5 Leute sitzen in der Kantine des Paul-Scherrer-Instituts am Mittagstisch, es geht ums Zahlen. Macht einer den Vorschlag, er würde einfach schnell alles zahlen und wir teilen nachher durch 15. 14 Leute sind dafür, einer kräht ... aber der bla und die blubb hatten das Lammfilet, ich hatte nur Nudeln! Natürlich ein Deutscher. Der Rest guckt peinlich berührt drein und zückt das Portemonnaie. Irgendwie musste ich bei der ganzen Diskussion hier grad wieder an diese Story denken.
Ehrlich ... wenn wir zwei Kollegen wären und ich wüsste das von Dir, dann würde ich doch im Leben nicht erwarten, dass Du mein halbes Lammfilet zahlst (jawohl, ich war eine von denen, die das blöde Lammfilet hatten).
Erstens:
Achso, und dann würdest Du vor den anderen 13 Leuten aufstehen und sagen "Hey stopp, Leute, wir machen das doch nicht so mit gemeinsamem Teilen, denn XY steht finanziell nicht gut!"? Sensibel kommt man aus der Nummer nicht mehr raus....
Zweitens: Weißt Du über jeden der 15 (!!!) Leute am Tisch, wie die genau finanziell belastet sind? Sind das alles Vollzeitler? Ohne zu versorgende Eltern, deren Pflegestufe nicht reicht um die Kosten zu decken? Ohne sonstige finanzielle Verpflichtungen aus einem Unfall, den sie in jungen Jahren mal verursacht haben oder oder. Es gibt so viele Gründe, warum jemand beim Essengehen aufs Geld achten muss.
Jemand der so einen Vorschlag im Restaurant mit der gemeinsamen Rechnung raushaut, offenbart ganz blank, dass es aber so etwas von gar kein soziales Gespür hat. Da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Und jemand, der diese Geschichte dann auch noch als lustige Anekdote erzählt ist ja fast noch schlimmer, denn wenn man das spontan in einem geistig umnachteten Aussetzer im Restaurant vorschlägt, kann man ja Opfer einer spontanen Überlegung oder eines gutgemeinten Impulses geworden sein. So eine Geschichte hier zu tippen hingegen ist was ganz anderes! Totales Eigentor was soziales Gespür angeht!