1.) Eine faire, klare Aufgabenverteilung innerhalb der Kollegien/Fachschaften. Hier wäre vielleicht die Hilfe des PR oder eine intensive Auseinandersetzung mit den anfallenden Aufgaben im Rahmen eines päd. Tages hilfreich.
Ja, das stimmt schon. Ich muss allerdings sagen, selbst wenn wir das in der Fachschaft fair aufteilen, was wir eigentlich bereits größtenteils machen, existiert das Problem weiterhin. Innerhalb des Kollegiums braucht man gar nicht an eine faire Verteilung denken, denn jede Fachschaft hat Zusatzbelastungen in ihrem Fach oder behauptet das zumindest. Man kann lange darauf warten, dass die Kunst- und Religionskollegen sagen "Okay, wir sind nicht so belastet, wir übernehmen das".
Ein klares Verständnis für die eigene Wochenarbeitszeit im Jahresdurchschnitt und damit verbunden auch entsprechende Konsequenzen, die man daraus zieht. Wenn man in der Woche 2-3 Stunden mit dem Spülen von Reagenzgläsern verbringt, bleibt eben weniger Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts.
Ja, selbstverständlich habe ich schon angefangen Prioritäten zu setzen. Leider gehen die oft zu Lasten des Kerngeschäfts. Wenn die Schulleitung möchte, dass ich am Tag der offenen Tür präsent bin und ich da keine gute Show liefere, dann bekommt sie das direkt mit und es ist nachteilhaft für mich. Wenn ich am Schulfest mitwirken soll und das nicht mache, dann fällt das auch sofort auf.
Wenn ich beim Bewerten der Klausurersatzleistungen grob drüberlese und vielleicht die Quellen nur stichpunktartig kontrolliere, dann ist mein Urteil immer noch so, dass es keine / kaum Schülerbeschwerden gibt, ich aber pro Schüler eine halbe Stunde spare. Eigentlich schade, aber irgendwoher braucht man die Zeit. Und die nimmt man dann da, wo es nicht auffällt. Und das einzige was Schulleitungen nicht interessiert ist das Kerngeschäft, das Unterrichten. Lediglich, wenn es da Beschwerden gibt, dann wird es für die SL interessant. Solange alles läuft, zumindest nach außen hin, läuft das halt so vor sich hin.
Ich kann mir beispielsweise auch überlegen, investiere ich 2 Zeitstunden um eine wirklich solide Doppelstunde zu planen und archivieren -> Sinnvoll, denn die ziehe ich nächstes Jahr 1:1 wieder heraus (Anpassung an neue Lerngruppe ist zeitineffektiv) -> Langzeiteffekt
Investiere ich die 2 Stunden um immer mal wieder eingesammelte Hausaufgaben zu kontrollieren, damit meine vergebenen Noten realistischer sind? Eher nicht, denn dadurch schaffe ich nichts, was ich später wieder verwenden kann. -> Kurzzeiteffekt
Lieber würde ich mehr Zeit fürs Kerngeschäft verwenden, gründlicher Korrigieren, gründlicher individuelle Rückmeldungen zum Leistungsstand geben etc.
Ist aber nicht möglich.
Da man gezwungen ist so viel rundherum zu machen, kann man entweder nur Freizeit investieren (bin ich nicht bereit) oder am Kerngeschäft zusammenstreichen. Finde ich nicht toll, aber ist imho nötig.
Übrigens darf man das natürlich nicht kommunizieren. Du hast ja ein gesundes Selbstvertrauen, dass du deiner Schulleitung sagst, dass die Zusatzaufgabe zu Lasten der Abivorbereitung geht. Das wäre bei uns das Todesurteil.