Beiträge von Firelilly

    Weil man wegen nächtlichen Herzstolperns tot umfällt? Nur, weil jemand Extrasystolen oder eine paroxysmale Tachykardie hat ist er doch nicht dem Tode geweiht. Mach dem Threadersteller doch keine Angst! Ja, es gibt sie, die potentiell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (QT-Syndrom, Brugada-Syndrom). Die Herzrhythmusstörungen treten dabei allerdings unter Belastung auf. So eine Herzrhythmusstörung hat dann auch mit akutem Schwindel zutun und kann zu Synkopen (und eben auch zum Tod durch Kammerflimmern) führen.
    Das sind dann allerdings auch dominant vererbte Ionenkanalerkrankungen.
    Der TE hat jetzt nicht erwähnt, dass dessen Eltern oder nahen verwandten mit 30 Jahren an plötztlichem Herztod gestorben sind.
    Herzrhytmusstörungen, die vor allem in der Ruhe auftreten, haben statistisch zu 99,x % andere Ursachen und betroffen sind dabei in der Regel die Vorhöfe.
    Ich meine klar, wenn man eine ernste Erkrankung ausschließen möchte, dann sollte man ein EKG machen lassen. Da lassen sich beide Erkrankungen ausschließen.


    Man kann auch jeden Leberfleck untersuchen lassen, jedes Jahr eine Darmspiegelung auch in jungen Jahren machen (denn Krebs wartet nicht, bis Du erst das Alter der empfohlenen Darmspiegelungen erreicht hast), weil man oft Durchfälle und Verstopfungen hat usw.
    Ich will da niemanden von abhalten.
    Wenn ich eines weiß, dann, dass der Staat versucht den Lehrern ans Bein zu pinkeln, vor allem wenn es ums Finanzielle geht.


    Würdest Du Dich zu einem Pschotherapeuten direkt vor der Verbeamtung auf Lebenszeit begeben, wenn Du Depressionen hast? Oder würdest Du vielleicht bis zu den Sommerferien warten, bis die Lebenszeitverbeamtung durch ist? Und darauf vertrauen, dass Du nun schon 30 Jahre lebst ohne Dich selber umgebracht zu haben oder ohne aus heiterem Himmel tot umzufallen.


    Wenn Du wirklich glaubst, dass dein Herzstolpern nicht durch Stress, Schilddrüse, Kaliummangel, Alkoholgenuss, angeborene, verhältnismäßig ungefährliches Vorhofflimmern verursacht ist, dann geh von mir aus zum Arzt.


    Im besten Fall hast Du dann wirklich eine super seltene Form lebensbedrohlicher Herzrhytmusstörungen und der Arztbesuch rettet Dich. Das ist statistisch eben super unwahrscheinlich.
    Oder, und das ist super wahrscheinlich, Du wirst mit paroxysmaler Tachykardie etc. diagnostiziert, der Arzt sagt Du sollst das über längeren Zeitraum beobachten und ggf. zusätzlich Blutgerinnungshemmer nehmen und der Amtsarzt reibt sich die Hände und sagt "Bingo! Ich bekomme Provision, endlich wieder einen, den wir nicht verbeamten müssen".

    Dazu aktuell ein interessanter Fall:


    Studienrat a.P. wird aufgrund von ähnlichen gesundheitlichen Problemen nicht auf Lebenszeit verbeamtet, hat aber keine objektiven aktuellen Einschränkungen, sondern nur ein erhöhtes Risiko, das in 15 Jahren eventuell etwas passieren könnte. Studienrat a.P. hat eine hohe Dienstunfähigkeitsversicherung abgeschlossen und ist durch das Urteil des Amtsarztes so schockiert, dass er in Depressionen verfällt und in die Psychiatrie eingewiesen wird.
    Ein Gutachter bescheinigt ihm Dienstunfähigkeit die voraussichtlich nicht innerhalb eines halben Jahres wieder herstellbar ist. Studienrat a.P. wird aus gesundheitlichen Gründen entlassen und kassiert nun knapp über 2000 Euro netto monatlich von der Versicherung.
    Und nun kommt es: Die Versicherung verklagt das Land, weil diese die Dienstunfähigkeit mit ihrem nicht nachvollziehbaren Amtsarzturteil ausgelöst hat!


    Hoffen wir mal, dass das zur Revolution der Amtsarztpraxis führt!

    Meine Empfehlung:
    Nicht zum Arzt gehen, es sei denn, mit den Herzrhythmusstörungen ist auch Schwindel und Kurzatmigkeit verbunden. Dann wäre eventuell der Ventrikel von der Rhythmusstörung betroffen und das ist gefährlich.
    Im Endeffekt ist die Wahrscheinlichkeit aber am größten, dass Du Vorhofflimmern oder -flattern hast und dieses dann Deine Verbeamtung auf Lebenszeit riskiert. Im Endeffekt gehst Du dann am besten NACH der Verbeamtung auf Lebenszeit zum Arzt und sagst, dass diese Rhythmusstörung JETZT, also nach der Lebenszeitverbeamtung, zum ersten Mal aufgetreten ist. Wenn die dann eine zusätzliche Leitungsbahn etc. in Deinem Herzen feststellen, dann bekommst Du entweder eine Ablation oder lebenslang blutverdünnende Medikamente (das Hauptrisiko von solchen Rhythmusstörungen ist Schlaganfall, da sich Blutgerinsel bilden können).
    Viele Menschen leben jahrzentelang unbemerkt damit (so auch ein Kollege bei uns, der allerdings schon in den 50ern ist). Der Dienstherr ist allerdings ein verantwortungsloser Wichser und will möglichst um alle Zahlungen herumkommen und sich aus der Verantwortung stehlen. Deshalb wird Dich soetwas die Verbeamtung kosten, wenn Du da vor der Lebenszeitverbeamtung mit ankommst. Der Dienstherr hat die Verbeamtung auf Probe mit gesundheitlicher Eignung extra erfunden um sich aus seiner Verantwortung stehlen zu können. Lasse nicht zu, dass ihm dies gelingt!

    Das sehe ich anders, das ist eine Investition, weil Menschen mit einer Promotion durchschnittlich DEUTLICH mehr Geld verdienen als sie durch die Promotionszeit verlieren.

    Ja es stimmt wohl, dass Promovierte durch ihren Titel deutlich mehr verdienen in fast allen akademischen Berufen. Genauso gilt aber auch, dass die Akademiker in fast allen Berufen mehr als 1m² Schreibtisch, weiche Bürostühle eventuell im eigenen Büro, Weihnachtsgeld usw. haben. Das alles gilt aber in der Parallelwelt Lehramt nicht. Dort ist der Lehrer ein normaler Arbeiter und wird von den Rahmenbedingungen nicht anders betrachtet als eine Aushilfskraft. Bei uns muss man sogar selber die Kotze der Schüler wegmachen und es wäre ein faux pas dafür die Hausmeister zu aktivieren oder es gar so lange übrig zu lassen bis die Putzkolonne kommt. Dementsprechend interessiert ein Doktortitel, wie übrigens auch ob man seinen Unterricht hervorragend oder hingeschludert macht, für die Finanzen überhaupt nicht.


    Anscheinend denkt sich der Dienstherr: Der Lehrerberuf ist doch wie der Beruf eines Raumpflegers oder Hausmeisters, ob man in diesen Berufen eine Promotion besitzt oder nicht ist für die Arbeit egal, denn diese Zusatzqualifikation hat keinen Einfluss.


    Insofern ist eine Promotion im Lehrerberuf tatsächlich total unnötig und der Geldverlust der Promotionszeit kommt eben nicht wieder rein. Es ist und bleibt, wie eigentlich immer im Lehrerberuf, ein persönliches, unbezahltes Vergnügen sich weiterzubilden und zur Elite zu gehören. Ich habe auch noch nie davon gehört, dass ein Kollege, der ständig Fortbildungen in seinen Fächern besucht und da immer auf neuestem Stand ist, davon irgendeinen Vorteil hätte. Das interessiert schlicht nicht, beziehungsweise wird voraussgesetzt. Warum also da viel Aufwand treiben, wenn es nicht honoriert wird?
    Ich erinnere mich gut an die Fortbildungen meines Ex-Freundes (BWL). Der hat so eine ganze Reihe absolviert und ist dann zum Vorgesetzten und hat die Weiterbildung als Argument für eine Gehaltserhöhung eingesetzt. Erst gab es Widerstand, am Ende gab es sie doch.
    Probiert das mal im Lehrerberuf: Gehaltserhöhung, weil man promoviert ist oder eine große Menge Fortbildungen gemacht hat.


    Was mich jedoch am meisten geehrt hat war, dass er mich im Februar darum bat, ein Gutachten für eine Stipendiumsbewerbung zu schreiben.

    Das ist ja schön und gut. Ehren muss einen das aber nicht, kann ja auch sein, dass er sich bei dir am ehesten verspricht, dass du so schreibst, dass er gut dasteht. Außerdem ist es zusätzliche Arbeit.



    Kurstreffen mag ich, dränge sie den Schülern aber nicht auf. Wenn die das wünschen, organisieren die das schon und laden mich ein.

    Wurde ich auch schon mehrfach eingeladen. Habe ich dankend abgelehnt. Ich muss nicht noch meine Freizeit mit den Schülern verbringen. Genauso Abi-Ball und solche Dinge. Finde ich total unangenehm. Ich käme auch nicht auf die Idee mit meinem Arzt, meinem Professor an der Uni oder meiner Friseurin zu der ich seit Jahren regelmässig gehe eine Feier oder Freizeitveranstaltung durchzuführen. Nicht, dass ich die Schüler nicht mag oder anders herum. Aber ich fühle mich am wohlsten, wenn ich die Schüler in der Schule unterrichte und sonst geht jeder seiner Wege.


    An vielen Unis werden Prüfer ausgelost - und dann gibt es oft den, der mit 1 und 2 großzügig ist und den anderen, wo man für eine 3 schon richtig gut sein muss.
    100% gleiche Bedingungen wird es nie geben - da muss man als Erwachsener einfach mal drüber stehen.

    So ist es überall im Leben. Nur nicht in der Schule, da gibt es einen mega shitstorm, wenn ein Kollege deutlich strenger bewertet. Da wird auch innerhalb von Fachschaften ein riesen Brimborium betrieben um die Maßstäbe anzugleichen. Das kostet viel Zeit.
    Geh mal an eine Uni und frage, wie sich die Dozenten in Fachsitzungen untereinander absprechen was gemeinsame Bewertungsmaßstäbe angeht. Die lachen dich aus, weil es so etwas schlicht nicht gibt.

    Also ich würde in diesem Fall die Aufgaben voll bepunkten, es sei denn durch die 242km wurde die Rechnung vereinfacht ( wovon ich jetzt mal nicht ausgehe). Es geht doch darum zu schauen, was die Schüler verstanden haben und sowas wie eine falsch abgeschriebene Zahl oder eine Zeichnung an der falschen Stelle fände ich da nicht so schlimm als dass ich diese Aufgaben deshalb falsch bewerten würde.

    Ich würde definitiv etwas abziehen, wobei der Großteil der Punkte natürlich gegeben werden sollte.
    Sonst lernen die Schüler eine schluderige Arbeitsweise. Man kann Schülern das an so einem Beispiel gut verdeutlichen, man stelle sich vor, dass ein Arzt einem zu viel oder zu wenig Medikament verabreicht, weil er die Zahlen nicht so genau liest.
    Als Nachteilsausgleich bekommt der Schüler mehr Zeit als die anderen. Diese Zeit hätte er nutzen können die Texte aufmerksamer zu lesen oder noch einmal zu kontrollieren.


    Auch wegen Der Flächenzeichnung würde ich ihn nicht anders bewerten als die anderen Schüler. Gerade bei einem Autisten (habe auch zwei in meinen Klassen) kann man doch ganz klare, strukturierte Regeln finden.
    Beispielsweise: Die zu bearbeitenden Aufgaben werden nur auf der Aufgabenseite bewertet.

    Schwierig sind aber auch sehr lethargische Schulleiter, die alle anderen wursteln lassen und keine Führungsperson abgeben ...

    Je weniger ein Schulleiter von mir will, desto besser. Ich hätte sehr gerne eine lethargische Schulleitung, die die Lehrer einfach das machen lässt, was diese für richtig halten. Ich brauchte bislang auch keine Unterstützung wegen Eltern oder schwierigen Schülern, bislang konnte ich mich da immer verständigen und Konflikte konstruktiv bewältigen. Für mich ist eine Schulleitung eine Instanz, die nur Mehrarbeit bedeutet. Kann ich darauf verzichten.

    Die Konsequenz war dann ja hoffentlich, dass die Zeit am Mittwoch für Lucy entfällt. Solche Aktionen bringen Schüler bei mir in der Regel einmal. Sich dann auch noch so dumm stellen "er hat nix gesagt" und das Weinen ignorieren. Unglaublich.

    Ich finde es einen riesigen Skandal, dass jemand, die zu einer Reha-Maßnahme geht im Voraus mehr arbeiten soll. Kann man sich über die Schulleitung nicht an höherer Stelle beschweren? Ich habe mich komplett verweigert für die Zeit auf Klassenfahrt auch noch Material vorzubereiten. Das war auch so eine Frechheit. Aber der Hinweis, dass die Mehrarbeit der Materialvorbereitung das Immunsystem schwächt und es ja sehr schade wäre, wenn man vor der Klassenfahrt kurzfristig erkranken würde, war dann zielführend.
    Stellt euch mal vor, man würde in einem Unternehmen jemanden gezielt Überstunden arbeiten lassen (denn nichts anderes ist die Bereitstellung von Unterrichtsmaterial im Voraus), weil diese Person ja eine zweiwöchige Reha macht.
    So etwas gibts echt nur im Lehrerberuf. Unglaublich.


    außerdem sehe ich bei vielen kolleginnen, dass sie sehr unglücklich mit ihrer TZ sind.. da sie ja doch das ganze "nebenbei" machen müssten UND meist auch einen partner haben der gut genug verdient und sie oftmals nur arbeiten, damit ihnen nicht die decke auf den kopf fällt.

    Ich behaupte mal, dass der Lehrerberuf der teilzeitunfreundlichste von allen Berufen ist oder zumindest unter den Worst 3 landet. Das Problem an den meist Frauen, die TZ arbeiten, weil der Partner genug verdient und ihnen sonst die Decke auf den Kopf fällt ist, dass sie "die Preise" für die anderen Kollegen kaputt machen, weil sie eben generell viel Zeit haben und dann auch viel außerhalb des Unterrichtens machen.
    Wenn jemand nun TZ arbeitet, weil er oder sie nun wirklich keine Zeit hat aus irgendwelchen Gründen, wird sofort auf den Tisch gebracht, dass es doch üblich sei nebenher noch so viel zu tun. Kolleginnen X und Y würden das ja auch alles nebenher machen.
    Bei uns ists mittlerweile schon so weit, dass die Teilzeitkollegen den Unterricht von Vollzeitkollegen, welche im Abitur eingespannt sind, voll vertreten sollen. Und da das natürlich rein stundentechnisch gar nicht geht, wird aus Vertretungsunterricht einfach Projektunterricht und dann fällt gar nicht auf, dass die Teilzeitkollegen Mehrarbeit leisten um die Vollzeitkollege zu entlasten. Ich bin froh, dass die SL meinen Teilzeitantrag durch Aufstockung wieder rückgängig machen konnte, denn das was mit TZ Kräften gemacht wird ist die absolute Frechheit. Dann lieber Vollzeit und hier und da mal krank in stressigen Phasen, als als gesunde Teilzeitkraft das Geld aus dem Fenster zu werfen, das sich dann VZ Kollegen einheimsen, weil sie durch die TZ Kräfte auch noch entlastet werdem.

    Warum nicht etwas Theorie auch machen. Erarbeite mit den Schülern doch psychologische Themen. Das könnten auch Referate sein (spart einem ja Arbeit, was sinnvoll ist, wenn man fachfremd unterrichten muss). So könnt eine Gruppe recherchieren, was Stress überhaupt ist. In der Psychologie gibt es da viele verschiedene Konzepte. Andere Gruppen könnten sich mit der Theorie zur Stressreaktion des Körpers und deren medizinische Folgen auseinandersetzen. Wieder eine andere Gruppe mit den Forschungsergebnissen, wie Meditation das Streßempfinden verändert und welche körperlichen Auswirkungen Meditation hat. Das könnte auch biologisch werden, wenn sie über Muster von Hirnwellen in verschiedenen Bewusstseinszuständen da recherchieren.

    Doch - man darf als Kind eine ganze Menge ausprobieren. Zumindest mit 7 Jahren. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, entsprechend darauf zu reagieren. Früher gabs Prügel, heute Gespräche.


    Die Hygieneerziehung muss Hand in Hand mit den Eltern laufen. Hast du denn mal nachgefragt, wie das zu hause läuft? Ob sie einen Vorschlag haben, welche Konsequenz jetzt folgen müsste?


    Du kannst deine Strategie auch ohne Elterneinverständnis durchsetzen - das ist legitim.
    Aber mein rat wäre, sie mit ins Boot zu holen, sonst wird zuHause nur auf dich geschimpft und das Kind kann deine Maßnahmen nicht für voll nehmen.

    Nein, darf man nicht. Wenn ein Kind so etwas Krankes ausprobiert, wie vollgepisstes Toilettenpapier an die Decke zu werfen, dann muss es hageln und zwar kräftig. Ich glaube ich hätte von meinen Eltern auch in meiner Kindheit (und die ist noch nicht lange her) eine gewischt bekommen. Aber auf solche Gedanken wäre ich von selber auch nie gekommen.
    Da man als Pädagoge solche Mittel natürlich nicht verwenden darf, muss man anderweitig Alarm machen. Ich würde das auf jeden Fall an die große Glocke hängen und ihm richtig Konsequenzen aufbrummen, denn wie man eingangs lesen konnte, hat ein vernünftiges Gespräch nichts gebracht. Das ist überhaupt das Problem, die Kinder machen was richtig Krasses (und ja, das halte ich für richtig krass) und die Konsequenz ist ein Gespräch?! Bei so einem Vergehen würde ich beim ersten Mal schon voll Alarm machen, ruhig auch laut werden. Damit das Kind zuckt und merkt "Oha, anscheinend ist es etwas ganz Schlimmes, wenn ich vollgepisstes Klopapier an die Decke werfe". Wenn ich da nur komme mit "Du, setz dich mal hin und hör mal zu. Ich mag nicht, wenn Du auf Klopapier strullerst und das an die Decke wirfst. Versprichst du mir, dass du das in Zukunft sein lässt?" dann kapiert so ein Kind den Ernst der Lage nicht.
    Kein Wunder, dass Erziehung nicht funktioniert, wenn man nach so einer Sache auch noch daherredet anstatt mal ordentlich Alarm zu machen.


    Lieber einmal mehr und frühzeitig ausgerastet, als wenn man irgendwann keine Kontrolle mehr gewinnt. Das ist das erste, was ich in einer schwierigen Klasse gelernt habe. Seitdem bin ich bei einer neuen Klasse (vor allem, wenn sie schon verschrien ist) ziemlich streng und kloppe gleich Konsequenzen rein. Nach und nach, wenn man dann merkt, es läuft, wie man es will, dann kann man lockerer werden und ein wenig von der harten Spur abweichen.
    Ein Vergehen wie Kaugummis unter den Tisch kleben, Müll in den Ausguss stopfen führt dazu, dass ich explodiere und dann gibts mächtigst Ärger. Danach läuft es aber auch, mein Raum wird sauber hinterlassen und beim Experimentieren wird nicht geblödelt. Oh Gott, wenn ich daran denke, vollgepisstes Klopapier an der Decke. Ich glaube meine damalige Grundschullehrerin, die war noch vom alten Schlag, hätte uns richtig rund gemacht. Zurecht!

    Nur in Begleitung auf Toilette? Das ist ja wohl das Mindeste! Also wenn ein Kind so etwas Ekelhaftes macht und dabei erwischt wird, müssten die Maßnahmen noch deutlich umfassender sein. Zumal es ein Wiederholungstäter ist.
    Damit das Ganze einen pädagogischen Anstrich hat sollte er unter (lockerer) Aufsicht die kompletten Klos putzen. Das ist auch noch ein Dienst für die Allgemeinheit. Am besten geht so etwas, wenn man eine Freistunde hat oder direkt angrenzend unterrichten kann.
    Bei mir hat ein Schüler Kaugummis unter einen Tisch geklebt in der letzten Reihe und ich habe ihn dabei erwischt. Da ich nachmittags oft lange Unterricht habe (man lässt Nebenfachlehrer ja gerne mal bis nachmittags spät unterrichten -.-), konnte ich ihn prima einbestellen in der nächsten Woche. Geschlagene zwei Schulstunden durfte er Kaugummis unter den Tischen abkratzen und Ausgüsse der Waschbecken säubern, denn auch da schmeißen Schüler gerne etwas rein. Bei mir übrigens nicht mehr so oft. Manches spricht sich wohl herum. Ich konnte nebenan unterrichteten und musste nur immer mal wieder reinschauen.
    Was übrigens erstaunlich ist. Der Schüler war in Chemie eigentlich eher schwach und desinteressiert, seitdem meldet er sich mehr und scheint bemüht. Ob da ein Zusammenhang besteht, keine Ahnung.


    Auf jeden Fall finde ich es wirklich ekelhaft. So etwas macht ein normales Kind in der Grundschule nicht. Wir hatten auch so einen Klassenkameraden damals, der wohl auf den Klos Mist gebaut hat, aber der war auch irgendwie ziemlich gestört in vieler Hinsicht. Niemals wäre ich oder Freundinnen auf die Idee gekommen so etwas Abartiges zu machen.
    So ein Kind sollte die Konsequenzen so mega unangenehm finden, damit es nicht wieder so etwas Widerwärtiges macht. Mit Kuschelpädagogik und Verteidigungsversuchen ("normales Verhalten") erschafft man sich jemanden, der wohlmöglich als Jugendlicher oder gar Erwachsener immer noch sehr ekelhaft ist. Das wäre mir als Eltern auch sowas von peinlich. Das eigene Kind so ein Verhalten!

    Vielen Dank für die Motivation :)!Es geht um eine Abordnungsstelle zum Bereich Inklusion. Ich arbeite seit einigen Jahren intensiv daran an unserer Schule.
    Grundlegendes zu diesem Thema kann ich ja aus der vergangenen Arbeit. Paragraphen und die Struktur des Ministeriums habe ich noch einmal wiederholt.
    Diskussionen, Einzelfallberatung o.ä. wird man schon irgendwie meistern - ob gut oder schlecht.
    Wenn es nicht sein soll, dann eben nicht :)!

    Man lege mir das jetzt nicht als Bösartigkeit aus, aber ich fände es gut, wenn Du die Stelle nicht bekämest. Warum das? Ich bin ein totaler Gegner der Inklusion (am Gymnasium) und für die Erhaltung von Sonderschulen. Hauptsächlich aus drei Gründen:
    1) Die inkludierten Kinder, vor allen die mit Verhaltensauffälligkeiten, verschlechtern die Bedingungen für die Gymnasialkinder, weil der Lehrer seine Aufmerksamkeit, seine Kraft, und Teile seiner Vorbereitungszeit des Unterrichts auf diese speziellen Schüler auch noch richten muss.
    2) An Sonder- und Förderschulen gibt es strukturell viel bessere Möglichkeiten (Wickelraum, Snoezelroom etc.) auf die Behinderten einzugehen.
    3) An Sonderschulen entstehen für die Behinderten Freundschaften auf Augenhöhe, am Gymnasium nicht.


    Ich würde mir wünschen, dass eine Abordnungsstelle zum Bereich Inklusion mit jemandem besetzt wird, der vor allem die Nachteile der Inklusion sieht und intensiv daran arbeiten würde, die Bedingungen für die ÜBRIGEN 28 Kinder der Klasse zu verbessern, anstatt die der Inklusionskinder zu Lasten der Regelschüler. Natürlich wird man eine Stelle so nicht besetzen. Denn es ist politischer Wille.
    Jeder, der diesen Willen mitträgt, liegt auf komplett anderer Linie als ich.
    Übrigens, eine Sonderpädagogin und langjährige Lehrkraft an einer Schule zur individuellen Lebensbewältigung hält Inklusion am Gymnasium genauso für ausgemachten Schwachsinn. Es ist ein Sparpaket zur Abschaffung der teuren Sonderschulen und das geht zulasten der Behinderten UND der Regelschüler.
    Dann auch noch freiwillig bei so etwas mitmachen ist etwa so, als würde man sich in einer ministeriellen Arbeitsgruppe anmelden, die zur Absicht hat auf Kosten der Referendare das Referendariat in Zukunft unbezahlt machen zu lassen. Reine Sparmaßnahmen.


    Aber ja, ich verstehe, dass sie z.B: immer unterbezahlte Autoren finden usw. wenn es noch mehr so Leute wie dich gibt, die sich das alles gefallen lassen und lieber in ihrem stillen Kämmerlein meckern, wie schlecht die Welt ist.



    ich schließe mich Panama, dann eben nur noch Dienst nach Vorschrift und die Vorschrift, dass du dir das gefallen lassen musst, sollen sie dir dann auch gleich mal zeigen ;)

    Kann das nicht ganz nachvollziehen.


    1) Du glaubst nach meinen Posts zum Thema ich fühle mich unterbezahlt ernsthaft ich wäre so jemand, der als unterbezahlter Schulbuchautor antanzen würde? Dass ich diesen Eindruck erweckt habe kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, denn das wäre das letzte, was ich tun würde.


    2) Du sagst, man solle nur Dienst nach Vorschrift machen. Inwiefern ist mein Beitrag


    "Einfach immer so tun, als würde man sich engagieren, das im Lehrerzimmer
    auch nach aussen immer wieder betonen vor Zeugen. Insgeheim kannst Du
    dann immer noch nen faulen Lenz machen und dich hier und da ungeschickt
    anstellen."


    etwas anderes als Dein Vorschlag?

    Das würde mir keine Angst machen. Ganz ehrlich: Wenn du als Lehrer boykottierst….. und dein Engagement aufgrund solcher Schikanen einstellst…. welche Schulleitung kann das wollen????

    Wer weiß, vielleicht soll die Stelle auch neu besetzt werden= Ich traue Schulleitern alles zu. Dann kann die SL ein Interesse daran haben, dass Du boykottierst. Dann wird alles schön dokumentiert und Du am Ende zwangsversetzt.


    Ganz gefährliches Eisen sich gegen Leute zur Wehr zu setzen, die in einem System mit extremem Machtgefälle am längeren Hebel sitzen.
    Mein persönlicher Tipp: Wenn Boykott, dann im Stillen und zwar so, dass man Dir objektiv nichts nachweisen kann. Bei Krankschreibungen immer ein Attest zu Hand haben. Schriftlichen Anweisungen Folge leisten.
    So eine direkte Kampfansage wie im Post zuvor beschrieben kann einem ganz schnell negativ ausgelegt werden vor Gericht.
    Einfach immer so tun, als würde man sich engagieren, das im Lehrerzimmer auch nach aussen immer wieder betonen vor Zeugen. Insgeheim kannst Du dann immer noch nen faulen Lenz machen und dich hier und da ungeschickt anstellen. Von offenem Kampf würde ich abraten, da ziehst Du im Zweifel den Kürzeren.

    Hat der Threadersteller irgendwo erwähnt oder angedeutet, dass er ein pädagogischer Rebell ist? Wie kommst du oder Firelilly überhaupt darauf? Es ging hier auch nicht um die Kleiderordnung, sondern es ging einzig und alleine um die Frage was für Aufgaben bei diesem AC möglich sind.

    Naja, der User heißt RebelHeart85. Das muss natürlich nichts heißen, aber unabhängig davon, ob er / sie ein Rebell ist oder nicht... es macht sich beim Bewerbungsgespräch auf so einen Posten nicht gut, wenn man andere Ansichten als den aktuellen pädagogischen und schulentwicklungstechnischen Mainstream hat. Und der ist nun einmal so, wie ich ihn umrissen habe. Leider.
    Sind wir doch mal ehrlich, in so einem Ministerium muss man doch genauso nach deren pädagogischer und schulpolitischer Pfeife tanzen, wie man es politisch in einer Partei muss.
    Man würde sich doch auch nicht bei der Partei Die Linke auf ein Amt bewerben, um dann im Assessment Center zu proklamieren, man müsse den Spitzensteuersatz senken um die Besserverdiener zu entlasten. Im Gegenteil, man würde gut daran tun, wenn man das Amt möchte, lauthals zu verkaufen, dass man dafür brennt, dass endlich die Besserverdienenden stärker zur Kasse gebeten werden.
    Wenn man eben in ein Ministerium für Schule und Weiterbildung möchte, muss man eben für Inklusion brennen, für Ganztagesschule, für die Abschaffung des Gymnasiums, für die freizügige Vergabe von guten Noten für alle, damit die Quote an Abiturienten endlich steigt, für die Geringerbesoldung von Gymnasiallehren und viele andere Dinge.
    Ach ja, ganz voran noch, allerdings speziell in SLH: Neue Fachanforderungen, die Altbewährtes über den Haufen werfen und strukturell nicht umsetzbar sind. Ganz toll, dickes Lob dafür aussprechen.


    Aufgaben dazu könnten sein, dass man sich eben zu diesen Themen äußern soll. Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich, dass man da in Gruppen über solche Themen diskutieren soll. Und da, so meine Empfehlung, wenn man den Job wirklich haben will, hilft nur in das beschriebene Horn zu blasen. Kräftig.

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