Beiträge von Dejana

    Lehrer/in seit: 3 Jahren


    Lehrer/in für welche Fächer und Schulart: Hauptfach Englisch fuer die hoehere Primar- und Mittelstufe (3.-9. Klasse), unterrichte aber eigentlich alles


    Warum für das Lehramt studiert: Mein Partner war bereits Lehrer als ich noch studiert habe, und ich hab dann immer mal in der Schule asugeholfen. Mir hat's gefallen, ich hab mehrere Praktika gemacht, durch die Uni in verschiedenen Schulen gearbeitet und dann meine Ausbildung im Erweiterungsstudium gemacht.


    Vorteile am Lehrerjob: tagtaeglich unterrichte ich ganz viele unterschiedliche Sachen (hab diese Woche zum ersten Mal Hochsprung mit meiner Klasse gemacht; unser Dorf fuer Geographie erkundet; Progammierung geuebt; Argumentationen geschrieben; darueber nachgedacht, wie Fred denn gestorben sein koennte; die Flaecheninhalte saemtlicher Sportanlagen unserer Schule gemessen und berechnet; in Franzoesisch gelernt wie man Eis bestellt und welche verschiedenen Sorten es gibt; ne Schulversammlung inklusive zweier Lieder auf die Beine gestellt; 12 unserer Schueler zum regionalen Rugbywettbewerb begleitet; etc.); ich mag unsere Schueler mehrheitlich recht gerne; ich bin relativ frei im Bezug auf die Richtung in die ich gehen moechte (hab Englisch als Hauptfach, koordiniere aber Informatik und Sport) und kann immer weiter neue Sachen lernen; es macht Spass


    Nachteil am Lehrerjob: ich arbeite sehr viel (bei uns gibt's keine Halbtagsschulen und ich nehm viel Arbeit mit heim); staendige Qualitaetskontrolle und massiver Druck von der SL ist anstrengend; einige "meiner" Eltern gehen mir furchtbar auf den Senkel (meine Eltern waren NIE so,...je mehr Eltern ich kennen lerne, umso mehr Respekt hab ich fuer meine eigenen); staendig wird man fuer Sachen verantwortlich gemacht, die entweder nicht meine Schuld sind, nichts mit mir zu tun haben oder die ich auch so geregelt haette, wenn man mich einfach mal in Ruhe haette machen lassen; Konferenzen zu voellig nutzlosen Themen (viele Sachen muss man mir nicht fuer 45 Minuten 5 Mal erklaeren...ich bin nicht total daemlich, 5 Minuten haetten auch gereicht); massenweise Papierkram, den sich spaeter eh kein Mensch anschaut; so viele Vorschriften, dass ich selbst kaum durchblicke...geschweige denn meine Schueler; fehlendes Vertrauen in meinen einigermassen gesunden Menschenverstand (ich sag andern Leuten doch auch nicht staendig, wie sie ihren Job zu machen haben)


    Glücklich mit dem Verdienst: ich bekomme wesentlich weniger als in Schland, aber es passt schon


    Angestellt oder verbeamtet: angestellt, aber vergleichsweise schwer zu kuendigen und kann mich jederzeit woanders bewerben, wenn ich moechte


    Würdet ihr im nächsten leben wieder auf Lehramt studieren: Ja.


    das wurde genehmigt, unter dem vorbehalt, dass niemand etwas "an die große glocke hängt". Und wir wollten ja auch nicht "päpstlicher sein als der papst", wenn das überhaupt geht.
    und nach einer woche hatte das kind streit mit einem mitschüler und da es auftrumpfen wollte, bindet es dem anderen diese geschichte auf die nase - ätschibätsch...


    und bei so einer geschichte wie oben stehst du nun mal mit herunterglassener hose da und musst mächtig rudern, um deine glaubwürdigkeit wieder zu bekommen - denn es gibt eben die vielen anderen mütter und väter, die bei den problemen ihrer zöglinge genau auf solche geschichten warten...und dann kannst du so oft wie nur möglich sagen "locker bleiben"...denn der stress landet dann bei anderen.


    Sowas wuerde bei uns keine der Eltern interessieren und ist eigentlich auch kein Thema. Unsere Eltern machen eh, was sie wollen. Wir sind ne Schule, keine Erziehungsanstalt fuer unverbesserliche Erwachsene. Allerdings wird bei uns auch nichts unter irgendwelchen Stillschweigevereinbarungen genehmigt. Damit macht man die Sache viel zu wichtig. Entweder es ist genehmigt oder es ist nicht genehmigt. Was Eltern dann damit machen, ist ihre eigene Entscheidung. Wie gesagt, wir schauen erst ab weniger als 95% Anwesenheit genauer hin. (Ich hab Schueler mit weniger als 80%, und die waren nicht im Urlaub.) Die Alternative ist, dass Eltern ihre Kinder einfach krank melden und dann sind die eben die Woche "krank". Dazu hinterlaesst man bei uns einfach am ersten Tag ne Nachricht auf dem Anrufbeantworter der Schule. Was soll man denn da Ehrlichkeit bestrafen?


    Und ja, auch als Lehrer koennen wir in der Schule eine Freistellung beantragen. Wird das genehmigt? Die meisten Sachen sind geregelt (Beerdigungen, z.B.), kommt aber auch hier auf die Umstaende an.

    Bei uns kommt das oefters vor. Wir hatten letzte Woche Ferien und eins meiner Maedels ist diese Woche ebenfalls in Urlaub. Das liegt einfach daran, dass es sich viele Familien bei uns anders nicht leisten koennen (4+ Kinder). Ich hab regelmaessig Kinder abwesend, weil Eltern den Urlaub nicht anders hinbekommen. (Wir leben in einem Touristengebiet und manche Eltern haben waehrend den Schulferien Urlaubssperre.) Wenn wir wissen, dass Kinder wegen Urlaub fehlen, werden diese Tage als unentschuldigte Fehltage eingetragen. (Die interessieren eigentlich keinen grossartig.) Theoretisch kann meine Schule das Jugendamt (Family Welfare Officer) einschalten und Eltern bekommen eine Geldbusse. Normalerweise machen wir aber nichts, wenn die Anwesenheitsrate nicht unter 95% faellt. Ist doch unsinnig, Eltern und Kinder zu bestrafen, wenn es wirklich nicht anders geht, besonders wenn die Kinder sonst eigentlich immer anwesend sind.
    Meist weiss ich, wer im Urlaub ist und wer krank ist. Kinder plappern schliesslich.

    ich wundere mich ehrlich gesagt ein bisschen über diese Antworten :S ;
    sie passen für mich nicht zusammen mit threads über Arbeits- und Korrekturbelastung, Burnout u.Ä., die es hier im Forum auch häufig gibt.


    Ich denke, es kommt immer darauf an, mit wem man redet. Arbeits- und Korrekturbelastung, Burnout, etc. gibt es sicherlich auch und ich hab auch Tage an denen ich keine Hefte mehr sehen will, Kinder und Eltern mir auf den Keks gehen und ich unserer SL gerne sagen moechte, wohin sie sich ihre UBs stecken kann. Allerdings ist dies hier schliesslich ein Forum, und viele Menschen haben nunmal eher ein Beduerfniss nach Rat und Unterstuetzung, wenn's nicht so gut laeuft. Die Threads mit "Hey, ich liebe meinen Job und alles laeuft klasse" gibt's eher selten. :D
    Meine Mutter hat mir damals angeraten doch Lehrerin zu werden. Meine Tante ist Lehrerin und kaeme schliesslich staendig Mittags schon heim und verdiene dabei wohl auch nicht schlecht. :rolleyes: Jahrelang hab ich mich dagegen gewehrt und mein Studium ist zu Beginn auch in eine ganz andere Richtung gelaufen (Auswaertiges Amt). Meine Mama verdient auch nicht schlecht, hat aber waehrend unserer Kindheit regelmaessig 12-14 Stunden pro Tag gearbeitet, waehrend mein Papa mehrheitlich Schichten gearbeitet hat. Ich komme also aus einer Familie, in der lange Arbeitszeiten relativ normal sind. Nun bin ich zwar Lehrerin, komme aber keineswegs mittags heim, arbeite ziemlich viel daheim noch und verdiene auch nicht besonders (es reicht, passt schon). Meine Mutter denkt immernoch ich sollte nach Schland zurueck kommen, will ich aber nicht. Ich wohn 100m vom Strand, nur oefters Sonne waere schoen. Ich sehe es allerdings als Luxus, dass ich meinen Mutterschaftsurlaub fuer ein ganzes Schuljahr planen kann, statt wie meine Mutter damals nach 4 Wochen wieder arbeiten zu muessen (und nein, ich bin noch nicht schwanger...wir arbeiten aber dran). Ich muss nicht alles perfekt machen, sondern "gut" reicht schon voellig. Ich arbeite mit anderen in meinem Stufenteam zusammen, hab also viel Rueckhalt dort, wenn mal was schief laeuft oder ich dringend irgendwas brauche. Meckern kann ich auch und mach ich regelmaessig...meist daheim, am Telefon zu meiner Mama oder mit meinen Kollegen. Dann ist's aber auch irgendwann mal wieder gut.
    Mal abgesehen davon hab ich Neurodermitis und bekomm Ausschlag, wenn ich mich zu sehr aufrege oder mich sehr unwohl fuehle (hab mal fuer vier Wochen in ner Poststelle gearbeitet und meine Aerztin konnt's kaum fassen). Also, besser nicht so viel aufregen. :rolleyes:

    Ich denke, dass mir der Beruf sehr viel Spaß machen würde, aber ich möchte auch Zeit für andere Dinge haben, wie Freizeit und Familie. Und das stelle ich mir bei diesem Beruf sehr schwierig vor, weil man ja immer Unterricht planen und Arbeiten korrigieren muss. Ich hab einfach Angst, damit überfordert und total gestresst zu sein, das möchte ich nicht.
    Deswegen würde ich mich sehr über Erfahrungsberichte freuen. Wie viel Freizeit habt ihr, wie stressig ist der Beruf wirklich?


    Ich hab ne Primarschulklasse (und bin im Ausland...), also ist meine Erfahrung wohl etwas anders als bei dt. Sekundarschullehrern. :D
    Wieviel Freizeit du hast, kommt hauptsaechlich darauf an, wieviel Freizeit du dir nimmst. Irgendwann kommt die Einsicht, dass man nicht immer alles perfekt machen kann...und auch nicht muss. Ansonsten ist man staendig nur am Arbeiten und andauernd platt. Das tut weder einem selbst, noch den Schuelern gut.
    Schule laeuft bei uns von 9-15:40. Meist hab ich nachmittags noch AGs oder Konferenzen bis um 17:15 (bin gegen 18 Uhr daheim), und meine Unterrichtsvorbereitungen und Korrekturen wollen natuerlich auch noch gemacht werden (bei uns muessen Hefte mindestens einmal pro Woche mit Anmerkungen korrigiert werden). Freizeit gibt's aber dennoch, denn sonst werd ich motzig. Sonntags geh ich Schwimmen (oder zu nem Match, kommt drauf an), Mittwochs hab ich Rugbytraining und Donnerstags Tennis. Ausserdem hab ich alle 6-7 Wochen Ferien. 8)
    Wenn mal was nicht korrigiert ist, dann ist's eben nicht korrigiert. Wenn ich mal nicht die perfekte Stunde liefer und meine Klasse eben "extended writing" uebt oder ich sie in der Buecherei loslasse, tut das ihrem Wohlbefinden auch keinen Abbruch.
    Meine Klasse treibt mich oefters in den Wahnsinn, der Papierkram geht mir auf den Keks und es wird immer mal stressig. ABER: Ich liebe meinen Beruf, denn er macht mir wahnsinnig Spass.


    Ich muss aber gestehen, ich hab mich auch waehrend dem Abi nicht unbedingt gestresst. :rolleyes:

    ein Haupt- und Realschullehrer hat mir gestern die Bezeichnung Bastelschlampe für Grundschullehrerin "beigebracht". Er meinte, das sei ein scherzhaft gemeinter Begriff, der von Haupt- und Realschullehrern für Grundschullehrerinnen verwendet wird. Also, ich kannte das vorher nicht, aber für meine Ohren hört sich das trotzdem ziemlich abfällig an :huh: . Ich kannte bisher nur Primimaus. Was haltet Ihr von diesen Begriffen?

    Mich hat noch nie irgendwer sowas genannt - weder "Primimaus", noch "Bastelschlampe". Bei ersterem gaeb's wohl nen daemlichen Spruch zurueck, bei zweiterem ne schmerzhafte Erfahrung. Ich glaub's geht noch. X(
    Ne "Maus" bin ich naemlich keineswegs, und jegliche Bastelarbeiten sind in meiner Klasse selten. Als "Schlampe" lass ich mich mal grad gar nicht bezeichnen.
    Ich bin an ner Mittelschule, unsere Sekundarkollegen sind einfach das...Kollegen. Meine Schueler duerfen sich ja auch nicht gegenseitig mit solch abwertenden Bezeichnungen titulieren. Was setzt dein Kollege denn fuer ein Beispiel? 8|

    Auf "Save" klicken? Ist das so ein elektronisches Whiteboard? Das ist ja klasse. Ich befürchte aber, dass sowas nicht in der Grundschule eingesetzt wird, oder?

    Bei uns schon. Ich hab ein 5. Schuljahr (Primarschule). Wird bei uns aber in eigentlich allen Grund- und Sekundarschulen von der Vorschulklasse bis zur 13. benutzt.

    Zitat

    Original von chrischan_HH
    Das Problem war, dass die Kinder den Umgang mit der Kreide an der Tafel nicht gewöhnt sind. Ich hab mir jetzt so ein Flipchart gekauft und bin begeistert.


    Lernt man das nicht, indem man uebt?
    Ich hab eine Flipchart in der Klasse, allerdings benutz ich die nur selten mit Papier. Normalwerweise hab ich sie fuer Gruppenarbeit, wenn ich Sachen nicht an meinen grossen Tafeln haben will. Es ist einfach ne weitere Tafel...
    Meine Schueler malen gerne an meinen grossen Tafeln (normal und IWB), und gehen mir damit reichlich auf den Senkel. :D Wir haben allerdings keine Kreidetafeln.


    Zitat

    Original von chrischan_HH Ausserdem kann ich das Flipchartpapier ja aufheben und in der nächsten Stunde damit weiter arbeiten. Das geht so mit an die Tafel-Geschriebenem nicht.


    Bei mir geht das schon, indem ich einfach auf "save" klicke. :D

    Generell ist der Unterrichtsaufbau bei uns ziemlich einheitlich vorgeschrieben, und wir werden regelmaessig in Unterrichtsbesuchen "kontrolliert". Innerhalb meines Jahrgangsteams tauschen wir uns auch regelmaessig aus und klauen dann auch gerne mal die Ideen anderer. Wir haben schliesslich 6 Parallelklassen, und nicht jeder macht immer das Gleiche.
    Zusaetzlich schau ich immer mal im Internet um mir neue Ideen zu holen. Ich hab einige Sachen aus Schland, die ich mit meinen Klassen ausprobiere und ggf. anpasse. Ausserdem hab ich ne ziemliche Kollektion an Buechern (englische, amerikanische und deutsche) mit Unterrichtsideen.
    Ich sortiere dann aber schon immer aus, da ich die Ansprueche und Kriterien unseres Lehrplans, sowie die Beschraenkungen meiner Klasse und Schule, im Hinterkopf behalten muss. Sowas wie Wochenplan oder "jeder arbeitet individuell durch die verschiedenen Einheiten" waere bei uns unangebracht.


    Normalerweise bin ich recht zufrieden mit meiner Arbeitsweise. Es gibt immer was, was man besser machen kann, weswegen ich auch immer mal neue Sachen ausprobiere. Ausserdem muss ich meinen Unterricht ja auch meiner Klasse und ihren Beduerfnissen anpassen. Mein Stil ist aber schon ziemlich von meiner derzeitigen Schule gepraegt (obwohl die meisten meiner FB Leiter inzwischen eingesehen haben, dass ich gelegentlich mache, was ich will :tongue: ). Letzens hab ich jedoch an einer anderen Schule eine Klasse unterrichtet und das war dann doch schon anders. Meine Erwartungen waren etwas anders, als die der dortigen Lehrer...und ich wuerd meine Schueler nicht so schluderig rumlaufen lassen. :D

    Mein IWB ist ein Smartboard. Allerdings hab ich daneben auch noch ein grosses Whiteboard. Ohne wuerd ich nur ungern arbeiten wollen, denn ich benutze beide regelmaessig im Unterricht. Sie dienen verschiedenen Zwecken, aber ich wuerde nur ungern auf meine "normale Tafel" verzichten wollen.
    Als Software haben wir lange Smart Notebook benutzt, obwohl ich derzeit aber eher mit ActivInspire (von Promethean) arbeite. Das liegt daran, dass wir ActivExpressions angeschlossen haben und meine Schueler sonst nicht damit arbeiten koennten.
    http://www.besa.org.uk/besa/_u…tivExpression%20globe.jpg

    Danke fuer die Antworten.
    Sowas wie die Entspannungstechniken hatte ich vorgeschlagen, allerdings hat sich seine Mutter jetzt in den Kopf gesetzt, dass es ja alles an mir liegt. Naja gut, wir hatten dieses Thema ja schon frueher im Schuljahr. (Wir haben in einigen Dingen unterschiedliche Meinungen...) :rolleyes:


    Sie hat mich heute morgen nochmal angerufen und mir gesagt, dass ihr Sohn ja solchen Bammel hat, weil ich ihn ja nach dem Unterricht zurueck behalte. Das hab ich diese Woche zweimal gemacht. Einmal, weil ich ihm gesagt habe, dass ich ihn aus Reli raushole damit er sein Englisch nachholen kann (damit er es nicht in der Pause machen muss, denn sie haben sich eh nur nen Film angeschaut) - hat ganze 10 Sekunden gedauert...und das zweite Mal, weil er nach der Pause nicht zurueck in die Klasse kam und mich nicht informiert hatte, dass er ne Doppelstunde mit seinem Musiklehrer hatte. Konnte ich nicht wissen, hatte nur ploetzlich ein Kind weniger in der Klasse und keinen Schimmer, wo's hingekommen war. 8o
    Ausserdem wuerde er sich ja Sorgen machen, wenn er seine Hausaufgaben einreicht, weil er nicht will, dass ich mit ihm darueber rede. Aehm...eigentlich geb ich Hausis einfach korrigiert und mit Kommentar unten drunter zurueck. Ich hab mich bisher gar nicht mit ihm ueber seine Hausaufgaben unterhalten, ausser, wenn seine Mutter sagte, dass er sie nicht machen konnte oder halt wie gestern in Traenen ausgebrochen sei. Von mir aus haette ich ihn darauf gar nicht angesprochen. Ich hab mich allerdings schon mehrmals mit anderen Schuelern in der Pause hingesetzt und ihnen bei den Aufgaben geholfen. Das ist also nicht unbedingt irgendwie besonders oder furchtbar nervenaufreibend.


    Sonst, wenn ich mit ihm rede, ist's eigentlich nur um ihn zu loben und er scheint da auch keineswegs gestresst oder veraengstigt. Er macht Witze und erzaehlt mir was er so am WE gemacht hat oder wie das letzte Spiel lief. Aber na gut, ich muss es ja sein...
    Erklaert jetzt nicht ganz, warum er dann auch beim Rugby anfaengt zu heulen,...aber was soll's. Die Dame arbeitet schliesslich fuer's Jugendamt und ich hab noch keine eigenen Kinder. :rolleyes:
    Werd ich mich halt erstmal sehr zurueck halten. Dabei hat er dieses Jahr wirklich gute Fortschritte gemacht. Naja, wir werden sehen, ob's auch ohne mich geht. Wenn seine Mama das so will...

    Hi zusammen


    Vielleicht koennt ihr mir ja ein bissl helfen.
    Einer meiner Jungs ist derzeit ziemlich nah am Wasser gebaut. Er ist einer meiner staerksten Jungs und hat eigentlich gar keine Probleme mit schulischen Aufgaben. Gelegentlich laeuft mal was nicht so toll...,aber das wird schon. Er hoert gut zu und verbessert seine Arbeiten entsprechend.
    Bereits letzte Woche hab ich mich deswegen mit seiner Mutter unterhalten, denn die macht sich immer gleich wahnsinnige Sorgen, wenn ich ihren Sohn verheult nach Hause schicke.


    Allerdings bricht er derzeit sehr schnell mal in Traenen aus. Vor zwei Wochen war es, weil ihm keine Worte fuer sein Gedicht einfielen...dann, weil er Angst hatte, ich wuerde ihn in der Pause drinbehalten (Englisch war nicht fertig) und er koennte nicht zum Fussball gehen. Am Sonntag hat er wohl den Ball nicht gefangen (beim Rugby) und seine Mannschaft hat verloren. Heute morgen konnte er seine Hausaufgaben nicht schnell genug machen (muessen erst am Freitag eingereicht werden) und konnte sich ne dreiviertel Stunde lang nicht enkriegen. ?(


    Ich hab mich mit ihm heute nochmal in der Mittagspause hingesetzt und unterhalten. Er war wieder den Traenen nahe, hat sich aber unter Kontrolle behalten. Das Problem ist, dass er sich furchtbar unter Druck setzt. Weder ich, noch seine Eltern, ueben grossartig Druck auf ihn aus. Seine Eltern packen ihn eher in Watte, in machen Dingen,...aber an sich ist daheim alles ok. Sein Benehmen ist vorbildlich und er arbeitet wirklich sehr hart im Unterricht. Er ist auch nicht jemand, von dem man so ein Verhalten erwarten wuerde...


    Hat irgendwer ne Idee wie ich ihn unterstuetzen kann? Momentan beobachte ich ihn, und schick ihn mal raus fuer ne Atempause, wenn ich sehe, dass er kurz vom Weinen steht.


    Dejana

    Zitat

    Original von Susannea
    Die Schüler die ich als gewalttätig erlebt habe, denen ist es dabei vollkommen egal, ob der Leher in der Klasse ist oder nicht. UNd da das von jetzt auf sofort losgeht, kannst du meist nicht mal schnell genug dazwischen springen, denn du kannst ja nicht die ganze Stunde neben dem Knaben stehen! (Bzw. könnte ich weder die 5. noch die 6. lLässler halten die das betraft!).


    Genau diese Kinder wuerde ich aber nunmal nicht alleine im Klassenraum lassen. In vielen Faellen geht es einfach darum sich rechtlich abzusichern, denn wenn in meiner Klasse was passiert, waehrend ich nicht da bin, kann ich richtig Aerger bekommen. Das mag ja in Schland nicht der Fall sein.
    Und ja, Kinder die nachweislich so ausrasten koennen, haben bei uns zu jeder Zeit einen Erwachsenen in der Naehe. Genauso sind wir auch alle (jegliches Personal an der Schule, ob nun Lehrer oder Hausmeister) ausgebildet, um eingreifen zu koennen.

    Zitat

    Original von Plattenspieler
    Na ja, sollte man Viertklässler nicht ein paar Minuten allein lassen können? Es kann ja auch nicht das Ziel sein, dass sie sich nur ordentlich verhalten, wenn ein Lehrer dabei ist ... ?


    Sollte man schon, aber nicht, wenn man eine Klasse hat, in der Schueler anscheinend keine Skrupel davor haben sich zu pruegeln, wenn niemand da ist.
    Meine fangen dann vielleicht an zu quatschen und ein bissl albern zu sein, aber sie wuerden es nicht wagen gewalttaetig zu werden.


    Man stelle sich mal vor, einem der beiden waere ernsthaft was passiert. Wer uebernimmt denn dann die Verantwortung, wenn keiner da war?

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    Original von drummer;-)
    Ich glaube wer dich als Lehrerin hat, kommt noch nich mal dazu sich mit jdm ernsthaft anzulegen oder gar ne Rauferei anzufangen ;)


    Aehm,...nee, nicht wirklich. :D


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    Original von drummer;-) Kann natürlich sein, dass da in der großen Pause vorher schon Stunk war und die Jungs da jetzt Gelegenheit sahen, das auszutragen. Aber welcher Lehrer kann in einer großen pause schon alle Schüler einer Klasse überblicken?


    Meine kommen normalerweise nach der Pause wieder in den Klassenraum und erzaehlen mir dann schon, wenn's Aerger gab. Sieht man einigen meiner Kids ja auch an...
    Sie kennen mich inzwischen gut genug um zu wissen, dass ich nicht so veraergert werde, wenn sie gleich zugeben Mist gebaut zu haben. Laesst sich alles regeln,...


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    Original von drummer;-) Ich wollte auch mit der Aussage, dass die Eltern nicht gleich informiert werden auch nicht sagen, dass ich das für übertrieben halte!


    Kommt halt drauf an. Ich empfinde den Einbezug von Eltern als sehr wichtig, vor allem im Primarbereich. Unsere 5er kommen meist von sehr kleinen Schulen zu uns, wo es die Eltern gewohnt sind, sie morgens in die Klasse zu bringen. Zu uns muessen sie mit dem Bus fahren, und unser Einzugsgebiet erstreckt sich ueber bis zu 20 Meilen. Uebertrieben wuerde ich das also nicht halten, und ich hab meist wegen wesentlich unwichtigeren Dingen Kontakt zu Eltern.
    Die meisten unserer Eltern wuerden es ja auch nicht gutheissen, wenn ihre Kinder ausserhalb der Schule auf andere losgehen wuerden.


    Zitat

    Original von drummer;-) Muss jedoch selber sagen, dass ich nicht so ein Freund von Strafen bin :D
    Ich meine klar zeigen solche Konsequenzen für eure Schüler wie bei dir auf der Schule bestimmt Wirkung.
    Es wird sich halt weniger geprügelt, weil man Angst oder keine Lust vor Strafen hat.


    Ich glaube nicht, dass es sich weniger gepruegelt wird, weil unsere Schueler Angst haben. Die Sanktionen sind einfach klar geregelt. Wenn sie richtig aufeinander losgehen, wird das ihre geringste Sorge sein. Da schaltet das Denkzentrum meist eh ab.
    Allerdings leisten wir viel Arbeit um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Ich bin an einer integrativen Schule. In meiner Klasse hab ich also Kinder, die hochbegabt sind, ganz normal, Verhaltenschwierigkeiten haben, nicht schreiben koennen, ein Verstaendnisniveau von 5-Jaehrige haben, endlich aufgehoert haben zum Fenster zu rennen und "TRACTOR!" zu schreien... :D Sie muessen also lernen, andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Gleichzeitig leg ich grossen Wert darauf, dass sie verstehen, dass sie alleine fuer ihr Verhalten verantwortlich sind, und auch dementsprechend mit den Konsequenzen leben muessen. Ich kann helfen, aber unter Kontrolle halten koennen sie nur sich selbst. Den meisten meiner Schueler leuchtet das ein.

    Schueler, die einen Hang zu gewaltaetigem Verhalten haben, haben individuelle Foerderplaene und sind meist unter Aufsicht unserer Foerderabteilung - besonders waehrend der Pausen.
    Wir haben zwei Mentoren an der Schule, die mit Schuelern arbeiten, und einige unserer 8er sind als Streitschlichter trainiert.
    Meine Pausenzeiten gehen auch dafuer drauf, um Unstimmigkeiten zwischen Kindern in meiner Klasse zu regeln und Sachen durchzusprechen. Meine Schueler wissen, dass sie sich ne Auszeit nehmen koennen, wenn's im Unterricht wirklich zu viel wird - warum auch immer. Das wird von mir dann ebenfalls nach der Stunde aufgefasst und wir koennen uns drueber unterhalten, warum, wieso und wie's das naechste Mal besser laufen koennte.
    Es geht also nicht darum unseren Schuelern Sanktionen um die Ohren zu hauen, sondern ihnen beizubringen, wie man angemessen miteinander umgeht. Das zieht sich durch alle Schulstufen.
    Zur gleichen Zeit denke ich aber, dass Sanktionen sein muessen. Wenn diese vorher klar sind, erscheinen sie nicht willkuerlich und wesentlich fairer. Ich lob meine Schueler ja auch, wenn sie etwas gut gemacht haben.

    Zitat

    Original von drummer;-)
    Freitags in der letzten Stunde ist die Kl der Klasse nicht mehr in der Schule, also wurde mir die Option schon genommen.
    Dass sich da eine Prügelei angebahnt hat, konnte ich nicht vernehmen, da ich vorher nicht in der Klasse gewesen bin und wirklich erst dazukam, als die Prügelei schon im vollen Gange war.


    Bei uns geht man nicht vor Schulschluss (bzw. 16 Uhr,..Schulschluss ist 15:40) heim... :D
    Gut, so konntest du es vorher nicht wahrgenommen haben. Ich find's halt nur komisch, dass bei euch das anscheinend normal ist, Klassen einfach so zu uebergeben. Die werden sich ja nicht innerhalb von Sekunden so hochgeschaukelt haben, sondern sicherlich vorher schon Probleme gehabt haben. Wenn ich meine Schueler in dem Fall nicht gleich aus dem Fachunterricht entferne, lass ich es meine Kollegen wenigstens wissen und warne sie vor. Umgekehrt ist das genauso der Fall. Wenn ich die Klasse meiner Kollegin habe, laesst sie mich auch vorher wissen, wenn ich auf jemanden achten muss. Das dauert keine zehn Sekunden. Mag ja sein, dass unsere Schule etwas komisch ist...aber wir haben immerhin 160 Kinder pro Stufe.


    Zitat

    Original von drummer;-) Aber bei einer Schulhofprügelei werden an unserer Schule nicht zwangsläufig die Eltern direkt angerufen, das wird dann erst einmal mit dem KL geklärt, der muss ja erst einmal davon erfahren.
    Prügeleien zwischen Schülern kommen denke ich mal an jeder Schule, zumindest bis zur der SEK I, im Schulalltag mal vor...


    Natuerlich muss der KL davon erfahren. Allerdings sehe ich Pruegeleien auf dem Schulhof keineswegs als Normalitaet an. Kann ja wieder eine Eigenheit meiner Schule sein (kenn ich aber auch von keiner meiner vorigen Schulen).
    Unsere 7ener und 8er erhalten fuer ne Pruegelei automatisch ein oder zwei Tage Schulausschluss, gefolgt von einem Wiedereingliederungsgespraech mit Eltern und Schulleitung. Meine 5er bekommen ihre Woche Pausenverbot, und mindestens nen Anruf nach Hause, sowie ein Meditationsgespraech mit unserer Stufenleiterin.
    Bei ner Pruegelei in meinem Klassenraum, haette ich die betreffenden Kinder sicher nicht gleich wieder im Unterricht.
    Gut, dann bin ich halt komisch... :D

    Zitat

    Original von Britta


    Naja, das können aber wohl nicht alle gleichzeitig so praktizieren. Irgendjemand muss ja dann zwangläufig die eigene Klasse allein lassen - wenn alle warten, bis jemand kommt, dann kommt keiner.


    Also, bei uns geht das schon. Ich kenne niemanden, der seine Klasse im Primarbereich einfach unbeaufsichtigt auf den naechsten Lehrer warten laesst. Wenn eine Klasse warten muss, dann geschieht das im Gang...niemals im Klassenraum. Die stellen sich dann in einer Reihe vor der Tuer auf und warten mehr oder minder ruhig auf den Lehrer. Dort laufen dann auch immer Erwachsene vorbei und koennen notfalls eingreifen, wenn was passiert.
    Unsere FLs sind normalerweise Sekundarlehrer, die nur Fachunterricht geben...also ihre eigene Klasse nur fuer die Anwesenheitskontrolle und Schulversammlung sehen. Und wie gesagt, wenn meine Klasse Fachlehrerunterricht hat, hab ich normalerweise ne "Papierkramstunde", ich muss also nirgends hin.

    Zitat

    Original von drummer;-)
    Ich bin noch nicht lange Lehrer, unterrichte aber im ersten Jahr an einer Grundschule in der 4.Klasse Englisch, freitags immer in der letzten Stunde.
    Als ich heute in die Klasse kam, lieferten sich zwei Jungs aus der Klasse gerade eine deftige Prügelei.


    Wo war denn die KL zu der Zeit? Wuerd mir ja im Traum nicht einfallen, meine Klasse "unbeaufsichtigt" an ihre Fachlehrer zu uebergeben. Ich verlass den Raum nicht, bevor nicht jemand anderes da ist.


    Zitat

    Original von drummer;-) Bin dann direkt hin um die beiden zu trennen, was schon nicht so einfach war, musste die beiden richtig voneinander wegziehen, damit sie zu kämpfen aufhörten. Auf meine lauten Aufforderungen, die Prügelei zu beenden, reagierten sie erst gar nicht X(


    Hattest du Interventionstraining? Fuer mich reicht normalerweise ein lautes "STOP!", worauf sogar unsere 8er reagieren. Ansonsten greif ich nur aeusserst selten ein. Wir hatten einen ganzen Tag, an dem wir gelernt haben, wie man sich in solchen Situationen angemessen verhaelt.


    Ich muss aber gestehen, bei mir hat sich noch nie jemand im Unterricht gepruegelt. Ich beobachte meine Kids sehr genau, und greif normalerweise ein, lange bevor sie sich so hoch geschaukelt haben. Sollte das bei nem FL passieren, wuerde ich als KL erwarten, dass man die Schueler umgehend zu mir schickt (denn meist hab ich ne Freistunde), oder zur Stufen-/Schulleitung. Bisher hatte ich nur Vorfaelle auf dem Schulhof. Dabei hab ich die Schueler dann vor der Tuere im Gemeinschaftsbereich warten lassen (die regen sich schon ab, denn sie haben eh schon genug Aerger...und kennen mich gut genug, wuerden also keinen weiteren Aufstand machen), bis ich Zeit fuer sie hatte. Meiner Klasse (oder auch meiner Mathegruppe) geb ich dann Sachen, die sie auch mal fuer ein paar Minuten alleine machen koennen und lass die Tuer weit offen, waehrend ich mich mit den betreffenden Schuelern unterhalte. Alternativ schick ich unseren TA in meinen Raum, um zu beaufsichtigen, wenn es ein bissl laenger dauern koennte.
    Solche Uebergriffe wuerde ich in meinem Unterricht nicht dulden, und sie fuehren zu einem umgehenden Unterrichtsausschluss und weiteren Sanktionen (ich haette ihre Eltern sehr schnell am Telefon, und zu nem Gespraech in der Schule). Pruegeleien auf dem Schulhof fuehren zu einer Woche Pausenverbot, was meine Schueler auch sehr genau wissen.


    Zitat

    Original von drummer;-) Hab jetzt nur Bedenken, ob ich nicht doch den Unterricht für ein klärendes Gespräch hätte verschieben sollen und die Beteiligten evtl hätte sanktionieren sollen ?(


    Von nem Fachlehrer wuerde ich das nicht unbedingt erwarten. Obwohl ich die betreffenden Schueler schon zu mir geschickt haben wollte, denn sonst liegt das WE dazwischen. Als Klassenlehrerin mache ich das schon immer mal. Ansonsten stehen sie halt die Stunde durch, und ich hol sie dann aus ihrem Fachunterricht raus, wenn ich ne Freistunde habe.


    Es kommt aber wohl immer auf die Schule an. Bei uns sind Pruegeleien im Klassenraum eigentlich sehr ungewoehnlich.

    Zitat

    Original von Nananele
    Und wieder wird einem das Wort im Munde rumgedreht... :rolleyes:
    Wo schrieb ich was von "nur ruhig sein"?
    Ihr denkt nun gleich wieder da steht so ein Drachen und macht Schule wie vor hundert Jahren...
    Prima und ich denke, ihr geht den Weg des geringsten Widerstandes und lasst die Kinder machen was sie wollen, nur damit ihr keinen Stress habt... *ironieende*


    Wenn du aber jemandem vorwirfst, er/sie wuerde sich "Lautstaerke schoenreden", gibst du schon den Eindruck, dass du absolute Stille in deinem Raum willst. Sowas koennte man auch umdrehen, und als Schwaeche darstellen. Denn dann koennte man denken, dass die Person Kontrollverlust befuerchtet, sobald Schueler etwas mehr Freiraum bekommen. :X:
    Wie gesagt, ich bekomm meine Klasse in sehr kurzer Zeit absolut still. Im uebrigen muss ich mir nix schoenreden. Ich muss mindestens dreimal pro Jahr die Leistungsfortschritte meiner Schueler gegenueber meiner Schulleitung (und zweimal pro Jahr gegenueber den Eltern meiner Schueler) rechtfertigen und darlegen. Absolute Stille im Raum wuerde die Zahlen auch nicht schoener dreinschauen lassen. :D



    Meine Schueler "fluestern" auch bei Partnerarbeit nicht. Sie unterhalten sich in "normaler" Lautstaerke, so, dass sie niemanden stoeren. Eine staendig stille Klasse im Grundschulbereich waere mir ein Graus, und fuer einige meiner Schueler (mit sehr schwachen Kommunikationsfaehigkeiten) eine hinderliche Lernumgebung. Das bedeutet nicht, dass in Situationen, wenn Stille gerechtfertigt ist, diese nicht gegeben waere. Ich habe eine vergleichsweise schwierige Klasse dieses Jahr und wenn ich nicht konsequent oder "streng" waere, wuerde totales Chaos ausbrechen. Das bedeutet aber nicht, dass ich ihnen im Unterricht keinen Freiraum geben kann. Du kannst gerne mal vorbeikommen und zuschauen (hab eh staendig Leute im Unterricht). :)


    In Englisch haben wir diese Woche z.B. an "Instruction Texts" gearbeitet. Da unser Thema momentan Krieg und Frieden ist, haben wir gelernt wie man sich unter den Tischen versteckt, wenn der Luftalarm los geht (und ja, hab die Sirene auf voller Lautstaerke gehabt!). Das haben wir mehrmals geuebt...und uns dann drueber unterhalten, wie sich Leute bei nem Alarm verhalten sollten und warum. Dann haben wir das Schulgelaende unsicher gemacht, um die besten Evakuationsrouten fuer verschiedene Klassenstufen zu erkunden...und wie diese denn sicher zum Schutzraum gelangen koennten. Diese Wege haben sie dann in Gruppen auf grossen Plaenen des Gelaendes markiert und letztendlich Evakuationsplaene geschrieben. Dann sind wir wieder raus, um zu sehen, was wir denn als Bunker nutzen koennen...und welche Materialien wir in der Schule haben. Sie haben dann Plaene geschrieben, wie man den perfekten Bunker bauen kann.
    Meine Klasse ist dabei viel auf dem Schulgelaende rumgestromert. Sie haben sich viel bewegt. Sie blieben nicht staendig auf ihren Stuehlen sitzen; einige haben auf Tischen gelegen, um die Plaene zu bearbeiten. Sie hatten einige hitzige Diskussionen in ihren Gruppen. Sie haben sich nicht daneben benommen, sondern sehr zielorientiert gearbeitet. Sie kamen zu Kompromissen und letzendlich haben sie ziemlich hochwertige Arbeiten abgeliefert.
    Klar, wir haetten auch einfach die Alternative nehmen koennen, wo sie ein Rezept schreiben, wie man Toast mit Marmelade macht. Da waeren dann alle sitzen geblieben. :schlaf:


    Sowas stresst mich nicht, sondern ich find's eher interessant und spassig. Staendige Stille stresst mich, denn es macht mich total hibbelig.

    Zitat

    Original von Hawkeye
    Man kann, meiner Meinung nach, lernen, vom Pult aus a) mitzubekommen, wer arbeitet und wie sehr b) zu steuern und c) für Disziplin zu sorgen.


    Und ich denke, grad bei Gruppenarbeit ist es wichtig, die Schüler arbeiten zu lassen. Wenn ich die ganze Zeit dabei stehe, kann ich auch andere Sozialformen machen.


    Das hatte ich allerdings nicht gemeint. Ich arbeite nunmal im Grundschulbereich, und in meiner Klasse hab ich momentan Schueler mit ner Leistungsspanne von 2.-6. Klasse. Von daher gibt's bei mir mindestens drei verschiedene Gruppen, die verschiedene Arbeitsauftraege haben. Dazu muss ich dann mit einigen Schuelern arbeiten (denn einer meiner Jungs kann nicht schreiben, zwei haben ein Lesealter von 6 und eins meiner Maedels hat das Verstaendnisniveau einer 5-Jaehrigen...waehrend ne andere ne Konzentrationsspanne von ganzen 5 Sekunden zu haben scheint), und koennte wirklich nicht nur am Pult sitzen und sonstwas machen. :D


    Das geht vielleicht bei den Aeltern, dass man da nicht "mitarbeiten" muss.

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