Beiträge von Dejana

    Dejana, ich lese deine Beiträge seit langem und immer wieder fällt auf, wie du das System in GB hochhältst, idealisierst usw..


    Wenn's im Grundschulbereich um Lehrplan, Moeglichkeiten fuer Foerderungen und dergleichen geht, ja,..da arbeite ich lieber hier und wurde meine eigenen Kinder auch lieber hier in die Schule schicken (wenn's denn mal so weit ist). In Deutschland wuerde ich nicht unterrichten wollen. Wir haben derzeit einige Aenderungen im Lehrplan, die mich ans dt. System erinnern und die ich wirklich nicht gerne sehe. Grosses Vertrauen in den Sekundarbereich habe ich hier allerdings nicht.


    Übrigens, du wirst für 35 Stunden laut Vertrag bezahlst, arbeitest aber um die 60?


    Gibt schon Gruende, warum Lehrer hier im letzten Jahr bereits mehrfach gestreikt haben. Allerdings ist mein Gehalt an die statistische Lernstandsentwicklung meiner Schueler, Resultate aus Unterrichtsbesuchen und noch ein paar andere Spaesschen gekoppelt. Wenn ich die Arbeit also nicht in den 35 Stunden hinbekomme, dann muss ich die eben in meiner eigenen Zeit machen,...oder mich auf weniger Gehalt einlassen.

    Dejana, mich nervt das ganz ehrlich ein wenig, wie du unterschwellig uns immer erzählen möchtest, dass es bei dir ja viel schlimmer ist und wir uns nicht so anstellen sollen. Mal ganz im Ernst. Wer geht schon um 1 nach Hause? Ich nicht, selbst wenn mein Unterricht um eins endet. Und wir wissen doch alle welche Arbeit noch außerhalb des Unterrichtes auf uns wartet...


    Ich habe kaum Lehrerfreunde, sondern eher Arbeiter. Die kommen nach 9 Stunden nach Hause und machen nix mehr für ihren Job, sind natürlich auch kaputt, so hat jeder Job seine Vor- und Nachteile.


    Ich erzaehl dir gar nix unterschwellig. Ich hab auch nicht gesagt, dass es bei mir ja viel schlimmer ist (sonst wuerde ich hier wohl kaum arbeiten und haette mir schon lange nen anderen Beruf gesucht). Mikael hat gesagt, man koennte es nicht vergleichen,..und dem hab ich ja zugestimmt, und ehrlich gesagt nur klar gestellt, dass es bei uns auch nicht grossartig anders aussieht, mit Aufsicht und dergleichen.
    Halbtags arbeiten oder als Mama unbedingt um drei daheim sein zu muessen kommt mir nunmal eigenartig vor. So bin ich nicht aufgewachsen. Aus diesem Kontext heraus habe ich das gesagt. Einige meiner Kolleginnen arbeiten nur Teilzeit, weil sie kleine Kinder haben. Koennte ich mir persoenlich einfach nicht vorstelle. Meine stellv. Schulleiterin kann das auch nicht,...die ist nach 6 Monaten vollzeit wieder eingestiegen, weil's ihr zu langweilig daheim war. Deswegen liebt sie ihre Kleine ja dennoch nicht weniger.

    Dejana: Grauenhaft! Aber mir ist schon öfter aufgefallen, dass du schon fast stolz über dein enormes Arbeitspensum schreibst. Wie kommt das?
    Bist du wirklich zufrieden mit deiner Work-Life Balance? Wie stellst du dir ein Familienleben vor, falls ihr mal Kinder habt?


    Ich kenn's nicht anders. Meine Mutter hat auch schon immer 12-14 Stunden pro Tag gearbeitet...und sie ist keine Lehrerin. Meine Arbeitszeit hab ich in den letzten zwei Jahren schon runter geschraubt und ich mach nun wesentlich mehr in meiner Freizeit. Ich find's ehrlich gesagt eher eigenartig zu erwarten, dass man um 1 nach Hause geht.


    Mit Kindern,...wie gesagt, mein Mann arbeitet Teilzeit. Ich vesuch auch an eine Schule in der Naehe zu kommen, damit ich nicht staendig noch 1 1/2 h im Auto verbringe. (Im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern haben wir aber saemtliche Ferien gemeinsam frei.) Eine Arbeitszeit von 8-17 Uhr oder 18 Uhr finde ich allerdings recht normal, wenn man "vollzeit" arbeitet.


    was habt ihr denn für eine wochenarbeitszeit? das wär hier undenkbar.. und mit kindern schlicht nicht machbar....sorry.. wo bleibt denn da jegliches privatleben?


    "So how long is the working week?
    For secondary head teachers, it stretches to an average of 63.3 hours per week - the longest of any of the teaching jobs. Primary classroom teachers worked longer hours - 59.3 hours - than their secondary school counterparts, who worked for 55.7 hours per week. The hours in a secondary academy were slightly less, at 55.2 hours."

    (BBC News - What hours do teachers really work? 19 April 2014)


    Kommt ziemlich nah dran. Meist ein bissl mehr, denn ich hab den Pruefungsjahrgang. Privatleben. Hm, ich hab ne woechentliche Musikstunde...und spiele Tennis. Dann geh ich noch Schwimmen, wenn Zeit ist. Kinder haben wir noch keine. Allerdings arbeitet mein Mann Teilzeit.


    Bezahlt werde ich fuer 35 Stunden pro Woche, glaube ich (wird bei uns nicht so gerechnet). Meine Mittagspause ist uebrigens unbezahlt.

    Mal abgesehen davon, dass ich bereits im ersten Satz gesagt habe, dass man meinen Stundenplan wahrscheinlich nicht vergleichen kann, Mikael, du weißt schon, dass



    - "Pause" für deutsche Lehrkräfte heißt, entweder Aufsicht zu schieben, Schülergespräche zu führen, am Kopierer zu stehen oder hastig (falls vorhanden) in der Mensa in max. 10 Minuten eine Mahlzeit hinunterzuschlingen (bei uns Essen alle, Schüler und Lehrer, in derselben viel zu kurzen Pausenzeit).


    Ich auch nichts anderes in Pausen mache, denn ich habe ebenfalls Aufsicht, muss Sachen kopieren, Schuelergespraeche fuehren, Clubs beaufsichtigen, mich mit Kollegen austauschen, Hefte korrigieren und Papierkram erledigen.



    - Es in "Springstunden" praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten für Lehrkräfte gibt, da die Schulen keine Arbeitsräume für Lehrkräfte vorsehen. Deutsche Schulen sind fast alle noch nach dem "Halbtagskonzept" gebaut (d.h. der Lehrer korrigiert usw. zu Hause). Man ist in seinen "Springstunden" i.d.R. mit anderen im Lehrerzimmer. Sehr schwierig, sich dort zu konzentrieren, einer redet immer oder will was von einem. Deshalb der Unmut vieler über die "Springstunden". Es ist oftmals einfach verschwendete Zeit.


    Ich in solchen Zeiten (davon hab ich 2 Stunden pro Woche) entweder im Buero oder im Lehrerzimmer arbeite, waehrend meine Kollegin meine Klasse unterrichtet. Die Unterrichtsplanung und Vorbereitung fuer diese Stunden mache ich, obwohl ich sie nicht unterrichte. Meist wollen dann entweder Kollegen oder Schueler noch was von mir, oder es gab Probleme in der Mittagspause, die ich regeln muss. Das ist meist auch recht verschwendete Zeit. Ich weiss jetzt nicht, was du da anderes angenommen hattest.



    - Wenn "Pflichtanwesenheitszeit" bei uns heißen würde von 8 bis 16 Uhr, meinetwegen auch von 8 bis 17 Uhr mit einer Stunde "echter" Mittagspause (Mensa entsprechend geöffnet und keine Aufsichten oder kurzfristigen Vertretungen) und eigenem Lehrerarbeitsplatz im (Kleingruppen-) Büro mit eigenem Computer, Drucker, Telefon, Regal,...) wäre ich sofort dafür!


    Wie kommst du denn auf die Idee, dass dem hier so ist?
    Ich hab im Grossen und Ganzen ca. 30 Minuten Mittagspause,...ca. 15 Minuten in denen ich mich hinsetzen und mal was essen kann. Bei uns gibt's keine Mensa.
    Pflichtanwesenheit heisst, ab 8 muss ich in der Schule sein, weil ab der Zeit irgendwer was von mir will und ich meinen Morgen organisieren muss. Meist funktioniert der Kopierer nicht, weshalb ich dann ewig warten oder was reparieren muss, oder wir haben Morgenbesprechung. Ab 8.30 sind unsere Schueler da. Eltern wollen mich morgens nochmal schnell sprechen. Dann ist Unterricht...kurze Mittagspause, bis um 15:30 ist dann wieder Unterricht. Nachmittagsveranstaltungen dauern bis 16:30 Uhr, Lehrerbesprechungen bis 17:30 Uhr. DANACH setz ich mich hin und mach meine Unterrichtsvorbereitung, meine Korrekturen (denn alle meine Hefte muessen fuer die naechste Stunde ordentlich korrigiert sein...und nur ein kleines Haeckchen unten drunter ist nicht genug), meine Datenverwaltung, meine Besprechungen mit Elternvertretern, Terminabsprachen mit ausserschulischen Anbietern usw.
    Ich hab weder ein eigenes Buero in der Schule, noch ein eigenes Telefon oder Drucker. Ich hab meinen eigenen Laptop, der der Schule gehoert. Normalerweise bin ich von 8-18 Uhr in der Schule. Daheim mach ich dann noch Korrekturen und Vorbereitung bis um 22 Uhr.

    Mir ist schon klar, dass ich hier nicht vollends zaehle. :) Bei uns kann man Kinder auch zu verschiedenen Zeiten in die Krippe oder den Kindergarten geben und die meisten sind zwischen 8 Uhr und 18 Uhr auf. Allerdings kostet das Vergnuegen eines Vollzeitplatzes fuer ein Kind ca. £800 pro Monat.



    Mich würde ja mal brennend ein konkreter Stundenplan einer Vollzeitkraft interessieren, wie schlimm der denn tatsächlich aussieht. Müsst ihr alle tatsächlich JEDEN Tag bis zur 9. Std. unterrichten??? Oder mindestens 4x?


    Bitte, postet doch mal, wie eure Stundenpläne so aussehen. Dann haben wir mal einen konkreten Vergleich.


    Montag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Dienstag: 8:00 - 16:30 Uhr
    Mittwoch: 8:00 - 17:30 Uhr
    Donnerstag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Freitag: 8:00 - 16:30 Uhr


    Das sind meine Pflichtanwesenheitszeiten. :) Normalerweise bin ich allerdings bis um 18 Uhr im Gebaeude; dann halt noch fuer Konferenzen und sowas. Wir haben taeglich eine Stunde Mittagspause von 12-1 Uhr.

    Wie wäre es denn mal mit professioneller Supervision durch einen externen Coach??


    :staun: :uebel: :tot:
    Man muss ja nun wirklich nicht alles ueber sich ergehen lassen. Nichts kann ich besser leiden, als wenn irgendwelche Moechtegernexperten daher kommen und mich zum Freund aller Menschen machen wollen. Ist ja schon schlimm genug, wenn dieser Schwachsinn innerhalb einer "Didaktik-"Veranstaltung gemacht wird. (Ich will nicht mit Leuten Haendchen halten und ihnen ueber meine Hobbies erzaehlen...ganz ehrlich, ich wuerd lieber heim gehen...oder dem Veranstalter alternativ mal schoen eine klatschen...das waere so viel besser fuer mein geistliches Wohlbefinden.)


    Es gibt eine Menge Lehrkräfte die aus der eigenen Tasche Materialien für den Unterricht kaufen. Leider, denn Schulen haben oft nicht die Mittel oder möchten diese nicht zur Verfügung stellen. Das sollte ihnen aber bekannt sein. Es ist jedoch manchmal nötig den ersten Schritt als Leher für Innovationen im Schulalltag zu machen und so Verantwortlichen zu zeigen, dass ein Erwerb einen Mehrwert für Schüler und/oder Lehrer bringt.


    Wenn man Materialien selbst kauft, dann ueberlegt man sich aber mehrheitlich sehr genau, welche Materialien und zu welchem Zweck man sie anschafft. Wir haben ein sehr umfangreiches elektronisches Datensystem an meiner Schule und diese werden regelmaessig ausgewertet, besprochen und mit nationalen und projezierten Trends verglichen. Dementsprechend werden dann Unterrichtsgeschehen und Interventionen angepasst.
    Wenn es mir darum geht das Verhalten eines individuellen Kindes zu beobachten und dann womoeglich an unseren "SENCo" (Special Educational Needs Coordinator) weiterzuleiten, dann mache ich das lieber handfest auf Papier. Das ist recht kostenguenstig, ich kann's zur Not mit mir rumschleppen und es koennen auch andere Lehrer problemlos Sachen hinzufuegen/Notizen machen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass derartige Massnahmen zeitlich befristet sein sollten, wuerde ich dafuer sicher kein extra Geld ausgeben.


    Die Überprüfung von Maßnahmen soll natürlich dem Kind eine Besser Bildung ermöglichen, zugleich hilft sie jedoch auch dem Lehrer frühzeitig zu erkennen wenn Interventionen die vielleicht viel Aufwand oder Kraft bedürfen keinen Erfolg bringen. Das Tool ersetzt dabei keinesfalls die Reflektion der Lehrkraft, kann sie jedoch nicht unerheblich unterstützen.


    Nochmal, als Lehrer brauch ich eigentlich kein Computerprogramm, das mir sagt, wenn eine Intervention daneben laeuft und nichts bringt. Das sehe ich auch so.
    Verhalten ist nunmal auch subjektiv, genauso wie die Reaktion auf Fehlverhalten.
    Vor ein paar Jahren bekam ich ein Kind mit sehr hohem Foerderbedarf in meine Klasse. Er hatte fast durchgaengig nen Erwachsenen an sich kleben. Seine vorige Schule hatte ihn fuer saemtliche Stunden (ausser Franzoesich und Sport) aus dem Unterricht entfernt. Teil seines Foerderbedarfs war sein Mangel an Sozialkompetenz. War ja nun wirklich kein Wunder, wenn kind nie in ner Klasse war. Ich brauchte kein Computerprogramm um zu sehen, dass die Interventionen in den vorigen 4 Jahren nichts gebracht hatten...und es daher ziemlich sinnlos war mit ihnen im 5. Jahr auch noch weiter zu machen. :autsch:

    Ich muss gestehen, ich hab mir die Umfrage angeschaut,...aber nicht beendet. Mir ist der Sinn des Ganzen nicht wirklich klar,...vor allem nicht, wenn ich sowas als Privatperson anschaffen soll. Denn, entweder ist es etwas, was ich fuer mein Privatvergnuegen nutze,..oder es ist ein System, welches schulisch genutzt und von mehrern Leuten einsehbar und vergleichbar ist. Fuer mein Privatvergnuegen wuerde ich das nun wirklich nicht wollen. Als schulisches System wuerde ich es vielleicht ausfuellen, aber mich dennoch nicht staendig mit andern hinsetzen und noch mehr sinnlose Daten auswerten wollen. (Entweder hat eine Massnahme gefruchtet...oder eben nicht. Da brauch ich keine Graphen fuer.)
    Gruende fuer Unterrichtsstoerungen sind vielzaehlig. Vielleicht ist's gerade windig draussen,...oder es hat die ganze Woche nur geregnet...vielleicht ist Papa grade aus dem Knast gekommen (oder mal wieder drin)...vielleicht dachte Mama, dass ne Cola und ne Tuete Chips zum Fruehstueck heute mal nicht ok sind und wollte kind zu Toast ueberreden...vielleicht bin ich selbst heute nicht besonders gut drauf...was auch immer. Es ist auch nicht immer der Fall, dass Kinder, die Foerderbeduerfnisse haben deswegen auch Verhaltensprobleme an den Tag legen (zumindest bei uns nicht,...weiss ja nicht, wie das in Deutschland aussieht). Meist machen mir meine Foerderschueler herzlich wenige Probleme im Unterrichtsgeschehen.

    Einen Laptop würde ich jetzt nicht permanent mitschleppen wollen.


    Permanent schlepp ich meinen auch nicht mit. (Bei uns kann man auch Handy oder iPod anschliessen.) Allerdings...wofuer brauch ich denn mal nen Lautsprecher in der Turnhalle? Fuer Tanz? Das hab ich einmal pro Woche, fuer 6 Wochen. Wenn moeglich, drueck ich mich da eh drum. Meist brauch ich dafuer eh die Leinwand und dann bleiben wir oben in der Halle, die sowieso ein Lautspechersystem hat.

    Klingt ganz schön fortschrittlich bei euch in GB. Ich fühle mich gerade hoffnungslos verloren mangels Materialien und auch mangels Wissen der Kollegen. Da bin ich ziemlich alleingestellt an meiner Schule.


    Wir haben zu Beginn dieses Schuljahres einen neuen Lehrplan bekommen und saemtliche vorigen Pruefungssyteme wurden von unserer derzeitigen Regierung in die Tonne getreten. So macht also jeder, was er will. Gleichzeitig muessen die 2. und 6. Klasse aber noch nach altem Lehrplan unterrichtet werden, da sie nach diesem geprueft werden. Ist alles ein bissl durcheinander im Moment.
    Das Pruefungssytem meiner Schule hab ich selbst erstellt und es ist an unsere vorigen Lernstandsueberpruefungen angepasst, welche ich schon vor ein paar Jahren umgeschrieben hatte. Ich bin FB-Leiterin und dafuer verantwortlich, dass KLs wissen, was sie zu unterrichten und wie sie zu pruefen haben.


    Könntest du mir die Testmaterialien zur Anregung trotzdem zukommen lassen? Vielleicht kann ich daraus ein paar Ideen schöpfen.


    Hab ein Beispiel angehaengt.


    Ziel ist es auf jeden Fall, dass sie selbst Fragestellungen und Hypothesen entwickeln, den Versuch selbstständig durchführen und auch kritisch auswerten. Ich möchte sie dabei schrittweise selbstständiger arbeiten lassen, sodass sie sich am Ende der Einheit selbst an der Planung eines Versuchs üben können.


    Das habe ich mit meiner Klasse zu Beginn gemacht. Wir haben einen Versuch gemeinsam geplant und durchgefuehrt. Dabei haben wir dann jeden Schritt geuebt und klar gemacht. Danach haben sie nach dem gleichen Muster ihre eigenen Versuche gestaltet. (Soweit ich mich entsinne haben wir den Beispielversuch zu Magneten gemacht,...und in ihrem haben sie dann ihre Wasserraketen geplant und getestet.) Wir benutzen "Talk for Writing" und dementsprechend hab ich dann auch unsere Versuche angepasst. Meine sind dann in die 1. Klasse gegangen und haben denen beigebracht, wie man einen Versuch plant und durchfuehrt.


    Ich dachte mir auch, dass ich am besten durch Beobachten herausfinde, welche Vorkenntnisse schon vorhanden sind und welche nicht. Ich tue mich aber schwer damit, dadurch jeden einzelnen Schüler beobachten zu können.


    Waere es denn nicht moeglich, sie in Kleingruppen einen Versuch durchfuehren zu lassen und dann diese Gruppe zu beobachten? Meine machen selten Versuche in Einzelarbeit.
    Zur Not hab ich Testmaterialien fuer's wissenschaftliche Arbeiten. Allerdings geb ich die eigentlich nicht an unsere Lehrer raus, denn bei uns ist es ziemlich normal den Leistungsstand durch Beobachtungen zu erfassen.



    Hast du Erfahrung mit der Erstellung von lerntagebüchern/Portfolios?


    Nein, denn ich arbeite so nicht. :) Wir haben ein elektronisches System, welches den Lernstand erfasst und am Ende des Jahres auswertet.


    Im Fokus stehen Betrachten, Vergleichen/Ordnen, aber auch die höchste Stufe - das Experimentieren bzw. Versuche durchführen.


    Habt ihr eine Idee, Erfahrungen oder sogar konkrete Vorschläge, wie ich am besten vorgehe?


    Wie waere es denn, wenn du ihnen eine Aufgabe stellst und dann beobachtest, wie sie dabei vorgehen?


    Experimentieren und Versuche durchfuehren machen unsere ab der 1. Klasse. Betrachten, vergleichen und ordnen ab der Vorschulklasse. Da musst du schon ein bissl klarer darueber sein, was du denn nun von ihnen willst.
    Von meinen (letztes Primarschuljahr) erwarte ich, dass sie eine Frage stellen, Variablen identifizieren, Hypothesen aufstellen, einen Versuch durchfuehren, Daten sammeln und darstellen, am Ende mit Bezug auf die gesammelten Daten und auf die Eingangshypothese eine Auswertung schreiben. Das ist fuer meine die Ausgangsposition am Beginn dieses Schuljahres. Zum Ende des Jahres erwarte ich weiterhin, dass sie nuetzliche und unnuetze Datensaetze identifizieren, Vergleiche zwischen grossen und kleinen Datensaetzen machen koennen, Versuchslinien weiterfuehren koennen (wir wissen dies jetzt, was machen wir damit?), etc.

    Unseren Eltern wuerde das herzlich wenig ausmachen. Wir haben letztes Jahr die Weihnachtsgeschichte aufgefuehrt. Maria waere fast auf nem Hamster geritten, steckte ewig I'm Arbeitsamt fest und da wir die Puppe verlegt hatten wurde das Jesuskind zeitweilig von unserem Klassentier (einem Chameleon) gespielt. Zusaetzlich hatten die Floetenspieler nicht genug geuebt und wurden mitten drin lautstark von einem Kleinkind aufgefordert aufzuhoeren.
    Im Jahr davor haben wir 'The Grinch' aufgefuehrt und da war auch allerlei Chaos mit drin. Unsere 3-6. Klassen fuehren immer gemeinsam auf. Jede Klasse bekommt einen Teil und schreibt den dann selbst fuer die jeweilige Klasse um.
    Kommt aber halt immer auf die jeweilige Schule an.

    Ich hab vor Jahren von FRED gehört (free reading every day) und im Vorjahr hat eine Studentin eine Untersuchung bei uns gemacht und festgestellt, dass sich die Leseleistung nach 8 Wochen signifikant verbessert hat. Seither beginnen wir den Tag mit 15 Minuten lesen - jedes Kind in seinem Buch.
    Das ist für alle sehr angenehm! :top:
    Mittlerweile machen es fast alle Klassen unserer Schule.


    Im Moment haben wir eine 1., da geht das noch nicht so, aber wir lesen halt vorläufig noch gemeinsam oder lesen etwas vor.


    Das machen wir nach der Pause/Mittagspause...hauptsaechlich damit sich meine Nervkekschen etwas beruhigen. Ausserdem hab ich dann etwas Zeit mich um die zu kuemmern, die sich in der Pause daneben benommen haben. (Sehr selten waehrend der normalen Pause...relativ haeufig waehrend der Mittagspause.)


    Hausaufgaben abgeben, Hausaufgaben einschreiben, Morgenkreis. Wer fertig ist mit einschreiben spielt im Sitzkreis ein Spiel. Das wird jeweils immer soo unruhig... Meine Frage: ist das normal, ohne Leitung oder muss ich da konsequenter sein? Letzteres kann ich fast nicht weil ich schon so beschäftigt bin mit kontrollieren und Fragen beantworten. Wie macht ihr das?


    Meine Schueler kommen morgens in den Raum und stecken ihre Hausaufgabenordner in die jeweilige Kiste. Sie setzen sich auf ihren Platz und fangen mit ihrer Morgenaufgabe an. Das ist etwas, was sie eigenstaendig und in Stille machen koennen. Ich gehe derweil durch die Anwesenheitsliste. Danach bekommen sie noch ein bissl Zeit um die Aufgaben fertig zu stellen, wir gehen gemeinsam durch und dann fangen wir mit der normalen Unterrichtsstunde an.
    Hausaufgaben kontrolliere ich in der Mittagspause oder nach Schulschluss. "Einschreiben" muessen meine ihre Aufgaben nicht. Sie haben einen Hausaufgabenplan fuer die Woche, Englisch geht also jeden Montag raus, Mathe jeden Donnerstag, Leseverstaendnis an ihrem jeweiligen Gruppentag, NaWi jeden Freitag. Sie haben jeweils eine Woche fuer ihre Hausaufgabe.

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