Beiträge von Dejana

    Hi zusammen,


    gehoert wohl sonst nirgends rein. Nach fast vier Jahren an meiner derzeitigen Schule hab ich heute erfahren, dass ich ab September ne Stelle an ner Grundschule in Bristol haben werde. :thumbup:8o:S
    War heute Morgen beim Interview und hab heute Abend die Stelle angeboten bekommen. Ist noch nicht ganz eingesickert und ich bin gar nicht sicher, ob ich mich freue oder traurig bin, meine derzeitige Schule zu verlassen. Am Freitag haben mir meine Kollegen Glueck gewuenscht...und, dass ich die Stelle nicht bekomme. :rolleyes:


    Ganz neue Situation. Von ner laendlichen Mittelschule mit 5 Klassen pro Stufe komm ich jetzt ploetzlich an ne staedtische Grundschule mit nur einer Klasse pro Schuljahr. Von ner Schule, die laut Schulinspektion "outstanding" ist, geht's jetzt an ne Schule, die grad erst durch die Inspektion gerasselt ist und dringend Verbesserungsbedarf hat.


    Wird schon alles, oder? Aufgeregt. :D


    Dejana

    klar habe ich 2 Mentoren, aber die haben halt wenig Zeit und außerdem unterrichtet ja auch kaum ein Lehrer so, wie sie das in den UB´s oder der UPP sehen wollen.


    Das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun. Wenn sie deine Mentoren sind, dann sollten sie sich auch Zeit nehmen. Sonst brauchen sie keine Mentoren sein. Dann ist der Titel ja total unsinnig und es waere besser, jemand anderes uebernimmt die Rolle.
    Ich kann inzwischen zwar oefters mal Stunden "einfach so" unterrichten, aber ich weiss genau, wie meine Stunden auszusehen haben, wenn jemand fuer nen UB kommt. (Unsere SL kommen zu jaehrlich drei UBs bei jedem Lehrer in der Schule, zusaetzlich zu UBs durch meine Stufenleitung und Lehrer anderer Schulen.) Meine Unterrichtsplanung ist zwar nicht so umfangreich wie im Studium, aber eine Woche in Englisch umfasst immernoch vier Seiten. Eine Woche Mathe ist 4-6 Seiten lang. Wenn ich nen Unterrichtsplan fuer Sport an meine Hilfskraft geben muss (sonst weiss er naemlich nicht, was die Gruppe machen soll), dann umfasst das zwei Seiten fuer eine Stunde. Meine Planung fuer "Lesen" ist eine Seite fuer die eine Stunde und beinhaltet sechs Gruppen, verteilt an sechs Erwachsene.
    Bloss, weil man weniger Zeit hat und aus dem Studium raus ist, heisst das noch lange nicht, dass man einfach unterrichten kann, wie man will. Deine Mentoren werden doch sicherlich Unterrichtsplanung haben und dir mit deiner helfen koennen.


    Ich dachte, ich wäre vielleicht nicht der erste Referendar, der sich vor der Prüfung nochmal externe, professionelle Hilfe holen möchte und es könnte mir jemand einen Tipp geben wo ich sowas finde.


    Mich wuerde es nicht wundern, wenn sich einige Referendare vor der Pruefung nochmal Hilfe holen moechten. Mich wuerde es aber wundern, wenn dies "externe, professionelle Hilfe" waere.


    In den letzten 10 Jahren habe ich in einer
    Unternehmensberatung gearbeitet und kenne es von da her, dass
    Mitarbeitern, die noch Entwicklungsbedarf haben, ein Coach zur Seite
    gestellt wird, der sie entsprechend unterstützt.


    Wer ist denn fuer deine "Ausbildung" zustaendig? Bei uns ist das die SL, die einem dann auch einen entsprechenden Mentor zur Seite stellen. Allerdings nicht erst ein paar Wochen vor dem Ende. Hat das denn vorher keiner bemerkt? Wir deine Stundenplanung nicht geprueft?
    Stellt man Leute bei euch einfach so vor ne Klasse und hofft auf's Beste? :huh:



    Kennt jemand von euch eine Möglichkeit, über die nächsten Wochen ein entsprechendes
    Coaching gegen Honorar in Anspruch zu nehmen? Mein Bedarf liegt vor allem in der Reihenplanung und Stundenplanung.


    Schule ist doch kein Unternehmen. 8| Wende dich an nen Kollegen, moeglichst einen, der Unterricht auch entsprechend plant und weiss, was deine Beobachter sehen wollen.

    Meine positive Stimmung der letzten Woche hat sich wieder verflogen. Ich habe mit der beschriebenen Klasse eine Stationenarbeit gemacht, weil ich dachte, daran hätten sie mehr Spaß.


    Du scheinst deine Stundenplanung von hinten aus anzugehen.
    Die erste Frage ist: Was sollen die Schueler in der Stunde lernen/am Ende der Stunde erzielt haben?
    Die zweite Frage ist: Wie kommen die Schueler am besten zu diesem Ziel?


    Die Frage, ob Schuelern eine Methode Spass macht oder nicht, waere in deinem Fall erstmal nebensaechlich. Dir scheint Kontrolle in dieser Klasse zu fehlen, die du erstmal aufbauen musst. Du musst dich also erstmal als Lehrkraft etablieren, mit deinen Vorstellung und mit deinen Anspruechen. Diese muessen fuer Schueler klar und verstaendlich sein. Das klappt nicht, wenn du von deiner bisheringen Frontalmethode ploetzlich zu etwas so offenem wechselst, ohne den Schuelern die Chance gegeben zu haben sich anzupassen.


    Im Endeffekt kam es dann so, dass viele Kinder nicht zusammen arbeiten wollten und wegen jeder Kleinigkeit streit hatten (Der arbeitet nicht... die macht nur quatsch... der will nicht mit mir zusammen arbeiten... usw.) oder mich alle 5 min gefragt haben, wie das geht, anstatt sich in der Gruppe auszutauschen. Um diese Stationenarbeit, die in der Parallelklasse mal wieder gut läuft, fertig zu machen, brauche ich mit der Klasse mindestesn eine oder sogar zwei Doppelstunden.


    Das klingt eigentlich ganz normal und erscheint eher so, als wuerde dir einfach die Erfahrung mit dieser Altersgruppe fehlen. (Eine Kollegin kam Freitag in meine Klasse. Sie unterrichtet nur 7./8. Klasse. Nach 5 Minuten in meinem Raum hat sie mich nur angeschaut und gesagt: "Ich weiss nicht, wie du so ruhig bleiben kannst. Ich haette ihn schon bei der zweiten Frage erschlagen koennen. Alle Antworten sind an der Tafel und du hattest ihm das jetzt schon zweimal erklaert." Fuer sie ist es schwierig zu verstehen, dass Kinder in dem Alter noch nicht so selbstaendig sind. Wenn man bedenkt, wie sie im September waren, haben sie allerdings einiges gelernt. Zumindest fragt mich keiner mehr, was sie machen sollen, wenn sie unten auf der Heftseite angekommen sind.)


    Auch Gruppenarbeit will geuebt sein. Sowas koennen Kinder nicht automatisch. Sie konnten das vielleicht in ihrer Grundschule, aber dort war die Klassenzusammensetzung anders und sie hatten einen anderen Lehrer.
    Wie hast du die Gruppen denn zusammen gesetzt?
    Vor allem, weil dir doch klar war, dass diese Klasse Probleme in diesem Bereich hat, frag ich mich, warum du eine solche Methode gewaehlt hast. Sowas muss erstmal klein angegangen werden. Sobald sie faehig sind gut mit einem Partner zu arbeiten, kann man das ganze langsam erweitern.
    Ich wuerde auch anraten Klassen nicht staendig zu vergleichen. Wir haben fuenf Parallelklassen und keine ist so wie die andere. Sie sind alle sehr unterschiedlich und was in der Klasse meiner Kollegin klappt, wuerde bei mir total daneben gehen. Das geht umgekehrt genauso. (Ich wuerd ich Klasse nicht haben wollen...nie und nimmer. Die Geduld hab ich einfach nicht. Sie moecht meine nicht haben, denn sie wuerden ihr genauso, wenn auch mit anderen Dingen, auf den Keks gehen.)


    Ich frage mich jetzt, ob das Sinn macht, so weiterzuarbeiten oder ob ich das lieber abbrechen soll und in der Klasse wieder "normalen" Unterricht machen soll, bzw. wenn ich mit der Stationenarbeit weitermache, was ich dann ändern kann, um das ständige Streiten, Petzen und Nachfragen zu unterbinden. Achso: Ich habe deutlich gesagt, dass ich die Ergebnisse einsammeln und benoten werde. An mangelndem Leistungsdruck kann es also auch nicht liegen. Vielleicht ist diese Klasse einfach nicht für Gruppenarbeit bereit. Was für Erfahrungen oder Tipps habt ihr?


    Wenn du damit weiter machen willst, musst du mit den Kindern ueben, wie das funktionieren soll. Regeln und Erwartungen muessen klar formuliert und dargestellt werden. (Ich hab mehrere "What do I do when I'm stuck?"-Poster in meiner Klasse.)
    Einzig "Leistungsdruck" macht Kinder nicht zu faehigen Gruppenmitgliedern. Was sagt der KL denn ueber die Klasse?

    £600-800 pro Monat, fuer nen vollen Platz ( 8 - 18 Uhr, 5 Tage pro Woche) + Kosten fuer Verpflegung, Windeln, etc. Ab dem zweiten Lebensjahr wird's etwas billiger (so um £5 pro Tag). Ab dem 3. Lebensjahr gibt's etwas Zuschuss von der Regierung, allerdings nur fuer ein paar Stunden pro Woche.


    Tagesmutter ca. £4.50 pro Stunde.

    Dejana, wie oft genau ist denn "sometimes"? Wie viel Variation ist "some"? Wenn das nicht vage ist, weiß ich auch nicht.


    Bei uns muss es mindestens 5 Mal nachweislich sein, eigenstaendig, in verschiedenen Texten und Faechern.
    "Some..." Gelegentlich, aber nicht immer und auch nicht bestaendig innerhalb des Textes. Ich find also zwei oder drei "complex and compound sentences" pro Text, statt einer durchgaengigen effizienteren Satzwahl, die ich fuer Level 5 erwarten wuerde. Keine Sorge, wir sind damit inzwischen ziemlich sicher und unsere interne Moderation ist recht solide. ^^


    Wie hab ich's nur durch die Schule geschafft, in der man mir nicht einmal in 13 Jahren gesagt hat, was ich denn fuer ne 1, 2 oder 3 machen muesste und wo die Mehrheit meiner Lehrer Noten wie Sympathiepunkte vergeben haben? :rolleyes: Ich denke eigentlich nicht, dass ich mich fuer APP rechtfertigen muss. Hat mit dem Thema auch eigentlich nichts zu tun. Nochmal, meine Schueler machen gute Leistungsfortschritte, sie kommen ueberwiegend gerne in die Schule und ihre Eltern sind sehr zufrieden. Meine Klasse ist sicher nicht perfekt und auch nicht mit einer dt. Gymnasialschulklasse vergleichbar. Dafuer ist es ja auch eine Primarstufenklasse. :rolleyes:

    Du sagst also, du kannst mit 32 Kindern pro Klasse jedes Kind individuell fördern? Wie viele TAs hast du?
    Und diese Levels sind doch... naja.... viel zu vage und fürn A****. Wenn ein Kind weiß, wie man "Meiner Meinung nach" auf Deutsch sagt, steigt es ein Level auf.


    Ich sage nicht, dass ich jedes Kind individuell foerdern kann. Ich hab einen TA, fuer 5 Stunden pro Woche, und zwar in Englisch. Nicht jeder meiner Schueler bedarf staendiger individueller Foerderung. Mein TA arbeitet unter Anleitung mit meinen 5 Schwaechsten Schuelern, waehrend ich den Rest der Klasse betreue. Wie gesagt, es klappt, so wie ich es derzeit mache und meine Schueler machen gute Fortschritte. Ueber die Methoden und Umstaende kannst du dich ja gerne auslassen, aber ich arbeite nunmal mit dem was man mir gibt und mit den Erwartungen meiner SL.
    Ausserdem unterrichte ich kein Deutsch als Fremdsprache, sondern ich unterrichte Faecher in der Primarstufe.


    Die meisten meiner Schueler arbeiten fuer's Jahresende entweder auf ein hohes Level 3 oder ein Level 4 hin. Die Kriterien find ich nun nicht unbedingt vage. (Sie lassen etwas Spielraum, aber ich geb meinen Schuelern, die es endlich einmal schaffen einen Punkt am Satzende zu haben, sicher kein Level 3. Ich halt meine Schueler lieber laenger auf nem niedrigeren Level, damit sie wenigstens sicher sind, wenn ich sie hoch schicke.)


    Level 4 Writing:
    - some variety in length, structure or subject of sentences
    - use of some subordinating connectives, e.g. if, when, because throughout the text
    - some variation, generally accurate, in tense and verb forms
    - sentences demarcated accurately throughout the text, including question marks
    - speech marks to denote speech generally accurate, with some other speech punctuation
    - commas used in lists and occasionally to mark clauses, although not always accurately
    - ideas organised by clustering related points or by time sequence
    - ideas are organised simply with a fitting opening and closing, sometimes linked
    - ideas or material generally in logical sequence but overall direction of writing not always clearly signalled
    - paragraphs / sections help to organise content, e.g. main idea usually supported or elaborated by following sentences
    - within paragraphs / sections, limited range of connections between sentences, e.g. overuse of ‘also’ or pronouns
    - some attempts to establish simple links between paragraphs / sections not always maintained, e.g. firstly, next
    - relevant ideas and content chosen
    - some ideas and material developed in detail, e.g. descriptions elaborated by adverbial and expanded noun phrases
    - straightforward viewpoint generally established and maintained, e.g. writing in role or maintaining a consistent stance
    - main purpose of writing is clear but not always consistently maintained
    - main features of selected form are clear and appropriate to purpose
    - style generally appropriate to task, though awareness of reader not always sustained
    - some evidence of deliberate vocabulary choices
    - some expansion of general vocabulary to match topic
    - correct spelling of
    - most common grammatical function words, including adverbs with -ly formation
    - regularly formed content/lexical words, including those with multiple morphemes


    Aussderdem ist doch sehr oft so, dass eine Schule in einem Problembezirk in England mir vielen problematischen Kindern ein schlechtes Niveau hat! In meiner damaligen Schule gab es 1-2 schwer behinderte Kinder PRO Jahrgang (und halt noch andere mit weniger schlimmen Problemen). Ich weiß nicht an welcher Schule Djana unterrichtet aber ich würde mein Kind wahrscheinlich nicht dorthin schicken und habe auch damals, als ich noch in England gewohnt habe, weite Wege in Kauf genommen, damit meine Kinder auf "faith schools" gehen, die nicht so furchtbar sind.


    Wuerdest du hier in der Gegend wohnen, waere es sehr wahrscheinlich, dass du deine Kinder gerade an meine Schule schicken wuerdest. (Ich hab Schueler, die 25 Meilen von uns weg wohnen.) Erstens sind wir ne kirchliche Schule, zweitens eine der besten Schulen im county und drittens "feeder school" fuer eine sehr gute "upper school". Wir sind eine der Schulen, fuer die Eltern extra ein neues Haus kaufen um im Einzugsgebiet zu leben (und Hauspreise hier in der Gegend sind wahrlich nicht niedrig). Waehrend die meisten Grundschulen darum ringen Kinder am Ende der 6. Klasse auf Level 4 zu bekommen, ist unserer SL das ziemlich schnuppe. Unser Ziel ist es die meisten Schueler auf Level 5 zu haben. :rolleyes: Wir haben fuenf Parallelklassen und ca. 160 Schueler pro Stufe.


    Gerade weil ich ja nicht weiss, was in Schland als "Inklusionskind" bezeichnet wird, hatte ich als Beispiel gegeben, was fuer Foerderkinder ich in der Klasse habe. Ich sehe das jetzt nicht als ein Modell, welches in Deutschland unbedingt eingefuehrt werden solle. Wir haben in unserer Gegend nunmal keine Gymnasien/grammar schools, aber die, die es hier gibt sind ja auch akademisch selektiv. Die Mehrheit der Schulen hier sind nunmal Gesamtschulen. Allerdings arbeiten wir bestmoeglich mit den Beduerfnissen unserer Schueler. Es laeuft, und meine Schueler machen hervorragende Fortschritte (die Mehrheit schafft 3 sublevels pro Jahr, falls dir das noch was sagt). Wenn, wie jemand vorher gesagt hatte, viele meiner Foerderschueler in Deutschland eh an ner Regelschule waeren und nur bei uns als foerderbeduerftig zaehlen, dann sollte das sowieso kein so grosses Problem sein. Ich denke aber, man kann nicht von vorneherein sagen, man lehne jegliche Inklusion ab. So ist es fuer mich nunmal schwierig zu verstehen, warum ein Kind, welches anscheinend geistig fit aber nunmal koerperbehindert ist, nicht an ein normales Gymnasium gehen sollte. 8|
    Einer meiner Schueler wir akademisch nie mitkommen. Allerdings hat er seit September riesige Fortschritte gemacht,...vor allem im sozialen Bereich. (Seine vorige Grundschule hat ihn aus den meisten Stunden fuer Einzelunterricht rausgenommen. Kein Wunder, dass er keine Ahnung hatte, wie man mit anderen Kindern umgeht. :cursing: )


    Wir haben uebrigens "sets". Allerdings nur fuer Mathe...und auch die werden naechstes Jahr abgeschafft.


    Bei dem Punkt, ob Stille nun ein wünschenswerter Zustand in einer Klasse ist, kommen wir wohl nicht auf einen Nenner.


    Wahrscheinlich nicht. Ich bin aber auch nicht an ner Sekundarschule...


    Auf die Schmerzen, Ausschlag usw. reagiere ich so, dass ich mir das ansehe, ggf. andere SuS frage, ob das stimmt (Ich kann ja nicht bei jedem Kind wissen, welche Krankheit es hat und will auch nicht, dass jem. was ernstes hat und ich nichts mache.) und entscheide dann, ob das Kind raus darf oder es weiterarbeiten soll, weil es nicht so schlimm ist.


    Gibt's bei euch keinen Krankenraum/Sekretariat, die fuer sowas zustaendig sind? Wenn Schueler meiner Klasse krankheitsbedingte Probleme haben, lasse ich das Fachlehrer wissen. Die Frage bei uns ist meist: "Hilft da ein Eisbeutel?" Wenn ja, holen sie einen und kommen dann wieder...wenn nein, bleiben sie im Raum. Wenn's ihnen wirklich ganz furchtbar geht, schick ich sie nach der Stunde zu ihrem KL, damit er/sie entscheiden kann.


    Letztens hat ein S. einen anderen auf sein operiertes Ohr geschlagen. Ich habe dann natürlch versucht, dem S. klar zu machen, dass es falsch war und dass er sich entschuldigen muss. Er hat das aber damit begründet, dass der andere angfagen habe und er sich nicht entschudigen würde. Ab dem Zeitpunkt war die Stunde gelaufen, papier wurde geworfen und die Aufgaben nicht gemacht. Ich habe gefordert, dass sie es in der Müll werfen, sie haben damit angefangen. Dann bin ich nicht daneben stehen gebliben, weil in der anderen Ecke der Klasse ein S. den anderen gehauen hat und ich dahin musste. Dann flog irgendwann wieder das Papier usw. Ich habe dann erst gsagt, dass ich die Aufgabe einsammel und benote und später an die Papierwerfer Zettel an die Eltern verteilt. Da hieß es wieder ein anderer hätte viel mehr gemacht und der sei ungestraft davon gekommen. Konnte ich nicht sehen...


    Du versuchst sowas im Klassenraum vor der gesamten Klasse zu regeln? Ach herrje...Mal abgesehen davon, dass dieser Vorfall bei uns automatisch zum Stundenausschluss und Verweis an den Stufenleiter gefuehrt haette, macht man sowas doch nicht, waehrend der Stunde. Ich wuerde "hauen" in meinem Klassenraum nicht erlauben, denn meine Schueler wissen genau, dass sie fuer Pruegeleien auf dem Schulhof schon ne Woche Nachsitzen kassieren. Pruegeleien im Klassenraum sind vollkommen unangemessen. Da wird nicht diskutiert und da gibt's auch keine lahmen Ausreden. (Unsere Sekundarschueler bekommen fuer jegliche koerperliche Angriffe automatisch einen Tag Unterrichtsausschluss.) Sie duerfen mir erklaeren, wie es zu einem Vorfall gekommen ist...die Konsequenzen bleiben aber die gleichen. Das wissen sie und da fuehlt sich auch keiner ungerecht behandelt.


    Gibt's ne Moeglichkeit streitende Schueler kurzzeitig woanders zu "parken" (vor der Tuer/Nebenraum/etc.). Dann stellt man sicher, dass der Rest der Klasse versorgt ist und unterhaelt sich dann mit den Nervensaegen abseits des Publikums. Wenn das nicht geht, diskutiert man das nach der Stunde. Bei mir geht's meist so:
    1.) Warnung geben. So wird sich nicht benommen. Entweder lassen sie den Unsinn, oder sie leben mit den Konsequenzen.
    2.) Schueler auseinander setzen.
    3.) Raus und Gespraech unter vier/sechs Augen.
    4.) Stundenausschluss und Eintrag in "Behaviour Log"
    5.) Verweis an Stufenleiter -> Meldung an Schulleitung und Eltern, Eintrag in Schulakte

    Wobei man zu Dejanas Beitrag auch wissen muss, dass "Förderbedarf" in Großbritannien auch grundsätzlich und bewusst für eine deutlich größere Anzahl von Schülern diagnostiziert wird; dass also unter den vielen förderbedürftigen Schülern in der Klasse sicherlich auch welche sind, die in Deutschland keinen SPF hätten und auch Regelschulen besuchten ...


    Das kommt auch wieder auf die Schule an. Wie gesagt, unsere Foerderabteilung nimmt nur sehr ungern neue Schueler auf. Wir haben viele Schueler, die an kleineren Schulen problemlos als "foerderbeduerftig" eingestuft wuerden. Theoretisch koennte daher die Haelfte meiner Klasse in diese Kategorie fallen, tun sie aber nunmal nicht, da wir einfach nicht die Mittel haben. Fuer meine 5. Klasse sieht der Foerderbedarf daher so aus (um das mal ein wenig zu differenzieren, denn ich weiss nicht, ab wann man in Schland als "Inklusionskind" zaehlt):
    1) Schueler mit Dyslexia und Dyspraxia, Lesealter <6 Jahre, Schreibniveau =5 Jahre, Verhaltensschwierigkeiten (derzeit getestet auf ADHD und Autismus)
    2) Dyslexia und Dyspraxia, Verdacht auf Autismus
    3) Dyslexia, Lesealter <5 Jahren, Schreibniveau <6 Jahren
    4) Lesealter <7 Jahren, Rechtschreibalter = 6.8 Jahre; Mathe = 10 Jahre+
    5) Lesealter <7 Jahren; Konzentrationsspanne = 5 Minuten max.
    6) Dyslexia und Dyspraxia, Verdacht auf ADHD, geistiges Entwicklungsalter = 5 Jahre, Lesealter <6 Jahren, Schreibniveau <6 Jahren, Mathe = 10 Jahre+
    7) Lesealter <7 Jahren
    8.) Lesealter < 7 Jahren, Schreibniveau = 8 Jahre
    9) EBD (emotional and behavioural difficulties)


    Keine Ahnung, welche meiner Kekschen in Deutschland in ner "normalen" 5. Klasse waeren. Ich find meine Klasse eigentlich "normal" und unterrichte an ner "Regelschule". :huh:

    Hat irgendjemand von euch Erfahrung mit Inklusion? Ich meine, ganz praktisch?
    Barrierefreiheit sollte eigentlich längst selbstverständlich sein - ist es aber nicht. Das Mädchen mutiert jetzt zur "Inklusionsschülerin" die "nicht adäquat beschulbar" ist - hä?


    Bei euch zaehlen Kinder im Rollstuhl als "Inklusionsschueler"? Was ist das denn fuer ein Unsinn? Was machen bei denen denn Schueler, die zeitweise nen Rollstuhl oder sonstige Hilfsmittel brauchen?
    Bei uns muessen alle Schulen mit Rollstuhl "befahrbar" sein. (Mein Gymnasium in Deutschland war auch angemessen ausgestattet...mit Rampen und Fahrstuhl.)


    Wir haben einen Schueler mit Down Syndrome im Jahrgang (nicht der erste an unserer Schule), mehrere Autisten und zahllose Schueler mit sonstigen Problem(chen). Leistungsniveau meiner Klasse bewegt sich je nach Schueler zwischen 1. und 7. Schuljahr, mit der Mehrheit meiner Schueler auf Niveau der 4. Klasse. Bei meiner Kollegin geht's von Vorschule-9. Schuljahr, sie hat ein paar noch ganz am Anfang, und etwas ueber die Haelfte sehr begabt...nur nicht viel in der Mitte. 8|
    Ich hab 9 Schueler mit Foerderbedarf, meine Kollegin ebenfalls. In unseren anderen 5. Klassen sind's zwischen 2 und 4 Schueler. Allerdings nimmt unsere Foerderabteilung nur ungern neue Schueler auf ihrer Liste auf. Theoretisch koennte man denen die Haelfte meiner Klasse zuteilen, aber dann muesste man denen ja offiziellen Foerderbedarf zugestehen. :D:rolleyes:


    Das laeuft schon, wenn's auch nicht einfach ist. Wir sind's aber schliesslich gewohnt...


    Einige S. sagen bei fast jeder Aufgabe, sie würden diese nicht verstehen. Ich denke, das liegt oft daran, dass sie zu wenig lesen. Vielleicht sollte ich da nochmals drauf hinweisen in der nächsten Stunde.


    Da verweist man an den Banknachbarn, der nochmal erklaeren kann. Ansonsten ist es in dem Alter ziemlich normal, dass sie nicht richtig lesen oder zu wenig lesen (die meisten Schueler sind dabei einfach faul...). Sowas braucht Uebung und gezieltes Training. :D Allerdings geh ich generell Aufgabenstellungen als Klasse durch, frage nochmal nach, ob sie alles verstanden haben und lasse ggf. Schueler nochmal wiederholen.


    Manche S. kommen auch des öffteren an, weil sie irgendwelchen Ausschlag bekommen, sie weiß ich was für Krankheiten haben sollen (kann ich ja nicht wissen, was stimmt und was nicht) oder sonst welche Schmerzen haben.


    Wie reagierst du denn darauf?


    Dann gibt es gewisse Jungen, bei denen ständig Streit um sonst was ausbricht. Die KL sagte mir auch, sie hätte noch nie eine solche Klasse gehabt, in der es so viel Streit gibt wie in dieser.


    Nochmal, wie reagierst du darauf?


    oder die SuS eine Einzelarbeit erledigen sollen, muss es doch still sein.


    Wie gesagt, ich hab was gegen stille Klassen. Meine werden von alleine still, wenn es noetig ist. Wir machen nicht besonders oft Einzelarbeiten, bei denen Stille noetig waere. :X:


    Als nächstes sollen die Gymnasien auch nicht mehr das vermitteln, was man im Arbeitsleben und an der Uni können muss


    Seit wann vermitteln Gymnasien denn, was man im Arbeitsleben koennen muss? DAS ist ja mal witzig. :rolleyes: Scherzkeks.


    Ich halte auch nichts davon, die Haltung einzunehmen, die letzte Klasse der Grundschule sollte dem Alltag der Sek 1 entsprechen. Sonst koennte man ja eigentlich schon bald in der 1. Klasse mit der Vorbereitung fuer die Sekundarstufe anfangen. Als Primarlehrer ist es eigentlich mein Job Kinder bestmoeglich akademisch und emotional zu foerdern,...und nicht, das Leben von Sekundarlehrern einfach zu machen.
    Meine Schueler laufen mir nicht staendig hinterher,...und kommen nicht staendig zum Pult (mal abgesehen davon, dass ich selten am Pult zu finden bin...ist fuer mich unverstaendlich, wie man so unterrichten kann). Sie essen und trinken auch nicht, wann sie wollen (obwohl,...einer meiner Schueler macht das - er fragt allerdings vorher- ...weil ich bei ihm ein Auge drauf habe und ihn regelmaessig zum Essen und Trinken schicken wuerde, wenn er es nicht selbstaendig taete...) und sie rennen auch nicht staendig auf's Klo. Meine Schueler wissen, wo Hausaufgaben abgelegt werden, und was sie mit Unterschriften und dergleichen anzustellen haben. Sie koennen auch einigermassen geduldig warten. Das hat aber mit Vorbereitung fuer die Sekundarstufe wenig zu tun.
    Mir ist es ziemlich egal, ob Sekundarlehrer es laestig finden, dass meine Schueler sie fragen werden, ob sie mit Filzstiften arbeiten duerfen oder nicht. Mir ist es auch egal, ob ihre Sekundarlehrer erwarten, dass sie wissen, welches Datum zu benutzen. Mein Unterricht und mein Klassenraum ist klar strukturiert und beinhaltet fuer mich und meine Klasse einfache Ablaeufe um uns allen das Leben einfacher zu machen. Wenn sie in die Sekundarstufe kommen, wird das eh alles aus dem Fenster geworfen, weil unsere Sekundarlehrer sie wie Kleinkinder behandeln und so geringe Erwartungen an sie stellen, dass selbst die strebsamsten Schueler fast vor Langeweile umkommen.

    Hi zusammen,


    ich bin grad dabei mir zu ueberlegen, was wir denn in den naechsten paar Wochen so in Informatik machen koennten (fuenf 5. Klassen, Primarstufe). Bisher hab ich die meisten Sachen mit anderen Fachbereichen verbinden koennen, aber mit dem, was wir noch machen muessten, faellt's mir schwer.
    Bisher hatten wir also:
    - E-Safety
    - PowerPoint (Multimedia - Hyperlinks, etc.)
    - Photostory (Video und Audio)
    - Word, Keyboard Skills
    - Internet Research
    - Spreadsheets


    Fuer den Rest des Jahres sind unsere noch anfaelligen Themenbereiche:
    - Control (Logo, Flowol...ich hasse Flowol...daemlicher Leuchtturm und Ampel,..., Scratch vielleicht stattdessen? Andere Ideen?)
    - Databases (aehm,...ja, so aufregend ist das ja echt nicht...vielleicht mit den Olympischen Spielen vereinbar?)


    Unsere Hauptthemen bis zu den Sommerferien sind:
    - The Tudors
    - The Olympics


    Vielleicht koennten wir Henry VIII in Scratch reinprogrammieren? :huh:


    In einer der 5. Klassen geht das ohne Probleme, dass die SuS die ganze Doppelstunde ruhig sind, also nicht im Plenum oder bei der Einselarbeit reden, sondern nur zuhören oder ihre Aufgabe machen. Ich fide, so sollte es in allen Klassen sein, damit sich die SuS besser auf den Unterricht oder die Aufgaben konzentrieren können (Dann werden sie bestimmt auch schneller fertig.). Außerdem finde ich das persönlich auch angenehmer, wenn es leise ist. Es ist doch auch eine Frage von Respekt, wenn jem. sich unterhällt, wärend ein anderer oder ich etwas sagt. Außerdem ist in der beschriebenen Klasse auch die Lautstäre das Problem. Wenn einer etwas sagt, was dem anderen nicht passt, wird direkt lauter zurückgeschrien usw.


    Ich hab was gegen "stille" Klassen und wuerde so nicht arbeiten wollen (ich haette auch was dagegen, wenn Fachlehrer meine Klasse so unterrichten wollten...). Vor allem, wenn Schueler in dem Alter fuer die "ganze Doppelstunde" nichts sagen - ausser, es ist eine Testsituation - dann faende ich das bedenklich und unsere SL waere alles andere als gluecklich.
    Es gibt einen Unterschied zwischen "reinquasseln, wenn der Lehrer/ein Mitschueler etwas zur gesamten Klasse sagt" und "sich unterhalten, waehrend man Aufgaben in Partnerarbeit erledigt". Ersteres hat mit Respekt und Regeleinhaltung zu tun, zweiteres ist meiner Meinung nach ein integraler Bestandteil des Lernens. Ich lern besser, wenn ich Ideen durchdenken und diskutieren kann. Es hilft vielen Schuelern ein besseres Verstaendnis fuer Themen zu entwickeln, denn es geht ja nicht darum, dass sie nur lernen koennen, was du vorgibst. Ich will, dass meine Schueler eigenstaendig lernen lernen, Informationen selbst besorgen koennen, Ideen diskutieren und ggf. anpassen koennen, selbstaendig ihr Lernen steuern. Dazu kann ich beitragen und ich kann sie unterstuetzen, aber den Hauptteil des Denkens muessen sie schon selbst uebernehmen. Bei staendiger Stillarbeit sind diese Denkprozesse eingeschraenkt.
    Ausserdem bedeutet es, dass ich nicht staendig jedem helfen muss, sondern sie erstmal bei ihrem Partner nach Hilfe fragen. (Offiziell haben derzeit 9 meiner 29 Schueler Foerderbedarf, darunter zwei, die kaum eigenstaendig schreiben und lesen koennen. Inoffiziell hab ich noch ein paar mehr.)
    Damit das diszipliniert ablaufen kann, muessen Regeln und Konsequenzen klar sein. Dann dauert das eben ne Stunde, bis diese klar gemacht und verstanden sind. Das ist immernoch besser, als wochenlang gegen Lautstaerke und in unklarem Rahmen unterrichten zu wollen.


    Meine wissen, dass ich ueber Konsequenzen nicht in der Stunde diskutiere. Sie koennen mich in der Pause ansprechen und ihre Situation erklaeren, wenn sie denken, die Strafe ist ungerecht (entweder stimm ich ihnen zu,...oder eben nicht; auch Lehrer verstehen mal was falsch). Die meisten Konsequenzen sind ihnen aber sowieso klar, und da braucht man nicht diskutieren. So war eine Unterhaltung in meiner Klasse diese Woche:
    Ich: "Right, I want this done properly and NEATLY. What happens, if it's not neat and I'm not happy?"
    J.: "You take out the page..."
    Ich: "Yeah,...and then?"
    C.: "We have to start again."
    Ich: "And then?"
    H: "Then it's bye, bye lunchtime." :D:rolleyes:


    Meist mache ich kurze Phasen der Einzel- oder Partnerarbeit im Wechsel mit kurzen Phasen im Plenum.


    Ich hab eine 5. (allerdings Primarstufe, unterrichte die meisten Sachen als KL). Ich versteh nicht ganz, in welchem Fall dich dann das Reden stoert. Bei der Einzel- oder Partnerarbeit? Sollen sie in deinen Stunden in Stillarbeit arbeiten? Das waere fuer meine Klasse ein totaler Albtraum, sowohl fuer meine Kids als auch fuer jegliche Lehrer, die das durchsetzen wollten. Meine reden regelmaessig im Unterricht. Meist (aber sicherlich nicht immer) beziehen sich die Unterhaltungen auf's Unterrichtsthema. Wir haben mit sehr kurzen Stillarbeitsphasen zu Beginn des Jahres begonnen und auch jetzt sind es meist nur 5 oder 10 Minuten am Stueck. Allerdings koennen meine inzwischen auch fuer die gesamten 60 Minuten in absoluter Stille arbeiten, wenn es notwendig ist. Das liegt aber daran, dass wir klar gemacht haben, wann und warum die Stille notwendig ist.
    Die Fragen sind also: Warum stoert dich das Reden? Muss es in der Zeit wirklich still sein?


    Es fängt z.B. an, dass ein S. eine Frage hat und ich zu ihm komme. Das nutzen andere zum Reden oder Unsinn machen. Wenn ich dort hingehe, passiert wo anders etwas. Ich finde diese Klasse auch sehr unselbstständig; sie fragen bei allem nach, wie es geht oder ob das SO richtig ist oder sagen gleich, sie verstehen das alles nicht. Das passiert mir in den anderen 5. nur sehr selten.


    Stell dich so, dass du den Grossteil der Klasse im Auge behalten kannst. Selbst wenn ich mit nem Schueler arbeite, kann ich meine Labertaschen sehen...und ein Blick bringt sie meist zum Schweigen, denn sie wissen ja selbst, ob sie grade vom Thema abschweifen.
    Meine wissen auch, dass sie erst ihren Partner oder an ihrem Tisch nach Hilfe fragen, bevor sie zu mir kommen. (Dazu muessen sie mit anderen reden.) Alle Materialien sind greifbar und klar ausgewiesen und meine Schueler holen sich selbst Woerterbuecher oder Mathezeugs, wenn sie es brauchen. Das hat etwas gedauert und ich ignoriere Schueler auch mal gezielt, wenn noetig, aber du wirst ja einigermassen wissen, was deine Schueler selbstaendig bearbeiten koennen und was nicht. Wenn mir mehrere Schueler sagen, dass sie etwas nicht verstehen, dann stoppe ich die Arbeitsphase auch und wir gehen nochmal gemeinsam durch eine Beispielaufgabe. Vielleicht nicht geplant, aber besser, als wenn sie die ganze Stunde keine Ahnung haben.


    Meine haben derzeit die Angewohnheit reinzuplappern und zu unterbrechen, was erstens unhoeflich und zweitens nervig ist (noch ein Schultag und dann haben wir zwei Wochen Osterferien). Ich hab mit ihnen heute "Bouncy Detention" gespielt. Dabei wandert das Nachsitzen in der Pause von einer Person zur naechsten, wenn sie reinrufen. Am Ende der Stunde bekommt die letzte Labertasche dann das Nachsitzen. Sie finden es relativ witzig, wenn sie auch kein Nachsitzen bekommen wollen. Ausserdem finden sie es fair, denn sie haetten sich auch melden oder still sein koennen.



    Ich gehe jede Stunde rum und gucke mir an, wen seine HA gemacht hat. Bis jetzt habe ich das Nachzeigen der HA freiwillig gemacht, sodass die SuS zu mir kommen müssen und ich dafür nur "halb HA vergessen" aufschreibe, um das in die Note einfließen zu lassen, aber ich denke in der 5. ist es besser, das Nachzeigen zur Pflicht zu machen oder? Ich könnte vllt. noch mal betonen, dass sich jede nicht gemacht HA negativ auf die Note auswirkt und ich eine nicht Nachgemachte HA auch als neue nicht gemacht HA anrechne oder ist das zu viel des Guten?
    Das mit dem Nachsitzen ist so eine Sache, da es schwirig ist Std. zu finden, in denen die SuS und ich Zeit haben, weil ich zu Schulzeiten meist noch Uni habe oder die SuS auch oft nachmittags AGs oder Unterricht oder HA-Betreuung haben. Ich denke, das ist das äußerste Mittel, ich probere erst mal die Eltern zu kontaktieren oder auf die Note hinzuweisen.


    Bis zur "Note" dauert es aber meist einige Zeit. Wenn Schueler ihre Hausaufgaben nicht machen, musst du entweder (a) entscheiden, dass sie nicht so wichtig und dahingehend freiwillig sind (wer sie also macht, hat nen Vorteil und bekommt ne Belohnung...wer nicht, der halt nicht) oder (b) zeitnah auf Versaeumnisse reagieren und auf Erledigung der Hausaufgaben bestehen. Wenn das dann bedeutet, dass sie in der Pause drin bleiben und die Hausaufgaben erledigen, dann ist dies eben der Fall.

    So schlimm ist's bei uns wirklich nicht, denn wir greifen meist schon bei "kleineren" Problemen recht hart durch (Spiegel mit Seife beschmiert; Toilettenpapier im Urinal). Wir haben allerdings eigene Toiletten fuer jeden Jahrgang und sie duerfen die Toiletten anderer Stufen nur im Notfall und mit Erlaubnis eines Lehrers benutzen.
    Massnahmen (fuer ne Zeit, nicht auf Dauer) sind bei uns:
    - Nur noch zu Pausenzeiten auf's Klo.
    - Nur mit "toilet buddy". Sie muessen sich also nen Freund mitnehmen, der die Toilette kontrolliert. Wenn rauskommt, dass sie sich daneben benommen haben, bekommen beide Aerger.
    - Nur mit Eintrag in die Toilettenliste. (Sie muessen sich also bei unserer Stufenleiterin an- und abmelden, wenn sie die Toilette benutzen.)


    Das laeuft bei uns alles zeitgleich, meist fuer ein oder zwei Tage. Danach haben selbst unsere nervigsten Jungs genug und es ist nicht mehr lustig. Unsere Toiletten sind allerdings Drinnen, und schliessen an den Gemeinschaftsbereich an. Sie sind also kein erlaubtes Ausflugsziel in der Pause und wir schmeissen regelmaessig raus. Die meisten unserer Kids schleichen rein, sehen fuenf Lehrer im Gemeinschaftsbereich mit fragendem Blick...und entschliessen in dem Moment, dass sie doch eigentlich nicht aufs Klo muessen. Sie schleichen also wieder raus und tun so, als haetten wir sie nicht gesehen. :D

    Kurze Antwort: Nein. Ich mach nicht mit.
    Laengere Antwort: Ich mache nur mit, wenn ich mit einer anderen Lehrkraft (unserem FB-Leiter in meinem Fall) gemeinsam unterrichte und es in dem bestimmten Fall angemessen ist (die Regeln sind fuer mich dann meist anders als fuer meine Schueler, denn ich werd sicher niemanden ordentlich angehen.)
    Der Grund dafuer ist relativ einfach: Es ist eine Frage der Sicherheit - sowohl die der Kinder, als auch meine. Wenn ich mitspiele, ist es schwieriger die Uebersicht zu behalten. Wenn was passiert, hab ich angemessen beaufsichtigt? (Deswegen, zwei Lehrkraefte.) Ausserdem bin ich etwas groesser als meine Kids. Ich hab beim letzten Mal beim Rugby mitgespielt (ich spiele eh Rugby und renn oefters mal in groessere Damen rein...). Einer meiner Jungs ist in mich reingerannt und dann schoen *plonk* von mir abgeprallt. :D Ihm ist nichts passiert und ich bin, wenn ich bei den Kleinen mitspiele, auch sehr harmlos. Es kann aber immer mal was daneben laufen und dann hat man den Salat.


    Ich fuehre Sachen vor, wenn es geht. Aber bei Spielen wuerde ich eigentlich nicht mitmachen, auch wenn meine Jungs das besonders gerne haben. :rolleyes:


    Dejana: Da sind meine "Jungs" ganz anders. An der Tafel sind die ganz klein. Hausaufgaben auch noch zu korrigieren ist mir zu viel Arbeit. Besprochen werden sie gemeinsam in der Stunde. Wer hinhört, kann sich dann selbst verbessern.


    Eine Möglichkeit zum Nachsitzenlassen habe ich bei den 8ern leider nicht. Ebenso wäre es eher eine Strafe für mich, sie auch noch in der Pause zu beaufsichtigen. Da bleibe ich doch lieber bei Mehrarbeit.


    Das kommt vielleicht auf dein generelles Klassenklima an. Meine haben keine grosse Angst davor, was falsch zu machen oder ne falsche Antwort zu geben. An die Tafel zu kommen ist eher was Positives und ich wuerd das auch nicht als Bestrafung nutzen. Ich will ja, dass sie am Unterricht teilnehmen und ihre Ideen erklaeren. Wer nervt, wird eher vor die Tuer geschickt (Publikum wird entfernt und ploetzlich ist man gar nicht mehr so witzig), bis ich Zeit habe mich mit ihnen ueber ihr Benehmen zu unterhalten. Ausserdem werfen ihnen dann saemtliche Erwachsene in unserem Gruppenbereich (welcher sich vor meiner Klassenraumtuer befindet) enttaeuschte Blicke zu. :D


    Wuerde ich Hausaufgaben nicht korrigieren, wuerden mir die Eltern wohl auf's Dach steigen. In der Stunde sprech ich die nicht durch, denn ich hab mindestens drei verschiedene Gruppen und daher auch drei verschiedene Hausaufgaben.


    In der Pause sitzen meine entweder still auf ihrem Stuhl in meinem Raum oder duerfen in unsererm Gruppenbereich mit dem Gesicht zur Wand stehen. Sie bevorzugen Ersteres (und muessen fuer die zweite Option wirklich daneben gehauen haben), denn wir Lehrer sitzen in der Pause im Gruppenbereich und trinken Tee und essen Kekse. :D Ist mir also ziemlich schnuppe und beschraenkt meine Pause nur wenig.

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