So, jetzt komme ich auch dazu, zu erzählen, wie der UB gelaufen ist:
Zusammengefasst: Ich fand sie nicht besonders toll, um nicht zu sagen, ich empfand sie ziemlich übel - meine Fachleiterin hat dagegen ziemliche viele positive Sachen in der Stunde gefunden und empfand die Unterrichtsstunde gar nicht so übel, wie ich sie fand, im Gegenteil. Meine Mentorin sagte im Anschluss, ich sei viel zu selbstkritisch, ich würde gar nicht sehen, was alles gut wäre, weil ich zu perfektionistisch veranlagt wäre.
Aber zur Stunde:
Ich habe es tatsächlich so gemacht, dass ich als stummen Impuls die Frage: Was hast du in der letzten Pause gemacht an die Tafel geschrieben, umrandet von einer Sprechblase. Der Arbeitsauftrag kam lautete dann, dass die Sitznachbarn sich gegenseitig interviewen sollten, was sie in der Pause getan haben und dazu einen Satz auf eine vorgefertigte Sprechblase schreiben sollten. Diese Sprechblase haben sie später der Reihe nach laut vorgelesen und mit einem Magnet an die Tafel geheftet.
Das hat extrem viel Zeit gekostet, weil
a) die Kinder als erstes sagten: "Ich kann nichts in die Sprechblase schreiben, ich habe nicht beobachtet, was mein Sitznachbar in der Pause gemacht hat" und
b) sich einige Kinder weigerten sich überhaupt mit der Aufgabe auseinander zu setzen, weil sie meinten, sie würden das lieber in Einzelarbeit erledigen.
Aber am Ende hat doch jedes Kind eine Sprechblase angehaben, selbst die getesteten lernbehinderten Kinder konnten eine Sprechblase anhängen, weil ihre Interviewpartner ihnen geholfen haben, etwas aufzuschreiben - das war doch mal ein Teilerfolg für meine Schüler, die Partnerarbeit nicht so gewohnt sind und die Kinder mit Handycap waren stolz, dass sie genauso mitmachen konnten, wie alle anderen.
Ich habe dann gesagt, wir würden die Sprechblasen später genauer betrachten aber erstmal käme ein Bericht dran, der auch über die Erlebnisse in der Pause handelte. Dieser Text hat den Kindern viele Schwierigkeiten gemacht, obwohl auf dem Arbeitsblatt stand, sie sollten die Verben unterstreichen mit denen der Sprechblasen an der Tafel vergleichen etc. Ich war total erleichtert, als ein Kind sich meldete und zu mir sagte (mit Blick auf die Fachleiterin), ich müsste meinen Text schnell korrigieren, der wäre falsch, weil er in einer anderen Zeit geschrieben sei als die Texte in den Sprechblasen *g* Ich war erleichtert und habe das als Aufhänger genommen, ab da lief die mühsam begonne Stunde echt gut, aber ich hatte zu viel Zeit verloren. Wir konnten nur noch herleiten, wann das Perfekt gebildet wird etc. und uns die Arbeitsblätter (ich habe sie übrigens zweifach differenziert) ansehen udn anfangen zu bearbeiten. Die lernbehinderten Kinder bekamen in der Zeit Würfel von mir (einen mit den Personalpronomen, einen mit verschiedenen Verben). Sie mussten würfeln und dann versuchen, dass Perfekt zu bilden. Als Kontrolle hatten sie eine Tabelle mit der richtigen Lösung. Damit kamen sie überraschend gut klar und beschäftigten sich sehr intensiv mit dem Perfekt. Die Reflexion musste ich weglassen, weil da schon die Stunde vorbei war. Ja, so war der UB. Nicht besonders toll, aber so la la. Hauptsache, die Fachleiterin empfand es nicht als Katastrophe *g*
An dieser Stelle noch mal vielen Dank für eure Unterstützung