Ich habe schon vor Jahren aufgehört in Internetforen zu "diskutieren", da spätestens nach der dritten konträren Position auf unsägliche und proletenhafte Weise rumgepöbelt wird. Dass dies auch in einem Forum, in dem vordergründig Akademiker angemeldet sein müssten, die von Berufs wegen eine Debattenkultur kennen sollten, der Fall ist, ist umso erstaunlicher.
Ferner scheint es den Trend zu geben, zu alles und jedem seinen Senf dazu geben zu müssen und in eine Diskussion einzusteigen, ohne sich die Mühe gemacht zu haben, welche Argumente der Gegenüber überhaupt verwendet und die Intention dieser Argumente ergründet. Die Devise lautet: Hauptsache schnell in die Tasten hauen und dann Dinge hinkotzen, die nachweislich falsch sind. Und wenn nichts mehr geht, beginnt man, den Gegenüber zu diskreditieren und diffamieren. Als Vorbild dienen hier sogenannte "Haltungsjournalisten", die jedwede Kritik, sei sie noch so begründet, als "Verschwörungstheorie" abgestempelt haben und dies z.T. immer noch tun. Es gab keine kritische Berichterstattung oder gar Debatte über die Maßnahme der Regierung (hier), obwohl unzählige nationale und internationale Wissenschaftler sich durchaus auch kritisch zu Wort gemeldet haben und dies immer noch tun (z.B. hier).
Ich habe mir in meinen vorherigen Ausführungen die Mühe gemacht, Sachverhalte fundiert zu belegen. Diese werden anscheinend überhaupt nicht gelesen.
Stattdessen wird z.B. immer noch einfach behauptet, dass "bei unaufschiebbaren Operationen Betten zu jeder Zeit zur Verfügung gestanden hätten".
Das ist nachweislich falsch, wie man unter anderem hier, hier, hier, hier u.v.w. nachlesen kann.
Ja, es sind vor allem orthopädische Eingriffe an Knie- und Hüftgelenken, aber auch Krebs-Operationen. Aber es ist doch mehr als einleuchtend, dass sich der Zustand von Patienten verschlechtern und die Lebensqualität drastisch einschränkt wird und bei Krebs auch zum Tode führen kann. Selbstverständlich werden diese verschobenen Eingriffe nicht ohne Folgen bleiben.
Auf der Gegenseite steht nun einmal schwarz auf weiß und in vielen tausend Dokumenten aus der Vergangenheit und heute nachzulesen ein u.a. vom RKI medial inszeniertes Szenario, was so niemals existiert hat und schon gar nicht durch einen "Lockdown" oder das Tragen von Papierfetzen im Gesicht verhindert wurde.
Schaut man sich die berühmte R-Kurve des RKI an, die am 15. April im Epidemiologischen Bulletin 17 veröffentlicht wurde (hier), sieht man, dass bereits Anfang/Mitte März der Höhepunkt erreicht war und am 23. März, als der Lockdown kam, der Peak schon überschritten war. Der R-Wert war bereits seit dem 21. April unter 1.
Die Maßnahmen ab dem 09. März (Absage von Großveranstaltungen, Bund-Länder-Vereinbarungen vom 16. März) haben nachweislich nichts gebracht, wenn man die Inkubationszeit von 5 bis 14 Tagen bedenkt.
Die Bundeskanzlerin hat nach Veröffentlichung der Kurve vorgerechnet, was es mit der Kurve auf sich hat, und als Ziel ausgegeben, dass dieser Faktor unter 1 sein muss. Zu diesem Zeitpunkt war der Faktor aber bereits bei 0,7 (hier).
Dies habe ich in einem meiner ersten "Posts" geschrieben, zugegeben ein wenig flapsig formuliert. Aber nochmals, ich halte diesen R-Wert für wenig aussagekräftig, vielmehr muss, auch dass habe ich geschrieben, regional geschaut werden, wo Ausbrüche zu verzeichnen sind. Hier muss dann mithilfe moderner Technik und nahtlosen Testreihen möglichst effizient und schnell analysiert werden, wer wann und wie lange evtl. in Quarantäne muss.
Hinzu kommt die Falsch-Positiv-Rate als Problem (Ärzteblatt).
Zu guter Letzt habe ich auf Wolfgang Schäuble verwiesen, der meine Position recht gut zusammenfasst (ggf. habe ich sie auch einfach von Schäuble adaptiert):
"Wir dürfen nicht allein den Virologen die Entscheidungen überlassen, sondern müssen auch die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen abwägen. Zwei Jahre lang einfach alles stillzulegen, auch das hätte fürchterliche Folgen!"
Das Thema impfen möchte ich hier nicht ansprechen, aber grundlegend, und auch das habe ich bereits erwähnt, glaube ich nicht, dass im Winter ein Impfstoff auf den Markt kommt, der wie ein Wundermittel an alle verabreicht wird und das Coronavirus ausrottet. Auch hier habe ich bereits auf Ugur Sahin verwiesen sowie die forschenden Pharmaunternehmen (hier).