Die Interessen der TZler gegen das "Recht auf Ausschlafen" auszuspielen ist aber doch etwas verkürzt und überspitzt.
Na ja, "verkürzt und überspitzt" hast du argumentiert, als du das Beispiel von dem Kind gebracht hast, das zur KiTa mit den schlechteren Öffnungszeiten muss, nur weil sein Buddy da auch hingeht. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es viele Gründe für solche Entscheidungen gibt, die uns aber im Einzelfall nichts angehen. Auch dann nicht, wenn wir indirekt durch den Stundenplan selbst betroffen sind.
Insgesamt muss ich schon sagen, dass ich immer wieder erchrocken bin, welche Kollegien und welche Schulleitungen es offenbar so gibt. Ich bin an meiner vierten Schule mit meinem siebten Schulleiter und bisher war es noch immer und überall so, dass natürlich auf die Bedürfnisse aller Rücksicht genommen wurde. Dabei gibt es natürlich auch eine Hierarchie, aber das heißt nicht, dass die persönlichen Befindlichkeiten des jungen Probezeitlers ohne Familie gar nicht zählen, während die alleinerziehende Mutter nur mit dem Finger schnippen muss, um alles zu bekommen. Ja, ich habe mehr Freistunden als junge Eltern. Ja, ich unterrichte mehr in den Randstunden und habe wohl auch mehr Nachmittagsunterricht. Dafür habe ich auch schon mal einen freien Tag bei voller Stelle bekommen, um einem bestimmten Hobby nachgehen zu können. Für ein Konzert, auf das ich gerne in einer anderen Stadt gehen wollte, durfte ich den Nachmittagsunterricht abhängen. In diesem Fall hat übrigens ein junger Vater für mich vertreten.
So ein Kollegium ist doch ein soziales Gefüge, wo man sich gegenseitig unter die Arme greift. Und wenn ich durch meine Familiensituation beim Stundenplan dabei leicht "schlechter" dran bin als der Kollege, der mit drei Kindern spielen muss, während ich meinen Mittagsschlaf auf meiner Couch mache, dann ist das halt so.
Ich verlasse mich darauf, dass die Kollegen - Eltern oder nicht - nur solche Wünsche als Zwänge formulieren, die wirklich Zwänge sind und den Rest als "nice to have" kennzeichnen. So mache ich das. Und wenn einzelne sich nicht daran halten, kann ich das nicht ändern. Und ob die €50 weniger für die KiTa einfach nur Geiz sind oder vielleicht doch gewisse finanzielle Engpässe dahinter stehen, möchte ich wirklich nicht beurteilen.
Da kann ja jeder anderer Meinung sein, wo die Ursache liegt. Ich glaube die Arbeitsbelastung ist zu hoch und müsste reduziert werden.
Da magst du recht haben. Sicherlich auch ein Ansatz, den man gewerkschaftlich und bildungspolitisch verfolgen sollte. In der Zwischenzeit müssen halt trotzdem Stundenpläne erstellt werden und da ist es eher sekundär wichtig, warum jemand TZ macht. Solange er weniger verdient, muss er auch weniger arbeiten können.