Wir machen Klassenfahrten in die nähere Umgebung und in die Provinz, um diese besser kennen zu lernen.
So wie beispieslweise Würzburg oder Ansbach?
Im Kontext des Threads, in dem es ja um die Terrorgefahr bei einer Parisfahrt geht, ist dein Vorschlag nicht wirklich hilfreich, da es ja wirklich überall passieren kann.
In einer allgemeinen pädagogischen Diskussion über Klassenfahrten sieht die Sache doch anders aus. Da kann ich deine Argumente nachvollziehen. Ich bin dennoch der Meinung, dass in einer Oberstufe auch Fahrten in größere Städte/ins Ausland gerechtfertigt sind.
1.) Gibt es in den Fremdsprachen den eindeutigen inhaltlichen Bezug. Die Schüler sollen schon auch mal erleben, dass man die Sprache im richtigen Leben auch spricht und sie sollen zumindest einen schlaglichtartigen Einblick in die Kultur bekommen. Deshalb fahre ich mit meinen Englischkursen auch immer auf die britschen Inseln. Das muss nicht immer London sein, sondern kann auch Edinburgh, Glasgow, Brigthon oder Dublin sein. Mit Deutschkursen fahre ich dann auch eher mal "nur" nach Weimar oder evtl. Wien oder Prag.
2.) Es gibt vor allem bei uns in der bayerischen Provinz Familien, die ihren Kindern "die große weite Welt" nicht näherbringen können, entweder weil sie sie selbst nicht kennen oder weil sie sich es nicht leisten können. Da gehört es meiner Ansicht nach in das Fahrtenkonzept der Schule, hier einzuspringen. Unsere Schüler fahren in der 5. Klasse ins Schullandheim im nächsten Bundelsand. Dann gibt es in der Mittelstufe Tagesexkursionen nach München oder Frankfurt, also in deutsche Großstädte bzw. im Falle Frankfurts in eine deutsche große Stadt. In der zehnten Klasse fahren sie nach Berlin, also in eine echte innländische Metropole. Die Abifahrt geht dann je nach Kurs nach Rom, Prag, London, Paris etc. Also in eine ausländische Metropole. Ich finde das Konzept gut, da die Schüler schrittweise in die Welt hinausgeführt werden und sich dann hoffentlich auch eigenständig zu souveränen Reisenden weiterentwickeln können.
Ich sehe aber natürlich auch das Problem mit den Kosten. Hier haben wir das Glück, dass unser Elternklientel in der Regel ausreichend aufgestellt ist und die wenigen anderen über den Bildungspakt Unterstützung bekommen können. Wenn ich an einer Schule wäre, deren Elternschaft hier eher Probleme hätte, würde ich das vielleicht auch anders sehen.