Beiträge von WillG

    Ich nehme an:
    "Personalmaßnahme" = Bewerbungsverfahren auf A14 od. A15, wenn du also gerade in einem Besetzungsverfahren für eine Funktionsstelle steckst, das nicht abgeschlossen werden kann, bis die Dienstaufsichtsbeschwerde abschließend bearbeitet ist.


    "gelitten hat" = dass der Beschwerdeführer mit seiner Beschwerde keinen Erfolg hat

    Also, ich würde mich darüber nicht so aufregen. Meiner Meinung nach sind die Informationen jetzt nicht so schrecklich privat, denn du bist nunmal Lehrerin und deshalb ist dein Gehalt immer recht einfach abzuschätzen. Und dass du nicht an einem Gymnasium arbeiten wirst, hat ja auch keine Bedeutung. Es ist ja nun nicht so, dass du "absteigst" oder so.


    Allerdings hast du in der Sache trotzdem nicht ganz unrecht. Zumindest um der Höflichkeit willen hätte er dich vorher fragen müssen. Aber ob ich darüber einen Streit vom Zaun brechen würde, nachdem du in 1 1/2 sowieso dort weg bist, weiß ich nicht. Darauf hätte ich so kurz vor den Ferien selbst keine Lust.

    Ich (Hintergrund: Gymnasium, Bayern; nie selbst Versetzungsantrag gestellt, aber viele Versetzungen als PR begleitet) sehe das so:
    Wenn dein Versetzungsgrund rein privater Natur ist, dann sollte ein "normal tickender" SL kein Problem damit haben, dass du versetzt werden möchtest. In diesem Fall würde ich mit offenen Karten spielen.


    Wenn dein Grund aber ist, dass SL/Schule einfach Schei*e ist, dann ist es vielleicht taktisch nicht so klug, dass dem SL so deutlich zu sagen.


    Wenn dein Grund zwar privat und gut nachvollziehbar ist, dein SL aber ein Riesenar*****ch ist, dann musst du eine Einzelfallentscheidung treffen.


    Generell ist meine persönliche Erfahrung (und bitte beachte dabei meinen persönlichen Hintegrund!), dass du umso mehr Erfolgsaussichten hast, deto mehr du dich um alles kümmerst, auch wenn es eigentlich nicht deine Aufgabe wäre. D.h.: Wenn du schon eine Schule hast, die dich braucht, die auch eine Stelle für deine Kombi braucht, und auch der Gesamt- bzw. Hauptpersonalrat die Versetzung unterstüzt, desto höher sind deine Chancen, dass es wirklich klappt. Glaub in jedem Fall nur nicht, dass es reicht, wenn du deinem Chef mal zwischen Tür und Angel Bescheid sagst oder brav ein Formular ausfüllst!

    Vorab: ich bin kein Grundschullehrer.


    Ich gebe meine Telefonnummer nicht heraus. Ich rufe auch nicht von meinen privaten Anschlüssen aus an, eben um zu vermeiden, dass meine Nummer angezeigt wird. Bei Gelegenheit kümmere ich mich mal darum, hierfür eine technische Lösung umzusetzen, das ist ja nicht schwer, aber da Telefonate bei unserer Klientel ohnehin eher selten sind, war die Notwendigkeit bisher nicht so groß.


    Ich gebe aber bereitwillig meine Email-Adresse heraus. Da ich ein Smartphone mit Email-App habe, erreichen mich Emails immer sofort und ich kann bei Bedarf auch schell reagieren. Das ist für mich eine sehr praktische Lösung, aber auch nur, weil ich persönlich eher unwichtige bzw. nicht drängende Mails ignorieren kann, bis der passende Zeitpunkt dafür ist.


    Für Klassenfahrten habe ich übrigens ein altes Prepaid-Handy, das ich mal privat angeschafft habe. Das nutze ich nur, wenn ich im Ausland bin, da mein die Roaming-Tarife mit diesem Handy besser sind als mit meinem Vertrag (verrückt!). Da dieses Handy sonst nie eingeschaltet ist, gebe ich diese Nummer bereitwillig an Schüler heraus und sie können mich auf Ausflügen/Klassenfahrten im Notfall auf diesem Handy erreichen. Extra angeschafft hätte ich mir das aber auch nicht. Eigentlich sollte die Schule so etwas anschaffen, quasi als Diensthandy.

    @Fossi
    Okay, das kann ich verstehen. In diesem speziellen Kontext macht deine Reaktion durchaus mehr Sinn als ein allgemeiner Beitrag zu einer Neiddebatte.


    @all
    Ich glaube, ein Problem dieser unsäglichen Diskussion darüber, ob Kinder Privatsache sind oder nicht ist, dass hier verschiedene Dinge in einen Topf geworfen werden.
    Natürlich sind Kinder insofern keine reine Privatsache, als sie gesellschaftlich eine wichtige Rolle spielen - auch und vielleicht gerade für Singles bzw. kinderlose Paare (was auch immer der Grund für diese Lebenssituationn ist: Einstellung; Schicksalsschläge etc.). Wir brauchen Kinder für den Erhalt unserer Gesellschaft und natürlich müssen wir deshalb alle unseren Teil dazu beitragen. Finanziell durch Abgaben und Steuern bzw. durch spezielle Vergünstigungen und Unterstützung für Familien, aber auch im Sinne eines solidarischen Verhaltens, wenn es beispielsweise darum geht, junge Eltern zu Entlastne und dafür selbst mal in den sauren Apfel zu beißen. (Dass das auch davon abhängt, wie entsprechende Anfragen formuliert sind, also von Tonfall und Erwartungshaltung, und dass selbstverständlich auch die Bedürfnisse und Wünsche von Kinderlosen entsprechend angemessene Berücksichtigung finden müssen, ist ja hoffentlich ohnehin klar.) In diesem Sinne sind Kinder also keine Privatsache. Ich persönlich bin sehr froh, dass ich Mitmenschen habe, die einen Kinderwunsch verspüren und diesen auch ausleben, so dass ich es nicht tun muss. Dafür gebe ich auch gern etwas von meinem "Singlereichtum" ab oder hab einen Nachmittag mehr. Nun bin ich aber eben auch an einer Schule, in der ich mich mit meinen persönlichen, ja und auch privaten, Bedürfnissen ernst genommen fühle. Geben und Nehmen eben.


    Andererseits ist die Entscheidung dafür, Kinder zu bekommen, selbstverständlich reine Privatsache. Es kann mir keiner erzählen, dass es der Normalfall ist, dass man Kinder aus gesellschaftlicher Verantwortung bekommt. Das glaube ich einfach nicht. Hinter dem Kinderwunsch stecken meiner Meinung nach doch meist private oder familiäre Entscheidungen. Deshalb ist dieses Aufrechnen im Sinne von: "Sei mal dankbar, dass du dir diesen Urlaub, dieses Auto, diese Wohnung, dieses Restaurant etc. leisten kannst und ich für DICH Kinder bekomme und finanziere!" nicht angebracht. In diesem Sinne sind dann die Kinder nämlich tatsächlich die "Sprünge", die man sich sprichwörtlich leistet.
    (Und nochmal, quasi als "disclaimer": Es ist dann durchaus Aufgabe des Staates durch Steuer und Fördermittel das Vermögen so umzuverteilen, dass sich Familien auch andere "Sprünge" leisten können, eben im "Gegenwert" zu der gesellschaftlichen Aufgabe, die sie erfüllen. Dadurch müsste dann im Idealfall eine Neiddebatte hinfällig werden.)


    Sehr interessant, allerdings natürlich auch nicht zuende gedacht, ist der Einwand, inwiefern sich der Staat dann doch in die Kindererziehung einmischen dürfte, wenn Kinder keine Privatsache wären. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.

    Aber vielleicht sollte ich wirklich meine Ansprüche zurückschrauben und mir klarmachen, dass meine Fernreisen, das eine oder andere dicke Auto und diverse andere Luxusgüter sich gerade lautstark im Kinderzimmer anzoffen. Hätte ich halt mal meine Prioritäten anders setzen müssen, ich Depp.

    Sorry, das kapiere ich nicht so ganz. Du hast also irgendwann, während du noch reiselustig und luxusorientiert warst, eingesehen, dass es deine verdammte Staatspflicht ist, jetzt deinen Anteil am Erhalt der bundesdeutschen Gesellschaftsstruktur beizutragen. Also hast du deiner Frau gesagt: "Schatz, leg dich hin, mach die Augen zu und denk an England! Deutschland braucht uns jetzt!" und ihr habt eure Pflicht als treue Staatsbürger getan. Und jetzt verzichtet ihr auf Luxus, Reisen und anderen Annehmlichkeiten, aber das nehmt ihr hin, weil ihr in der beruhigenden Gewissheit leben könnt, dass euer Verzicht dazu beiträgt, Deutschland am Laufen zu halten? Respekt! Jetzt schäme ich mich tatsächlich ein wenig.


    Also mal im Ernst: Dass die Kosten, die ihr in euren Nachwuchs investiert, der Gemeinschaft nutzen, während meine Reise nach Peru dieses Jahr oder mein Z3 (- beide Beispiele sind übrigens frei erfunden) in dieser Hinsicht mal gar nichts leisten, ist ja keine Frage. Deshalb ist es ja auch okay, dass Familien steuerrechtlich und bei den Dienstbezügen von Beamten einen Vorteil haben während Singles einen Nachteil haben. Meinetwegen kann man diesen Unterschied auch noch ausbauen und die Familien auf Kosten der Singles und kinderlosen Paare noch viel mehr fördern. Denn natürlich kann die Gesellschaft ohne Kinder nicht überleben.
    Aber sich beschweren, dass man sich wegen der Kinder keine großen Sprünge leisten kann und auf den Hinweis, dass man sich selbst bewusst für Kinder entschieden hat, so zickig und abwertend zu reagieren, ist einfach arm. Denn es war ja wahrscheinlich deine freie Entscheidung, das kannst du doch jetzt niemandem vorhalten.
    Außer das war ein Unfall. Dann ist das Schulwesen schuld, speziell der Biologieunterricht. Aber das ist ein anderes Thema.

    Na ja, das ist halt das G8 bzw. die Änderungen, die mit dem G8 in der Oberstufe kamen. Plötzlich zählen schriftlich/mündlich jeweils 50% (zumindest in den Fremdsprachen), die Aufgabenformen wurden einfacher etc. Natürlich wurden da die Schnitte besser, schließlich liegt es im politischen Interesse, das G8 als Erfolgsmodell zu verkaufen.


    Gleichzeitig fallen so viele Schüler durchs Abi wie nie zuvor. Klar, mit Deutsch UND Mathe verbindlich als schriftliches Prüfungsfach und dann noch eine Fremdsprache. Mit Inselbegabung hat man da eher Pech gehabt. Zum Glück gibt es ja das KM "Feinmonitoring", das 2011 dazu geführt hat, dass mitten im Prüfungszeitraum die Berechnung der Endnote geändert wurde, damit nicht so viele durchfallen. So geht Qualitätssicherung!

    Ich stimme im Prinzip zu. Allerdings muss man durchaus unterscheiden: Ich weiß nicht, was dein Mann beruflich macht, aber der Regelfall dürfte doch sein, dass man im "normalen" Leben durchaus auch mal am Stück konzentriert arbeiten kann. Bei einzelnen Freistunden über den Tag verteilt ist das - zumindest für mich - kaum der Fall. Man hat/hätte 45 Minuten, bis man aus der Klasse im Lehrerzimmer oder Arbeitsraum ist (nachdem alle Entschuldigungen unterschrieben, Fragen geklärt und Schülergespräche geführt sind) vergehen mindestens fünf bis zehn Minuten. Oft wird man noch von Kollegen aufgehalten, die "schnell" das eine oder andere klären wollen.
    Bis man dann sitzt, bleiben 30 bis 35 Minuten, um echt zu arbeiten - vorausgesetzt, man muss nicht noch was kopieren oder so. Da bekomme ich vielleicht ein bis zwei Stunden vorbereitet zu Inhalten, die ich schon mal unterrichtet habe. Oder ich kann drei bis vier Hausaufgaben oder Übungsaufgaben durchschauen, aber mit einer Klausur brauche ich da nicht anfangen. Das lohnt sich einfach nicht.
    Dazu kommt, dass wir an der Schule nicht genügend Platz haben, dass ich meine MAterialien dort lagern könnte, geschweige denn meine "Bibliothek". Das bedeutet, dass ich, wenn ich abends zu Hause bin, doch nochmal Materialien heraussuchen oder etwas nachlesen und in der Konsequenz nachbessern muss.
    Ich hätte nichts dagegen, jeden Tag von 7.30 bis 18 Uhr an der Schule zu sein, wenn ich dann wirklich fertig wäre und am Wochenende auch frei hätte. Aber so klappt das einfach nicht. Zumindest bei mir nicht.

    Ist hier ebenso, ich muss z.B. unbedingt mal klären, wie sie sich die Präsenztage (3 Stück am Ferienende) vorstellen, wenn ich nur 39% arbeitet, warum sollte ich dann genauso wie die Vollzeitkollegen 12 Zeitstunden in der Woche anwesend sein (ich muss ja nur 7 Schulstunden arbeiten), zumal mir dann meine Stillpausen an den Tagen fehlen und ich die Vorbereitung fürs neue Shculjahr ja eh zu Hause machen muss, da wir keinen Arbeitstag in der Schule haben und die Zeit auch mit so nicht sehr zeitverschaffenden Maßnahmen, wie Fortbildungen blockiert sind.

    Das ist so ein Beispiel: Bei uns gab es neulich ein ähnliches "Problem". Der PR ist zum Chef, um das im Sinne der TZ-Kollegen zu klären und der Chef ist ihnen mit Unverständnis begegnet und hat das Gespräch recht schnell beendet: Für ihn war es nämlich ganz selbstverständlich klar, dass so eine Regelung für TZ-Kollegen nur anteilig gelten kann. Und so muss das auch sein, und keine VZ-Kraft beschwert sich darüber. Das wäre ja auch unsinnig.


    Gleichzeitig hat sich aber auch keine TZ-Kraft darüber zu beklagen, wenn es für einzelne VZ-Kollegen Ausnahmeregelungen gibt. Das wäre nämlich ebenso unsinnig.

    @AnnaLisa
    Du liest auch nur das, was du lesen willst.


    1.) Habe ich - auch in diesem Thread - schon mehrfach darauf hingewiesen, dass Teilzeitkräfte, egal warum sie reduziert haben, natürlich entsprechende Vorteile bekommen müssen und dass Teilzeit immer ein Verlustgeschäft ist. Das steht völlig außer Frage.


    Daraus aber abzuleiten, dass Vollzeitkräfte sich nicht eine reduzierung des Nachmittagsunterrichts wünschen dürfen, da sie ja ohnehin ganztags (sozusagen "nine to five") arbeiten müssen, ist völlig unsinnig, da


    2.) jemand anderes (Seven?) schon erklärt hat, dass man (zumindest als Vollzeitkraft) an Tagen mit Nachmittagsunterricht eben nicht automatisch vormittags frei hat, um seine Arbeit zu machen. Vielmehr hat man viele Hohlstunden, in denen man an vielen Schulen aufgrund mangelnder Ausstattung (- das geht von Sitzplätzen bis zu Material oder Computer/Drucker) eben nicht arbeiten kann. Die Vor- und Nachbereitung muss dann im Anschluss oder an den Wochenenden stattfinden, wenn sogar Vollzeitkräfte mal Anrecht auf Freizeit hätten.



    Es sind Einstellungen wie die, die aus deinen Posts hervorgehen, die die Fronten unnötig verhärten. Eine ausgewogene work/life-balance ist für jeden Arbeitnehmer wichtig, egal wie die privaten Verhältnisse sind. Dabei , und auch das habe ich vorher schon geschrieben, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass es eine entsprechend unterschiedliche Gewichtung der außerschulischen Faktoren gibt: natürlich zählt die Kinderbetreuung mehr als der Schäferhund oder die der Golfkurs. Das heißt aber doch nicht, dass nur Kinder zählen dürfen.
    Ebenso sollte es absolut selbstverständlich sein, dass Teilzeitkräfrte in vielen Fragen bevorzugt behandelt werden, eben da sie sich eine Reduzierung der Arbeitszeit und Arbeitsbelastung durch Gehaltseinbußen erkaufen. (Dass dein Stundenplanmacher, dein PR und deine Gesamtkonferenz zu unfähig sind, hier ein Konzept zu erarbeiten, ist leider persönliches Pech!) Das kann aber doch nicht heißen, dass das Vollzeitkräfte nicht das Recht haben dürfen, Wünsche zu äußern, um ihr Privatleben ebenfalls bis zu einem gewissen Maß pflegen zu können.


    Ich bin froh, dass ich an einer Schule arbeite, an der Teilzeitkräften - und darunter vor allem junge Eltern - sehr stark unterstützt werden und dass sie entsprechende Vergünstigungen erhalten, wo dies eben möglich ist. Und ich froh, dass auch die Bedürnisse von Vollzeitkräfte berücksichtigt werden, wo dies eben möglich ist. Und ich bin froh, dass genau deshalb die Vollzeitkräfte nicht über die Teilzeitkräfte lästern, sie würden ja nichts arbeiten. Und ich bin froh, dass die Teilzeitkräfte den Vollzeitkräften ihre Entlastungen nicht neiden.


    Wer, bitte, soll denn irgendetwas davon haben, dass wir uns gegeneinander ausspielen lassen? Und in diesem Zusammenhang gehört auch der Umgangston. Es ist an meiner Schule absolut nicht üblich, im keifenden Ton Privilegien einzufordern und sich mit anderen zu vergleichen. Da wird ruhig und sachlich gesprochen und es werden schnelle, zufriedenstellende Lösungen gefunden. So muss das sein.
    Und wenn das an deiner Schule nicht funktioniert, dann solltest du da mal ansetzen, statt hier Vollzeitkräfte anzukeifen, dass sie sich keine zwei freien Nachmittage zu wünschen haben.


    So, jetzt habe ich mich selbst ereifert, aber Kollegen, die sich für Grabenkämpfe innerhalb des eigenen Berufsstands instrumentalisieren lassen, gehen einfach gar nicht.

    Wann, bitte schön, bin ich denn ausgeflippt???

    Das Ganze als Antwort auf den Wunsch eines Vollzeitkollegen, nicht mehr als drei Nachmittage Unterricht zu haben. Das klingt für mich so, als hätten wir uns sowas nicht zu wünschen. Und dazu dann die Behauputung, dass die Vollzeitkollegen in dieser Zeit Dinge tun können, die du nicht tun kannst. Keiner kann etwas dafür, dass dein Stundenplanmacher deine Wünsche ignoriert, das heißt aber nicht, dass man als Vollzeitkollege nicht ähnliche Wünsche äußern kann/darf.

    Dagegen sagt ja auch keiner was. Andere reduzieren aber vielleicht, weil sie- trotz Kinde - auch mal in Ruhe arbeiten bzw. vorbereiten/korrigieren wollen, oder damit sie auch mal zur Ruhe kommen können oder oder oder.
    Mit anderen Worten: Andere wollen vielleicht extra lieber den Vormittag frei haben. Solche Wünsche kann ja mal formulieren.


    Dann gleich so auszuflippen, weil eine Vollzeitkollegin sich ebenfalls wünscht, nicht mehr als drei Tage Nachmittagsunterricht zu haben, ist einfach albern!

    Ganz abgesehen davon, dass drei Nachmittage für eine Teilzeitkraft (bei entsprechend hoher Stundenreduktion) natürlich völlig inakzeptabel sind, ganz egal, warum sie reduziert hat, macht folgendes Zitat überhaupt keine Sinn:

    Was nützen mir als Mutter freie Vormittage, wenn meine Kinder da in der Schule sind? Als kinderlosem nützen sie sehr wohl was, weil man da dann ausruhen kann, vorbereiten kann etc.

    Du kannst dich also als Mutter an freien, kinderlosen Vormittagen weder ausruhen noch vorbereiten? Und warum genau ist das so? Klar müssen Vollzeitkräfte - im Gegensatz zu Teilzeitkräften - quasi den ganzen Arbeitstag lang arbeiten, aber beide können sich doch ihre Zeit dabei mehr oder weniger frei einteilen. Und wenn du deine Vorbereitungen, deinen Haushalt, dein Schläfen, deine Briefmarkensammlung oder was eben auch immer am freien Vormittag machst, hast du entsprechend mehr Freizeit zu andern Zeitpunkten - im vollen Rahmen deiner Reduzierung!


    Dass du natürlich die freie Zeit gerne mit deinen Kindern verbringen möchtest, habe ich schon verstanden und das kann ich auch nachvollziehen. Aber zu sagen, der freie Vormittag würde dir nichts bringen, weil du Mutter bist, macht mal überhaupt keinen Sinn.

    An allen Schulen, an denen ich bisher war, wurde selbstverständlich Rücksicht auf Mütter und Väter mit Kindern genommen. Das ist auch gut so. Allerdings habe ich dann durchaus bei Gelegenheit darauf gebaut, dass auf meine Interessen/Angelegenheiten auch Rücksicht genommen wird. Das war in der Regel kein Problem. Und so sollte es doch sein. Gesetz hin oder her, die Work/Life-Balance ist für jeden wichtig und ein Chef, der seine Fürsorgepflicht ernst nimmt, wird auch darauf achten, dass nicht eine Gruppe zu Gunsten einer anderen Gruppe übermäßig belastet wird.
    Dass man als Mutter/Vater mit jungem Kind vielleicht etwas unflexibler ist als als Junggeselle, der durch ein Hobby auch zu gewissen Zeiten gebunden ist, ist dabei ja auch klar. Da muss halt dann mal etwas mehr Rücksicht auf die Familie genommen werden als auf den Hundehalte, der Golfspieler oder den Hobbysänger. Wenn die Atmosphäre generell die eines ausgeglichenen Gebens und Nehmens ist, ist das in der Regel auch kein Problem.


    Problematisch wird es halt dann, wenn sich die Schulleitung von einzelnen Egoisten, die laut schreien, dazu hinreißen lässt, eine einzelne Gruppe übermäßig zu bevorteilen und das sehr deutlich zu Lasten der anderen geht (- so wie das im Ausgangspost beschrieben wird). Das können junge Eltern sein, oder ältere Kollegen, oder eine bestimmte Fachschaft, völlig egal. Das führt dann zu Unausgeglichenheit und die egoistische, egozentrische Einstellung von Einzelnen wird dann schnell auf die ganze Gruppe übertragen. In meiner Erfahrung waren das zumeist junge Mütter, aber das muss ja nicht repräsentativ sein.
    Wenn dann auch noch das Fußballtraining des 14-jährigen Sohns als Grund angeführt wird, warum man im Abi nicht Protokoll schreiben kann, dann kann die Situation schnell eskalieren.


    Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: Es ist für mich auch völlig nachvollziehbar, wenn Teilzeitkräfte etwas mehr auf Sonderbehandlung bestehen, immerhin "erkaufen" sie sich diese mit Gehaltseinbußen - und Teilzeit ist ohnehin immer ein Minusgeschäft. Was ich hingegen nicht nachvollziehen kann ist, wenn junge Mütter (und in meiner bisherigen Erfahrung waren es ausschließlich Frauen), die Vollzeit arbeiten, regelmäßig Sonderbehandlung einfordern, weil sie sich um das Kind kümmern müssen und dabei immer wieder anführen, dass der Vater das selbstverständlich nicht erledigen kann, da der in seinem Job unabkömmlich ist. Ich frage mich dann immer, was den Job des Mannes so viel wichtiger macht als den Job, den wir machen. Und dadurch entsteht eben auch das Vorurteil der Hobbylehrerin, die nur so zur Selbstverwirklichung ein bisschen arbeitet, quasi als Alternative zum VHS Töpferkurs. Den richtigen Beruf übt dann der Mann aus, deshalb ist der auch unabkömmlich, die Lehrerin hingegen kann einfach nicht kommen/früher gehen/später kommen.
    Wie gesagt, das gilt für Vollzeitkräfte. Teilzeit ist ein anderes Thema.

    Ich kann mir allerdings vorstellen, dass eine solche Regelung zu erheblichem Unfrieden im Kollegium führt, sofern sie nicht mehrheitlich getragen wird. Rechtlich gesehen kann man aber diskutieren, ob hier nicht ob der pauschalen Regelung gegen den Allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen wurde.

    Mit diesen Argumenten (Wahrung des Schulfriedens; Gleichbehandlungsgrundsatz) könnte der PR mal ansetzen...

    In den meisten Bundesländern legt das Schulgesetz fest, dass zu den Mitbestimmungsrechten der Gesamtlehrerkonferenz auch die "Grundsätze der Unterrichts- und Stundenverteilung"(oder so ähnlich formuliert) gehört.
    Wenn das in Niedersachsen auch so ist, dann könnt ihr diese Vorgabe ganz schnell wieder kippen.


    Was sagt denn der Personalrat dazu? Einen PR, der solche pauschalen Regelungen abnickt, würde ich nicht nochmal wählen!

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