Weißt du, Firelilly, ich möchte der Stillen Mitleserin hier zustimmen.
In der Sache hast du ja überhaupt nicht unrecht. Die Rahmenbedingungen sind manchmal wirklich übel und dass man oft genug seine (vom Staat teuer bezahlte) Arbeitszeit mit Tätigkeiten verbringen muss, die streng genommen nicht ins eigene Aufgabengebiet fallen, ist eigentlich ein Skandal, den man dem Steuerbezahler mal so richtig bewusst machen muss.
Das Problem ist in der Regel der larmoyante Ton, in dem du deine Kritik vorbringst, gepaart mit dem Nimbus des Naturwisschenschaftlers. Die Lösungsansätze, die du vorschlägst, sind reine Trotzreaktionen, die nichts an der Grundsituation verändern.
Wenn euer PR ein typischer Freud&Leid-PR ist, wie es sie leider tatsächlich allzu häufig gibt, dann lass dich bei der nächsten Wahl aufstellen. Lies dich schon jetzt in die Mitbestimmungsrechte der Gesamtkonferenz in deinem BL ein und tritt dem PR kräftig in den Hintern, diese einzufordern, indem er Personalversammlungen zur Vorbereitung von entsprechenden Anträgen einberuft. Und wenn er zu träge/unfähig/schulleitungsnah ist, um das umzusetzen, dann stell die verdammten Anträge selbst. Am besten auf Basis von fundierter Kenntnis des Schul- und Beamtenrechts deines Bundeslandes, nicht nur mit ein paar falsch verwendeten Schlagwörtern in der Hinterhand ("Remonstration"). Vielleicht erstmal auf Fachkonferenzen zu Themen, die deine Fächer betreffen, um dich dann zur Gesamtkonferenz und zu allgemeinen Themen vorzuarbeiten.
Such dir Verstärkung durch die Gewerkschaft - ihr habt doch sicher einen GEW-Obmann an eurer Schule.
Zeig deinem Schulleiter, dass du konstruktive, durchdachte Verbesserungsvorschläge hast und die Prozesse kennst, mit denen du sie durchsetzen kannst, dann ist er vielleicht auch bereit, etwas zu ändern. Auf trotziges Jammern und auf Verweigerungshaltung wird er nicht reagieren. Würde ich auch nicht.
Übrigens sind manche Kollegen genau deswegen in allen Steuergruppen, weil sie da an der Position sind, die Schule in ihrem Sinne zu gestalten. Auch DAS ist nämlich Schulentwicklung. Wenn dies aber pauschal als "Schulentwicklungskacke" abtut, ohne sich damit zu beschäftigen und die Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten, dann disqualifiziert man sich als Akademiker einfach nur selbst.
Ich möchte eigentlich in keinem Job arbeiten, in dem ich den Arbeitsplatz, die "Firmenphilospohie" und die Arbeitsbedingungen nicht aktiv mitgestalten kann. Aber vielleicht bist du ja zufrieden damit, einfach nur tumber Erfüllungsgehilfe zu sein. Aber so wirken deine Posts halt nicht.
Dann bleibt dir eigenlich als Alternative nur, diesen furchtbaren Ausbeuterjob hinzuwerfen und dir einen Job im locus amoenus der freien Wirtschaft zu suchen, wo in der Kantine Milch und Honig fließen und gut gebaute Masseure dir mit nacktem Oberkörper die Schultenr massieren, wenn sie vom Bücken über topmodern ausgestatteten Labortischen angespannt sind. Wo der Chef dich fragt, wann es genehm ist, zur Arbeit zu erscheinen und dir der gesamte Firmenvorstand jeden Tag persönlich die Hand schüttelt, um dir zu danken, dass du deine wertvolle, naturwissenschaftliche Qualifikation seinem nichtswürdigen Betrief zur Verfügung stellst.
@TE: Sorry fürs OT