Beiträge von Karl-Dieter

    Spontanurteil heißt, dass die Schüler irgendeinen Sachverhalt haben (z.B. eben die vermüllte Straßen- oder Schulhofecke) und paar Äußerungen kommen "Ja, so sieht es hier auch aus, da kann man seinen Müll dann auch hinwerfen" etc. pp und erweitertes Urteil ist dann quasi auch ein Urteil aber unter Einbezug des vorher gelernten. Spontanurteil und erweitertes Urteil können sich durchaus unterscheiden. Spontanurteil kann auch ein "Stammtisch"-Spruch sein.


    Anderes Beispiel:


    Es wird das Verbot einer NPD-Demonstration thematisiert, Spontanurteil könnte sein, dass alle oder viele Schüler die verbieten wollen.


    Dann kommt Erarbeitung zu Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit im Grundgesetz usw usf. und erweitertes Urteil könnte dann sein, dass nur noch wenige die NPD-Demonstrationen verbieten wollen, wegen des hohen Stellenwertes zu Meinungs- und Versammlungsfreiheit.




    Zu deiner Stunde: Was ich generell nicht machen würde, ist irgendwas abgehobenes. So Mülltrennung im Recycling-Werk. Das interessiert Schüler nicht die Bohne bzw. im UB würde ich es nicht machen. Immer nur das, was die konkret in ihrem Alltag betrifft.


    Die Urteilsbildung kann dann durch Lernaufgaben erfolgen (Beurteile, wie sehr ist ein sauberer Schulhof von deinem Verhalten abhängig") oder in der Diskussion am Ende der Stunde. Mein SoWi-Fachleiter hat immer gesagt, dass die ganze Erarbeitung usw. nur Mittel zum Zweck ist, der eigentliche Kern des SoWi/Politik-Unterrichts ist die Urteilsbildung. Und die erfolgt häufig in der Diskussion am Ende im Plenum. Gut, das ist natürlich eine Fachleiter-Meinung, kann man auch anderer Meinung sein, aber ich stimme ihm da zu.

    Sorry, aber ich denke hier ist viel gespielte Empörung.


    Wenn man sich überlegt, was, auch in der Schule, alles aus dem Leid von Menschen gemacht wird. Auch bei so einer Ausstellung in der Mensa könnte man argumentieren "Menschen sterben bei der Flucht und Schüler gucken sich das mit einem Brötchen in der Hand teilnahmslos an"... mit der Begründung könnte man jegliches Spielerische aus der Schule verbannen.



    Oder der Film "Schindlers Liste": Aus dem Leid von Menschen wird ein Spielfilm gemacht, den man sich mit Popcorn und Cola im Kino angucken kann (bzw. auch gerne in der Schule geguckt wird)


    Usw usf.. VIelleicht kommen alle mal wieder etwas von ihrer Empörung runter.

    Generell sollte jede Stunde in Politik ja zur Urteilsbildung beitragen, mit einem Spontanurteil zum Beginn der Stunde und einem erweitertem Urteil am Ende der Stunde. Reine Sachkompetenz-Stunden sollte es eigentlich da nicht geben.


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    Zum Thema Umweltschutz: Problemorientiert muss ja (wenn man eine Problemstudie macht) die ganze Reihe sein (kennst du die Definition eines gesellschaftlichen Problems?), ohne größer drüber nachzudenken würde ich an deiner Stelle irgendwas machen, was die auch betrifft, generell Müll bzw. eben Umweltverschmutzung und in der Stunde geht es dann darum, warum man auch seine PET-Flaschen/Tüten/etc. nicht einfach in den Graben wirft und was dahinter steckt usw. Idealerweise kommen dann am Ende so Schüleräußerungen wie "Das hätte ich nicht gedacht, dass das so schlimm ist, ich werfe jetzt keine Flaschen mehr einfach in die Botanik".


    Generell wäre es natürlich auch hilfreich zu wissen, wie weit du in deiner Ausbildung bist. Ob erster Unterrichtsbesuch oder Staatsprüfung ist ja schon ein Unterschied.

    Generell ist bei allen naturwissenschaftlichen Themen das Vorgehen nach dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisprinzip gut (Frage über ein Phänomen, Vermutungen, Vermutungen klären, Vermutungen falsifizieren oder belegen, Schlussfolgerung)

    Einfach nur mit "Dienstgeheimnis" bzw. generell vertraulich kann man sich nicht unbedingt rausreden. Einige Behörden in einigen Bundesländern haben bei den ersten Informationsfreiheitsgesetzen pauschal alles mit dieser Begründung abgelehnt und haben da von den Gerichten teilweise eine richtige Klatsche bekommen. Aber ganz so drin im Thema bin ich da auch nicht.

    Also wenn ich aus meinem Bekanntenkreis sehe, wie schwierig das in NRW ist eine feste Stelle an der Grundschule zu nehmen... dann würde ich natürlich sofort die Poolstelle nehmen. Weil wenn du die nicht annimmst, wirst du vermutlich eh einige Jahre erst mal nur Vertretungsstellen bekommen.

    Ich würde da nicht unbedingt was besonderes, pompöses mit Feuerwerk nehmen. Wenn sich das anbietet, okay. Aber meine Prüfungsstunden waren von der Thematik her auch absoluter Durchschnitt, und sind trotzdem gut bewertet worden. Das wissen ja auch die Prüfer, dass man nun mal Lerngruppen und/oder Jahrgangsstufen hat, wo eben kein Feuerwerk drankommen kann. Und wenn die Klasse sehr schwach ist, verwurstet man das im Entwurf und durch ist die Sache.

    Hm, sei mir nicht böse, aber das solltest du schon vor der 2. Staatsprüfung schon schaffen. Hast du dich mal mit deinem Ausbildungsberater oder den Ausbildungslehrern zusammengesetzt?


    Und auch für die Prüfung musst du irgendwo einen Bezug zum Lehrplan haben, du kannst ja nicht "irgendwas" machen.

    ch will aber keinen von etwas überzeugen, nur ist es schade, dass man alternative Schulsysteme als Konkurrenz spürt anstatt als Systeme die gegenseitig etwas voneinander lernen könnten.




    Das "normale" Schulsystem hat von den Reformpädagogen (da zähle ich auch mal Steiner einfach zu) gelernt. Vor 120 Jahren. Seitdem hat sich bei Montessori, Waldorfschulen & Co auch weiter nicht mehr viel getan. Das ganze System ist dogmatisch, es ist so ausgerichtet, wie Steiner das damals toll fand, es wird nicht überprüft, es wird nicht evaluiert, es wird nicht verändert. Und das ein Lehrplan den sog. "Jahrsiebten" (der ausschließlich dem Hirn Steiners entsprungen ist) zugrunde liegt, ist schon mehr als lächerlich.


    Und ja, Steiner und seine Anthroposophie ist rassistisch, esoterisch und antisemitisch.




    Und ja, einige Waldorflehrer oder -schulen werden sich jetzt beleidigt/angegriffen fühlen, ändert aber im Wesentlichen nichts an der Tatsache.

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