Sei mir ned bös, aber Du solltest an Deiner Zeitplanung arbeiten. Ich bin seit 2001 an einem bayerischen Gymnasium mit Vollzeit. Und in diesen 16 Jahren hab ich wegen der Schule genau ein Konzert verpasst, das ich sehen hätte wollen. Selbst wenn ich Nachmittagsunterricht habe, endet der spätestens um 17Uhr ... ich setz mich ins Auto und komm mit Sicherheit noch rechtzeitig zu den meisten Konzerten. Den Unterricht, den ich eigentlich noch vorbereiten müsste, den hab ich schon am Wochenende gemacht, denn ich weiß ja, dass ich auf ein Konzert will.
Ähnliches gilt für Gigs. Im Notfall müssen halt mal 5 Stunden Schlaf reichen (was heißt "weiter weg"?). In anderen Berufen musst Du auch morgens um 8 oder 9 auf der Matte stehen - gut, kannst Urlaub nehmen (ob man den immer dann kriegt, wann man ihn braucht?) ... dafür hast als Lehrer Ferien ... auch in die kann man Gigs legen. Es gibt kaum Tage, an denen ich bis 21 Uhr arbeite (höchstens an Tagen, wo bis 18Uhr Konferenz ist und ich es irgendwie nicht geschafft habe, das Zeugs für den nächsten Tag vorher vorzubereiten ... oder in den Wochen der mündlichen Abiturprüfung), bis 2 Uhr morgens schon gleich gar nicht - und das tat ich auch in den ersten Jahren nicht.
Freie Zeiteinteilung: Ich weiß, dass ich am Tag X unbedingt etwas machen will - es hält mich niemand davon ab, den Großteil dessen, was ich an diesem Tag machen müsste, schon ein paar Tage vorher vorzubereiten und an diesem Tag ab 14 Uhr (kein Nachmittag vorausgesetzt) "frei" zu haben.
Aber um ehrlich zu sein: "da immer der Stresst im Hinterkopf drückt, dass man noch was arbeiten muss. Ich hatte in meinen besten Wochen gerade mal einen freien Tag pro Woche, an dem ich aber so fertig war, dass ich den zur Erholung gebraucht hab."
Die Phasen gibt es auch. Das ist aber eher Persönlichkeitssache (ich leide da auch manchmal drunter), als fester Teil des Lehrberufs. Gibt Leute, die können da viel besser abschalten.
1. Ich rede von größeren Bands, die halt ein Konzert in Berlin und noch eins in Köln spielen, einmal Mittwoch Abends um 20 Uhr und einmal Donnerstag Abend um 20 Uhr. Das geht dann einfach nicht mehr.
2. Gigs weiter weg, z.b. in Hamburg
3. Ja, vielleicht ist mein Zeitmanagement wirklich schlecht. Aber das ist ja dann auch ein Zeichen, dass ich den Beruf lieber nicht machen sollte.
4. Echt, du bist regelmäßig vor 21 Uhr fertig? Mit ner vollen Stelle?
Ja die Ferien sind natürlich schon toll, allerdings hatte ich bisher nicht wirklich das Gefühl, dass die Ferien erholsam oder produktiv waren. Häufig stehen irgendwelche Korrekturen an und gegen Ende der Ferien muss man schon wieder mit den Vorbereitungen für die kommenden Schulwoche anfangen. Zu Anfang der Ferien bin ich meistens krank, wenn der Stress nachlässt. Dann setzt ich mich mal in den Sommerferien hin drei Wochen lang und will ein paar Songs aufnehmen und schwupp sind 3 Wochen vorbei. Das ging letztes mal so schnell, dass ich gar nicht wusste, wo die zeit hin ist. Und dann fängt irgendwann wieder Das Schuljahr an und man muss seine Pläne wieder zurückstellen.
Ein normaler Job würde für mich bedeuten: Ich bin um 17 - 18 Uhr zuhause, mache noch 2-3 Stunden Musik am Abend oder treffe mich mit Freunden, mache Sport usw. Mit ner vollen Stelle, die ich evtl. pendeln müsste heißt das für mich, dass ich häufig um 14, 15 oder 16 Uhr daheim bin. Auch nicht so viel früher, und dann halt noch bis Abends vorbereiten muss. Um eine Geschichtsstunde vorzubereiten sitze ich auch heute noch 2 Stunden mindestens, außer ich mach halt einfach ne richtig bescheidene Stunde. Die macht aber dann den Schülern keinen Spaß und das belastet das Lehrer-Schüler-Verhältnis
Außerdem ist mein Ziel sowieso Teilzeit. Mein bester Freund arbeitet bei nem Verlag und hat ne 30 Stundenwoche. Der arbeitet 3,5 Tage pro Woche!!! Das hört sich verdammt gut an...