Die können sich schlicht nicht vorstellen, dass es eine Berufsgruppe gibt, die Verbrauchsmaterial wie Druckerpatronen selbst kaufen muss.
Beiträge von Firelilly
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Jepp, und es wäre auch unverschämt nur 74,5 % der Klassenfahrt zu machen, des Tags der offenen Tür, der Projektwoche, des Schulentwicklungstags, des Schulfests usw.
Deshalb macht man einfach alles 100%. -
Wovor habt ihr als Beamte auf Lebenszeit Angst?!
Beamte auf Probe. Abhängig vom Schulleitergutachten.
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Sieht bei uns genauso aus. Da werden Projektwochen, Klassenfahrten und die tausend Millionen anderen Dinge im selben Umfang durchgeführt wie bei Vollzeitkräften.
Das Schlimme ist, als Beamter ist man so etwas von wehrlos gegen so etwas. Da wird mal eben darauf verwiesen, dass das zu den Dienstpflichten gehört.
Das einzige was man effektiv machen kann, ist, sich die Zeit und damit das Geld durch regelmässige Krankmeldungen wieder reinzuholen.
Wenn man so menschenverachtend ausbeutend behandelt wird als Teilzeitkraft, muss man sich auch etwas kriminelle Energie aneignen. Denn etwas anderes als Erschleichung von unbezahlter Arbeitskraft macht der Dienstherr auch nicht mit seinen Teilzeitregelungen. Dafür kämpfen, dass man beispielsweise mit halber Stelle auch nur halb so viele Arbeitsstunden abzuleisten hat (wie es in jedem anderen Beruf ja möglich ist!), ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Der Lehrerberuf ist und bleibt ein Ausbeutungsberuf, lediglich, wenn man Vollzeit arbeiten kann, steht Alimentierung und zu erbringende Leistung halbwegs in einem angemessenen Verhältnis. Obwohl man auch da davon sprechen kann, dass man nicht gerade reich wird, auch, wenn man ein Vielleister ist, der in anderen Berufen Karriere machen würde. Aber verglichen mit der Teilzeitausbeutung ist es immer noch ein Paradies.
Schlimm nur für die Kollegen, die aus diversen Gründen nicht Vollzeit arbeiten können. -
Muss es denn in jeder Stunde eine didaktische Reduktion geben?
Selbstverständlich, denn es gibt keinen Sachverhalt, den man den SuS auf Uni-Niveau näherbringt.
In der Sachanalyse kloppst Du den Fachleitern den fachlichen Inhalt Deiner Stunde auf wissenschaftlichem Niveau hin.
Bei mir war das beispielsweise die Erklärung einer chemischen Reaktion mit Hilfe von Differentialgleichungen zur Reaktionskinetik unter Einbeziehung der Ligandenfeldtheorie bei Komplexen.
Dann sehen die Fachleiter, dass Du Ahnung von Deinem Fach hast. Ich wollte erst noch weiter ausholen, aber mein Mentor meinte, dass die meisten Fachleiter (sind ja meist keine promovierten Wissenschaftler ihres Fachs) das entweder eh nicht verstehen oder nicht genau lesen. Es geht bei der Sachanalyse einfach darum zu zeigen, dass Du Dein Fach beherrscht.Da Du den SuS den Sachverhalt natürlich nicht auf diese Weise näher bringen kannst, musst Du ihn didaktisch reduzieren. Und in diesen Teil schreibst Du dann, was Du aufgrund des Wissensstandes der SuS weglässt oder vereinfacht darstellst. Am besten noch mit Gründen warum unter Bezugnahme auf den Lernstand.
In meinem Fall habe ich beispielsweise für die Schüler so getan, als würde in einem Komplex auch einfach eine Art kovalente Bindung vorliegen und die Koordinationszahlen ließ ich Gott vom Himmel regnen. Und all diese kleinen Anpassungen von Modellvorstellungen usw. schreibst Du in die Rubrik "Didaktische Reduktion".Denn ich bin der Meinung dass es so etwas bei mir nicht gab.
Du wirst doch wohl kaum Satzglieder so (an einer Grundschule!) behandeln, wie Du es an der Uni gelernt hast? Ich habe keine Ahnung vom wissenschaftlichen Anspruch von Germanistik, aber ich bin mir sicher, dass ihr euch da auf ganz anderem Niveau mit Satzgliedern beschäftigt habt.
Bin ehrlich gesagt ein wenig schockiert von diesem Satz! -
Gute SL schätzen es, wenn man ihnen gegenüber mit offenen Karten spielt, auch wenn es mal nicht so gut läuft.
Und schlechte SL sehen es primär als Schwäche des Kollegen oder nervige Zusatzbelastung für sich selbst, wenn sie dann da mit dabei sein müssen.
Im Lehrerberuf ist es oft gut es für sich zu behalten, wenn es mal nicht so läuft. Sonst ist man ganz schnell in einer Schublade. -
In einem Auswahlgespräch würde ich auf jeden Fall auf diesen MINT Zweig bezug nehmen. Da kann man ja auch mal interessiert nachfragen, wie sich dies entwickelt hat. Sollte es dann wirklich heißen, dass man im MINT Bereich eben wenig an der Schule bislang gemacht hat, kann man ja ganz enthusiastisch sagen, dass man sich vorstellen könnte da in Zukunft aktiv zu werden und das, so es gewollt ist, voran zu treiben.
Vielleicht auch konkret mit Vorschlägen, wie man sich das vorstellt (Teilnahme an Wettbewerben, AGs in dem Bereich usw.).
Gerne kann man aus meiner Sicht sagen, dass man weiß, dass die Anfangsphase sehr fordernd sein wird und man sich erstmal auf den Unterricht konzentrieren muss und da auch bereit ist seine Energie voll einzusezten. Aber man denkt eben schon voraus und hat eben für die Zukunft Ideen.
Das mit der Schulband weiß ich jetzt nicht so, ich denke Du wirst vor allem wegen der Naturwissenschaften gesucht werden. Ich würde mich vor allem so darstellen, dass ich im MINT Bereich Interessen habe und wenn, dann diese in AGs etc. weitergeben möchte.
Das sind Tipps von jemandem, der erst seit kurzem eine Planstelle hat, aber mit den beschriebnen Tipps auf Platz 1 bei Auswahlgesprächen verschiedener Schulen gelandet bin.
Übrigens eine Warnung noch: Bei Einstellungsgesprächen, wenn die merken, dass sie Dich haben wollen, dann lügen Dir die Schulleiter das Blaue vom Himmel herunter. Am besten erstmal die Sammlung zeigen lassen, darum bitten auch mit Fachkollegen sprechen zu können. Das habe ich im Vorfeld nicht offensiv genug gemacht und mich vielleicht für die falsche Schule entschieden. -
Dass nun insgesamt drei Kollegen deine Arbeitsblätter lieber nicht an die Schüler bringen ist schon merkwürdig.
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Ihr beide seid aber extrem unflexibel und auf Krawall gebürstet. Der Planungsaufwand ist doch nicht verloren, Du hältst die von dir für die Vertretung gedachte Stunde halt die Woche darauf.
Also ganz ehrlich, das ist ja mal mega unentspannt. Angepisst sein, weil eine Kollegin in der Vertretungsstunde ihren eigenen Unterricht gemacht hat.
Solche Kolleginnen gibt es bei uns auch, die wegen allerlei Kleinigkeiten angepisst sind. Die gelten bei den Schülern auch meist als sehr unentspannt. Leider sind es vor allem weiblichen Kollegen. Die Männer sehen das entspannter, die würden sich ins Fäustchen lachen wegen so einer Sache. Es ist ja nun nicht so, dass die Kollegin in der Vertretungsstunde irgendeinen Mist erzählt hat.@Primarlehrer: Du hast jetzt geschrieben, dass Du es nicht gut findest, dass sie eine Leistungserhebung durchgeführt hat. Irgendein Argument habe ich nicht entdecken können.
Für mich klingt es danach, dass es Dir einfach nicht in Deinen Kram passt.
Du behauptest, es gibt Kolleginnen an der Grundschule, die sich fachlich inkompetent fühlen, weil sie Verben nicht aussprechen können? Das ist jetzt ein schlechter Scherz, oder? Sag mir bitte, dass es um eine fachfremde Vertretung am Gymnasium in der Oberstufe geht. -
Entsprechen die Noten denn ungefähr dem, was die betreffenden SuS bei Dir produzieren? Wenn es im Großen und Ganzen ein sich mit meinen Eindrücken deckendes Bild ergibt, würde ich die Noten gerne eintragen.
Ich wäre ehrlich gesagt dankbar, so spare ich mir eventuell das Einsammeln und Bewerten einer Stundenarbeit.
Auch die Botschaft an die Schüler:"Vertretungsunterricht ist auch bewertbarer Unterricht" finde ich persönlich gut.
Dass sie nicht Dein Material verwendet hat, obwohlDu es bereit gestellt hast, finde ich allerdings auch etwas unglücklich. Aber darum gleich so angepisst sein?
Ich würde ihr mitteilen "Danke, dass Du eine Leistungserhebung durchgeführt hast, ich trage die Noten gerne ein. Ich hatte Dir Arbeitsmaterial hingelegt, weil ich gerne hätte, dass die SuS dieses bearbeiten. Es wäre toll, wenn Du nächstes Mal vielleicht dieses benutzen könntest. Du sparst Dir dadurch ja auch Arbeit".
Das wäre imho deutlich diplomatischer als herumzuzicken. -
Hallo,
die Kombination wäre in Schleswig-Holstein sehr gut. Im Moment scheint es einen relativen Mangel an Chemielehrkräften zu geben und ich glaube auch in Latein ist der Markt nicht überschwemmt. Ich wage mal zu behaupten, dass diese Fächerkombination in eigentlich allen Bundesländern ganz gute Chancen hat, weil es Fächer sind die nicht jeder kann (oder will). Dir fehlen mit Latein / Chemie Synergieeffekte die Du mit Bio / Chemie oder Physik / Chemie und eventuell bei Latein + andere Sprachen oder Geschichte hättest. Aber das ist ja nur ein kleiner Randfaktor. Toll ist glaube ich für Schulleiter, dass Du mit Chemie / Latein eine ungewöhnliche Kombi hättest die Dich in der Stundenplanung sehr flexibel und damit wertvoll macht.Das mit dem Abiturschnitt stimmt einen natürlich etwas traurig, wenn man bedenkt, dass es dir nichts bringen wird. 1,2 ist echt toll, ich hatte damals "nur" 1,3 im Abitur und trotzdem dadurch prinzipiell alle Möglichkeiten. Das große Problem was Du Dir mit Deinem Berufsweg aufhalst ist, dass dein sehr guter Abiturschnitt nahezu vollkommen unnötig ist. Während in allen anderen beruflichen Richtungen sehr gute Abschlüsse die Basis für Karriere sein können (Scouts suchen sich sehr gute Chemie-Studenten etc.) und in der Regel Leute mit sehr gutem Abitur und anschließend sehr gutem Studium dann auch in deutlich besser bezahlte Positionen kommen, ist es beim Lehrerberuf vergebene Liebesmüh. Ein Spitzenabitur ermöglicht es auch in große Unternehmen zu kommen, denn die suchen die Elite.
Ob Du Dein Abi mit 1,2 machst oder mit 3,0 macht in dem Lehrerberuf keinen Unterschied. Bezahlt wirst Du nach A13 unabhängig von deinen vorherigen Leistungen und übrigens auch unabhängig von deiner Leistung im Beruf.
Du kannst den besten Unterricht machen, ein richtiger top Elite Lehrer sein, Du bekommst dasselbe Gehalt wie der Kollege, der seinen Schülern kaum was vermittelt und alles mit Minimum Einsatz zuwege bringt. Jemand, der in einem großen Unternehmen durch Top Leistungen auffällt, wird deutliche Gehaltssteigerungen geltend machen können.
Ich sage das nur, weil das für Top Leute (zu denen Du mit deinem 1,2 Abi vermutlich gehören wirst) durchaus eine Quelle des Frusts sein kann. Mit 1,2 stehen dir auch Elitestudiengänge (auch im Bereich der Chemie ählichen Fächer wie Molekulare Medizin, Nanoscience usw.) offen, in denen Du aus Deinem Potential was machen könntest. So etwas sollte man sich auch bewusst machen, wenn man in einen Gleichmacherberuf geht.
Es hat sicher auch Vorteile für viele, dass alles so gleich gemacht wird, aber mit Sicherheit ist das nicht ideal für Top Leute. Schule ist generell nicht gut für Top Leute, das gilt ja auch für Top Schüler, da die Schule auf die öffentliche Schule auf die breite Masse ausgelegt ist und nicht speziell für Begabte.
Überleg es dir also gut. Dass Du Deinen Schnitt hier so deutlich erwähnst (was vollkommen okay ist!) spricht für mich dafür, dass Du sehr leistungsbewusst bist. So ging es mir auch. Da kann man schnell frustriert sein, wenn man nicht die nötigen Bedingungen vorfindet, mit denen man in anderen Berufen als Topleister ausgestattet würde.
Du sprichst von Kosten. Es wäre bei Deinem Abitur beispielsweise möglich Kontakt zu Unternehmen zu suchen und zu schauen, ob Du nicht z.B. als reine Chemiestudentin in den Semesterferien bereits in dem Unternehmen arbeitest. Da kannst Du Dein Studium finanzieren mit und hast gleich gute Kontakte. Leider fördern Schulen keine sehr guten Lehramtsstudenten, das ist im öffentlichen Dienst nicht üblich. -
4000 Euro Brutto hört sich doch nach einer Verhandlungsbasis an. Es schadet außerdem nichts, wenn sich herumspricht, dass das Erstellen der Schulhomepage nicht mal eben so nebenbei geht.
An öffentlichen Schulen läuft so etwas nämlich nach ganz einfachem Schema. Da wird einer der Mathe-, Physik- oder Informatilehrer beschwatzt, bis er es für ein bis zwei Ermäßigungsstunden macht. Das kostet den Dienstherren nahezu gar nichts, da der betreffende Kollege, natürlich Beamter, mindestens das achtfache an Stunden Arbeitsleistung in die Homepage stecken muss, wie der Dienstherr Ermäßigung dafür genehmigt.
Wozu also extra Geld ausgeben, wenn ein Beamter das auch nebenher (in der Freizeit) machen kann? Auch kann man einfach die Fachschaftsleiter zwingen sich um Inhalte der Fachbereiche zu kümmern.
Kostengünstiger geht es kaum. Insofern wäre es eine gute Verhandlungsbasis, wenn da außerhalb des Elfenbeinturms öffentlicher Frondienst gutes Geld für gezahlt wird.
Vielleicht wird man dann an der öffentlichen Schule auch irgendwann besser entschädigt für dererlei Aufwand. -
"Das hängt ganz stark vom Organisationstalent des Stundenplaners ab. Unserer schafft es eigentlich immer, mir bei einem 86 % Pensum einen freien Tag pro Woche freizuschaufeln. Was die Anwesenheitspflicht an Konventen etc. betrifft, gilt an vielen Schulen die "pro-rata-temporis-Regelung". Kann man also nicht pauschalisieren. Wenn das schlecht läuft, läuft es an der jeweiligen Schule schlecht, aber nicht allgemein."
Dieser freie Tag schützt weder vor Elternabenden, noch vor Fachschaftssitzungen, noch vor Lehrerkonferenzen, noch vor Schulentwicklungstagen, noch vor Projektwochen, noch vor pädagogischen Konferenzen, noch vor Zeugniskonferenzen, noch vor nachmittäglichen Klassenfesten, noch vor Informationsveranstaltungen auf denen man etwas vortragen soll, noch vor Klassenfahrten.. alles unteilbare Aufgaben. Dann hat man im Endeffekt zwar nur einen Mini Termin am Tag, aber allein mit der Fahrerei, dem Zurechtmachen usw. geht da so viel Zeit rein, dass man auch gleich noch ein paar Stunden hätte unterrichten können. Freie Tage sind der Schule nicht heilig. Als ich im Studium gejobbt habe, habe ich meinen Schichtplan bekommen. Und der galt. Ohne Firlefanz. Nicht einmal ist es vorgekommen, dass man mich da am freien Tag behelligt hätte.
Lehrerberuf und Teilzeit geht nicht. Man muss als Beamter immer, zu jeder Tag und Abend Zeit abrufbar sein. Freier Tag hin oder her, Feierabend hin oder her. Mein Trainer ist drauf und dran mich aus der Mannschaft zu nehmen, weil ich aufgrund von Elternabenden, Tagen der offenen Tür und tausend anderen Dingen einfach zu unberechenbar bin. Ich kann ihm ja überhaupt keine langfristige Auskunft geben. Es kann sein, dass ich plötzlich wieder irgendwo vorgeladen werden von Eltern und dann muss ich nächste Woche da hin. -
@Stille Mitleserin
Bei uns sieht die Schulleitung es als normal an, dass man guten Unterricht machen muss. Da zählt nur, was darüber hinaus an Zusatzleistungen kommt.
Übrigens stehen Kollegen besser da, die allerlei Zirkus veranstalten und dann regelmässig krank sind (bzw. krank machen). Wir dürfen das dann vertreten und kriegen hinterher noch an die Backe "Kollegin XY organisiert zusätzlich am Freitag Nachmittag den YZ Wettbewerb". Ja, dafür ist die gute halt gleich mal Montag krank. Wer ist immer da und zieht ihren Unterricht durch? Tja, dreimal kannst du raten.Bei uns gibt weder die Fachschaftsleitung noch die Sammlungsleitung Entlastungsstunden. In einem Fach ist eine Person sogar Sammlungsleitung und Fachleitung gleichzeitig und bekommt folglich gar keine Entlastungsstunden für die wirklich umfangreiche Tätigkeit.
Man muss dazu sagen, dass die Sammlungen aber auch dementsprechend aussehen. Was dazu führt, dass die NW-Fachschaften gerne Schulentwicklungstage nutzen würden um, wenn sie schon keine Stunden bekommen, an diesen etwas gemeinsam als Fachschaft für die Sammlung zu tun. Das verbessert natürlich den Unterricht enorm, wenn die Sammlung aufbereitet wird. Stattdessen arbeitet man an irgendwelchen dummen pädagogischen Konzepten, trägt den Müll vor und am Ende kommt eh nichts sinnvolles raus. Aber man kann sich den Mund fusselig reden, Schulentwicklungstage hätten eben nichts mit Sammlung aufräumen zutun.Wie gesagt, die Schüler sind wirklich toll und ich würde einfach gerne mein Ding machen. Guten Unterricht, Schüler auch nach dem Unterricht beraten, das ein oder andere Experiment für einen Wettbewerb zusammen testen.
Aber lasst mich doch einfach in Ruhe mit der ganzen Schulentwicklungskacke, den erzwungenen Begleitungen für Klassenfahrten und Wandertagen, den tausenden Elternabenden (fremder, nicht der eigenen Klasse, da seh ichs ein!) wo man als Nebenfachlehrer, weil die Kinder begeistert erzählen was da für Experimente laufen, eingeladen wird, weil die Eltern einen mal sehen wollen, man dann extra anfährt um dann 2 Minuten zu sagen "Hallo ich bin XY, ich unterrichte Chemie. Wir machen das und das, es läuft gut, die Kinder sind gut dabei...bla) und dafür sein Training absagen muss, was eigentlich jede Woche an dem Abend stattfindet.
Und hat man dann mal Wettkämpfe dann heißt es "Sie müssen zum Elternabend, wenn Sie geladen sind, es ist ihre Dienstpflicht". Es wird über mein Privatleben am Abend bestimmt als wäre ich ein Leibeigener, sinnvoll Sport mit Wettkämpfe ist nicht möglich. All solche Dinge sind es, die es einem richtig verleiden. Ich wäre gerne mein eigener Herr und ich bin mit Sicherheit nicht faul, ich mache einiges für den Unterricht und beteilige mich auch an außerunterrichtlichen Dingen. Aber an Dingen, die ich mir aussuche, die mir in mein Konzept und in meinen Zeitplan passen. Diese Fremdbestimmtheit habe ich so extrem noch nicht erlebt, weder als ich im Studium gejobbt habe, noch in der Forschung. Da kriegt man auch vom Chef mal zu hören, machen Sie XY. Aber Feierabend war Feierabend. Nie wär man da auf die Idee gekommen mich donnerstags abends um 20.00 Uhr, wo ich beim Leistungssport bin, einzubestellen.
Auch ist man nicht auf die Idee gekommen meinen Einsatzplan einfach so zu verändern. Es wird einem ja einfach alles diktiert als Lehrer und als Beamter ist eigentlich ALLES Dienstpflicht. -
Nur ein kleiner Tipp von mir Peter222:
lass dich bloß nicht von so einer extrem negativen Einzelmeinung wie der von firelilly abschrecken.
Das sind die Kolleg/innen, die einem jedesmal den ganzen Tag verderben können.Ich habe extrem viel Spaß am unterrichten, beim Erklären von Modellen, beim Experimentieren mit den Schülern. Ich habe eine negative Einstellung gegenüber den Rahmenbedingungen, die mir das Unterrichten erschweren anstatt den Rücken frei machen dafür, dass ich mich voll den Schülern und dem Unterricht widmen kann.
Und das sollte eine Anfänger wissen. Ich bin auch in dem Glauben in die Schule gegangen, dass das Wichtigste sei den Schülern etwas beizubringen. Das ist es aber nicht, wichtiger ist es beim Tag der offenen Tür eine Show zu machen, zig Nachmittagsangebote zu geben, in irgendwelchen Gruppen irgendwelche unnötigen Änderungen zu bekakeln, mehrere Stunden in Lehrerkonferenzen zu sitzen, obwohl ein Rundbrief + ein Treffen zur Abstimmung gereicht hätte und damit mehrere Stunden gespart hätte usw.
Mir verderben ehrlich gesagt Kolleginnen den Tag, die mit meinen Klassen ständig auf Ausflügen sind (wo die SuS einen Tag rumdödeln und fast nichts lernen) und sich dafür feiern lassen, in jeder Steuerungsgruppe mitmischen und den Ton angeben, und dann aber in Biologie den Schülern so einen bullshit vermitteln, dass ich als Chemielehrerin erstmal Stunden darauf verwenden muss das richtig zu stellen. Das kommt eben davon, wenn man auf zu vielen Hochzeiten tanzt und sich vornehmlich um andere Dinge als den Unterricht kümmert.
Und ja, mich regt es auch auf, wenn von mir Professionalität gefordert wird, aber ich finanziell schlechter ausgestattet bin als das kleinste Büro.
Farbkopien? Wo kämen wir da denn hin! Personal um aufzuräumen, Geräte zu reinigen und warten, eine Sekretärin oder ein Azubi um Sachen für mich zu kopieren oder auszuschneiden? Bei anderen Akademikern normal, im Schulalltag geradezu verpönt da auch nur darüber nachzudenken.
Tja, all das würde professionelles Arbeiten ermöglichen. Dann könnte man sich voll den Dingen widmen, für die man Akademiker braucht: Komplizierte Sachverhalte didaktisch zu reduzieren, sich um Planung von Unterricht Gedanken zu machen, Schüler beraten, Schüler auch über den Unterricht hinaus fördern etc.
Komisch, dass mein Onkel (seines Zeichens Chirurg) anscheinend so wertvolle Arbeit im OP leistet, dass man ihm alles andere durch geringer qualifizierteres Personal hinterher trägt (Reinigung und Vorbereitung des OP-Saals, Wartung der Geräte usw.), damit er sich in seiner Arbeitszeit voll auf die Dinge konzentrieren kann, für die man seine hohe Qualifikation benötigt.
Der Lehrer scheint hingegen auch gleichzeitig Sekretärin, Erzieherin, Kinderpflegerin, Hausmeisterin usw. in einem zu sein, weil man seine Arbeit nicht für so wichtig erachtet, dass man ihn sich voll auf seine Expertise konzentrieren lassen sollte.
Es ist für so viele Dinge Geld da, aber mal einen gering qualifizierten Mitarbeiter einzustellen, der einfache Arbeiten wie Kopieren, Laminieren, Beaufsichtigen von SuS in der Mittagspause, Begleiten von SuS auf Aktionen wie dem Klettergarten, übernimmt, damit man das enorme Pensum an Unterricht und Korrekturarbeiten (was eben niemand ohne Fachstudium übernehmen könnte!) sinnvoll erledigen kann, kommt kategorisch nicht in Frage.
Und dann als Schulleitung von Professionalität sprechen, sowas von lachhaft. Wie die einen dann angucken, wenn man sagt: Nein, das übernehme ich nicht, ich muss noch einen Versuch abbauen, die Schwermetalle ausfällen und die Schwefelsäure neutralisieren.Sollen sie doch jemanden einstellen, der das für mich macht, dann habe ich Zeit zur Verfügung und kann die Spirenzchen mitmachen.
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Ein Weiterer Grund dafür war, dass ein Freund von mir nach seiner Kaufmannsausbildung Lehramt studiert hat und nach dem Praktikumssemester gesagt hat, dass es eine Katastrophe war und er wieder in das Büro will. Ich habe einfach Sorgen, dass es mir genauso geht. Das wäre natürlich worst case.
Privat leite ich schon seit längerem sportlich eine Jugendgruppe und weis, dass mir der Umgang mit jungen Menschen Spaß macht. Prinzipiell glaube ich nicht, dass es mir einmal so gehen wird, aber es ist eben auch Fakt, dass es vielen Lehrern so ergeht.Es hat schon seine Gründe, warum jemand die Arbeit in einem Büro vorzieht. Es sind nicht die Jugendlichen, die das Problem darstellen. Die meisten sind, zumindest am Gymnasium, ganz in Ordnung. Auch Eltern finde ich nicht schlimm. Das Problem sind die Rahmenbedingungen an der Schule.
Die Schulleitung ist eine Position vergleichbar mit einem absolutistischen Herrscher, viel schlimmer als das in der Wirtschaft möglich ist, wo man Personalräte hat, die für die Rechte der Arbeitnehmer eintreten. An Schulen hat man fast immer Personalräte, die ihre Aufgabe eher darin sehen, Glückwunschgeschenke zu allerlei Anlässen zu besorgen.
Auch wenn Du zum Beispiel Teilzeit arbeiten möchtest später mal aus irgendwelchen Gründen, dann ist der Lehrerberuf der denkbar schlechteste. Du kannst eigentlich nur Vollzeit arbeiten oder du zahlst drauf, weil Du trotz Teilzeit an tausenden sogenannten unteilbaren Aufgaben (die natürlich per se nicht unteilbar sind, aber aus Ausbeutungsgründen so definiert werden) teilnehmen musst und im Endeffekt für eine 3/4 Stelle arbeitetest und eine 1/2 Stelle bezahlt bekommst.
Dass Du mit Jugendlichen gut kannst ist eigentlich gar nicht so entscheident, ich habe auch gedacht, dass das Unterrichten das Wichtigste sei. Dem ist aber nicht so, das Unterrichten läuft so nebenbei. Das finde ich sehr demotivierend, wenn es doch das ist, warum man Lehrer geworden ist. Ich weiß nicht ob es früher anders war, aber von Kerngeschäft braucht man da heute nicht mehr reden.
Es interessiert auch schlicht keinen, ob Du einen Großteil deiner als Beamter wöchentlich zu leistenden Stunden in Unterrichtsvorbereitung und damit anspruchsvollen, durchdachten Unterricht steckst.
Viel wichtiger in dem Beruf ist, den Unterricht ganz marginal zu gestalten, aber immerhin so, dass es keine Elternbeschwerden gibt, und mit den gewonnenen Zeit irgendwelche Zusatzangebote zu liefern oder irgendwelche, meist unsinnigen Arbeitsgruppen zu besuchen und dadurch als engagiert zu gelten. Im Sinne nachhaltigen Lernens ist das nicht, aber solche Kollegen haben extreme Vorteile gegenüber denen, die "nur" einen gut durchdachten Unterricht liefern. -
Die Antwort lautet: Wie bei den Lehrern würde dir dein AG einen Teil des Materials zur Verfügung stellen, den Rest (Kittel schuhe) müsstest du selbst zahlen.
So geht es den AN in der Wirtschaft - mein Gatte bekommt viel gestellt, aber nicht alles, so muss er sich seine Sicherheitsschuhe und seine Spezialunterwäsche selbst kaufen,
die dieser dann bei der Steuer wider absetzen kann.Ist dein Gatte in vergleichbarer Position, sprich hat er ein Hochschulstudium abgeschlossen und arbeitet mit diesem Abschluss in der Wirtschaft?
Wenn ich an meinen Ex denke, der brauchte nur zur Sekretärin (die übrigens nicht für 80 Kollegen, sondern nur für zwei weitere zuständig war) sagen, dass sie Buch XY bestellen soll. Es war selbstverständlich, dass er Arbeitsmittel bestellt hat.
Da war es sogar ohne weiteres möglich zu sagen:"Hey, der Stuhl ist unbequem, wir bestellen mal einen neuen Bürostuhl". Mit den Kosten dieses, ich nenne ihn mal "Chefsessels", hätte man uns armen Lehrern im Lehrerzimmer so einiges neues anschaffen können, wo wir schon große Augen bekommen hätten.
Anderes Beispiel: Plastischer Chirurg
Selbstverständlich kauft er seine Ausrüstung (inkl. Arbeitskleidung) nicht vom eigenen Geld. Mal abgesehen davon, dass die Gehaltsklasse weit über der eines Lehrers liegt, würde auch so jemandem nicht einfallen, das als Privatvergnügen zu sehen.Wo der Lehrer seine unzähligen Ordner, Stifte, Scheren (und tausend andere Dinge) selber kauft, geht der normale Akademiker ins Büro und holt sich diese Dinge.
Dass man den Arbeitsplatz des Lehrers zum Teil nach hause verlegt hat (und dann trotzdem mit zum Teil komischen Anwesenheitspflichten daherkommt) ist auch ein geschickter Trick den Lehrer die Anschaffung von Büromaterial (wenn ich an die ganzen Ordner zur Aufbewahrung denke) selber tragen zu lassen.
Ich weiß nicht wo Dein Gatte arbeitet, aber Büromaterial für die Arbeit anzuschaffen halte ich für extrem ungewöhnlich (außerhalb des Lehrerberufs). Selber eine Steuerfachangestellte beim Steuerberater wird über den Betrieb alles Büromaterial anschaffen. -
Oh Firelilly, wenn du doch nur ansatzweise eine Vorstellung von Textinterpretationen, Philosophiethemen und Quellenarbeit hättest, um nur ein paar Aspekte (nicht nur) des Oberstufenarbeitens anderer Fächer hättest, würdest du hier nicht so rumjammern müssen...
Du warst doch diejenige, die behauptet hat, man könne Lösungen doch locker selber finden und bräuchte deswegen kein Lösungsbuch. Auf der anderen Seite sagst Du jetzt, dass die Textinterpretationen usw. ebenfalls extrem umfangreich sind. Das glaube ich dir übrigens sofort, deshalb arbeiten bei uns die meisten Lehrer solcher Fächer mit entsprechender Sekundärliteratur zu ihren literarischen Texten. Aus genau diesem Grund, weil die eben auch nicht mal eben "die Lösungen selber aus dem Ärmel schütteln, weil sie ja studiert haben", fand ich es sehr verwunderlich, dass Du die Verwendung von Lösungsbüchern so abfällig behandelst.
Du schüttelst Dir also alle Erwartungshorizonte ohne Sekundärliteratur aus der Hand? -
Dass es effizienter ist, den Erwartungshorizont zu haben, will ich dabei gar nicht abstreiten. Deshalb kaufe ich auch manchmal die Handreichungen, um dann die gewonnene Zeit mit Freunden, beim Sport, auf der Couch etc. (lies: nicht für NOCH mehr und bessere UR-Vorbereitung) zu nutzen. Das finde ich okay. Ich kaufe mir Freizeit. Dafür ist der Dienstherr nicht verantwortlich.
Wie kannst Du Dir denn damit Freizeit kaufen? Als Beamter hast Du genau vorgeschriebene Wochenarbeitszeit zu leisten über das Jahr. Die einzige Stellschraube ist, wie ausführlich man seinen Unterricht vorbereitet, korrigiert etc.
Wenn der Dienstherr mir Erwartungshorizonte für die Aufgaben zur Verfügung stellt, gewinne ich Zeit, wodurch ich andere Dinge (Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung, Elterngespräche) gewissenhafter durchführen kann. Mit meiner Freizeit hat es nichts zutun, die ist ja vorgeschrieben.
Der Dienstherr scheint aber keinerlei Interesse daran zu haben, dass ich Zeit gewinne um in anderen Bereichen effektiver und nachhaltiger Arbeiten zu können. Ich werde den Teufel daran tun eigenes Geld auszugeben um diese Zeit zu gewinnen, oder gar meine Freizeit einzuschränken.Wer nach eine Fachstudium nicht in der Lage ist, ohne übermäßigem Aufwand Lösungen für die (auch in der Oberstufe) doch eher trivialen Aufgaben in Schulbüchern zu finden, sollte sich ernsthaft Gedanken über seine fachliche Qualifikation machen.
Ich habe mein Diplom mit 1,0 in dem einen Fach und meinen Master im 2. Fach mit 1,3 abgeschlossen. Trotzdem bedeutet es enormen Zeitaufwand einen Erwartungshorizont zu schreiben für Biologie Oberstufenaufgaben, die gut und gerne mal für Schüler 60 Minuten Bearbeitungszeit haben. Das hat nichts mit fachlicher Qualifikation zu tun. Gerade als Diplomerin bin ich den meisten Kollegen fachlich deutlich voraus, im Schulalltag nützt einem das aber wenig. Und Zeitersparnis bringt es einem auch nicht, im Gegenteil, ich bin eher kritischer und brauche länger, weil ich mit den von der Schule zur Verfügung gestellten Materialien (auch Schulbüchern) aus fachlicher Sicht oft nicht einverstanden bin und erst Verbesserungen durchführen muss.
Bist Du denn eigentlich nach Deinem Fachstudium in der Lage ohne übermäßigen Aufwand Abiturklausuren zu entwerfen? Bist Du in der Lage ohne übermäßigen Aufwand korrekturen von den ach so trivialen Schülerklausuren anzufertigen? Fachliche Qualifikation nützt einen feuchten Dreck, der ganze Kram braucht mega viel Zeit. -
Lösungen sollte ich doch als Lehrer selbst finden können, es sei denn, ich unterrichte fachfremd.
Kann sein, dass das in Kunst und Latein einfacher ist. Gerade in Biologie sind die Aufgaben in der Oberstufe oft sehr umfassend und es braucht schlicht enorm Zeit sich den Erwartungshorizont selber zu schreiben. Wenn man da ein Lösungsbuch hat, hat man auf einen Blick schon einmal einen Abriss, was in der Aufgabe alles verlangt ist. Meist ergänzt man den dann eh selber noch, weil einem noch weitere Aspekte einfallen.
Dein Argument Lösungen müsse man doch selber finden können ist einfach unpassend.
Genausogut könnte man sagen "Na, als studierter Mathelehrer müsste man sich doch Aufgaben selber ausdenken können. Warum also ein Buch?"
Es geht schlicht und einfach darum, dass man deutlich effizienter arbeiten kann, wenn man einen Erwartungshorizont vorliegen hat und den dann überprüft, anstatt jedes Mal das Rad neu zu erfinden und alles von sich aus auszuarbeiten.
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