Beiträge von Dejana

    Hi zusammen,


    Ich haette mal eine Frage, bevor ich mich unnoetig auffrege. Nun unterrichte ich derzeit hauptsaechlich Mathe, Englisch und Sachunterricht. Fuer Deutsch ist meine Kollegin verantwortlich. Vom Lehrplan her ist Mathe bei der Umstellung auf das dt. System eigentlich kein Problem gewesen. Ist weniger drin, ist leichter und die Anforderungen sind geringer. Generell sind es aber immernoch die Grundzuege dessen, was ich auch vorher schon unterrichtet habe.
    Mit Deutsch habe ich nicht viel zu tun. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich mit meinen Schuelern in Englisch nicht das machen kann, was ich eigentlich fuer Kinder im Alter von 4-6 (da allerdings Muttersprachler) geplant haette, weil sie die Haelfte nicht mal auf Deutsch koennen (fuer SU geht's dann natuerlich auch nicht). Sie kennen keine Textarten, benutzen kaum Adjektive oder Adverbien, Satzanfaenge sind oft gleich, Saetze sind sehr einfach, Vokabular ist nicht sehr gross, Satzzeichen sind unbekannt, Handschrift ist oft unleserlich. Jetzt mal ne bloede Frage, aber....ist das normal? Oder liegt das an meiner Schule? Sind die Anforderungen in Deutsch so gering?
    Einige meiner "neuen" 4. Klaessler bekommen kaum nen anstaendigen Satz zusammen, geschweige denn einen Text. Es wird sich gefreut, wenn sie es schaffen das Wort "und" im Satz unterzubringen. Wir haben gerade jemanden ans Gymnasium geschickt, der in seiner gesamten Schullaufbahn bisher noch keinen eigenen Text geschrieben hat.
    Als Vergleich mal der Text einer meiner ehemaligen Schueler. Waere hier Ende der 4. Klasse gewesen und so im Mittelfeld. Fuer mich waere das ungefaehr das Niveau, das ich erwarten wuerde. Was meine Schueler allerdings so auf Deutsch produzieren geht eher in die Richtung:
    Ich mag Fernsehen. Es ist lustig. Da ist einer vom Dach gefallen wegen sein Freund hat ihn getreten.

    Muss ich meine Erwartungen einfach runter drehen? Wie macht man denn da SU, wenn die nix schreiben koennen? Kann denen doch nicht staendig Lueckentexte geben oder sie Poster machen lassen, bei denen sie Zeugs abschreiben und Bilder aufkleben.
    :staun:

    :lach:

    :weissnicht:
    Ich hatte gefragt, ob ich denn damit auch an ne Grundschule koennte und mir wurde gesagt, ich muesste mich ja mal entscheiden, ob ich Grund- oder Sekundarschule unterrichten wollte. Hatte ich eigentlich schon vor 10 Jahren entschieden. So ein Unsinn. Hab dann erklaert, dass mein Abschluss fuer Englisch (und ja, ich hab es als Erweiterungsfach auch fuer die Sekundarschule studiert aber dort bis auf ein paar Praktika nie unterrichtet) fuer Englisch als Muttersprache nicht als Fremdsprache ist. Geschichte hab ich fuer den Sekundarbereich weder studiert noch jemals dort unterrichtet. Das schien fuer die zustaendige Stelle verwirrend und als haetten sie das nicht bedacht. :staun:

    Ob es hilft, weiss ich nicht.
    Ich habe (offiziell) einen BA in Geschichte und ein PGCE fuer die Grundschule mit Hauptfach Englisch. Zusaetzlich noch Studienleistungen in DaF, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften und Spanisch. Dazu ueber 10 Jahre Unterrichtserfahrung als Grundschullehrerin in GB, mehrere Jahre Fachleitung fuer Naturwissenschaften und Mathematik.
    In Hessen hab ich nun die Anerkennung fuer Sek1 und 2 fuer Englisch und Geschichte erhalten. Die will ich aber nicht, denn ich bin nunmal Grundschullehrerin. Dafuer soll ich nun Mathe und Sachunterricht nachstudieren, denn obwohl beide Faecher Teil meines PGCE waren, kann mir meine alte Uni keine Detailbeschreibung der Inhalte geben. Was ich eingereicht habe ist denen hier nicht genug. Ich habe aber weder die Zeit noch das Verlangen mich jetzt nochmal mit frischgebackenen Abiturienten an die Uni zu begegeben.
    Stattdessen werde ich nun lieber an meiner Privatschule bleiben. Hier unterrichte ich Grundschule und bin auch Fachleiterin fuer Mathematik. Gleichzeitig werde ich meinen MEd machen (Fernstudium), mit Schwerpunkt Mathe. Naturwissenschaften sind 30 oder 60 CP, das laesst sich auch noch recht leicht ueber das Fernstudium machen.

    Welche Hefte benutzen sie denn bei Flex und Flo? Unsere Partnerklasse hat das eine Arbeitsheft und damit sind die meisten inzwischen durch.
    Meine Klasse hat die vier Arbeitshefte aber meine Unterrichtsplanung basiert auf MiniMax (Hessen). Geometrie ist vollkommen durch und sie hatten teilweise auch Zeugs aus dem Heft fuer die 4. Klasse (Wegeplaene, Vergroessern/Verkleinern, Flaecheninhalte berechnen, Geodreieck).
    Schriftliche Addition und Subtraktion mit Kommazahlen ist durch. Fuer Multiplikation und Division haben wir halbschriftliche Verfahren gemacht, sie kennen aber die schriftlichen auch ansatzweise, da es eine gemischte 1.-4. Klasse ist.
    Groessen und Sachrechnen ist auch durch, allerdings nicht im Arbeitsheft. Wahrscheinlichkeitsrechnung hatten wir Anfang des Schuljahres. Daten und Tabellen an sich muss ich jetzt noch irgendwie in die letzten 2 1/2 Wochen quetschen. Oder wir machen uns einfach keinen Stress und machen es in der 4.


    Allerdings hatte ich eine Klasse uebernommen, die in Mathe (und generell) sehr hinterhehr war. Sie haben inzwischen aufgeholt. An sich sind sie naemlich sehr gut in Mathe, hatten nur keinen Unterricht.

    Eine Grundschule mit schwieriger Klientel ist überfordert. Einige Kolleginnen sind langzeitkrank, Quereinsteiger und Vertretungskräfte decken Bedarf an Fachunterricht. Sätze, wie der obige oder "ich verdiene hier mein Geld, mir ist es egal, was ihr macht" fallen vor Achtjährigen. Im Treppenhaus wird so geschubst, dass Kinder blaue Flecken davontragen.


    Was jetzt?

    Gut, es laeuft einiges schief und es muss sich was aendern. Was macht die Schule denn bisher? Augen zu und durch wird es nicht bringen.
    Wir sind auch eine Grundschule mit "schwieriger Klientel", allerdings anders als wohl hier angedacht. Bei uns landen mehrheitlich die, die an anderen Schulen gescheitert sind oder scheitern wuerden...aus welchem Grund auch immer.
    Ich habe letztes Jahr dort angefangen. Viele der Strukturen, die ich aus meinen Schulen in England kannte, hab ich hier vermisst. Meine Klasse ging damals buchstaeblich ueber Tische und Baenke. Inzwischen haben sie sich beruhigt. Unterrichtsstoerungen sind selten. Wenn sie doch vorkommen, schicken wir Kinder raus. Es ist dem Rest der Klasse gegenueber nicht fair wenn man ihren Unterricht stoert. Und ja, dann sitzt das Kind halt draussen...oder musste raus getragen werden. Das passiert bei den meisten auch nur einmal. Eltern muessen sie abholen kommen, denn so ist Unterricht nicht machbar und lernen wuerden sie sowieso nix.
    Ja, wir haben viele Schueler, bei denen es eine Erklaerung fuer ihr Verhalten gibt. Eine Entschuldigung ist es dafuer noch lange nicht und dulden muss man es auch nicht. Dabei sind wir nicht unhoeflich unseren Schuelern gegenueber. Respekt geht in beide Richtungen. Allerdings ist es die Konsequenz im Umgang mit unakzeptablen Verhalten an dem wir das letzte Jahr hart gearbeitet haben.
    Es gab vorher viele Beschwerden, die Lehrer wuerden ja nix machen, wegschauen, minimalisieren. Dem ist nun nicht mehr so, denn wir beziehen recht klar Stellung.
    Dafuer benoetigt man aber die Unterstuetzung der Schulleitung und der Eltern. Die Kinder ziehen meist von alleine mit, denn die wollen eigentlich auch nicht nervenaufreibenden Unterricht ueber sich ergehen lassen muessen.
    Wenn dann aber schon die Eltern aufgegeben haben, wie soll denn da ne Schulleitung oder gar die einzelnen Klassenlehrer noch was machen? Erziehung faengt zu Hause an...

    Wir haben seit ein paar Wochen ein neues Putzteam. Seitdem werden Böden taeglich gereinigt, Muelleimer entleert, Toiletten geputzt.
    Das Putzteam davor hat meinen Klassenraum zwischen den Sommerferien und Dezember nicht einmal gefegt oder gar gewischt.

    Ich habe meinen Sohn letztes Mal mitgenommen. (Hatte kurzfristig eine 1.-4. Klasse uebernommen...und damit auch die geplante Klassenfahrt.) Das lief eigentlich problemlos. Er war 18 Monate alt.
    Meine Klasse fragt jetzt schon ob er denn naechsten Sommer wieder mit kommt. Er wird dann 2 1/2 sein.
    Wir waren schliesslich 4 Erwachsene und 20 Kinder.

    Danke euch allen.
    Wie gesagt, ich habe mich nun erst mal an unsere Geschaeftsleitung gewandt und werde dann mal nach den Ferien sehen, wie wir das Problem lesen koennen. (Das laeuft wohl schon seit langem so.)
    Laut Mutter wird das Kind bei uns gemobbt (wie das in den paar Minuten geht, weiss ich nicht) und laut einem der Therapeuten sind wir nicht die richtige Schule fuer das Kind. Es zwingt sie aber auch keiner ihn bei uns zu belassen. Fuer das Schulgeld kann er auch woanders nicht im Unterricht erscheinen...

    Unsere SL war seit April neu, wurde aber letzte Woche kurzfristig gebeten zu gehen. Mit unserer Geschaeftsleitung habe ich nun die geaenderten Anwesenheitszeiten besprochen und der wurde etwas ganz anderes von den Eltern erzaehlt. (Waere unsere Entscheidung gewesen. Ist es nicht.)
    Der Schueler hat chronische Verstopfung, die Eltern schaffen es also anscheinend nicht ihn puenktlich zu bringen weil er dann fuer sehr lange Zeit auf der Toilette sitzt. Er kann auch keine oeffentlichen Toiletten benutzen wegen Immunschwaeche und Ekel. Sind noch ein paar andere Dinge, die dazu kommen.

    Hm...ob wir das irgendwem melden muessen Weiss ich ja gerade nicht. Das habe ich nun auch gefragt und ich hoffe, es bewegt sich dort bald was. So, wie ich das verstanden habe, wurden die Zeiten von der Schulleitung gekuerzt um eine Meldung beim Jugendamt zu vermeiden. Das war zumindest die Anwort der Eltern, als ich das erwaehnte.
    Unsere SL ist inzwischen nicht mehr da.

    Hi,
    Danke fuer die Antworten.


    Es ging tatsaechlich um short division. Sieht man hier: Short division
    Man muss halt wesentlich weniger schreiben. Ausserdem finde ich es fuer Dezimalzahlen und Brueche viel Einfacher.
    Was Anja verlinkt hatte nennt sich long division. Der Rechenweg ist genau der gleiche wie in Deutschland auch. Die Zahlen stehen nur woanders.


    Da die meisten unserer Schueler ja anscheinend hochbabt sind hatte ich angenommen sowas wuerde die nicht gleich zur Verzweiflung bringen.


    Dejana

    Hallo zusammen,


    Vielleicht eine Frage, die schon mal gestellt wurde, aber ich war ja vorher noch nicht wirklich im deutschen Grundschulbereich taetig.
    Ich unterrichte nun also Mathe in der 1.-4. Klasse und habe an meiner Schule auch mehr oder minder die Leitung fuer den Fachbereich uebernommen.
    Nun ist eine meiner Kolleginnen sehr verunsichert, denn ich habe meinen Schuelern den englischen Weg zur schriftlichen Division beigebracht. Er ist wesentlich unkomplizierter wenn man durch eine einstellige Zahl damit teilt. Die deutsche Version werden wir natuerlich auch noch machen.
    Laut ihr werden die Kinder dann aber ganz verwirrt und die Sekundarschulen bestehen auf den einen Rechenweg.
    Ich muss gestehen, ich habe mit meinen Schuelern bisher immer verschiedene Moeglichkeiten angeschaut und besprochen. Meine Schueler haben dann die Methode genommen, bei see sie sich am Sichersten fuehlten. In ihren Sekundarschulen haben die Lehrer dann eh nochmal den Weg eingefuehrt, den sie fuer den Besten hielten. In den letzten 10-12 Jahren hatte ich nicht ein Kind, was damit hoffnungslos ueberfordert oder verwirrt gewesen waere.
    Sind deutsche Schueler und Sekundarschullehrer wirklich so unflexibel, dass sie damit ueberfordert waeren?
    Als Anmerkung: Ich bin an einer privaten, bilingualen Schule. Mehrere unserer Schueler kommen entweder aus auslaendischen Schulsystemen zu uns oder wechseln spaeter in diese.

    Danke.
    Wir hatten inzwischen ein erneutes Gespraech mit den Eltern. Die Teilzeitbeschulung wurde nun auf ab 13.30 Uhr abgeandert. Dadurch verpasst er aber taeglich Mathe und Deutsch. ‍ :autsch: Wir sollen uns angeblich was ueberlegen, damit er dennoch darin bewertet werden kann, denn auf das Gymnasium soll er nach der 4. (Ich weiss ja nicht welches Gymi solche Anwesenheitszeiten durchgehen lassen wuerde..) :staun:
    Die Lernbegleitung wird durch die Mutter gemacht. War vorher jemand anderes aber da das Kind sehr oft einfach nicht da war, sass diese Dame dann immer nur rum. Die Eltern waren dann auch mit der Betreuung nicht zufrieden und machen as nun selbst.

    Danke fuer die Antworten.

    Was sind medizinische Probleme und eine Assistenz konkret?


    Das Kind hat jedenfalls Schulpflicht. Bei uns kann der SL mit Begründung den Unterricht zeitlich begrenzt verkürzen. (z.B. "bis ein Psychiatrieplatz vorhanden ist, kommt das Kind nur 1.+2. Stunde, weil es nur 2 Stunden aushält und ab 10 uhr ständig ausflippt...")


    Aber einfach erst 14.30h zu erscheinen ist verboten, theoretisch schickt das Ordnungsamt einen Bußgeldbescheid, wenn du die Fehlzeiten meldest. Und das Jugendamt wäre der Ansprechpartner der Wahl.

    Ich denke, vor einer Meldung an irgendwen drueckt sich unsere Geschaeftsfuehrung. Mal sehen.
    Das Kind hat diverse motorische und visuelle Probleme und einen Lernbegleiter, kognitiv ist eigentlich alles ok, allerdings benimmt er sich oft wie ein viel juengeres Kind (z.B. wenn der Rest der Klasse nicht das spielen moechte, was er vorgeschlagen hat, wird geweint und geschrien). Letzteres denke ich ist aber eher ein Problem hervorgerufen durch fehlende Anwesenheit und Sozialisation.
    Anscheinend hatte die vorige Schulleitung einer Teilzeitbeschulung zugestimmt, dies aber nirgends dokumentiert. Im Gespraech mit der neuen Schulleitung wurde ein Erscheinen um 11 Uhr vereinbart. Dem wird aber nicht nachgekommen.

    Hi zusammen,


    Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Frage hier herein gehoert oder woanders. Es geht darum, dass einer meiner Schueler (hat medizinische Probleme und auch eine Assistenz) eigentlich kaum im Unterricht ist. Wir sind Ganztagsschule und er kommt mehrheitlich entweder zwischen 14-14:30 Uhr (15 Uhr ist Schulschluss) oder gar nicht in die Schule. Dadurch hatte er seit den Sommerferien nun insgesamt zwei Mathe und zwei Deutschstunden, da wir diese Faecher nicht in den Nachmittagsunterricht legen wollen. Eigentlich war mit den Eltern abgesprochen, dass er dieses Schuljahr taeglich ab 11 Uhr in der Schule sein sollte und wir es langsam wieder herauf fahren. Wir haben unseren Deutsch- und Matheunterricht extra so auf den Stundenplan gelegt, dass er dann mindestens zwei Stunden pro Fach und Woche haette. Letztes Schuljahr hatten wir schon aehnliche Anwesenheitszeiten.
    Meine Frage ist nun, was passiert jetzt? In England haette man Teilzeitbeschulung oder Heimunterricht machen koennen aber ich weiss nicht, ob es hier aehnliche Moeglichkeiten gibt. Wie sieht das rechtlich aus? Das Kind hat doch dennoch Schulpflicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine staatliche Schule da so lange bei zugeschaut haette. (Wir sind privat.)


    Danke.


    Dejana

    Ich finde es schade, dass offener Unterricht so einen schlechten Ruf hat, weil viele schlicht damit überfordert sind. Niemand muss und als Einsteiger ist es natürlich 1000 mal einfacher, frontal zu arbeiten. Es ist aber nicht generell besser oder lerneffizienter.

    Es gibt ja nicht nur "offen" oder "frontal". Ne gute Mischung an verschiedenen Lernformen, angepasst an die Klasse, den Lehrer und das Unterrichtsziel macht's.
    In meiner Klasse haben sie zwischen August und April nur stur in Einzelarbeit in ihren Arbeitsbuechern eine Seite nach der anderen abgearbeitet. Das nannte man dann "offenen Unterricht". Das Ergebnis? Einige hatten nicht mal die Haelfte des Buches geschafft, zwei von 8 Klassenarbeiten geschrieben (weil, die machten sie ja, wann sie wollten), staendig zwischen Heften gewechselt (mach ich mal zwei Aufgaben bei Addition/Subtraktion und hol mir dann mein Geometrieheft zum ein bissl malen...Multiplikation/Division mag ich nicht...). Nun habe ich mit einer Klasse zu kaempfen, der es schwer faellt Erklaerungen zu folgen, Klassenkameraden zuzuhoeren, eigene Gedankengaenge zu erklaeren, mit anderen gemeinsam etwas zu erarbeiten und generell Lernfortschritt damit gleich setzt, ob sie ueber drei Seiten den gleichen Aufgabentyp 50 Mal gemacht haben. Heftfuehrung ist miserabel, weil sie vorher nie in einem Matheheft gearbeitet haben (nur in ihren Arbeitsbuechern) und wenn wir etwas gemeinsam oder praktisch erarbeiten, kommt staendig: "Koennen wir jetzt in unseren Buechern arbeiten?" Dann soll man sich einzeln zu jedem Schueler setzen und die Aufgabenstellungen erklaeren, wenn man das in zwei Minuten abgehandelt haette, wenn sie denn mal zuhoeren wuerden.
    Aufgabenstellungen mit Zeit finden sie ganz schwierig, weil das ist ja stressig. Bei Arbeiten hatten sie es bisher, dass ihre alte KL sich dazu gesetzt und jede Aufgabe erklaert hat, bis sie die Antwort richtig hatten. Ich bin fast vom Stuhl gefallen.
    Gluecklicherweise gewoehne ich meinen 1ern das gar nicht erst so an.

    Es geht mir ehrlich gesagt aehnlich. Ich habe "offenen Unterricht" fuer meine Klasse jetzt erst einmal ausgesetzt. Ich habe hospitiert bevor ich die Klasse uebernommen habe. Die waren dabei zwar nicht laut, aber unkonzentriert und mehrheitlich erfolglos. Einige sind staendig aus der Klasse gerannt, haben in den Toiletten Unsinn gemacht oder den ganzen Tag gespielt.
    Im Vergleich zu meinen Schuelern in England sind sie sehr hinterher. Deutsch unterrichte ich derzeit nicht, aber was ich bisher so an Lese- und Schreibleistung von meinen 3ern und 4ern gesehen habe war ziemlich ernuechternd. In Mathe geht es mir aehnlich, aber da machen wir langsam Fortschritte.

    Am besten einfach die Schulen anschreiben oder anrufen. Die meisten Grundschulen haben staendig Praktikanten. Das ist ziemlich normal.
    (Fand ich recht eigenartig, als ich hier in Deutschland nachgefragt hatte und das angeblich so schwierig ist. Als Vertretung haetten die mich sofort genommen, um mal einen Tag zu begleiten allerdings nicht. :sterne: )

    Ich muss gestehen, Ich vermisse meine Whiteboards (sowohl mein interaktives als auch mein normales). Ich komme mir gelegentlich vor als waere ich mehrere Jahrzehnte in die Vergangenheit umgezogen.
    Auf Kreidetafeln laesst sich nur schlecht schreiben, staendig hat man Kreide an den Fingern, dieses Wassergematsche um die sauber zu bekommen nervt, man kann nicht gleich wieder beschreiben wenn sie nass sind, Platz zum Anschreiben ist begrenzt und man kann nix vorbereiten und einfach wieder benutzen. :daumenrunter:
    Wenn ich mal ein Video zeigen moechte, muessen sich alle um einen Computer draengeln.


    Hab mir nun wenigstens eine Flipchart geklaut und meine Klasse hat inzwischen Erfahrung mit whiteboard pens (gibt es uebrigens in ganz vielen verschiedene Farben, muss man halt but bestellen) gemacht. Da wir kein ordentliches Whiteboard haben und auch keinen individuellen Whiteboards bin ich dazu uebergeangen, dass sie eben auf die Tische und den Boden schreiben.

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