Alternativ spielst du den Inkasso-Verein für deinen Arbeitgeber, um Geld bei den Schülern einzutreiben? Lehrkräfte, die das Geld für Unterrichtsmaterialien bei den Schülern zusammenbetteln? Sorry, aber das GEHT GAR NICHT!
Ich stimme dir in deinem Kampf gegen die Selbstausbeutung der Lehrkräfte absolut zu. Dass Lehrer Arbeits- und Unterrichtsmaterialien bzw. Dienstreisen selbst zahlen, geht gar nicht. Das ist unglaublich. In diesem Fall finde ich aber, dass du ein wenig übertreibst.
Es war bisher an allen Schulen, an denen ich war, üblich, dass die SCHÜLER sog. Kopiergeld bezahlt haben, mit dem die Kopien des Schuljahr zumindest z.T. gegenfinanziert wurden. Dass dies die Klassenlehrer einsammeln mussten habe ich noch nie als Problem empfunden, den schließlich spiele ich auch den Inkasso-Verein, wenn ich Workbooks oder Lektüren bestelle und das Geld von den Schülern einsammle oder Ausflüge und Klassenfahrten organisiere und dafür Geld eintreibe.
Ideal ist das nicht und natürlich hätte ich gerne eine Sekretärin, die das für mich übernimmt, aber wenn der Dienstherr meint, er müsste für so etwas einen Akademiker teuer mit A13Z bezahlen, dann ist das andererseits nicht mein Problem. Die Zeit dafür muss ich noch nicht einmal bewusst von meiner Unterrichtsvorbereitung einsparen, sondern sie geht ja direkt während meiner Unterrichtsverpflichtung drauf. Ist dann halt so. Das sehe ich ähnlich gelassen, wie wenn meine Schüler (-nicht ich!) während meiner Unterrichtszeit Tische und Stühle schleppen sollen, um eine Veranstaltung in der Aula vorzubereiten.
EDIT: Wenn Josh ohnehin Kopiergeld einsammeln muss, dann finde ich die Variante, das in die eigene Tasche zu stecken und davon Ausdrucke im Klassensatz zu Hause zu finanzieren, statt morgens gestresst in der Kopiererschlange zu stehen, gar nicht so schlecht. Das erleichtert ihm die Arbeit, ohne dass er einen Cent aus eigener Tasche bezahlt. Konsequenterweise müsste man auch die Hardwareanschaffungen bzw. Abnutzung auf die Schüler umlegen.
Das einzige wirkliche Problem sehe ich darin, ob dieses Vorgehen streng genommen legal ist und auch dann standhält, wenn missgünstige Schülereltern Ärger machen wollen. Als Parallele: Man sollte ja auch keinesfalls Geld für Klassenfahrten auf das eigene Privatkonto überweisen lassen, selbst wenn man es ja dann vollständig für die Finanzierung der Reise ausgibt. Der Verdacht der Vorteilsnahme im Amt ist da zu groß. Ähnlich könnte es auch in diesem Fall von missgünstigen Eltern konstruiert werden. Ist aber vielleicht in der Alpenrepublik anders.