Beiträge von Firelilly

    5 Leute sitzen in der Kantine des Paul-Scherrer-Instituts am Mittagstisch, es geht ums Zahlen. Macht einer den Vorschlag, er würde einfach schnell alles zahlen und wir teilen nachher durch 15. 14 Leute sind dafür, einer kräht ... aber der bla und die blubb hatten das Lammfilet, ich hatte nur Nudeln! Natürlich ein Deutscher. Der Rest guckt peinlich berührt drein und zückt das Portemonnaie. Irgendwie musste ich bei der ganzen Diskussion hier grad wieder an diese Story denken.

    Ehrlich ... wenn wir zwei Kollegen wären und ich wüsste das von Dir, dann würde ich doch im Leben nicht erwarten, dass Du mein halbes Lammfilet zahlst (jawohl, ich war eine von denen, die das blöde Lammfilet hatten).

    Erstens:
    Achso, und dann würdest Du vor den anderen 13 Leuten aufstehen und sagen "Hey stopp, Leute, wir machen das doch nicht so mit gemeinsamem Teilen, denn XY steht finanziell nicht gut!"? Sensibel kommt man aus der Nummer nicht mehr raus....


    Zweitens: Weißt Du über jeden der 15 (!!!) Leute am Tisch, wie die genau finanziell belastet sind? Sind das alles Vollzeitler? Ohne zu versorgende Eltern, deren Pflegestufe nicht reicht um die Kosten zu decken? Ohne sonstige finanzielle Verpflichtungen aus einem Unfall, den sie in jungen Jahren mal verursacht haben oder oder. Es gibt so viele Gründe, warum jemand beim Essengehen aufs Geld achten muss.


    Jemand der so einen Vorschlag im Restaurant mit der gemeinsamen Rechnung raushaut, offenbart ganz blank, dass es aber so etwas von gar kein soziales Gespür hat. Da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Und jemand, der diese Geschichte dann auch noch als lustige Anekdote erzählt ist ja fast noch schlimmer, denn wenn man das spontan in einem geistig umnachteten Aussetzer im Restaurant vorschlägt, kann man ja Opfer einer spontanen Überlegung oder eines gutgemeinten Impulses geworden sein. So eine Geschichte hier zu tippen hingegen ist was ganz anderes! Totales Eigentor was soziales Gespür angeht!

    enau das schon erlebt, Chef lädt die ganze Abteilung zum Nobelrestaurant ein. Der war zwar Abteilungsleiter, hatte aber sicher auch kein Millionengehalt.


    An meiner Schule war es wohl bisher so, dass der Schulleiter an der Weihnachtsfeier nen Sekt ausgegeben hatte. Das finde ich OK und es zählt die Geste.

    Die Geste muss vom Arbeitgeber kommen. Die Schulleitung ist also nicht der Arbeitgeber. Es muss vom Dienstherren kommen, im Endeffekt müsste aus steuerlichen Mitteln ein Topf dafür finanziert werden. Dem Land ist die Arbeit seiner Lehrer das aber anscheinend nicht wert. Gut, das beeinflussst rückwirkend dann auch meine Zufriedenheit und mein Engagement nicht zum Positiven.

    Die "Belohnung" für den Orientierungsabend ist aber nebst dem anschliessenden Pizzaessen schlicht und ergreifend, dass man sein Gesicht in die Kamera strecken kann und man bei der nächsten wünsch-Dir-was-Runde vielleicht eher berücksichtigt wird, als eine andere Person.

    Bei uns findet Tag der offenen Tür am Samstag statt und es gibt nichts zu Essen für uns, stattdessen haben wir die Fahrtkosten selber zu tragen, auch ein Deal.
    Generell habe ich das noch nie erlebt, dass es mal Essen für uns umsonst gibt. Während des ganztägigen mündlichen Abiturs müssen Kollegen (!) nebenher ein Buffet organisieren, was natürlich von allen dann auch noch selber bezahlt werden muss. Wenn wir eine Weihnachtsfeier machen wollen, müssen wir alles selbst zahlen.
    Bei Schulentwicklungstagen müssen wir unser Essen selber zahlen und so weiter.
    So wie ich das aus meinem Nichtlehrerumfeld kenne, dass man zu gewissen Terminen im Jahr Essen und Trinken gestellt bekommt von der Firma, ist es bei Lehrern nicht. Finde ich schon erstaunlich und besonders, dass ihr immerhin zum Pizzaessen eingeladen werdet. Ich muss samstags auf eigene Kosten antanzen beim Vorstellungstag der Schule und kann dann sehen, wie ich zu meinem Essen komme.
    So etwas wie bei euch wäre schon einmal eine Geste, wo man sich für seinen Einsatz wertgeschätzt fühlt.
    Ich könnte auch jedes Mal kotzen wenn einem von der Schulleitung auf einer Konferenz am Ende des Schuljahres für den Einsatz gedankt wird. Die Worte kann man sich sonstwohin stecken. Mal als Schuljahresabschluß im Restaurant auf Kosten des Dienstherren essen gehen. Wie oft geht mein Partner auf Firmenkosten essen oder bringt vom Führungskräftetraining Präsentkörbe mit Wein, Käse und sonstwas mit.
    Bei meinen Fortbildung wird eine lausige Packung Kekse hingestellt. Schon erbärmlich, aber solange man mich nicht zu oft zwingt auf Fortbildungen zu gehen, mache ich nur das absolut Minimum.
    Achja, apropos verdienen.... selbst wenn man die Besoldung zähneknirschend akzeptiert, so kann es aus meiner Sicht nicht angehen, dass man gezwungen ist auf Klassenfahrten in irgendwelchen Jugendherbergen zu nächtigen.
    Welcher Akademiker, der beruflich reisen muss, würde sich so eine Unterkunft antun?
    Entlastungsstunden für Klassenlehrer? Nicht in Deutschland.
    In Deutschland wirst Du auch mit halber Stelle Klassenlehrerin und hast einen Leistungskurs. Entlastung gibt es fast gar nicht und Rücksicht auf Teilzeitstellen noch viel weniger.
    Ein Grund, warum man lieber volle Stelle arbeiten sollte und dann von mir aus wegen Überlastung ausfällt oder den Unterricht schludert. Das System ist einfach so.

    Weil hier unreflektiert die Inklusion als Grund für die Erkrankungen unterstellt wird. Wurde das so diagnostiziert? Könnte es auch daran liegen, dass sie die Schüler auch unabhängig von der Inklusion verändern? Liegen die Ursachen der Erkrankungen überhaupt im beruflichen Umfeld? Inwiefern sind die Fälle, sofern überhaupt Inklusion ein Rolle spielt, statistisch relevant? Außerdem: Was bezweckt der Autor?

    Ganz konkret, ich habe einen Inklusionsschüler mit Schulbegleitung. Trotz dieser wirklich guten Schulbegleitung erhöht sich durch den Schüler mein Arbeitsaufwand enorm. Ständig ist Rücksprache zu halten, die Schulbegleitung erzählt mir dieses und jenes, dann gibt es in Abständen treffen mit Vertretern des Jugendamts usw. um den Fortschritt festzustellen (und um zu klären, ob die Schulbegleitung noch nötig ist).
    Alle diese Dinge sind zusätzlich zu den eh schon stattfindenden Elterngesprächen und was man nicht alles hat. Und es ist definitiv mehr an fixen Terminen, die man da einplanen muss im Vergleich zu den "durchschnittlich normalen" Schülern.
    Ich finde es unerhört und eine Frechheit, dass man für die Wahrnehmung dieser ganzen Termine und die psychische Mehrbelastung nicht eine oder zumindest (aber das wäre schon auch frech) eine halbe Stunde Deputatsreduktion bekommt. Aber gar nichts zu bekommen empfinde ich als dreist und das bewegt mich auch immer wieder dazu mir die Zeit anderweitig wiederzuholen.

    Davon willst Du das Gehalt abhängig machen? Erfolge der Schüler bei standardisierten Tests sind also wichtig, soso, na dann werde ich während des Tests ein paar wertvolle Tipps geben.
    Rückmeldungen von Schülern und Eltern? Die werden dadurch auch besser.
    Was zählt denn da an Rückmeldungen? Beliebtheit? Lässt sich auch gut steigern....
    Nein, nein, in dem Moment wo mein Gehalt an den Erfolgen der Schüler oder der Zufriedenheit der Eltern hängt wird die Notengebung und der Lehrerberuf ad absurdum geführt.
    Man stelle sich das mal in vergleichbaren Berufen vor, wo man wichtige unabhängige Entscheidungen treffen sollte.
    Beispielsweise Ärzte die danach bezahlt werden, ob der Patient geheilt wird. Ohh Krebsverdacht.... nee, den Patienten schicke ich lieber weiter. Oder: Die Operation ist seine letzte Chance, aber wenn er verstirbt sinkt meine Erfolgsquote und dann verdiene ich weniger, ich schreib einfach ins Gutachten "inoperabel" und habe den Streß nicht....
    Man kann einfach nur froh sein, dass Du "nur" Schulleiter bist und dementsprechend wenig Schaden anrichtest mit Deinen Ideen. Man stelle sich vor diese würden im Bildungsministerium kursieren.

    Stichwort Aufsicht für Teilzeitkräfte: Beaufsichtigen Vollzeitkräfte eine Schulveranstaltung für 8 Stunden statt 8 Stunden zu unterrichten, so fallen ihre 8 Stunden aus, aber sie werden für 8 Stunden bezahlt. Beaufsichtigen Lehrkräfte,die z.B. 3 Unterrichtstunden oder sogar einen freien Tag hätten, dieselbe Veranstaltung, so werden sie nur für 3 Stunden bezahlt, obwohl sie 8 Stunden Zeitaufwand haben bzw. bei einem freien Tag bekommen Sie kein extra Geld für diesen Einsatz. Das ist unfair. Wie geht man dagegen wirkungsvoll vor?

    Ja, das ist der Riesenskandal im Lehrerberuf in bezug auf Teilzeit. Bei uns hat es ein klein bisschen Abminderung geschaffen den Personalrat anzuspitzen, dass z.B. bei Projektwochen der Arbeitseinsatz bei Teilzeitkräften anteilig zu leisten ist.
    Was ganztägige Schulveranstaltungen angeht, Klassenfahrten usw. angeht gibt es da keine Konzepte. Und das ist die große Frechheit. Man müsste im Mindesten für diese Tage auf Vollzeit aufgestockt werden.
    Eigentlich muss das mal vor ein hohes Gericht gebracht werden. So eine Ausbeutung von Teilzeitarbeitskräften habe ich noch in keinem anderen Beruf gesehen.
    Wenn euer Personalrat es nicht schafft da Regelungen zu treffen wie, dass Teilzeitkräfte eben entsprechend weniger Stunden beaufsichtigen bei einem Schulfest oder Klassenfahrten dafür nur alle 3 Jahre durchführen, bleiben leider nur unlautere Mittel wie Doc Holiday. Oder sich eben ausbeuten lassen.

    Wenn die Kollegien das zwar unterrichten aber für sich selbst nicht durchsetzen können, weil "die SL sie dann nicht mehr lieb hat", dann kann man ihnen aber auch nicht helfen...

    Es geht gar nicht mal so sehr darum "nicht mehr lieb gehabt" zu werden. Die Schulleitung sagt Kollegen beispielsweise deutlich, dass man "zu gewerkschaftlich" ist um eine Beförderungsstelle zu bekommen und verhindert dies aktiv.
    Auch landen entsprechende Formulierungen in den Schulleitergutachten um weitere Wege zu verbauen. Wehrt man sich mit Überlastungsanzeige gegen zu große Belastung steht sowas wie
    "setzt sich stets dafür ein, dass die schulischen Pflichten nicht zu Einschränkungen in privater Freizeitgestaltung führen" darin.
    Deshalb bin ich extrem vorsichtig, inwiefern ich meine Rechte auch verteidige. Das System will es leider so, dass man vieles dadurch regelt, dass man sich mal krankschreiben lässt (nicht zu oft, sonst fällt das auf) oder schluderig vorbereitet und korrigiert. Offenes Einstehen für Rechte ist höchst unglücklich in dem System. Wenn nicht gar dumm.

    Von den Einnahmen und dem Zuschuss des Landes ist es tatsächlich so, dass die Lehrer nur unterrichten. Für alles andere gibt es Angestellte. Schlüssel: 70% Lehrer, 30% Verwaltung. Da wird für Dich kopiert und aller Verwaltungskram abgenommen. SO kann man ordentlich unterrichten.
    Ich finde das System gut. Die Schule verfügt über ein Budget, das sie auch komplett selbst verwaltet (Controllingabsteilung inklusive).

    Genau so muss es sein! Ich finde es in Deutschland so unprofessionell, wie man als Lehrer arbeiten muss. Da werden bei uns von Lehrern die Computersysteme selber provisorisch aufgesetzt, wofür eigentlich externe Computerfirmen herangezogen werden müssten, da werden annähernd tausend (!) Chemikalien in Sisyphusarbeit mit Etiketten beklebt, diese vorher stundenlang am Computer vorbereitet und ausgedruckt, wofür man eine CTA einstellen würde in jedem Unternehmen, da werden Klassenfahrten wie ein Reiseleiter organisiert und wie ein Animateur begleitet, wie ein Inkassounternehmen Geld von Eltern dazu eingetrieben und selber verwaltet und kontrolliert. Es wird Zeit sowas von Zeit, dass man all diese Aufgaben aus den Händen der Lehrer nimmt und diesen ermöglicht zu unterrichten. DANN könnte man auch die Pflichtstundenzahl so lassen und müsste sie nicht nach unten korrigieren, was unter den momentanen Bedingungen einfach sowas von nötig ist.
    Warum ist der Lehrerberuf eigentlich der einzige, wo so wenig Angestellte für Aufgaben angestellt sind, die ganz klar nicht in die Hände von Lehrern gehören.
    Woher kommt diese Selbstverständlichkeit mit der man Mädchen für Alles sein muss? Das stört wirklich gewaltig.
    Es scheint ja, wie Sissymaus schreibt, auch deutlich professioneller zu gehen. Warum ist es in Deutschland so himmelschreiend unprofessionell und archaisch in den Schulen?

    Wenn man den Schülern natürlich so deutlich zeigt, dass sie einem auf gut Deutsch sch*** egal sind und man ihnen am liebsten einfach schlechte Noten reindrückt, damit man sie möglichst schnell los wird und dann noch mit gleichgesinnten Kollegen Witze darüber reißt... Ja, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn keiner mehr im Unterricht ist...

    Und wenn man solche Schüler durchschleppt und ihnen die tausendste Chance nachträgt, dann sitzen die irgendwann in einem Betrieb (oder bei meiner Schulform sitzen sie zum Teil auch mit mäßigem Abi in einem Studiengang) und halten dort den Laden auf. Schüler, die irgendwie zu erkennen geben, dass sie etwas lernen möchten, bekommen von mir Förderung, ob gute oder schwache Schüler. Wer aber zeigt, dass er darauf keinen Wert legt, dem trage ich ich genau gar nichts hinterher. Da ist jede Sekunde fehlinvestiert, denn sie fehlt dann denen, die etwas lernen möchten. Das heißt übrigens nicht, dass ich nicht manchmal menschlich mit denen gut klarkomme. Habe schon einigen Schülern 5en gegeben, mit denen ich menschlich prima klar kam. Die haben die Ansage, dass ich sie mag, ihnen aber nur für ihre schulische Leistung entsprechende gebe werden verstanden. Da gab es auch keine Beschwerden.
    Die Schule ist eine einmalige Bildungschance nach der sich Kinder in anderen Ländern die Finger lecken würden. Es ist nicht meine Aufgabe Schüler davon zu überzeugen Abitur machen zu wollen. Das Gymnasium ist die Schulform für lernwillige UND lernfähige Schüler. Wer nicht beides erfüllt, und tschüss.
    Ich glaube wenn mehr Kollegen so eine deutliche Schiene fahren würden, dann hätte man weniger Probleme. Es wird einfach viel zu sehr der Arsch nachgetragen. Die Erwartungshaltung der Schüler ist dementsprechend.

    Die Betriebe beenden das Ausbildungsverhältnis, wenn das Benehmen nicht passt. In der Schule wird Schülern, die sich daneben benehmen der Arsch nachgetragen, Extragespräche geführt, ihnen auf Kosten der Lernwilligen viel Kraft und Zeit geopfert. Wenn ich mir anschaue, was von unserer Schulleitung für ein weichgewaschenes Bild vermittelt wird, ist mir klar, dass Problemschüler nicht zum Umdenken gezwungen sind. Und wir sind immerhin ein Gymnasium. Im asiatischen Raum funktioniert es ja auch mit der Disziplin. Man hat als Lehrer nur selber keine Handhabe, wenn das Schulkonzept so ein Auffanglager für Verhaltenstörte darstellt.


    Es kam nichts und so habe ich die Stunden letztlich als "unentschuldigt" gewertet. Als ich am letzten Schultag dann die Zeugnisse verteilt habe, kam das große Gemaule wo denn die ganzen unentschuldigten Fehlstunden herkommen würden.

    Und genau bei sowas würde man bei uns tatsächlich ein neues Zeugnis drucken lassen. Von Konsequenz keine Spur. "Man kann jemandem doch die Zukunft nicht so versperren". Und der zukünftige Arbeitgeber bekommt dann den

    Wer freiwillig TZ arbeitet, weil er sonst mit seiner eigenen Anspruchshaltung den Job nicht sauber hinbekommt, dem gehören kräftig die Leviten gelesen.

    Beziehungsweise man muss als Teilzeitkraft eben extrem kürzen. Es ist ja durchaus legitim zu sagen, dass man Teilzeit arbeiten möchte, aber eben nicht um seiner eigenen Anspruchshaltung gerecht zu werden, sondern, weil man Gehalt gegen Freizeit eintauscht. Leider sind die Bedigungen für Teilzeitkräfte im Lehrerberuf viel schlechter als in anderen Berufen. Es gibt meines wissens keinen Beruf, indem man als Teilzeitkraft so viele unteilbare Aufgaben wahrnehmen muss wie im Lehrerberuf. Auch das hängt mit der fehlenden Erfassung der Arbeitszeit zusammen.
    So hart es klingt, aber wenn man als Teilzeitkraft angemessen für das gekürzte Gehalt arbeiten will, dann muss man zwangsläufig zu Doc Holiday greifen.
    Es gibt wohl ganz wenige Schulen, die tatsächlich ein teilzeitverträgliches Konzept umgesetzt haben. Die meisten Schulen begnügen sich mit ein paar "Vergünstigungen" im Stundenplan, dennoch müssen viele sogenannte unteilbare Aufgaben in gleichem Maß erfüllt werden.
    Und anstatt, dass man dann diese Überbelastung durch unteilbare Aufgaben damit kompensiert, dass Teilzeitkräfte bei teilbaren Aufgaben überproportional entlastet werden (z.B. 50% der Zeit Anwesenheitspflicht für jemanden mit 75% Stelle), lässt man diese bei teilbaren Aufgaben genau ihrem Reduktionsanteil entsprechend antanzen. Die Schulleitungen und Regierungspräsidien kennen da schon so ihre Tricks.
    Teilzeit ist im Lehrerberuf nun wirklich Ausbeute, selbst, wenn man sich nicht selber ausbeutet (wegen eigener Anspruchshaltung).

    Bei 3000-4000 netto ist man in der von euch so schwachsinnigerweise vergötterten freien Wirtschaft fast immer AT - Und da kriegt man keine einzige Überstunde bezahlt. Aber wir habens ja soooo schlimm. Mimimi.


    Ihr hättet nicht Lehrer werden müssen. Aber mit ständigem Rumgeheule bringt man es in der freien Wirtschaft nie weit.

    Rechne doch in dem Beispiel vom bloggenden Lehrer mit dessen 70-75% Stelle und der ungeheuren Arbeitsbelastung den Stundenlohn aus. Und um es ganz realistisch zu machen, rechne doch mal das Lebenseinkommen aus. Denn immerhin musste man einige Jahre länger lernen, bis man diesen ach so toll bezahlten Beruf ergreifen konnte.
    Wie gesagt, das Gehalt wäre angemessen, wenn man eben nicht diesen ganze Zusatzkram wie Klassenfahrten, Schulfeste etc. auch noch machen müsste. Das kommt halt immer noch oben darauf und das ist das, was so viel Kraft und Nerven kostet. Wenn man mich einfach nur unterrichten lassen würde, dann würde ich mit den veranschlagten Arbeitsstunden für einen A13 Beamten auch hinkommen und gute inhaltliche Arbeit abliefern (Unterricht, Korrekturen, Prüfungen, Elterngespräche, Beratungen von SuS... also alles, was direkt mit dem Lernen und dem Ziel Abitur zutun hat).

    Das liegt daran, dass man keiner anderen Berufsgruppe so extrem die Arbeitsbelastung abspricht wie den Lehrern. Nicht annähernd.


    In dieser extrem negativen gesamtgesellschaftlichen Sicht auf die Arbeitsbelastung des Lehrers liegt auch die unerhört hohe Anzahl an Pflichtstunden mit begründet. Man glaubt doch nicht, dass die Zahl kontinuierlich auf die mittlerweise einfach nur noch perverse Zahl von (je nach Bundesland) 26 Unterrichtsstunden hochgeschraubt worden wäre, wenn das Bild der Arbeitsbelastung der Lehrer in aller Öffentlichkeit nicht so desaströs gestört gewesen wäre.
    Und eines wird auch ganz deutlich beim bloggenden Lehrer: Total unnötige Arbeitsspitzen stellen Klassenfahrten und mehrtägige Ausflüge dar.
    Es muss sich unbedingt etwas tun, Pflichtstundenzahl runter oder, was viel sinnvoller ist, Klassenfahrten und andere Dinge, die auch nicht studierte Leute erledigen können, extern auslagern. Es macht keinen Sinn als Reisebüroangestellter und Animateur zu arbeiten, oder Fehlstunden im Klassenbuch nachzuzählen, wenn dies auch von anderen Menschen übernommen werden könnte, die ihrerseits aber eben NICHT meinen Unterricht und meine Abiprüfungen übernehmen könnten.

    Was ich auch unprofessionell finde ist, dass er nicht dafür sorgt, dass ein anderer Lehrer sie unterrichtet. Was die Beziehung angeht: Es ist eine erwachsene Frau, mit der er etwas hat, und warum sollte man denen nicht das Glück / den Spaß gönnen.
    Ich würde aber niemals nie nie einen Kollegen bei der Schulleitung verpfeifen. Es gibt so viele Wasserträger in jedem Kollegium, das ist schlimm. Bei uns auch, zum Glück kennen wir die Spitzel und Wasserträger. DIE haben dann einen schlechten Ruf unter den loyalen Kollegen (und Schülern, denn die schätzen es auch, wenn man für sie mal ein Auge zudrückt)... wenn Du schon so sehr auf deinen Ruf bedacht bist. Es handelt sich immerhin nicht um eine Minderjährige, da wäre das evtl. was anderes. Aber ich bitte dich, einen Kollegen, der eine Liebesbeziehung mit einer erwachsenen Frau hat melden? Würde mich da einfach raushalten.
    Woher wollen die überhaupt wissen, dass Du davon wusstest? Hast ihn ja auch nur irgendwo in der Pampa mit ihr gesehen. Denkst Du, dass sich die Leute darum scheren wer alles davon wusste?
    Ich finde Leute sollten ein bisschen mehr auf sich selber achten anstatt überall bei anderen mitzumischen. Ein Kollege, Nachbar oder sonstwie handelt nicht 100% korrekt? Kann man ja gerne mal direkt ansprechen... Aber die Leute einer höheren Stelle "melden"? No way. Nicht bei solchen Dingen, es ist keine Straftat.
    Und auch mal ganz ehrlich, dieser Kram von wegen Vorteilsnahme. Wie viele von euch haben eine Stelle bekommen, weil ihr wen kanntet, der.......
    Oder wie oft hat man sich von Leuten im Leben helfen lassen (Korrekturlesen von Abschlussarbeiten durch Freunde, Hilfe der Eltern bei einer abzugebenden Hausaufgabe in der Schule, günstige Autoreperatur vom Kumpel, der dafür ein bisschen Geld zugesteckt bekommt, Wedeln mit dem Privatversichertenstatus um frühere Termine zu bekommen usw.). Und wenn da jetzt eine Schülerin in einem Fach vielleicht (!!! sicher ist das ja nicht) anstatt einer 3 eine 2 bekommt, weil sie mit dem Lehrer schläft. Oh mein Gott! Was für ein unfairer Vorteil, da darf sich Marcel, dessen reiche Eltern ihm im Gegensatz zu den meisten anderen teuren Nachhilfeunterricht finanzieren können, zurecht aufregen, dass das so unfair ist.
    Mal abgesehen davon, dass es noch nichtmal bewiesen ist, dass sie Vorteile genießt (vielleicht vermeidet der Kollege gerade gute Noten, DAMIT es nicht auffällt oder anfechtbar ist?!), so läuft die Welt.
    Wenn ich daran denke wieviele Sekretärinnen bei meinem Ex eingestellt wurden, weil sie gut aussahen (und halbwegs die Qualifikation besaßen). Kann man verteufeln wie man will, aber so läuft die Welt. Wenn der Kollege damit leben kann, dass ihm ein Ruf zuteil wird, dann soll er seine Sache mit der Schülerin durchziehen. Du musst da aber nicht den Moralapostel spielen und noch mit dran herumwursten. Lass die Leute in Ruhe.

    Die schicksten Autos (Audi Q7, BMW X5 und m4, Qashqai, etc.) fahren bei uns die weiblichen Teilzeit-Lehrkräfte

    Klar, die haben in der Regel Männer mit einem Beruf, wo man ordentlich verdient. Aber das kennen wir ja schon.



    Ich finde tatsächlich, dass ein Grund ist, warum Lehrer recht schlechte Autos fahren im Vergleich zu anderen Akademikern, ist das Einkommen. Ich kann mir bei bestem Willen einfach nicht die Autos leisten, die der Zahnarzt bei uns in der Straße fährt. Ein weiterer Grund ist, dass viele Leute mit vergleichbarer Qualifikation in Firmen kostengünstig sehr tolle Firmenwagen fahren können. Diese Option bietet die Schule nicht, dort kann man nichtmal umsonst für sich etwas Privates kopieren. Mit dem Urlaub ist es ähnlich, während meine Nachbarn ausserhalb der Saison fahren können und jeder investierte Euro zu wirklichem Luxus im Urlaub wird, bin ich an die Hauptsaison gebunden und müsste für Vergleichbares sehr sehr viel mehr zahlen.

    Was muss schon in Klasse 3 entschieden werden, wer welche Beruflaufbahn nimmt?

    Je früher man die Guten gezielt in eine leistungsförderliche Umgebung bringt, desto stärker können sie ihr Potential ausnutzen. Im Sport wird das schon lange so gemacht, dass man gezielt junge Talente in Stützpunkten ausbildet und dort eben auch entsprechend fordert und fördert. Mal ganz ehrlich, ein Sportler wird nicht Bundesliga spielen, wenn er den größten Teil seiner Jugend nur mit mittelklassigen Jugendlichen spielt / trainiert.
    Und wenn man eben wirklich gute Studenten, Professoren, Wissenschaftler usw. haben möchte, dann macht es Sinn, dass die potentiellen Kandidaten möglichst in jungen Jahren, während der sensiblen Phasen (!), schon zusammengeführt werden. Das ermöglicht dann ein schnelleres Lerntempo zu fahren (man muss ja nicht so viel doppelt erklären, kann einen höheren Abstraktionsgrad wählen usw.), größere kognitive Anreize zu schaffen und natürlich auch ein höheres Niveau zu erreichen. Natürlich muss so ein System in beide Richtungen durchlässig sein, aber je eher man die Guten auch wirklich zusammenstecken kann, desto besser.
    Ein gutes Beispiel habe ich gerade in der Klasse sitzen, das Mädel ist extrem begabt (Hochbegabungstests laufen) und hat aber nie wirklich gelernt zu lernen. Warum nicht? Weil sie sich in der Grundschule mega gelangweilt hat, weil die Klassenkameraden so schlecht waren und sie immer alles gleich verstand. Trotz Differenzierungsversuchen der Lehrerinnen (kein Vorwurf) war das Niveau einfach zu niedrig um sie zu fordern, weil der Rest der Klasse eben auch sehr viele Schlechte enthielt. Sie übersprang dann eine Klassenstufe und danach wurde es wohl geringfügig besser.
    Wenn ich mir vorstelle dieses Mädchen wäre nicht ans Gymnasium gekommen sondern müsste bis zur 6. Klasse mit den ganzen Hauptschülern zusammen unterrichtet werden, na dann gute Nacht!

    Ich bin sicher, dass aufgrund des enormen (zusätzlichen) organisatorischen und bürokratischen Aufwands immer weniger Lehrer dazu bereit sein werden. Wie will man sie zwingen (Beamtenrecht?)

    Jepp, so sieht es aus. Zumindest in SLH, das zugebenermaßen eines bzw. wenn nicht sag das Bundesland mit den schlechtesten Bedingungen für Lehrer ist, wird man tatsächlich gezwungen. Dort versteckt man alles hinter der Dienstpflicht, so auch Klassenfahrten. Wehe dem, der gegen die Dienstpflicht verstößt.



    Schlimmstenfalls sind die dann plötzlich am Abreisetag krank.

    Das ist die einzige Möglichkeit dem zu entgehen. Angebote stattdessen zu unterrichten werden in den Wind geschlagen.



    Man bedenke mal, manche Eltern drehen schon mit den Augen, wenn sie an einem Kindergeburtstag 5,6,7 Kinder für wenige Stunden beaufsichtigen und bespaßen sollen. Wir sollen das mit 20-30 Kindern ggf. 5 Tage lang 24 Stunden rund um die Uhr?!

    Eltern wünschen einem ernsthaft gute Erholung oder schönen Urlaub, wenn sie sich am Bahnhof verabschieden. Die denken teilweise ernsthaft, dass das Urlaub für den Lehrer ist.



    Es wird Zeit, dass Klassenfahrten anders geregelt werden. Ich würde liebend gerne stattdessen unterrichten.

    @Firelilly:
    Welche Aufsicht? Zum Zeitpunkt der Fahrt waren alle volljährig.

    Bei uns fahren auch Mittel- und Unterstufenklassen. Danach ist man nervlich ein Wrack. Eigentlich müsste man danach erstmal eine Woche zum regenerieren sich krank schreiben lassen. Aber das hat man bei uns natürlich auch vorausgesehen und legt die Fahrten vor die Ferien, damit man da dann krank ist. Und dann heißts, warum man in den Ferien nicht die zig Stapel Klausuren geschafft hat.
    Ohne Fahrt wäre das alles locker möglich. So eine Fahrt wirkt nicht nur vorher in der Vorbereitung und während der Fahrt... nein, auch eine Nachwirkung hat sie in der Regel. Oberstufe kann (!) besser laufen, muss es aber nicht.
    Aber eine pubertierende Mittelstufenklasse oder Unterstufenklasse eine Woche ist ein Gesundheitskiller.

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