Hallo zusammen, vielen Dank für die zahlreichen und differenzierten Rückmeldungen!
Verstoß gegen den 'Beutelsbacher Konsens' - wenn die Kommission zu dem Schluss kommt, ist es vorbei....
Überhaupt: hochriskante Thematik für ne UPP- Salafismus hat auch viele Facetten und Strömungen, macht man sich sehr leicht angreifbar
Ja, dass ich hier aufpassen muss, dass auch durchaus andere Argumente gelten gelassen werden müssen ist richtig. Auf der anderen Seite gilt der Salafismus als Freiheits- und Demokratiegefährdend, so dass sich in der UPP-Stunde zumindest Argumente finden lassen, warum er nur bedingt etwas mit dem Islam zu tun hat.
Das Ziel kann nur nicht heißen "hilf deinem Freund vom Weg der Radikalisierung runter", das ist vöiig unrealistisch: wie soll das Rollenspiel dann ausgehen? Freund sagt nach drei vier mittelsoliden Argumenten "Okay, hast recht, werde doch nicht nach Syrien gehen und trete morgen zum Christentum über?"
Was man schon eher machen kann, ist einfach ein Streitgespräch als Rollenspiel. (...)
Der eine mit einer Grundlage von eher salafismusfreundlichen Texten und der andere mit Material dagegen (...).
Das Ziel ist dann nicht Bekehrung zum Guten, sondern Erkennen von Argumentationsweisen, Präsentation derselben.
Hinterher muss das dann natürlich nochmal reflektiert werden. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat eine Unterrichtsreihe zum Thema, daraus kann man sicher Informationen nehmen, hier gibt es ähnlich gelagerte Stunden, dieses Buch enthält Argumentationsweisen der fundementalistischen Muslime...
Die ganze Idee ist auf Grundlage der Unterrichtsreihe der bpb entstanden, die Unterrichtsreihe "Deutschland - Ein Einwanderungsland" ist zusammen mit dem Schulleiter geplant, der den Kurs nach meiner UPP übernimmt.
In den bisherigen Stunden kam z.B. eine amerikanische Debatte ziemlich gut an, auch ein Rollenspiel zum Kopftuchstreit mit Kläger-, Verteidiger- und Richtergruppe lief eigentlich ziemlich gut. Dementsprechend könnte das Rollenspiel auch durchaus in Richtung Diskussion oder Streitgespräch gehen, das wäre schon in Ordnung.
Die Frage ist, wo bekomme ich "salafismusfreundliche" Texte her?
muss es denn Extremismus sein? Ist das das Einzige, was da im lehrplan steht?
ich halte das auch für sehr problematisch, das fliegt einem schnell um die Ohren.
(...)
Wie heißt die Einheit?
Was wurde vorher gemacht, was nachher?
Was sind die Ziele dieser Reihe?
Alles anzeigen
Ob es das sein muss ist ne gute Frage, das hat sich so ergeben. Mein Schulleiter übernimmt den Kurs nach meiner UPP und hat die Reihe mitgeplant. Er fand das Thema dann ganz passend und zudem mit aktuellem Bezug.
Das Thema der unterrichtspraktischen Prüfung lautet "Mein Freund ist Salafist - Argumente
und Lösungsansätze für den Weg aus der Radikalisierung."
Die Bezeichnung der zugehörigen Unterrichtsreihe„Deutschland
– Ein Einwanderungsland. Vorurteile gegenüber Ausländern entkräften und Fakten
ermitteln unter Anwendung wechselnder Methoden.“
Bis jetzt sind die Stunden
- Ausländer
in Deutschland - Vorurteile und Fakten
- Ausländerquoten
für Schulen? - Amerikanische Debatte
- Ausländer
in Deutschland - Urteile und Vorurteile
- Migration
weltweit - Ursachen und Folgen
- Migrationsgeschichte --- Deutschland - Ein Einwanderungsland?
-
[font='"']Streitfall
Kopftuch[/font]
gelaufen.
Ich habe noch zwei Stunden mit dem Kurs vor der Prüfung.
Das Kernanliegen der Reihe ist so formuliert: (ich hätte es in einen Spoiler gesetzt, aber den gibt es hier wohl nicht)
Zitat
Die Unterrichtsreihe „Deutschland – Ein Einwanderungsland. Vorurteile gegenüber Ausländern entkräften und Fakten ermitteln unter Anwendung wechselnder Metho-den.“ beschäftigt sich mit den Themenbereichen Zuwanderung, Migration und In-tegration.
Gerade in den aktuellen Zeiten größerer in die EU kommender Flüchtlingswellen und Vereinigungen wie PEGIDA oder den Salafisten, bietet die Unterrichtsreihe eine hohe Problemorientierung, Aktualität und Exemplarität, da sich Themen „vor allem auf aktuelle und zukünftig absehbare Gefährdungen gesellschaftlicher Bereiche und Entwicklungen für die Mündigkeit beziehen“ sollten. Ebenso bietet die Reihe eine hohe Erfahrungsorientierung und Betroffenheit, da sich das Thema an den Erfahrungen der Lernenden orientiert (Kontakt zu in Deutschland lebenden Ausländern oder Migranten), an den unmittelbaren Erfahrungen anknüpft und Erfahrungsdefizite (wie Vorurteile) kompensiert.
Die Unterrichtsreihe gibt den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, sich intensiv mit dem Thema zu befassen, ein solides Grundwissen anhand von Fakten und Daten aufzubauen und gegebenenfalls vorhandene Vorurteile zu revidieren. Hierfür werden Statistiken ausgewertet, Debatten geführt und Problemlösungen erarbeitet, wodurch ein Bedeutungszusammenhang für die Schülerinnen und Schüler hergestellt. Dies ist wichtig für die Planung und Auswahl einer politikdidaktischen Perspektive, da „(…) die Lehrerin bzw. der Lehrer deren Bedeutsamkeit für das jetzige und zukünftige Leben seiner Schülerinnen und Schüler als Bürger in der Demokratie (...)“ nachweisen können muss.
Das Thema Zuwanderung und Migration in Deutschland wird in Gesellschaft und Politik stets kontrovers und umfassend diskutiert und ist zweifelsfrei ein Kernthema der politischen Bildung und dient dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu zur reflektierten Teilhabe und Auseinandersetzung mit der Demokratie fähigen mündigen Bürgerinnen und Bürger zu machen, die einen „eigenen Standpunkt, emotionale Stabilität [und] Verantwortung für eigene Entscheidungen“ entwickeln können.