klar, jeder Anfang ist schwer. Die Empfehlung, sich zunächst mit den gängigen schul- und dienstrechtlichen Gesetzestexten zu beschäftigen, bleibt aber.


    Falls du es doch lieber in Form eines Fachbuchs hättest, statt die Gesetze selbst zu lesen - was, ich wiederhole mich hier, wirklich nicht so schlimm und langwierig ist, wie es klingt - sind die Bücher von Günther Hoegg immer zu empfehlen.

    Und wieder einmal zeigt es sich, dass es für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst sinnvoll ist, sich mit den für sie relevanten Gesetzen, Verordnungen und Erlassen auseinanderzusetzen. Da es um einen selbst geht, ist es in meinen Augen unabdingbar, die Regelungen aktiv zu kennen, denen man wahlweise unterliegt oder die einen unmittelbar betreffen. Nur so weiß man, was man tun (oder lassen) kann.

    Dieses "Empowerment" (der Begriff "Selbstermächtigung" ist mir zu dicht an unserer Geschichte dran) ist ungemein hilfreich und sorgt dafür, dass ich bewusst und oft rechtzeitig die richtigen Entscheidungen treffen kann.


    BamtStG, LBG, ADO, SchulG, LBesG, LVO - alles Dinge, die einem erst einmal wie böhmische Dörfer erscheinen. Je nach Lebenslage empfiehlt sich aber die Lektüre der entsprechenden Texte - das meinte ich mit denen für einen selbst relevanten Gesetzestexten. Damit beschränkte ich mich keinesfalls nur auf NRW.

    Ich würde beide Tipps - angepasst an die Gesetze des jeweiligen BL - unbedingt unterschreiben.

    Tatsächlich dauert es auch gar nicht so lang, ein Gesetz mal von Anfang bis Ende zumindest zu überfliegen. Die Texte lesen sich schnell und viel Paragraphen kann man auch überspringen, wenn man merkt, dass sie so gar nichts mit dem eigenen Arbeitsalltag zu tun haben.

    Andererseits hilft die so investierte Zeit ungemein, auf gängige Mythen und weit verbreitetes Hörensagen (z.B. Korrekturzeiten; Mehrarbeitsregelungen etc.) zu reagieren und weitere Handlungsmöglichkeiten (z.B. Entscheidungsrechte der Gesamtkonferenz etc.) zu entdecken.

    Und nochmal: Es dauert WIRKLICH nicht besonders lang. Das ist im Prinzip ein gut investierter Arbeitsnachmittag.

    Ich finde ein ehrliches "das wissen wir nicht" hier angebrachter.

    Als Geisteswissenschaftler fand ich es irgendwie krass, als ich versucht habe, Hawkings "Brief History of Time" zu lesen und er sogar noch weiter gegangen ist. Auf die Frage, was denn vor dem Urknall war, schreibt er sinngemäß, dass sich diese Frage einfach nicht stellt, da alles Erforschbare mit dem Urknall entstanden ist und dass damit auch die Beschäftigung enden muss. Disclaimer: Wenn ich es richtig verstanden habe.

    Also, nachdem die Diskussion sich abermals entwickelt hat und es ja eher um religiöse Inhalte und Fragestellungen geht, nicht mehr primär um die Frage nach der Rechtfertigung von konfessionellem Religionsunterricht, zu dem ich ja meine Einstellung mehrfach deutlich gemacht habe:

    Ich finde durchaus, dass man in der Betrachtung und Analyse unserer aktuellen gesellschaftlichen Strukturen den Einfluss des Christentums nicht leugnen oder ignorieren sollte. Brauche ich persönlich die 10 Gebote, um nicht zu stehlen oder zu morden? Nein. Deswegen kann die Frage, inwiefern sie unsere Wertevorstellungen und unser Rechtssystem mitgeprägt haben, schon interessant sein. Ebenso wie die Frage, ob wir uns ohne diesen Einfluss anders entwickelt hätten.

    In der Tat könnte ich mir als Atheist und als Gegner des konfessionellen Religionsunterrichts auch vorstellen, mich mit solchen Fragestellungen zu beschäftigen.

    Vor diesem Hintergrund eine - ernst gemeinte - Frage:

    Die Bibel berichtet von Gott. Sie ist für die evangelische Kirche nicht wörtlich als Gottes Wort zu verstehen.

    Bezieht sich diese Einschätzung dann aus gängiger christlicher Sicht nur auf das Alte Testamtent? Denn sonst wären deine weiteren Ausführungen ja widersprüchlich, wenn du Zitate von Jesus als Argumentationsgrundlage nimmst:

    Jesus selber stellt sich doch über den Sabbat, wenn er sagt: "Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat." Mal abgesehen von "Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat." Heißt das nicht, dass wir den Sabbat auch Sonntag feiern können?

    Im Grunde schließt das an die Frage an, die ich vor ein paar Seiten schon mal Plattenspieler gestellt habe und auch die ich schon eine recht interessante Antwort bekommen: Wie viel aus dem Neuen Testament wird als historische Wahrheit verstanden, wenn die Wundergeschichten und auch die Auferstehung religionswissenschaftlich (und theologisch?) nicht als Faktum angenommen werden?

    Da ich bis dahin die neue Meldeadresse habe, habe ich damit gute Argumente (also die Familienzusammenführung), um eine Freigabe zu bekommen und dann übers Lehrertauschverfahren oder das Einigungsverfahren wechseln zu dürfen. Wie seht ihr das?

    In der Theorie in jedem Fall richtig.
    Was das planstellenneutrale Länderaustauschverfahren angeht, muss man aber sagen, dass es extrem intransparent ist.

    Mit anderen Worten: Auch mit dem Grund "Familienzusammenführung" hast du keine Garantie, dass es im Ländertauschverfahren klappt, obwohl es deine Chancen erhöht. Das muss man wissen, bevor man sich implizit darauf verlässt, dass es schon klappen wird.

    Ich verstehe nicht, wieso du hier so viel Zeit verschwendest. Die Teilnahme am Religionsunterricht ist doch freiwillig, niemand zwingt dich oder deine Kinder dazu....

    Und ich finde immer noch, nur die Tatsache, dass er freiwillig ist, rechtfertigt die Einmischung durch eine außerschulische, nicht-staatliche Organisation immer noch nicht. Meine diesbezüglichen Vergleiche mit dem Politik- und Chemieunterricht waren nicht dazu gedacht, Religion lächerlich zu machen, sondern als ernst gemeinte Analogie. Schade, dass du darauf gar nicht eingehst.

    Geht es euch hier vor allem um den Erwerb bestimmter fachlicher Kenntnisse oder eher soziale Kompetenzen?

    Gehört die Kombination aus fachlichen Kenntnissen und sozialen Kompetenzen nicht in jedes Unterrichtsfach? Stichwort "übergeordnete Lernziele".

    Wenn es um dir Vermittlung von Werten und Normen geht, ja, das würde im Ethikunterricht altersangemessen vielleicht etwas mehr Raum einnehmen als in anderen Fächern.

    Würdet ihr dann die christliche Grundbildung in den Ethikunterricht miteinbinden oder über alle geisteswissenschaftlichen Fächer verteilen?

    Im Prinzip gleiche Antwort wie oben. "Christliche Grundbildung" im Sinne christlicher Narrative als Bestandteil der abendländischen Kultur und als Folie für Analyse und Interpretation dürfte in allen geisteswissenschaftlichen Fächern eine Rolle spielen. Meinetwegen räumt dem auch altersangemessen - und wissenschaftlich / neutral - im Ethikunterricht etwas mehr Raum ein.

    Guter Ansatz, aber nicht ganz zu Ende gedacht. Im Deutschunterricht liegt der Schwerpunkt auf Literatur, die aus Deutschland stimmt, sowie in Deutschland gängige Grammatik und Rechtschreibung. Wird auch mal die schweizer Heidi gelesen? Natürlich, aber eben nicht schwerpunktmäßig. Analog verhält es sich mit der deutschen Politik im Politikunterricht und der deutschen Geschichte im Geschichtsunterricht. Auch hier gibt es Vergleiche, gerade wenn große Ereignisse im Ausland anstehen, aber doch liegt der Schwerpunkt auf der deutschen Politik und der deutschen Geschichte. Das Christentum ist die dominante Religion in Deutschland. Es macht Sinn, folglich das Christentum zum Schwerpunkt des Religionsunterrichts zu machen und an den richtigen Stellen Exkurse zu ethischen und andersgläubigen Fragestellungen aufzuzeigen. Zauberwald hat bereits beschrieben, dass Islam und Judentum in der Grundschule große Unterrichtseinheiten im Religionsunterricht darstellen - und das ist auch richtig so.

    Das bestreitet doch keiner. Die Frage ist, welche außerstaatliche und nicht-schulische Institution sollte Einfluss nehmen dürfen?
    Von Inhalten hab ich überhaupt nicht gesprochen

    ei der Gelegenheit WillG Natürlich gibt's die noch, ich bin am Donnerstag mit einer meiner Klassen zu Besuch in Ludwigshafen

    Wenn du jetzt geschrieben hättest, dass du die BASF in Bielefeld besuchst, wäre ich sketpisch geworden...

    dass wir durch die Gnade der BASF in einer Plastikwelt leben

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    Aber schon witzig, für mich war BASF immer Audio- und Videokassetten. Seit es die nicht mehr gibt, sind die aus dem Augen und aus dem Sinn.

    Die ganze Diskussion ist doch eigentlich überflüssig, weil niemand am Religionsunterricht teilnehmen MUSS.

    Würdest du das auch so sehen, wenn es an der Schule parallel zum Angebot eines neutralen Politikunterrichts auch noch ein Angebot für Politikunterricht beeinflusst durch die FDP gäbe? Oder durch die AfD?

    Da ist doch jede Diskussion überflüssig, weil ja niemand daran teilnehmen MÜSSTE, er könnte ja auch in den neutralen Politikunterricht gehen.

    Könnte man das auch so verstehen, dass der Antrag auf Entlassung alleine noch nicht genügt, sondern dass die Entlassung auch durchgeführt sein muss? Ich meine, dass es bei Antrag auf Entlassung aus dem Dienstverhältnis eine gewisse Frist gibt, während der man den Antrag wieder zurückziehen kann. VIelleicht will Niedersachsen nur vermeiden, dass Lehrkräfte mal so einen Antrag stellen und wenn sie in dieser Zeit nichts im neuen Bundesland gefunden haben, ziehen sie ihn wieder zurück?
    Aber alles nur Vermutungen.

    Die Sache ist doch ganz einfach. Du hast selber keinen Bezug zu religiösen Inhalten/Gedanken. Daher findest Du Religiöse Bildung unwichtig. Die Mehrheit in Deutschland sieht/sah es anders. Deswegen gibt es Religionsunterricht.


    ch bin kein Experte, aber nach meinem Verständnis und meinen Erinnerungen folgt Religionsunterricht ähnlichen Prinzipien wie Geschichts- oder Politikunterricht, d. h. primär erfolgt eine Auseinandersetzung mit Quellen, was natürlich auch Quellenkritik beinhaltet.

    Wir drehen uns wirklich im Kreis. Deshalb werde ich mich so langsam aus der Diskussion ausklinken.

    Aber um diesen scheinbaren Widerspruch nochmal zu thematisieren:

    Niemand spricht sich dagegen aus, dass nicht-wissenschaftliche Bereiche auch in der Schule unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten thematisiert werden: Literatur ist keine Wissenschaft, kann aber literaturwissenschaftlich im Deutschunterricht behandelt werden. Politik ist keine Wissenschaft, kann aber politikwissenschaftlich im Politik- oder Sozialkunde- oder Gemeinschaftskundeunterricht behandelt werden. Religion ist keine Wissenschaft, kann aber religionswissenschaftlich im Ethik- oder meinetwegen sogar im Religionsunterricht behandelt werden.

    Der Unterschied ist aber, dass der Literaturunterricht nicht unter direktem Einfluss bestimmter Verlage und der Politikunterricht nicht unter direktem Einfluss bestimmter Parteien steht. Der konfessionelle Religionsunterricht steht aber unter dem direkten Einfluss der Kirchen. Das ist - zumindest für mich - das einzige Problem.

    Ansonsten darf jeder sowieso lesen, wählen und glauben, was er will.


    Ergänzung: Es geht mir wirklich um den DIREKTEN Einfluss. Dass Schule staatlich organisiert ist und die Landesregierungen natürlich durch Mitglieder verschiedener Parteien organisiert sind, ist richtig - auch hier würde ich mir aber eine größere Autonomie des Bildungswesens wünschen. Nota bene: Wenn die Kirche Einfluss auf Parteien nimmt, die dann in die Regierung gewählt wird, kann sie so natürlich genauso indirekt ihren Einfluss nehmen wie es andere Lobbygruppe auch können. Aber der direkte Einfluss als Sonderstellung des Fachs ist halt das Problem.

    Im Grunde sehe ich das auch so - wobei das ja sehr davon abhängig ist, wie sehr die Kirche sich einmischt. Sind ja oft keine Lehrer sondern Leute von der Kirche. Ich finde, das sollten Stunden sein, die allen Kindern zugute kommen und damit müsste es eine Alternative zum derzeitigen Religionsunterricht geben, der für alle Pflicht ist.

    Ich finde das Thema ja auch spannend und wichtig, aber bevor wir einen weiteren Thread damit karpern, würde ich vorschlagen, dass du diese Sicht in den Thread einbringst, den Palim eben verlinkt hat. Da führen wir nämlich genau diese Diskussion.

    Ich möchte an dieser Stelle mal etwas anmerken.

    Auch wenn Plattenspieler und ich zum Thema Religion und zum Teil Kirche eine sehr gegensätzliche Sichtweise habeb, schätze ich das fundierte Sachwissen zur Thematik enorm. Ich habe hier im Thread durch ihre/seine (?) Beiträge schon einiges gelernt.

    Auch die sachliche Art dieses Sachwissen vorzubringen gefällt mir gut.


    Und nur zur Sicherheit: Das war in keiner Weise ironisch gemeint!

    Danke für die ausführliche Darstellung, Caro07

    Das war in der Tat sehr interessant. Ich habe damals genau zu dieser Zeit Englisch "vertieft" in Bayern studiert und habe das so am Rande mitbekommen, aber eben alles nur so irgendwie aus zweiter Hand etc. Vieles von dem, was ich meine zu wissen, kommt vor allem von den Studierenden, die damals zu den ersten Generationen gehört, die Englisch auf Lehramtgrundschule als Hauptfach ("nicht vertieft") studiert haben. Da war vielleicht das eine oder andere zur Massage des eigenen Egos verfälscht oder verkürzt - im Sinne von "Jetzt kommen endlich wir Kolleginnen mit Englisch als Studienfach und können den Lehrkräften mit dem Fortbildungskurs zeigen, wie es richtig geht." So wie junge Lehramtler halt so sind, ich war ja vermutlich auch nicht viel anders.


    An Kolleginnen, die den Eignungstest mit didaktischer Fortbildung machten, gab es solche und solche: Manche waren eher so wie ich, anderen war Englisch eher lästig, hatten aber auch kaum einen Bezug zur Sprache. So sah dann auch der Umgang mit dem Englischunterricht aus.

    Ehrlicherweise muss man sagen, dass Englisch - und viel mehr noch Deutsch - am im gymnasialen Studiengang häufig Verlegenheitsfächer sind, weil jemand halt ein zweites Fach gebraucht hat. Entsprechend kann dieser Satz auch für Gymnasiallehrkräfte mit diesen Fächern stehen bleiben.

    Als Englischlehrer am Gymnasium:

    Entsetzt bin ich nicht. Aber ich finde es ein wenig schade. Wenn es aber den Effekt hat, der beabsichtigt ist, wäre das vermutlich ein sinnvolles Opfer.

    Ich kann mich erinnern, als der Englischunterricht an bayerischen Grundschulen eingerichtet wurde. Damals ging es, wenn ich mich richtig erinnere, um das spielerische Heranführen an Fremdsprachen im Allgemeinen, also gar nicht so auf Englisch bezogen. Vielleicht ließe sich ja sowas in zeitlich reduzierter Form irgendwie erhalten.

    Ansonsten: In den Anfangszeiten kam es immer wieder vor, dass Grundschullehrer ohne Englischquali auch Englisch unterrichtet haben. Das habe ich auch kritisch gesehen, im Sinne des sprachlichen Vorbilds, das ja eine so große Rolle im Fremdsprachenunterricht spielt. Inzwischen gibt es aber ja recht viele ausgebildete Grundschullehrerinnen mit Fach Englisch.

    Ich weiß auch nicht, ob diese kritische Sicht auf fachfremde Englischlehrer in der Grundschule vielleicht auch durch meine voreingenommenen Blick als Englischlehrer beeinflusst ist. Wahrscheinlich sehen Lehrer anderer Fächer den fachfremden Unterrichtet ausgerechnet in ihrem Fach genauso kritisch.

    Es gibt keine sportlichen Feiertage, der FC Bayern München hat begrenzten Einfluss auf Architektur, Kunst und Gesetzgebung und generell gibt es keine jahrtausende alten Traditionen, die auf den FC zurückgehen, oder? Wenn der FC in 500 Jahren noch gesellschaftlich relevant sein sollte, können unsere Nachfahren ja diskutieren, ob der Fußball ein eigenes Fach bekommt, dessen Lehrplan vom jeweiligen Bundesligameister abgesegnet wird.

    Die entsprechenden Einflüsse aus ALLEN Richtungen auf Arichtektur, Kunst und Gesetzgebung - sei es jetzt durch historische Staatsformen (positiv wie negativ), durch internationale Einflüsse etc., werden in den entsprechenden Fächern thematisiert. Die Kirche ist nicht der einzige Einfluss auf die abendländische Kultur, aber die einzige externe Organisation, die derart Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen nimmt.

    Das Argument ist also inhaltsleer.

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