Beiträge von HerbertZ

    Ich bin aufgrund massiver Probleme meines Kindes (ziemlich sicher Asperger-Syndrom) auf diesen Thread hier gestoßen. Heute bekam ich einen Anruf der Rektorin, dass mein Kind in einer 4. Klasse einer Regelgrundschule so wie das Verhalten diese Woche gewesen sei weiter nicht beschulbar wäre. Daheim klappt alles relativ gut und alles ist friedlich. Die ärztliche Diagnose wird in zwei Wochen vorliegen, aber solange sie nicht vorliegt wird das Kind in der Schule leider behandelt als wäre es völlig gesund. Die Lehrkräfte wissen über den Verdacht auf Asperger Bescheid.


    Ich kenne die Situation im Umgang mit sehr schwierigen Schülern aus der Förderschule als Lehrer und nun stehe ich auch aus Sicht der Eltern mit so einem Problemkind da. So ein Anruf fährt einem ganz schön in den Bauch. Ohne Diagnose gibt es leider keinen Helfer für die Schule, aber wir sind dran.


    Beim obigen Fall sehe ich einerseits die Schwierigkeiten, die das Kind im Schulalltag hat. Das Verweigern von Hilfe seitens der Eltern sorgt dafür, dass das Kind praktisch keine Hilfen bekommt und sich sehr wahrscheinlich auch in Zukunft nichts ändert. Der Leidtragende ist hier das Kind selbst - was mir sehr leid tut. Dass die Lehrkraft hierbei sehr belastet wird kann ich auch nachvollziehen. Wären die Eltern wenigstens einsichtig und würden zur Besserung der Situation beitragen. Bringt es wirklich nichts mit dem Kind einmal unter vier Augen in Ruhe zu sprechen? Es würde mich interessieren, in welchen Momenten das Kind austickt - was sind die Auslöser? Vielleicht kann man diese Auslöser minimieren oder vermeiden. Vielleicht ist es sogar ein Aspergerkind? Das würde einiges erklären.


    In meinem Fall werde ich alles in meinen Kräften stehende tun, damit mein Kind in der Regelschule verbleiben kann. In Zeiten der Inklusion wird es der Schule nicht so einfach gelingen, mein Kind in die Förderschule abzuschieben. Aufgrund seiner hohen geistigen Leistungsfähigkeit wäre er da auch völlig falsch. Leider weiß ich nicht wie lange es dauert bis nach Diagnosestellung ein Schulhelfer gewährt wird. Der Unterschied zum obigen Fall ist, dass wir Gespräche mit der Schule führen und aktiv mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln mitwirken, um die Situation zu verbessern.


    Alles Gute und viel Kraft,
    Herbert

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