Beiträge von Firelilly

    "Das hängt ganz stark vom Organisationstalent des Stundenplaners ab. Unserer schafft es eigentlich immer, mir bei einem 86 % Pensum einen freien Tag pro Woche freizuschaufeln. Was die Anwesenheitspflicht an Konventen etc. betrifft, gilt an vielen Schulen die "pro-rata-temporis-Regelung". Kann man also nicht pauschalisieren. Wenn das schlecht läuft, läuft es an der jeweiligen Schule schlecht, aber nicht allgemein."


    Dieser freie Tag schützt weder vor Elternabenden, noch vor Fachschaftssitzungen, noch vor Lehrerkonferenzen, noch vor Schulentwicklungstagen, noch vor Projektwochen, noch vor pädagogischen Konferenzen, noch vor Zeugniskonferenzen, noch vor nachmittäglichen Klassenfesten, noch vor Informationsveranstaltungen auf denen man etwas vortragen soll, noch vor Klassenfahrten.. alles unteilbare Aufgaben. Dann hat man im Endeffekt zwar nur einen Mini Termin am Tag, aber allein mit der Fahrerei, dem Zurechtmachen usw. geht da so viel Zeit rein, dass man auch gleich noch ein paar Stunden hätte unterrichten können. Freie Tage sind der Schule nicht heilig. Als ich im Studium gejobbt habe, habe ich meinen Schichtplan bekommen. Und der galt. Ohne Firlefanz. Nicht einmal ist es vorgekommen, dass man mich da am freien Tag behelligt hätte.
    Lehrerberuf und Teilzeit geht nicht. Man muss als Beamter immer, zu jeder Tag und Abend Zeit abrufbar sein. Freier Tag hin oder her, Feierabend hin oder her. Mein Trainer ist drauf und dran mich aus der Mannschaft zu nehmen, weil ich aufgrund von Elternabenden, Tagen der offenen Tür und tausend anderen Dingen einfach zu unberechenbar bin. Ich kann ihm ja überhaupt keine langfristige Auskunft geben. Es kann sein, dass ich plötzlich wieder irgendwo vorgeladen werden von Eltern und dann muss ich nächste Woche da hin.

    @Stille Mitleserin
    Bei uns sieht die Schulleitung es als normal an, dass man guten Unterricht machen muss. Da zählt nur, was darüber hinaus an Zusatzleistungen kommt.
    Übrigens stehen Kollegen besser da, die allerlei Zirkus veranstalten und dann regelmässig krank sind (bzw. krank machen). Wir dürfen das dann vertreten und kriegen hinterher noch an die Backe "Kollegin XY organisiert zusätzlich am Freitag Nachmittag den YZ Wettbewerb". Ja, dafür ist die gute halt gleich mal Montag krank. Wer ist immer da und zieht ihren Unterricht durch? Tja, dreimal kannst du raten.


    Bei uns gibt weder die Fachschaftsleitung noch die Sammlungsleitung Entlastungsstunden. In einem Fach ist eine Person sogar Sammlungsleitung und Fachleitung gleichzeitig und bekommt folglich gar keine Entlastungsstunden für die wirklich umfangreiche Tätigkeit.
    Man muss dazu sagen, dass die Sammlungen aber auch dementsprechend aussehen. Was dazu führt, dass die NW-Fachschaften gerne Schulentwicklungstage nutzen würden um, wenn sie schon keine Stunden bekommen, an diesen etwas gemeinsam als Fachschaft für die Sammlung zu tun. Das verbessert natürlich den Unterricht enorm, wenn die Sammlung aufbereitet wird. Stattdessen arbeitet man an irgendwelchen dummen pädagogischen Konzepten, trägt den Müll vor und am Ende kommt eh nichts sinnvolles raus. Aber man kann sich den Mund fusselig reden, Schulentwicklungstage hätten eben nichts mit Sammlung aufräumen zutun.


    Wie gesagt, die Schüler sind wirklich toll und ich würde einfach gerne mein Ding machen. Guten Unterricht, Schüler auch nach dem Unterricht beraten, das ein oder andere Experiment für einen Wettbewerb zusammen testen.
    Aber lasst mich doch einfach in Ruhe mit der ganzen Schulentwicklungskacke, den erzwungenen Begleitungen für Klassenfahrten und Wandertagen, den tausenden Elternabenden (fremder, nicht der eigenen Klasse, da seh ichs ein!) wo man als Nebenfachlehrer, weil die Kinder begeistert erzählen was da für Experimente laufen, eingeladen wird, weil die Eltern einen mal sehen wollen, man dann extra anfährt um dann 2 Minuten zu sagen "Hallo ich bin XY, ich unterrichte Chemie. Wir machen das und das, es läuft gut, die Kinder sind gut dabei...bla) und dafür sein Training absagen muss, was eigentlich jede Woche an dem Abend stattfindet.
    Und hat man dann mal Wettkämpfe dann heißt es "Sie müssen zum Elternabend, wenn Sie geladen sind, es ist ihre Dienstpflicht". Es wird über mein Privatleben am Abend bestimmt als wäre ich ein Leibeigener, sinnvoll Sport mit Wettkämpfe ist nicht möglich. All solche Dinge sind es, die es einem richtig verleiden. Ich wäre gerne mein eigener Herr und ich bin mit Sicherheit nicht faul, ich mache einiges für den Unterricht und beteilige mich auch an außerunterrichtlichen Dingen. Aber an Dingen, die ich mir aussuche, die mir in mein Konzept und in meinen Zeitplan passen. Diese Fremdbestimmtheit habe ich so extrem noch nicht erlebt, weder als ich im Studium gejobbt habe, noch in der Forschung. Da kriegt man auch vom Chef mal zu hören, machen Sie XY. Aber Feierabend war Feierabend. Nie wär man da auf die Idee gekommen mich donnerstags abends um 20.00 Uhr, wo ich beim Leistungssport bin, einzubestellen.
    Auch ist man nicht auf die Idee gekommen meinen Einsatzplan einfach so zu verändern. Es wird einem ja einfach alles diktiert als Lehrer und als Beamter ist eigentlich ALLES Dienstpflicht.

    Nur ein kleiner Tipp von mir Peter222:


    lass dich bloß nicht von so einer extrem negativen Einzelmeinung wie der von firelilly abschrecken.
    Das sind die Kolleg/innen, die einem jedesmal den ganzen Tag verderben können. :neenee: :flieh:

    Ich habe extrem viel Spaß am unterrichten, beim Erklären von Modellen, beim Experimentieren mit den Schülern. Ich habe eine negative Einstellung gegenüber den Rahmenbedingungen, die mir das Unterrichten erschweren anstatt den Rücken frei machen dafür, dass ich mich voll den Schülern und dem Unterricht widmen kann.
    Und das sollte eine Anfänger wissen. Ich bin auch in dem Glauben in die Schule gegangen, dass das Wichtigste sei den Schülern etwas beizubringen. Das ist es aber nicht, wichtiger ist es beim Tag der offenen Tür eine Show zu machen, zig Nachmittagsangebote zu geben, in irgendwelchen Gruppen irgendwelche unnötigen Änderungen zu bekakeln, mehrere Stunden in Lehrerkonferenzen zu sitzen, obwohl ein Rundbrief + ein Treffen zur Abstimmung gereicht hätte und damit mehrere Stunden gespart hätte usw.
    Mir verderben ehrlich gesagt Kolleginnen den Tag, die mit meinen Klassen ständig auf Ausflügen sind (wo die SuS einen Tag rumdödeln und fast nichts lernen) und sich dafür feiern lassen, in jeder Steuerungsgruppe mitmischen und den Ton angeben, und dann aber in Biologie den Schülern so einen bullshit vermitteln, dass ich als Chemielehrerin erstmal Stunden darauf verwenden muss das richtig zu stellen. Das kommt eben davon, wenn man auf zu vielen Hochzeiten tanzt und sich vornehmlich um andere Dinge als den Unterricht kümmert.
    Und ja, mich regt es auch auf, wenn von mir Professionalität gefordert wird, aber ich finanziell schlechter ausgestattet bin als das kleinste Büro.
    Farbkopien? Wo kämen wir da denn hin! Personal um aufzuräumen, Geräte zu reinigen und warten, eine Sekretärin oder ein Azubi um Sachen für mich zu kopieren oder auszuschneiden? Bei anderen Akademikern normal, im Schulalltag geradezu verpönt da auch nur darüber nachzudenken.
    Tja, all das würde professionelles Arbeiten ermöglichen. Dann könnte man sich voll den Dingen widmen, für die man Akademiker braucht: Komplizierte Sachverhalte didaktisch zu reduzieren, sich um Planung von Unterricht Gedanken zu machen, Schüler beraten, Schüler auch über den Unterricht hinaus fördern etc.
    Komisch, dass mein Onkel (seines Zeichens Chirurg) anscheinend so wertvolle Arbeit im OP leistet, dass man ihm alles andere durch geringer qualifizierteres Personal hinterher trägt (Reinigung und Vorbereitung des OP-Saals, Wartung der Geräte usw.), damit er sich in seiner Arbeitszeit voll auf die Dinge konzentrieren kann, für die man seine hohe Qualifikation benötigt.
    Der Lehrer scheint hingegen auch gleichzeitig Sekretärin, Erzieherin, Kinderpflegerin, Hausmeisterin usw. in einem zu sein, weil man seine Arbeit nicht für so wichtig erachtet, dass man ihn sich voll auf seine Expertise konzentrieren lassen sollte.
    Es ist für so viele Dinge Geld da, aber mal einen gering qualifizierten Mitarbeiter einzustellen, der einfache Arbeiten wie Kopieren, Laminieren, Beaufsichtigen von SuS in der Mittagspause, Begleiten von SuS auf Aktionen wie dem Klettergarten, übernimmt, damit man das enorme Pensum an Unterricht und Korrekturarbeiten (was eben niemand ohne Fachstudium übernehmen könnte!) sinnvoll erledigen kann, kommt kategorisch nicht in Frage.
    Und dann als Schulleitung von Professionalität sprechen, sowas von lachhaft. Wie die einen dann angucken, wenn man sagt: Nein, das übernehme ich nicht, ich muss noch einen Versuch abbauen, die Schwermetalle ausfällen und die Schwefelsäure neutralisieren.


    Sollen sie doch jemanden einstellen, der das für mich macht, dann habe ich Zeit zur Verfügung und kann die Spirenzchen mitmachen.

    Ein Weiterer Grund dafür war, dass ein Freund von mir nach seiner Kaufmannsausbildung Lehramt studiert hat und nach dem Praktikumssemester gesagt hat, dass es eine Katastrophe war und er wieder in das Büro will. Ich habe einfach Sorgen, dass es mir genauso geht. Das wäre natürlich worst case.
    Privat leite ich schon seit längerem sportlich eine Jugendgruppe und weis, dass mir der Umgang mit jungen Menschen Spaß macht. Prinzipiell glaube ich nicht, dass es mir einmal so gehen wird, aber es ist eben auch Fakt, dass es vielen Lehrern so ergeht.

    Es hat schon seine Gründe, warum jemand die Arbeit in einem Büro vorzieht. Es sind nicht die Jugendlichen, die das Problem darstellen. Die meisten sind, zumindest am Gymnasium, ganz in Ordnung. Auch Eltern finde ich nicht schlimm. Das Problem sind die Rahmenbedingungen an der Schule.
    Die Schulleitung ist eine Position vergleichbar mit einem absolutistischen Herrscher, viel schlimmer als das in der Wirtschaft möglich ist, wo man Personalräte hat, die für die Rechte der Arbeitnehmer eintreten. An Schulen hat man fast immer Personalräte, die ihre Aufgabe eher darin sehen, Glückwunschgeschenke zu allerlei Anlässen zu besorgen.
    Auch wenn Du zum Beispiel Teilzeit arbeiten möchtest später mal aus irgendwelchen Gründen, dann ist der Lehrerberuf der denkbar schlechteste. Du kannst eigentlich nur Vollzeit arbeiten oder du zahlst drauf, weil Du trotz Teilzeit an tausenden sogenannten unteilbaren Aufgaben (die natürlich per se nicht unteilbar sind, aber aus Ausbeutungsgründen so definiert werden) teilnehmen musst und im Endeffekt für eine 3/4 Stelle arbeitetest und eine 1/2 Stelle bezahlt bekommst.
    Dass Du mit Jugendlichen gut kannst ist eigentlich gar nicht so entscheident, ich habe auch gedacht, dass das Unterrichten das Wichtigste sei. Dem ist aber nicht so, das Unterrichten läuft so nebenbei. Das finde ich sehr demotivierend, wenn es doch das ist, warum man Lehrer geworden ist. Ich weiß nicht ob es früher anders war, aber von Kerngeschäft braucht man da heute nicht mehr reden.
    Es interessiert auch schlicht keinen, ob Du einen Großteil deiner als Beamter wöchentlich zu leistenden Stunden in Unterrichtsvorbereitung und damit anspruchsvollen, durchdachten Unterricht steckst.
    Viel wichtiger in dem Beruf ist, den Unterricht ganz marginal zu gestalten, aber immerhin so, dass es keine Elternbeschwerden gibt, und mit den gewonnenen Zeit irgendwelche Zusatzangebote zu liefern oder irgendwelche, meist unsinnigen Arbeitsgruppen zu besuchen und dadurch als engagiert zu gelten. Im Sinne nachhaltigen Lernens ist das nicht, aber solche Kollegen haben extreme Vorteile gegenüber denen, die "nur" einen gut durchdachten Unterricht liefern.

    Die Antwort lautet: Wie bei den Lehrern würde dir dein AG einen Teil des Materials zur Verfügung stellen, den Rest (Kittel schuhe) müsstest du selbst zahlen.
    So geht es den AN in der Wirtschaft - mein Gatte bekommt viel gestellt, aber nicht alles, so muss er sich seine Sicherheitsschuhe und seine Spezialunterwäsche selbst kaufen,
    die dieser dann bei der Steuer wider absetzen kann.

    Ist dein Gatte in vergleichbarer Position, sprich hat er ein Hochschulstudium abgeschlossen und arbeitet mit diesem Abschluss in der Wirtschaft?
    Wenn ich an meinen Ex denke, der brauchte nur zur Sekretärin (die übrigens nicht für 80 Kollegen, sondern nur für zwei weitere zuständig war) sagen, dass sie Buch XY bestellen soll. Es war selbstverständlich, dass er Arbeitsmittel bestellt hat.
    Da war es sogar ohne weiteres möglich zu sagen:"Hey, der Stuhl ist unbequem, wir bestellen mal einen neuen Bürostuhl". Mit den Kosten dieses, ich nenne ihn mal "Chefsessels", hätte man uns armen Lehrern im Lehrerzimmer so einiges neues anschaffen können, wo wir schon große Augen bekommen hätten.
    Anderes Beispiel: Plastischer Chirurg
    Selbstverständlich kauft er seine Ausrüstung (inkl. Arbeitskleidung) nicht vom eigenen Geld. Mal abgesehen davon, dass die Gehaltsklasse weit über der eines Lehrers liegt, würde auch so jemandem nicht einfallen, das als Privatvergnügen zu sehen.


    Wo der Lehrer seine unzähligen Ordner, Stifte, Scheren (und tausend andere Dinge) selber kauft, geht der normale Akademiker ins Büro und holt sich diese Dinge.
    Dass man den Arbeitsplatz des Lehrers zum Teil nach hause verlegt hat (und dann trotzdem mit zum Teil komischen Anwesenheitspflichten daherkommt) ist auch ein geschickter Trick den Lehrer die Anschaffung von Büromaterial (wenn ich an die ganzen Ordner zur Aufbewahrung denke) selber tragen zu lassen.
    Ich weiß nicht wo Dein Gatte arbeitet, aber Büromaterial für die Arbeit anzuschaffen halte ich für extrem ungewöhnlich (außerhalb des Lehrerberufs). Selber eine Steuerfachangestellte beim Steuerberater wird über den Betrieb alles Büromaterial anschaffen.

    Oh Firelilly, wenn du doch nur ansatzweise eine Vorstellung von Textinterpretationen, Philosophiethemen und Quellenarbeit hättest, um nur ein paar Aspekte (nicht nur) des Oberstufenarbeitens anderer Fächer hättest, würdest du hier nicht so rumjammern müssen...

    Du warst doch diejenige, die behauptet hat, man könne Lösungen doch locker selber finden und bräuchte deswegen kein Lösungsbuch. Auf der anderen Seite sagst Du jetzt, dass die Textinterpretationen usw. ebenfalls extrem umfangreich sind. Das glaube ich dir übrigens sofort, deshalb arbeiten bei uns die meisten Lehrer solcher Fächer mit entsprechender Sekundärliteratur zu ihren literarischen Texten. Aus genau diesem Grund, weil die eben auch nicht mal eben "die Lösungen selber aus dem Ärmel schütteln, weil sie ja studiert haben", fand ich es sehr verwunderlich, dass Du die Verwendung von Lösungsbüchern so abfällig behandelst.
    Du schüttelst Dir also alle Erwartungshorizonte ohne Sekundärliteratur aus der Hand?

    Dass es effizienter ist, den Erwartungshorizont zu haben, will ich dabei gar nicht abstreiten. Deshalb kaufe ich auch manchmal die Handreichungen, um dann die gewonnene Zeit mit Freunden, beim Sport, auf der Couch etc. (lies: nicht für NOCH mehr und bessere UR-Vorbereitung) zu nutzen. Das finde ich okay. Ich kaufe mir Freizeit. Dafür ist der Dienstherr nicht verantwortlich.

    Wie kannst Du Dir denn damit Freizeit kaufen? Als Beamter hast Du genau vorgeschriebene Wochenarbeitszeit zu leisten über das Jahr. Die einzige Stellschraube ist, wie ausführlich man seinen Unterricht vorbereitet, korrigiert etc.
    Wenn der Dienstherr mir Erwartungshorizonte für die Aufgaben zur Verfügung stellt, gewinne ich Zeit, wodurch ich andere Dinge (Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung, Elterngespräche) gewissenhafter durchführen kann. Mit meiner Freizeit hat es nichts zutun, die ist ja vorgeschrieben.
    Der Dienstherr scheint aber keinerlei Interesse daran zu haben, dass ich Zeit gewinne um in anderen Bereichen effektiver und nachhaltiger Arbeiten zu können. Ich werde den Teufel daran tun eigenes Geld auszugeben um diese Zeit zu gewinnen, oder gar meine Freizeit einzuschränken.


    Wer nach eine Fachstudium nicht in der Lage ist, ohne übermäßigem Aufwand Lösungen für die (auch in der Oberstufe) doch eher trivialen Aufgaben in Schulbüchern zu finden, sollte sich ernsthaft Gedanken über seine fachliche Qualifikation machen.

    Ich habe mein Diplom mit 1,0 in dem einen Fach und meinen Master im 2. Fach mit 1,3 abgeschlossen. Trotzdem bedeutet es enormen Zeitaufwand einen Erwartungshorizont zu schreiben für Biologie Oberstufenaufgaben, die gut und gerne mal für Schüler 60 Minuten Bearbeitungszeit haben. Das hat nichts mit fachlicher Qualifikation zu tun. Gerade als Diplomerin bin ich den meisten Kollegen fachlich deutlich voraus, im Schulalltag nützt einem das aber wenig. Und Zeitersparnis bringt es einem auch nicht, im Gegenteil, ich bin eher kritischer und brauche länger, weil ich mit den von der Schule zur Verfügung gestellten Materialien (auch Schulbüchern) aus fachlicher Sicht oft nicht einverstanden bin und erst Verbesserungen durchführen muss.
    Bist Du denn eigentlich nach Deinem Fachstudium in der Lage ohne übermäßigen Aufwand Abiturklausuren zu entwerfen? Bist Du in der Lage ohne übermäßigen Aufwand korrekturen von den ach so trivialen Schülerklausuren anzufertigen? Fachliche Qualifikation nützt einen feuchten Dreck, der ganze Kram braucht mega viel Zeit.

    Lösungen sollte ich doch als Lehrer selbst finden können, es sei denn, ich unterrichte fachfremd.

    Kann sein, dass das in Kunst und Latein einfacher ist. Gerade in Biologie sind die Aufgaben in der Oberstufe oft sehr umfassend und es braucht schlicht enorm Zeit sich den Erwartungshorizont selber zu schreiben. Wenn man da ein Lösungsbuch hat, hat man auf einen Blick schon einmal einen Abriss, was in der Aufgabe alles verlangt ist. Meist ergänzt man den dann eh selber noch, weil einem noch weitere Aspekte einfallen.
    Dein Argument Lösungen müsse man doch selber finden können ist einfach unpassend.
    Genausogut könnte man sagen "Na, als studierter Mathelehrer müsste man sich doch Aufgaben selber ausdenken können. Warum also ein Buch?"
    Es geht schlicht und einfach darum, dass man deutlich effizienter arbeiten kann, wenn man einen Erwartungshorizont vorliegen hat und den dann überprüft, anstatt jedes Mal das Rad neu zu erfinden und alles von sich aus auszuarbeiten.

    Auch das ist mal wieder eine Unsitte des Lehrerberufs. Wie soll man denn ordentlich arbeiten können, wenn man nicht in die Bücher Notizen machen darf und auch beispielsweise kein Lösungsbuch zum Schulbuch hat.
    Ich habe seit dem Refendariat konsequent verweigert Material aus eigener Tasche zu zahlen, merke aber, dass es die eigene Arbeit erschwert. Ich mache es trotzdem aus Prinzip weiter und nehme in Kauf, dass mein Unterricht darunter leidet.
    Letztens hat eine Kollegin ihr Lösungsbuch zur Verfügung gestellt und ich habe es immerhin an unserem Schulkopierer kopiert und hatte bis auf Zeitverlust so keine Kosten. Das ist eine für mich akzeptable Lösung.

    Kann Dir leider den rechtlichen Rahmen nicht darstellen. Ich rate aber dringlichst Dich sofort an den Personalrat zu wenden. Wenn euer Personalrat schläft, dann an den nächst höheren.
    Am besten die Anweisung sich generell Mittwoch nachmittags in der Schule aufhalten zu müssen schriflich von der SL geben lassen. Ich nehme an der darauffolgende Schritt wäre dann das Remonstrieren, aber da berät Dich vielleicht besser jemand mit mehr Erfahrung.
    Ich kann Dir nur sagen, dass ich zutiefst schockiert bin, was sich manche Schulleitungen da ausdenken. Man hat wirklich immer mehr das Gefühl das Beamtentum wird als Freifahrtsschein für unbezahlte Überstunden missbraucht. Schrecklich.
    Eigentlich müsste so eine Zusatzbelastung zu massiven gesundheitlichen Einbußen durch Überlastung führen.

    Ich würde übrigens gerne mal, vor allem von denen die so gerne rechnen, wissen, wie ihr Häufigkeit und Qualität mündlicher Beiträge miteinander verrechnet. Wie ist denn da die Gewichtung, zählt Qualität mehr oder? Aber wieviel mehr? Ich mache das aus pädagogischem und fachlichem Gespür heraus, also aus Expertise heraus, was natürlich wieder nicht objektiv genug ist.


    Wie wieviele durchschnittliche Meldungen pro Stunde ergeben eigentlich welche Note für Häufigkeit? Bei der Messung der Qualität verlasst ihr euch aber schon auf Eure Expertise oder?

    warst du nicht derjenige, der den stillen mäuschen, die aber immer brav mitschreiben, mündlich trotzdem gute Noten gibt? oder verwechsle ich etwas? (ich bin gerade zu faul, alle Beiträge durchzusuchen...)

    Ich bin nicht gemeint, aber ich bin auch jemand, der stillen Schülern oftmals gute mündliche Noten gibt. Allerdings basiert das dann darauf, dass ich die ab und an Frage.
    Für mich ist es eben auch meine Expertise, die mir sagt, wenn ich eine Schülerin (und habe da genaue eine vor Augen) in jeder Chemieklausur 14-15 Punkte schreibt und fast jedes Mal, wenn sich keiner auf eine richtig schwierige Frage, wenn ich sie dran nehme, eine sehr gute Antwort produziert, dass ich so eine Schülerin nicht mit einer schlechten mündlichen Note Strafe.
    Da reicht mir gegenüber Schülern, die sich beschweren, sie würden sich ja ständig melden (und leider meistens bullshit von sich geben) zu verweisen, dass X immer, wenn sie etwas sagt oder man sie auffordert, brillante Dinge von sich gibt. Das sehen Schüler auch ein. Für mich spielt vor allem inhaltliche Qualität eine Rolle, das ist vielleicht auch anders als in Sprachen, wo es auch ums Sprechen an sich geht.
    Häufige Beteiligung (mit schwachem Inhalt) kann einen vielleicht vor der 5 retten, als Würdigung des Engagements, aber wenn es inhaltlich eben mangelhaft ist, dann nützt ständige Mitarbeit eben auch nicht mehr, als ein schwaches Ausreichend zu bekommen. Ist jemand mega still, aber inhaltlich sehr gut, ja Hölle, dann ist es eben eine schwache 1 oder gute 2.
    Deshalb muss man eben ständig auch mal die Stillen fragen. Meist ergibt sich, dass es Stille gibt, die es total drauf haben und Stille, die nichts können. Das deckt sich dann in 95% der Fälle mit deren schriftlichen Leistungen.





    Natürlich ziehe ich der oben genannten, sehr guten Schülerin ein klein bisschen was ab von ihrer Gesamtnote mit dem Hinweis sich mündlich stärker einzubringen. Aber jemandem, der den Stoff total versteht aber einfach extrem schüchtern ist, oder schlicht nicht als Alleswisser darzustehen (und das ist ein Problem in der heutigen, leistungsfeindlichen Schule!) die Note kollossal zu versauen sehe ich aus meiner Expertise herum nicht ein.
    Jemand der wiederholt 15 Punkte in einer anspruchsvollen Chemieklausur schreibt kann nicht mit einer Notenzwei im Zeugnis bei mir rausgehen, nur, weil die Person nicht ständig im Unterricht streckt. Zumal ja was sehr gutes kommt, wenn man sie fragt. Dass es trotz totalem Verständnis nicht 15 Punkte sondern vllt 14 oder 13 werden, begründe ich ihr damit, dass sie sich mehr einbringen muss. Das hat bislang jeder akzeptiert.

    Mir ist noch immer schleierhaft, wie jemand ohne Taschenrechner Noten bilden kann. Selbstverständlich brauche ich eine objektiv nachvollziehbare, auch vor Gericht darlegbare Berechnungs- und Begründungsgrundlage für meine Notenfindung.


    Dies beinhaltet auch, dass ich eventuell einen Test stärker oder geringer gewichte als einen anderen. Es beinhaltet auch, dass ich eine Leistungstendenz mit in die Ermittlung der Note einfließen lasse oder eine durch Krankheit beeinflusste Note geringer werte.


    Wer seine Noten jedoch nicht auf einer mathematisch sauberen und nachvollziehbaren Art ermittelt, darf sich über unerquickliche Elterngespräche nicht beklagen.

    Du widersprichst dir doch selbst. Objektiv nachvollziehbare Berechnungsgrundlage?
    Wenn Du einen Test stärker oder geringer gewichtest als einen anderen, dann kannst Du genausogut sagen ich entscheide mich für die eine oder andere Note aus pädagogischen Gründen. Die Gewichtung, die Du vornimmst, ist auch ein subjektiver Vorgang.
    Auch die Gewichtung einer Beobachtungsnote der Mitarbeit über einen Zeitraum von 2 Monaten gegenüber einer 5 minüten Abfrage zu Beginn des Unterrichts. Was wäre hier der objektive Gewichtungsschlüssel, denn wir sind uns ja wohl einig, dass man nicht automatisch 50:50 wählt.
    Wie genau ändert sich denn eigentlich objektiv die Gewichtung, wenn ein Schüler die Noten in der zeitlichen Reihenfolge 2,3,5,5 schreibt gegenüber einem Schüler, der nacheinander die Noten 5,5,3,2 schreibt?
    Welche Gewichtung ist denn objektiv, wenn ein Schüler in der Hälfte des Halbjahres einen Schicksalsschlag hat? Werden die dann kommenden Noten sagen wir nur noch halb so stark gewichtet? Oder doch zwei Drittel?
    Wie gewichtet man eigentlich den Einfluss fehlender Hausaufgaben bei einem Schüler, der nachmittags auf seine Geschwister aufpassen muss, weil die Eltern dazu nicht in der Lage sind? Zählen bei ihm die Hausaufgaben dann 10% weniger oder gönnt man im objektiverweise 85% geringere Gewichtung der Hausaufgaben an der Gesamtnote?


    Mir würde es übrigens überhaupt nicht schwer fallen mit Hilfe einer Excel Tabelle Gewichtungen dergestalt vorzunehmen, dass ich auch wieder auf meine pädagogische Entscheidung komme.
    Wie teilst Du Deinen Schülern und Eltern das mit, wenn Du die Gewichtung änderst? Sagst Du dann um die Transparenz zu erhalten: "Also Frau Müller, ihr Sohne hat wegen seiner Krankheit nun eine um 20% geringere Gewichtung seiner schwachen Beiträge in den letzten zwei Unterrichtswochen. Deshalb verschiebt sich die Durchschnittsnote von X auf Y?"
    Das fände ich befremdlich.
    Ich habe in meinen Elterngesprächen, in denen es in wenigen um Notenbeschwerden, eher um Nachfragen ging, einfach meine Gründe ausführlich dargestellt, in dem ich genau beschreibe, was der Schüler leistet, was ich erwarte und wo es nicht stimmt. Dabei habe ich aber keine Gewichtungen in den Mund genommen und nehmen müssen, sondern den Schüler in seinen Beiträgen, die Tendenz seiner Entwicklung usw. dargestellt.


    Ich bleibe dabei, wer mit berechneten, von mir aus mit gewichtet berechneten Noten, eine Gesamtnote begründet hat genausowenig Recht seine Note als objektiv nachvollziehbar zu beschreiben, als jemand, der aus seiner Expertise als Lehrer heraus die einzelnen Leistungen des Schülers anschaut und dann eine pädagogische Entscheidung trifft.
    Übrigens, selbst jemand der akribisch rechnet kann sich immer noch höllisch irren, indem er zu leichte / zu schwere Aufgaben in der Klassenarbeit wählt, oder eine Klassenarbeit hart (sehr pingelig) oder sehr weich (sehr großzügig) korrigiert, oder mündliche Mitarbeit falsch bewertet (was ist denn da eigentlich objektiv richtig, wann ist etwas gut?). Und das unabhängig von der Problematik wie man eigentlich was gewichten sollte, die im Abschnitt oben beschrieben wurde ovn mir.
    In Wirklichkeit verlassen wir uns alle beim Einschätzen von Leistungen auf unsere Expertise! Das ist eine Mischung aus Fachwissen und pädagogischem Gespür. Und das kann man sich auch bei der Endnote zutrauen. Da braucht es keinen Taschenrechner und keine Nachkommazahlen und Notenrundungen.
    Dass man aus "Vertrauen auf die Expertise" aus lauter geschriebenen 3en und mündlichen 2en eine 4 als Endnote macht ist natürlich quatsch. Das würde man, wenn man die Leistungen des Schülers anschaut, ja auch nicht machen, gibt ja keinen Grund dazu und das könnte ich in einem Elterngespräch auch nicht begründen. Wenn jemand wie oben 2,3,5,5 schreibt ist es rechnerisch eine ausreichende Note. Bei 5,5,3,2 rechnerisch auch.
    Für mich ist durchaus begründbar im zweiten Fall eine drei zu geben. Da brauch ich nichts gewichten oder den Eltern was vorrechnen. Da sage ich:"Ihr Sohn hat gezeigt, dass er die Wissenslücken geschlossen hat und mittlerweile gut mitkommt. Ich sehe eine positive Tendenz und seinen momentanen Stand im befriedigenden Bereich. Wenn er so weiter macht, sehe ich allerdings auch, dass es noch deutlich besser werden kann!"
    Es wäre mir peinlich zu sagen "Der Schnitt ergibt genau 3,75, das wird auf 4 gerundet, deshalb gibt es eine 4".


    P.S.: Es soll in diesem Thread nicht darum gehen, ob man lieber sinnvollen (im Sinne von: lehrplanorientierten) Unterricht in Vertretungsstunden machen soll. Ich habe mich für mich dafür entschieden, in den Stunden, für die ich nicht bezahlt werde, Beschäftigungstherapie zu machen, bei der die Schüler stillgestellt sind und ich was für mich arbeiten kann.

    Gar keine Kritik, finde die Idee mit den Logicals oder Steichholzlegerätseln super toll! Ich finde das ist doch eine super Möglichkeit Schüler in Vertretungsstunden sinnvoll zu beschäftigen. Magst Du verraten, wo Du die her hast?
    Ich habe als Idee sonst nur noch die SuS mit Origami Anleitungen auszustatten. Auch das finde ich als Chemikerin sehr sinnvoll, weil es die räumliche Vorstellung schult. Begeistert allerdings nicht alle Schüler.



    PS Ich behaupte gar mal, Logikrätsel sind für das Gehirn sinnvoller als so mancher Lehrplanunterricht (Französisch z.B. *wegduck*)

    Man mag das finden, wie man will, aber das war gar nicht die Frage, und die Leute hier dann so darzustellen, als seien sie ohne Excel unfähig, ein Urteil zu fällen, ist überheblich.

    Einige haben hier aber deutlich gezeigt, dass sie der eben leider nur scheinbaren Objektivität berechneter Notendurchschnitte erliegen, weil sie nicht genug Verständnis für die Problematik einer Ordinalskala haben.
    Wenn ich eines in meinen Physik Praktika während des Chemiestudiums gelernt habe, dann war es mir genau Gedanken zu machen, wo Fehlerquellen liegen, welche Größenordnung diese haben, und welche Aussagen man wirklich gesichert treffen kann.


    Ich muss Nele recht geben, dass man durchaus seiner eigenen Expertise vertrauen sollte bei der Notenbildung. Und Begründungen lassen sich viel vernünftiger und nachvollziehbarer finden, wenn man aus seiner Erfahrung und seiner Fachkenntnisse, den Beobachtungen des Schülers usw. argumentiert und seine Entscheidung darlegt. Dafür brauche ich keine Berechnung eines Durchschnittswerts, der aufgrund der Ordinalskalaproblematik rein sachlich nämlich eben gerade nicht zu der Aussage verwendet werden dürfte, für die er argumentativ bei vielen bei ihrer Notenbegründung herangezogen wird.


    Ich habe einen Ermessensspielraum. Aber meine Noten müssen nachvollziehbar sein. Das sind sie nicht, wenn ich aus einer 1 und einer 2 eine 4 mache.

    Wer hat denn bitte diesen Fall ins Spiel gebracht? Ich glaube den hast Du Dir selber ausgedacht.

    Was ist, wenn die eine Arbeit nur einen Zeitraum von 6 Wochen abdeckt und man 100 Fakten auswendig lernen musste, während das zweite Thema 8 Wochen abdeckte und man 150 Fakten lernen musste. Wie gewichtet man die Arbeiten? Im Verhälthnis 1:1, 6:8 oder 100:150?


    Was ist, wenn Leher in einem Zeitraum 3 Wochen krank war?
    Was ist, wenn ein Lehrer die Aufgaben 1 zu 1 aus dem Unterricht übernimmt und ein anderer nicht?
    Was ist, wenn ein Schüler 4 Wochenstunden das Fach hat und ein anderer 5 Stunden?
    ...

    Ja, genau das sind ja Gründe, warum Noten nur ordinalskaliert sind. Da könnte man noch unzählige weitere Beispiele bringen. In diesen fast beliebig vielen Beispielen ist es immer so, dass die Leistung, die zu der einen Note, sagen wir eine Zwei, geführt hat, mit einer in einem anderen Zusammenhang vergebenen zwei im Regelfall kaum direkt vergleichbar ist. Man kann Noten deshalb schlicht und einfach nicht miteinander verrechnen, bzw. man kann schon, aber der dabei herauskommende Wert hat keinesfalls die Aussage eines arithmetischen Mittels, was manch einer sich dabei erhofft.
    Wenn man diesen Zusammenhang durchschaut hat, dann wird man vom Begründen einer Gesamtnote durch einen berechneten Durchschnitt Abstand nehmen. Leider scheinen in einigen Ländern und Bundesländern die Verantwortlichen für die gesetzliche Grundelage der Notenbildung eben wirklich Mathenieten zu sein und gar nicht die Hintergründe zu verstehen.

    Nele ... es geht gerade wirklich nicht darum zu erklären, wie ICH zu meinen Noten komme. Damit hier aber keine Missverständnisse aufkommen: Wir bewerten schriftliche Prüfungen auf Zehntel genau, bilden ein gewichtetes Mittel und runden auf halbe Zeugnisnoten. Es gibt keinen pädagogischen Freiraum, da es keine klassischen Mitarbeitsnoten gibt, wie es an den meisten deutschen Schulen üblich ist. Das ist unser System und es hat sich bewährt. Wie Du das findest, ist wurscht.

    Da irrst Du ganz gewaltig. Es ist logisch begründbar, dass dieses ach so bewährte Verfahren der Schweiz unsinnig ist.
    Ich behaupte mal so ein System zu verteidigen ist nichts anderes als zu sagen "Wir unterrichten Kreationismus zur Erklärung der Arten, das hat sich bewährt". Es ist wissenschaftlich belegbar Unsinn.
    So auch das Berechnen eines pseudoarithmetischen Durchschnitts bei ordinalskalierten Werten in der Form, wie es anscheinend bei euch gemacht wird.


    Klar, Du kannst da nichts für und musst dich fügen, so etwas würde ich dir nicht ankreiden. Aber das nicht als bullshit zu erkennen und als solchen zu benennen finde ich fatal. Du unterrichtest Naturwissenschaft und gerade da sollte man sich der Logik verschreiben.

    Wieso sollten es "Mathenieten" sein, die sich sowas ausdenken.

    Weil es total unsinnig ist. Du bist doch Chemikerin. Mir ist klar, dass in Deutschland die Unis in Chemie natürlich nochmal ganz andere Maßstäbe anlegen, aber trotzdem. Bin echt schockiert, so etwas höre ich wirklich fast nur von Leuten, die mit Mathematik gar nichts am Hut haben.


    Die studierten Mathematiker mögen mich korrigieren:
    Wenn ich bei einer Ordinalskala einen "Durchschnitt" errechne, dann habe ich doch kein arithmetisches Mittel. Dazu bräuchte ich eine Intervallskala, was Noten allerdings keinesfalls sind. Mit anderen Worten, die Abstände zwischen den Noten sind überhaupt nicht genormt.
    Ich glaube es würde den Rahmen sprengen das jetzt mit den unzählbaren Beispielen zu untermauern. Bin gelinde gesagt schockiert, wenn das in der Schweiz tatsächlich nicht beachtet wird.

    Firelilly, kein Grund, so angefressen zu reagieren.
    Es gibt Bundesländer, in denen der pädagogische Spielraum kaum vorhanden ist, wo die Noten hauptsächlich arithmetisch gebildet werden. Wegen Vergleichbarkeit und aus Angst vor einer klagefreudigen Elternschaft .
    Aber die Begründung ist eigentlich auch egal: du bist offenbar schlecht informiert . Umsoweniger sollte dein Ton so bissig werden!

    Es ist wundervoll, wie die Moderatoren hier wieder klüngeln. Ach, ich bin schlecht informiert? Aber Wollsocken darf natürlich schreiben, dass man selbstverständlich (!) Noten berechnet anstatt den pädagogischen Freiraum zu nutzen. Und mir, aus Unkenntnis, unterstellen, ich würde würfeln. Wäre Wollsocken über den pädagogischen Freiraum informiert, würde sich die Frage mit dem Würfeln erledigen.

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