Beiträge von WillG

    Ich wünsche mir KI zur Korrektur! Text/ Aufgabe, die gegeben ist, einscannen, Schüler:innenlösung auch, ebenfalls der Erwartungshorizont, heraus kommt die korrigierte Fassung MIT einem Punktevorschlag, mit der Korrrektur für Rechtschreibfehler etc und der Note.

    Perfekt, dann haben wir eine Korrektur-KI, die die KI generierten Prüfungstexte der Schüler korrigiert. Vielleicht können wir uns die Zwischenschritte dann sparen, und die gleiche KI entwirft einfach am Prüfungstag eine Aufgabenstellung zu dem Thema, das die Lehrkraft eingibt, den Erwartungshorizont, 25 verschiedene Bearbeitungen der Aufgabenstellung, korrigiert und bewertet diese und nach ein paar Minuten hat jeder seine Note...

    Nicht ernst gemeint, natürlich. Ich würde mir so eine Korrektur-KI natürlich auch wünschen. Ich glaube auch, sie wäre die Lösung für den Lehrermangel, denn wenn signifikant Arbeitszeit für Korrekturen wegfällt, könne man natürlich das Deputat erhöhen. Aber auch das wird nicht kommen: Kosten, rechtliche Bedenken, Datenschutz etc.

    Ich habe gerade darüber nachgedacht, ob man den SchülerInnen als Prüfungsaufgabe nicht einen Ausgangstext gibt, sie eine KI-Lösung finden sollen und im Anschluss für den AFB III diese Lösung auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen sollen.

    Ich war kürzlich auf einer Fortbildung, da wurde uns so eine ähnliches Konzept von irgendeiner Uni, ich glaube im Ausland, vorgestellt. Die Prüflinge mussten sich zuerst mit einer komplexen Aufgabe selbst beschäftigen, dabei haben sie alle möglichen Hilfsmittel (Bücher, Unterlagen, ich meine sogar Internet - ohne KI), dann gibt es eine Phase, in der sie die KI verwenden dürfen, und als dritte Phase werden sie mit einem anderen Prüfling zusammengetan, der die beiden ersten Phasen auch alleine durchlaufen hat. Am Ende müssen sie dann gemeinsam zu einem Ergebnis kommen. Alle Phasen werden beobachtet und Arbeitsweise und Zwischenergebnisse werden bewertet.

    Ich will jetzt nicht darauf schwören, dass ich alle Details 100% richtig wiedergegeben habe, aber so vom Prinzip her war das wohl die Abschlussprüfung an dieser Uni. Systemisch im System Schule kaum vorstellbar, da sofort die Frage nach Ressourcen, Justiziabilität etc, aufkommt, aber rein inhaltlich finde ich das einen echt guten Ansatz

    Gab es früher doch auch schon.

    Auch schon vor 50 Jahren wurde gespickt. Die Methoden waren andere, die Grundmotivation jedoch die gleiche.

    Sorry, aber für die Sek II - und damit für das Abitur - ist es nicht so einfach. Zumindest für meine Fächer (D / Fremdsprache) kann ich sagen, dass das reine Faktenwissen für die Prüfungsleistung vielleicht max. ein Drittel der Leistung darstellt. Es ging immer mehr darum, gedankliche Verknüpfungen herstellen zu können und diese argumentativ auszugestalten. Ein Spickzettel oder sogar eine ausführliche Internetrecherche mit Zweithandy haben die Schüler bei diesen Kompetenzen kein Stück weiter gebracht, das hat ihnen höchstens mit dem notwendigen Fachwissen einen ersten Fuß in der Türe bescherrt. Wir reden hier von vielleicht 03 statt 00 Punkten.

    Die KI ist ein ganz anderes Kaliber. Hier werden die Verknüpfungen durch die KI hergestellt und dann sprachlich sauber argumentativ ausgearbeitet. Ja, oft noch rech oberflächlich und nicht mit der Methodik, wie sie im Unterricht vermittelt wurde. Aber ein Schüler, der nicht nur ganz stumpf das abschreibt, was die KI ausspuckt, kann hier leicht auf 07 oder 08 Punkte kommen statt auf 02 oder 03. Das gab es so früher am Gymnasium nicht, auch nicht mit Spicken vor 50 Jahren.

    Ich weiß, ich wollte mich heraushalten. Aber eine Frage sei mir an dieser Stelle noch erlaubt, gerade, weil du schreibst, der Kreis schließe sich und wir beiden ja am Anfang der Diskussion standen.

    Und damit sind wir wieder bei der schon anfangs hier eingebrachten Situation: Innerhalb des Kollegiums an den einzelnen Schulen muss halt überlegt werden, was dort wichtiger erscheint: möchte man jederzeit Zugriff auf alle SL-Mitglieder in Pausen auch für unvorhersehbare Ereignisse haben oder ist es wichtiger, dass diese auch in Aufsichten eingeplant werden und dann immer noch oft, aber eben nicht immer greifbar sind? Das meine ich gar nicht wertend, beide Ansätze sind möglich und haben ihre Vor- und Nachteile.

    Wie stehst du vor dem Hintergrund dieser Ausführungen zu deiner früheren Aussage, die ich eigentlich nur so verstehen konnte, dass du Aufsichten für Mitglieder der Leitungseben ganz grundsätzlich ablehnst bzw. es sich dir nicht ansatzweise erschließt, warum Mitglieder der Leitungsebene zu Aufsichten herangezogen werden sollen - vom gelegentlichen Einspringen, wenn es mal brennt mal abgesehen:

    Es ist so oder so schon ein Kernproblem in Schule, dass auch in der Leitungsebene viel zu viel operatives Tagesgeschäft landet und damit wesentlich zu wenig Zeit für Qualitätsmanagement und Weiterentwicklung bleibt. Warum man das noch zuspitzen soll, indem man auch die Leitungsebene für Aufsichten u.ä. heranzieht, erschließt sich mir nicht ansatzweise.

    Ja, ich kenne das natürlich auch, das fällt natürlich direkt auf.
    Ich wollte nur sagen: Dass alle KI-Betrugsversuche, die wir finden, so auffällig sind, sprachlich so gut und methodisch-inhaltlich eher oberflächlich, bedeutet halt auch nur, dass wir nur solche KI-Betrugsversuche finden.
    Oben wurden schon Tipps genannt, wie Schüler die sprachlichen Auffälligkeiten vermeiden. Ich bin mir sicher, es gibt auch clevere Schüler, die die inhaltlich-methodischen Unzulänglichkeiten vermeiden können. Und dann merken wir halt nicht, dass mit KI betrogen wurde.
    Die Schlussfolgerung: KI-Texte fallen immer (!) auf, weil sie inhaltlich und methodisch oberflächlich sind, ist deswegen meiner Meinung nach nicht haltbar, was die ganze Sache noch verkompliziert.

    Als ich die jeweiligen Personen dann mittig und vorne platziert habe, war Ruhe. Interessanterweise kam trotz KI dasselbe (unterdurchschnittliche) Ergebnis heraus wie mit KI.

    Die KI kann in der Regel die inhaltlich-methodische Bearbeitung gar nicht so hinbekommen wie das in einer Klausur sein soll. Insbesondere dann, wenn der Text nicht vorher der KI "gefüttert" wurde.

    Ich frage mich dann immer, ob das nicht eine verquere Variante von "Survivor's Bias" ist. Das sind halt die, die wir erkennen. Wer weiß schon, wie viele es hinbekommen, die Prompts so zu formulieren oder das, was die KI ausspuckt, so anzupassen, dass es eben nicht durch diese Punkte auffällt.

    Ne, sagt ja keiner. Aber sich dahinter zu verstecken, dass man es sowieso nicht überblicken kann, ist halt auch keine Lösung. Wenn ich weiß, dass der Tesla-Chef faschistoide Züge hat, dann nehme ich das sehenden Auges in Kauf, wenn ich einen Tesla kaufe.
    Wenn ich weiß, dass Zuckerberg sich Trump beugt, dann nehme ich das sehenden Auges in Kauf, wenn ich weiterhin Instagram, Facebook oder WhatsApp nutze.
    Wenn ich weiß, dass Nestlé Wasser in Afrika privatisiert, dann nehme ich das sehenden Auges in Kauf, wenn ich Produkte kaufe, auf denen Nestlé steht.

    Das heißt jetzt nicht, dass ich mit dem Handy im Supermarkt die Herkunft jedes Produkts recherchieren muss. Wir haben alle Beispiele in unserem Leben, in denen wir inkonsequent handeln. Aber, so finde ich zumindest, man sollte sich dann wenigstens eingestehen, dass man eben inkonsequent ist und dass man etwas tut, was eigentlich nicht gut ist, statt sich hinter Whataboutisms zu verstecken. Wie gesagt, das wäre der Anspruch an mich selbst, aber den musst du ja nicht teilen.

    Ich habe mittlerweile den Eindruck, von vielen S von vorne bis hinten verar… zu werden. Hemmungslos.

    Für die Oberstufe gilt für mich: Ich ziehe mir diesen Schuh nicht an.
    Positivkorrektur gibt es bei mir nicht mehr, dafür biete ich Einzelgespräche zu Extraterminen an (- ich hab das neulich mal in einem anderen Thread erläutert, warum ich das als Arbeitserleichterung auf verschiedenen Ebenen sehe). Wenn Schüler Hausaufgabentexte vorlesen, die den Eindruck erwecken, selbst geschrieben zu sein, gibt es ausführliches und detailliertes Feedback. Wenn ein Text als Hausaufgabentext KI erkennbar ist, sage ich sowas wie: "Interessant, von einer KI würde das vermutlich ähnlich klingen." und rufe den nächsten auf. Ich habe weder Interesse auf Diskussionen, wenn ich Schüler "falsch" verdächtige, noch will ich den Detektiv spielen, um ihnen etwas nachzuweisen. Und ich werde sicher nicht mehr Zeit für Feedback aufwenden, als es den Schüler gekostet hat, einen Prompt zu formulieren. Wie gesagt, in der Oberstufe. In der Mittelstufe ist das natürlich nochmal anders, weil ich hier noch mehr Erziehungsauftrag wahrnehme.

    Zu den Materialien aus dem Unterricht: Wenn die Aufgabe konkret darin besteht, dass diese Bezüge hergestellt werden, dann fehlen nicht nur ein paar Punkte, sondern es ist eine Themaverfehlung, wenn nicht auf solche Materialien konkret eingegangen wird. Und man kann das ja durchaus in mehr als einer Aufgabe einfordern.

    Wir haben jetzt angefangen, in Oberstufenklausuren die Aufgabenstellung so zu gestalten, dass sehr konkrete Bezüge zu den Materialien (in der Regel Texte) aus dem Unterricht gefordert werden, allerdings ohne diese Texte zu benennen: Refer to texts and materials discussed in class, oder so. Wir bennenen die Texte nicht, weil die KI ja durchaus auch oft Zugriff auf Standardtexte hat. Und die KI weiß ja nicht von selbst, welche Texte wir hatten. Ja, man könnte sie im Vorfeld trainieren und die Texte einlesen, also ist es nicht DIE Lösung, aber es ist halt wenigstens nochmal eine Barriere mehr.

    Ehrlich gesagt interessiert es mich wenig, welche Personen in der Chefetage des Konzerns sitzen, deren Autos ich fahre.

    Selbstverständlich ist es ganz allein deine Entscheidung, welche Autos du kaufst und überhaupt, was du mit deinem Geld anfängst. Da kann dir natürlich niemand Vorschriften machen. Man sollte aber nicht so tun, als hätte das eine (Autokauf) mit dem anderen (Faschismus des Chefs) nichts zu tun. Musk hatte jetzt 130 Tage lang direkten Einfluss auf den mächtigsten Mann der Welt. Einen Einfluss, den er sich mit Wahlkampfspenden in Höhe von 250 Millionen Dollar erkauft hat, was er sich unter anderem durch den Verkauf von Teslas leisten konnte. Einfluss, den er einerseits dazu genutzt hat - oder es zumindest versucht hat - um bessere Bedingungen für seine Firmen, u.a. Tesla, herauszuholen, und andererseits um seine faschismusnahen Ideologien ins Weiße Haus zu tragen. Das sind Zusammenhänge, die sollte man durchaus auf dem Schirm haben. Wenn man sich dann trotzdem entscheidet, diese Art der Einflussnahme auf Weltpolitik und die damit einhergehende Ideologie mit seinem Geld zu unterstützen, weil die Technik so gut und das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar ist, ist das natürlich eine Entscheidung, in die dir keiner reinreden kann.

    Und wenn der Typ noch so frei dreht… Genie und Wahnsinn lagen schon immer dicht beieinander.

    Solche Pauschalaussagen und leeren Phrasen als Rechtfertigung für rechtes Gedankengut [EDIT: Ich meine hier das rechte Gedankengut von Musk, ich möchte hier keinem User eine Ideologie unterstellen!] finde ich persönlich sehr schwierig. Aber auch hier gilt natürlich Meinungsfreiheit. Wenn man das gut findet, ist das so, aber man sollte sich dann eben auch nicht wundern, wenn entsprechende Reaktionen kommen.

    Bei uns in der Gegend ist jetzt ein "Knopf im Ohr" rumgegangen, mit dem ein Schüler erwischt wurde. So ein wenig James-Bond-Style. Gibt es wohl für €100 bei Amazon. Aber damit ist die Frage nach der Rechtschreibung im Ausgangspost nicht beantwortet.

    Danke, ja, so macht das für mich auch Sinn.
    Es geht dir also nicht um die "Einführung", sondern eher um die "Anwendung [...] technischer Einrichtungen zur Überwachung des Verhaltens oder der Leistung der Beschäftigten", um die Wortwahl des bayerischen Personalvertretungsgesetzes zu bemühen.

    Falls es jemanden (aus Bayern) interessiert: §75a BayPVG. Die Paragraphen §75 und §76 sind vielleicht die wesentlichstesn für bayerische PRs, die sollte jeder bay. PR dringend kennen. Aber das ist jetzt OT, sorry.

    Ich würde nie auf die Idee kommen zu kontrollieren, wann das Lehrpersonal die Daten in das digitale Klassenbuch einträgt. Dazu fehlt mir auch ein bisschen die Zeit.

    Das ist dabei eigentlich nicht der Punkt. Du nicht, aber vielleicht andere. Es soll schon Fälle gegeben haben von Schulleitern, die mit Kamera und Mikrophon in Monitoren, die im Lehrerzimmer hängen, Gespräche überwacht haben. Wurde uns zumindest vom übergeordneten PR so vermittelt, ich persönlich kenne allerdings keinen Fall.

    Um es mit Herta aus den Känguru Chroniken zu sagen: "Es jibt sone und solche, und dann jibt es noch janz andre, aba dit sind die Schlimmstn."
    Es ist schon gut, dass es solche Schutzmechanismen gibt. Man muss dann einerseits halt die konkrete Situation an der Schule mit der aktuellen Schulleitung berücksichtigen, andererseits aber auch bedenken, dass Personalien sich auch wieder ändern können und der Nachfolger vielleicht anders drauf sein kann.

    Der PR wird keiner anlasslosen Überwachung der Beschäftigten zustimmen, wenn er kompetent ist.

    Vielleicht habe ich dich an dieser Stelle einfach nicht richtig verstanden. Kannst du das genauer ausführen?
    Wir sind - natürlich - immer skeptisch, wenn uns ein Mitbestimmungsverfahren auf Basis der potentiellen "Überwachung der Arbeitsleistung der Beschäftigten" vorgelegt wird bzw. fordern wir das auch aktiv ein, wenn wir so eine Möglichkeit der Überwachung wahrnehmen.
    Im konkreten Fall finde ich aber durchaus die Argumentation bzgl. vermisster Kinder, v.a. in GS und Unterstufe, und Feueralarm durchaus plausibel, so dass eine Ablehnung für mich zumindest hier kein Automatismus wäre.

    Wenn es natürlich darum geht, wann Stundenthemen, Noten etc. eingetragen werden, ist das wieder eine ganz andere Angelegenheit, da bin ich völlig bei dir.

    Wo ist ist das digitale Klassenbuch unzulässig, wenn der PR nicht zustimmt?

    In manchen Bundesländern ist die Einrichtung von (technischen/digitalen) Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Arbeitsleistung der Beschäftigten zu überwachen, mitbestimmungspflichtig und können also nur durchgeführt werden, wenn der PR zustimmt. Das würde jede Form der Arbeitszeiterfassung betreffen, aber u.U. und je nach Lesart evtl. auch die Erfassung von Kopierzahlen und aber eben auf jeden Fall die Erfassung, wann welche Eintragungen in ein digitales Klassenbuch vorgenommen werden, v.a. wenn sie dazu genutzt werden, Kollegen auf die Füße zu treten, weil sie bspw. Noten erst kurz vor dem Zeugnistermin eintragen statt kontinuierlich.

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