Ich kenne das auch so wie Hermine, einheitliche Regeln und Konsequenzen fuer alle Schueler. Die muessen dann aber auch von allen Lehrern durchgesetzt werden. Klar, gibt immer mal welche, die dann nicht wollen. Die muessen halt mit den Konsequenzen leben. Bringt doch nix, wenn man sich dann "den Mund fusselig redet".
Nun hab ich derzeit ne 5./6. Klasse an ner Grundschule, aber die Lehrer an meiner Schule sind sehr auf Hoeflichkeit bedacht. Das geht durchweg schon in der Eingangsklasse los. Dadurch, dass die Kinder schon bei "Kleinigkeiten" auf ihr Benehmen aufmerksam gemacht werden eskaliert es nur selten. Es kommt aber auch oft auf den Lehrer selbst an. Was machst DU denn, damit die Schueler den Regeln folgen? Ich bin ja selbst noch ein paar Monate von der Qualifizierung entfernt, und mach dadurch auch noch Fehler. Manchmal fass ich mir aber auch nur an den Kopf. So hat unsere 3./4. und 5./6. Klasse seit 12 Wochen gemeinsam Musik, mit einem Lehrer, der an versch. Schulen arbeitet. Normalerweise hat er noch eine andere Lehrkraft im Raum, weil er sie nicht unter Kontrolle halten kann. Letzte Woche war ich mit im Raum (ich bin erst seit ner Woche an der Schule), weil die Dame keine Zeit hatte. Ich greif ja selten ein, aber die Kids haben ihn total ignoriert. Auf seine "sachten Bitten" zur Stille haben sie ueberhaupt nicht reagiert. Dabei sind die wirklich alles andere als "schwierig". Die Schueler an meiner letzten Schule haetten ihn zu dem Zeitpunkt bereits total nieder gemacht, sich gegenseitig mit Instrumenten gepruegelt, oder sich lauthals Beschimpfungen an den Kopf geschmissen.
Ich bin alles andere als ne tolle Lehrerin; ich studier ja selbst noch. Aber manche Sachen muss man doch nicht mit sich machen lassen. Erstmal erwarte ich, dass mir keiner reinredet, wenn ich spreche. Das ist absolut unhoeflich und respektlos. Wenn ich um Stille bitte, wird gefaelligst nicht weiter geredet. Allerdings sag ich nur selten "bitte". Normalerweise geht's eher: "Put that down and face the front. Thanks." Also, ein Danke am Ende des Satzes. Dadurch zeigt man gleich, dass es keine Bitte als solche ist. Ich erwarte, dass gemacht wird was ich sage.
Arbeitest du denn mit Warnungen und sowas? Bei uns ist das ziemlich klar geregelt. "R. I have asked you to stop talking. This is your warning. If you choose to continue, you are going to lose 5 min. of Golden Time." Blablabla....je nach Alter eben, und dann auch durchziehen.
Meine derzeitige Mentorin hat das gleich am ersten Tag gesagt. Hohe Erwartungen stellen und sich nicht beirren lassen. Klingt allerdings leichter als es ist.
Ich bin aber inzwischen darueber hinweg, dass ich immer nur lieb und nett sein muss.
Bei meinen Aelteren an meiner letzten Schule hab ich vor allem mein gutes Verhaeltnis zu ihnen und viel Humor genutzt. Gut, die durften dann gelegentlich draussen in der Kaelte stehen, wenn sie sich nicht benommen haben. Oder sie kamen eben zum Nachsitzen. Schwierige Faelle gingen nach der dritten Warnung zur "internal exclusion". Das hatte ne Benachrichtigung der Eltern, sowie moeglicherweise einen Eintrag in die Schulakte zur Folge. Ich hab auch meine "schwierigsten" Faelle oft in meine hoechsten Leistungsgruppen innerhalb der Klassen eingeteilt. Meist bekamen sie nur gesagt, wie furchtbar sie sind und wurden aus dem Raum geschickt. Bei mir wurden sie mit recht anspruchsvollen Aufgaben, ganz viel Lob und hohen Erwartungen konfrontiert. Das hat se ein bissl aus der Bahn geworfen. Allerdings mochten mich die meisten meiner Schueler und waren dadurch leichter zu kontrollieren. Als "richtige" Lehrerin kann man dann ja auch noch Eltern verstaendigen und sowas. Als Studentin geht das nicht so leicht.