Beiträge von Firelilly

    Zumindest in stabile Seitenlage solltest du einen bewusstlosen Schüler notfalls schon bringen (können). Und sowas machen wie Atmung überprüfen, ...Vielleicht doch bei Gelegenheit nochmal einen 1.-Hilfe-Kurs besuchen?

    Glaub mir, ich habe genug Ahnung von 1. Hilfe. Ich werde auch einen Schüler dazu bringen die Augendusche zu benutzen, wenn er Lauge oder Säure in die Augen bekommen hat. Wir reden hier aber nicht über Reanimation oder bewusstslose Schüler.
    Ich werde keinen Schüler vor einem heranrollenden Mattenwagen wegstoßen und ich werde kein Pflaster selbst aufkleben, ich werde auch keine Zwiebel auf Insektenstiche halten oder das auch nur vorschlagen.
    Abgesehen von Extremfällen wie zu reanimierenden Schülern fährt man 100%ig besser einfach keine Hilfe zu leisten außer dem Schulsanitätsdienst bescheid zu sagen oder auch mal den Krankenwagen einzubestellen.
    Und ich behaupte das betrifft 99% aller in der Schule auftretenden Fälle. So ist es leider mit der Elternschaft.

    Ich hasse solche Eltern regelrecht.
    Wenn das ein Mal vorgekommen ist, herrje, dann ists ihm halt rausgerutscht. Wie kann man da einen Aufstand machen.
    Da würde ich meinem Kind sagen "Ja, das war sicher nicht gut, was der Herr X gesagt hat, das ist ihm bestimmt rausgerutscht. Habt ihr ihn vielleicht geärgert?"
    Da würde ich meinem quengelnden Kind mal vor Augen halten, wie oft krasse Schimpfwörter von den Schülern fallen und wenn man da jedes Mal so einen Aufstand machen würde.
    Klar, wenn er sich ständig in Wortwahl und Ton vergreift... aber wegen einmal?
    Also ganz ehrlich, solchen Eltern wünsche ich die Pest an den Hals. Als ob die nie iiiiirgendetwas falsch machen. Zumal ich mir 100% sicher bin, dass dein Freund das nicht mal eben einfach so gesagt hat sondern, dass da schon sehr viel Streß in der Situation war.

    Generell fasse ich Schüler nicht an und leiste keine Hilfe außer den Schulsanitätsdienst zu verständigen. In größeren Notfällen würde ich den Notruf alarmieren.
    Aber selber Hand anlegen? Nein.
    Da wird man nur verklagt.

    Da wäre ich mal gespannt, wie die Schulen es jeweils entscheiden würden (höchste Gehälter bei minimalster Ausstattung und mieseste Arbeitsbedingungen oder moderate Gehälter und bestmögliche Ausstattung und Arbeitsbedingungen ?).

    Da dieser Beruf voller Idealisten ist, könnte es leicht passieren, dass da eine Schule mit minimalsten Gehältern und super Ausstattung herauskommt. Auch so eine Schule würde vermutlich genug Lehrer finden, zugebenermaßen vermutlich nicht aus dem MINT oder wirtschaftlichen Bereich. Aber vielleicht eine große Menge an Lehrerinnen, die den Beruf als Berufung sehen und die vermögende Männer haben.
    Das ist ja einer der Gründe, warum die Arbeitsbedingungen so schlecht sind, die Schulen schlecht ausgestattet. (Genug) Lehrer arbeiten auch unter solchen Bedingungen.


    Zwingt mal einen Akademiker oder generell einen Beamten mit A13 dazu in einem Jugendherbergszimmer eine Woche lang zu übernachten und morgens Hagebuttentee und einfache Schrippen zu essen und sich auch noch die Nacht mit Lärm herumzuschlagen. Der würde euch den Vogel zeigen und auf eine Übernachtung im Hotel bestehen. Für Lehrer ist das völlig normal.
    Genauso erledigen Lehrer ganz viele Tätigkeiten, für die es in der Wirtschaft weniger qualifiziertes Personal gäbe.

    Aber wie man das wirksam bekämpfen kann, weiß ich auch nicht. Woher fertige Lehrer nehmen, wenn nicht stehlen!

    Wenn endlich Bedingungen geschaffen würden, dass sich der Lehrerberuf auch in konjunkurell guten Zeiten "lohnt", dann würde sich das von selber regeln.
    Mehr Gehalt oder deutlich weniger Arbeit (Pflichtstunden) könnten den Beruf attraktiv machen. Dann würde es sich nämlich finanziell lohnen oder man hätte zumindest eine attraktive Work-Life Balance. Könnte mir sogar vorstellen, dass wenn die Pflichtstundenzahl bei voller Stelle so wäre wie jetzt 3/4 Stelle, dass man an einem freien Tag dann gut Zeit für eine Nebentätigkeit (Immobilien, Aktien, Gutachten etc.) hätte.
    Aber so holt man halt niemanden hinter dem Ofen vor. Leider. Der Lehrermangel ist politisch gewollt.

    Im März ist in Sport folgendes passiert. Einige Kinder fahren den großen Mattenwagen beim Aufräumen durch die Halle. Das besagte Kind hilft mal wieder nicht mit, aber schwätzt mit anderen Schülern. Der Mattenwagen rollt auf das Kind zu und ich rufe noch mit einigen anderen Schülern zur Vorsicht. Nichts passiert. Also renne ich hin und ziehe das Kind am Arm aus der Gefahrenzone.

    In der Mail steht nur, dass ich das Kind grob angepackt habe und das ja nicht ginge.

    Hilft Dir jetzt nicht mehr, aber für die Zukunft:
    Wegen solcher Eltern, die es zuhauf gibt, ist es zweckmäßig nur die Warnung rufen und das Kind dann überrollen zu lassen. Im Zweifel warst Du halt einfach zu weit weg gewesen.
    Sei froh, dass Du Lehrerin bist, ein männlicher Sportkollege hätte wegen der Berührung beim Retten nun noch größere Probleme am Hals.
    Das Schlimme ist, dasss man solche Eltern nicht der Schule verweist, wie es eigentlich sinnvoll wäre. Die müssten sich nach so einer Aktion eigentlich eine neue Schule suchen müssen.
    Aber stattdessen ist der Lehrer wieder der Dumme.
    Und da wundert es einen noch, warum manche im Beruf resignieren. Keinerlei Rückendeckung von oben. Schulleiter und noch höhere Ebenen sind einfach zu 90% Müll.

    :klatsch: :rofl:
    ich hoffe, du merkst es selbst

    Nein, Du merkst es nicht. Ich habe den Eindruck in der Grundschule würde man sich auf die Fahne schreiben ach so viel Motivation und Interesse an z.B. Naturwissenschaften zu wecken. Das ist doch aber ein Schritt zu weit und sollte doch gar nicht im Fokus stehen. Du kannst jemandem, der noch nicht auf zwei Beinen stehen kann auch nicht das Tanzen beibringen.
    Meine Aufgabe am Gymnasium ist die Vermittlung weiterführender Kompetenzen und Fachinhalte. Anstatt so viel auf die Vermittlung der Fähigkeit mit offenen Methoden selber zu lernen, demokratisches Denken, naturwissenschaftliches Denken, was ja alles erstrebenswert ist, zu setzen, sollte man doch einfach mal an den Basics arbeiten. Ich weiß, das steht vermutlich so nicht im Bildungsplan für Grundschulen, es ist auch eher eine Kritik an deren Theoretikern als an den Praktikern.


    Man kann doch dann erst spannende Dinge, tolle Experimente etc. mit einer Klasse machen, wenn diese ordentlich arbeitet. Und das Vermitteln dieser Grundvoraussetzungen ist doch wohl Aufgabe der Grundschule. Wieso versucht sich die Grundschule daran so viele Fachinhalte der weiterführenden Schulen einzubauen und vernachlässigt so sehr basics?

    Wenn SuS meinen Chemieunterricht verlassen, dann können alle zumindest basale Dinge der Chemie. Klar gibt es auch welche, die trotz meiner Bemühungen sehr wenig mitnehmen. Das ist aber immer noch gefühlt zehntausend mal mehr, als sie anscheinend aus der frühkindlichen Förderung mitnehmen.
    Selbst die allerwichtigsten Dinge wie still sitzen, nicht reden, wenn jemand anderes redet, warten bis man dran ist, nicht schreien / den Lautstärkepegel unten lassen wird nicht ausreichend genug vermittelt. Ich stelle mal die steile These auf, dass diese Dinge gar nicht trainiert werden, und auch von den darauf folgenden Grundschulen nicht.
    Wie sehen eure speziellen Übungen dafür aus?
    Wenn ich von Mashkin höre, dass an deutschen Grundschulen ein riesiger Lautstärkepegel herrscht bei offenen Arbeiten dann möchte ich innerlich den Kopf gegen die Wand schlagen. Da muss sofort die offene Arbeit abgebrochen werden und durch eine Übung zum Thema "leise arbeiten" stattfinden.
    Ich will von der Grundschule und von der Vorschule gar nicht, dass die bereits irgendwelche naturwissenschaftlich angehauchten Experimente machen. Ich kann sehr gut damit leben, wenn SuS da durchaus Dinge einfach nicht gemacht haben an der Grundschule.
    Aber was sitzen muss: Konzentrationsfähigkeit, stilles arbeiten, kommunikatives Arbeiten bei strengster Einhaltung des Geräuschpegels. Es gibt so Kinder, ja, die können das und die sind dann beschulbar. Ein Großteil müsste erstmal zurück zu den Basics.
    Mir kommt das so vor, als würden diese Basics gar nicht gezielt unterrichtet. Bitte nennt mir konkrete Unterrichtseinheiten zum Arbeitsverhalten, wie unterrichtet ihr diese basics? Macht ihr das überhaupt? Wenn ich Mashkin höre, dann wird so getan als würde man an Grundschulen Fachinhalte unterrichten, bevor die Grundlagen unterrichtet werden.


    Das ist so, als würde ich in meinem Chemie-Anfangsunterricht damit beginnen Reaktionsmechanismen zu unterrichten, obwohl da jegliche Grundlage im Atombau etc. fehlt. So wirkt Grundschule auf mich: Es werden offene Unterrichtsformen zu inhaltlichen Dingen gemacht, obwohl das still Sitzen und disziplinierte Arbeiten als Voraussetzung gar nicht ausreichend vermittelt wurde. Mehr will ich eigentlich gar nicht, lasst bitte irgendwelche Experimente in Sachkunde weg, aber bringt denen die Grundlagen dabei. Ihr seid die Grundschule. Ich komm am Gymnasium auch nicht auf die Idee Atombau und Reaktionsgleichungen im Unterricht zu überspringen, weil es als chic gilt gleich die anspruchsvollen Sachen zu machen. Im Gegenteil, ich muss sehr viel Zeit mit diesen Basics verbringen. Sonst kommen die SuS an die Uni und wollen Chemie studieren und die Dozenten regen sich tierisch auf, dass die Grundlagen fehlen und niemand das kann, was er eigentlich sollte.
    Die würden mir auch sagen "Herrschaftszeiten, Frau X, lassen Sie verdammt nochmal den Jahn-Teller-Effekt bei Komplexen weg, bringen Sie ihnen verdammt noch einmal überhaupt erstmal bei, was ein Atom ist und wie man stöchiometrische Reaktionsgleichungen aufstellt." Und recht hätte die Person.


    Es kommt einem manchmal so vor, als wenn "die Grundschule" (also die aktuelle Strömung der Grundschuldidaktik) da nach den Sternen greift und ach so tolle Dinge (offener Unterricht, tolle naturwissenschaftliche Experimente, neue Medien) machen möchte, aber sich zu schade ist die Schüler dazu zu bringen konzentriert arbeiten, lange still sitzen, auswendig lernen usw. zu können.
    Vielleicht macht man sich bei Eltern und Schülern unbeliebt, wenn man diese Grundlagen old school vermittelt? So jemanden wie Mashkin mit russischem Einschlag würde ich mir extrem mehr wünschen.
    Und das Gejammer von wegen "die sind gedrillt und dann nicht mehr so kreativ" will ich gar nicht hören. Ich habe 1000x lieber disziplinierte Schüler, denn wenn diese Grundlagen stimmen, kann ich mit meinen tollen Experimenten in Chemie usw. locker Motivation wecken. Auf Kreativität (vor allem im Verhalten) lege ich weniger Wert als auf Disziplin.
    Aber den Grundschülern erstmal das Arbeiten beibringen ist nicht chic, oder? Da kann man nicht eine tolle Ausstellung machen und den Eltern zeigen "ohhh wir batiken T-Shirts in bunten Farben", was dann vermutlich so ablief, dass bei lautem Rumgeschreie und wildem Herumgerenne (ich glaube Mashkins Bericht da sehr) herumgepanscht wurde. Auch würden die Kinder zuhause nicht erzählen, wie lustig das in der Schule ist (ja, macht ja auch Spaß in Farben herumzupanschen und ausgelassen zu sein), sondern von der strengen Lehrerin zuhause erzählen, nicht? Ich hatte eine sehr strenge, alte Grundschullehrerin auf einem Dorf und ganz ehrlich, ich bin trotzdem gerne zur Schule geangen. Sie war extrem streng und hat aber für Ordnung gesorgt so,dass die verhaltenskreativen Kinder ganz schnell auf Spur kamen. Es wurde immer sichergestellt, dass die Lernwilligen lernen konnten.
    Ich meine ich sehe es auch am Gymnasium, es gibt KuK wie ich, die die Schüler auch mal durch Übungen zum Aufstellen von Verhältnisformeln bei Ionenverbindungen "quälen" (wobei das vielen auch Spaß macht, weil es logisch ist) bis es eben sitzt! Eine Kollegin haben wir, die zeigt immer ganz viele youtube Videos von Brainiac wo alles spektakulär ist. Klar lieben ihre Schüler Chemie. Wenn man die aber übernimmt stellt man fest, sie können fast nichts.
    Ich könnte es mir auch einfach machen und spektakuläre Experimente zeigen und auch selber machen lassen, dann würden die zuhause alle erzählen wieeeeee toll Chemie ist. (Ja, Wollsocken, bei Dir erzählen die das ja auch so trotz fachlicher Tiefe, wir wissen es!)
    Aber es ist sinnvoller das so zu machen wie ich, diese Highlights mal (!) einzusetzen und zwar dann, wenn man sichergestellt hat, dass die nüchternen (!) Grundlagen sitzen.

    Bleib bei zwei Fächern. Du hast später einfach nur mehr Arbeit bei gleichem Gehalt, wenn Du noch ein drittes Fach nimmst: Drei Fachsitzungen, Mitarbeit an drei Schulcurricula, Vorbereitung von viel mehr unterschiedlichen Unterrichtsstunden und so weiter.
    Klar ist es für die Schule total praktisch und toll, dass jemand drei Fächer hat. Du kannst flexibel eingesetzt werden, einfach ideal für den Schulleiter. Wenn Schule nicht so eine leistungsfeindliche Parallelwelt wäre, dann würde der Dienstherr für so eine flexible, viel kompetentere (drei (!) statt zwei Fächer) Lehrkraft natürlich auch ein höheres Gehalt zahlen (müssen). Du musst immerhin viel mehr Unterrichtsstunden vorbereiten und aktualisiert halten, an viel mehr fachspezifischen Dingen teilnehmen. Dem ist aber nicht so, Du bietest diese Zusatzleistung bis zum Ende Deines Arbeitslebens zum Nulltarif an. Vermutlich wird es sogar so sein, dass KuK mit weniger (und aufwändigeren) Fächern an Dir finanziell vorbeiziehen, weil sie die gewonnene Zeit nutzen um A14 oder A15 zu werden. Oder sie nutzen die Zeit einfach für eine gute Work-Life Balance:


    Am entspanntesten hat es bei uns ein Lehrer, der nur ein Fach, Kunst, unterrichtet und kein anderes Fach. Fast keine Klausuren, Unterricht ist sagen wir mal auch nicht vergleichbar vom Aufwand wie die meisten anderen Fächer.
    Der Kollege hat einfach so extrem viel Zeit für Hobbies, der ist überall aktiv (Sportverein, Musik-Ensemble).
    Mit drei Fächern, von denen zumindest Chemie recht aufwändig ist wegen der ganzen Versuche, hast Du sozusagen das Gegenteil von benanntem Kollegen. Latein ist nach dem, was Kolleginnen berichten, verhältnismäßig unaufwändig, zumindest im Vergleich zu deren Zweitfach, meist Geschichte oder eine Sprache wie Englisch. Das wäre ein guter Ausgleich zu Chemie!
    Du wirst mit drei Fächern einen Großteil Deiner Freizeit mit Vorbereitungsarbeiten für die Schule verbringen. Davon rate ich ab.

    Also meine Techniker sind auch so drauf. Wenn ich denen dann antworte: "Wenn ihr hier fertig seit, könnt ihr gleich als Werkstattlehrer anfangen, Studium überflüssig", kommt als Antwort nur, daß sie derweil netto mehr verdienen als wir, also sogar a13 für sie finanziell nicht interessant ist, und rechnen das dann auch vor.
    Da frage ich mich dann jedes Mal warum ich überhaupt studiert habe? Und ja, da sollte man dann doch einmal bei der Besoldung wohl mal ordentlich drauflegen, also keine 300,- € Trostpflaster für Brennpunktschulen sondern richtig, also +20% oder so für alle.

    Ich mache gerade Familienbesuch. Wenn man als Handwerker in einer vernünftigen Firma ist, kann man über A13 (und auch A15) nur müde lächeln. Ein bekannter hat zwar Abi, dann aber eine Ausbildung und Meister dran. Er ist Anfang 20, verdient jetzt als angestellter locker das Netto Äquivalent von A13 und die Steigerungen mit den Jahren sind deutlicher. Üppig bezahlte Überstunden an Feiertagen etc. kommen noch dazu.

    Dies muss man sich immer wieder vor Augen halten, wenn die Schulleitungen oder überengagierte Kolleginnen Streß machen oder man sich gar selber Streß macht, weil man perfektionistisch ist. Im Endeffekt wird man hier als studierter Mensch als ziemlich günstige Arbeitskraft eingesetzt (verheizt?).
    Wichtig ist also, gerade als Lehrer, für psychischen Ausgleich zu sorgen. Der Gedanke, dass manch ein Lehrer ebenso schuftet wie ein Handwerksmeister, aber weniger verdient (unbedingt Studienzeit / Studienkredite mit verrechnen!), kann schon auf Dauer zermürben.
    Ich denke eine wichtige Burnout-Propyhlaxe ist deshalb das "gehaltsangemessene Arbeiten". Man sollte sich bei vielen Gelegenheiten rauszuziehen und viele Prozesse gezielt entschleunigen oder den Aufwand verschlanken. Ein Studium hinzulegen und sich durch ein Referendariat zu quälen mag sich finanziell nicht auszahlen und das kann man eben auch nicht durch besonders guten Unterricht und Engagement wettmachen, um dann nämlich eine Gehaltserhöhung zu fordern. Aber wenn man es richtig darauf anlegt, dann lohnt sich der Beruf wegen nutzbarer Freiräume für die Work Life Balance, wenn eben schon nicht für den finanziellen Aufstieg. Man muss da als Kollegium aber zusammenstehen und das vermisse ich zum Teil: Es gibt in vielen Kollegien so aus dem Rudel gelaufene Spiralen, oft gezielt durch die Schulleitung in Gang gesetzt. Und dann denkt nachher jede Kollegin, man müsse doch aber noch dies und das anbieten, alles ganz ausführlich und akribisch machen. Und dann wird gearbeitet und geschuftet und sich gegenseitig mit Engagement und zusätzlichen Projekten übertrumpft. Das setzt dann einen Standard und der Stress und die Burnout Spirale geht los. Dann wird die Schere zwischen geleisteter Arbeit und Alimentierung immer größer! (Der Dienstherr freut sich!)
    Da muss es vollkommen reichen mittelmäßig engagiert zu sein (Dienst nach Vorschrift ist ja immer sooo negativ besetzt). Lieber Zeit investieren um Hobbies zu pflegen.
    Die Schule nur so nebenher laufen lassen. Ich glaube mit einem soliden Freizeitverhalten schafft man es auch deutlich besser Resilienz gegenüber den psychischen Belastungen des Schullalltags zu entwickeln.
    Meine ganz klare Empfehlung: Studiere Grundschullehramt nur, wenn Du es schaffst gehaltsangemessen zu arbeiten und Du Dich nicht von Kolleginnen und Schulleitung mit in den Sog ziehen lässt.
    Mache deine Arbeit solide, aber brenne nicht dafür. Das was zählt ist Dein Urlaub, Deine Freizeit, die Schule ist nur ein (mittelmäßig bezahlter) Job, in dem hervorragender Unterricht, akribische Korrekturen und Engagement rund um die Uhr nicht im geringsten honoriert werden und im Endeffekt nur Ressourcen (Zeit) fressen, die man besser in Gesunderhaltung stecken sollte.
    Für alle, die eine gute Work Life Balance haben wollen und bereit sich da gezielt etwas für zu tun, kann der Job echt schön sein. Wenn man jemand ist, der möchte, dass seine eigene Leistung und seine Überdurschnittlichkeit entsprechend gewürdigt wird, der suche sich besser etwas in der freien Wirtschaft.

    Sparfuchs Schleswig-Holstein machts ganz einfach:
    Keine externen Anbieter in Projektwochen, die Lehrer übernehmen das komplett. Es fällt in solchen Wochen wegen der Kernzeiten für alle Lehrer, insbesondere aber für Teilzeitkräfte, Mehrarbeit an. Teilnahme an Projektwochen gilt als Dienstpflicht. Es kommen keine Kosten auf die Eltern zu.

    Mag aber daran liegen, dass ich mit Sozialhilfe groß geworden bin und Sozialhilfeempfänger unterrichte.

    Ich glaube darin liegt psychologisch auch einfach Folgendes begründet:

    Es ist mir peinlich, mehr zu verdienen als die meisten meiner Bekannten/Freunde/Nachbarn.

    Wenn dann die Diskussion aufkommt, wer bei 35 Grad arbeiten muss, während ich auf der Couch liege oder dass ich nicht sparen muss, um mir ein neues Rad zu kaufen o.ä. dann sage ich lieber nix mehr dazu.

    Und übrigens, vermutlich haben Deine Freunde auch nicht studiert und gehören wie Du zur geistigen Elite der Hochschulabsolventen, wenn sie auf ein Fahrrad sparen müssen. Kann das sein?


    Ich finde (fände) es vollkommen in Ordnung, dass ehemalige Mitgrundschüler, die in der Schule nicht erfolgreich waren und die Hauptschule mehr oder minder halbwegs bestanden haben, um dann mit 16 eine Ausbildung zu starten, heute dann weniger verdienen und ich die Früchte meines sehr guten Abiturs und Diploms ernte(n) (würde). Mir ist es eher peinlich und ich bin eher schockiert, wenn der Handwerksmeister deutlich besser verdient als ich und sich mein Studium und das Abitur sich eigentlich gar nicht so rentieren.

    Ich habe den Seiteneinstieg gemacht, ist allerdings schon ein paar Jahre her und der Erlass hat sich geändert.


    Wir haben aktuell jedoch auch wieder einen Seiteneinsteiger an der Schule - in einem Mangelfach natürlich.


    Die Ausbildung erfolgt gemeinsam mit den Referendaren und in Physik waren wir bei mir gefühlt überwiegend Seiteneinsteiger.

    Der TE hat allerdings SoWi und Deutsch. Mein Bauchgefühl, ohne Zahlen zu kennen, sagt mir, dass es da einen Überfluss an Lehrern gibt. Insofern fraglich, ob es überhaupt die Möglichkeit eines Seiteneinstiegs gibt.
    Eine andere Warnung noch: Wenn man nicht unbedingt aus zwingenden privaten Gründen nach SLH möchte, sollte man (zumindest als Lehrer) einen Bogen um das extrem strukturschwache Bundesland machen.
    Lehrer werden dort noch schlechter bezahlt als in vielen anderen Bundesländern, dafür aber mehr Arbeit und diverse schlechtere Arbeitsbedingungen (z.B. Dienstpflicht zur Klassenfahrt, auch für Teilzeitkräfte usw.).
    Im Speckgürtel von HH ist damit angemessenes Leben schwierig, man sollte schon aufs platte Land rausgehen. Dann wirkt sich die Strukturschwäche positiv aus, weil es dort günstiger ist und man als Lehrer gut leben kann.
    Vorausgesetzt man kommt eben mit dem Landleben klar.

    Geld als Kriterium für Zuneigung ist für mich Prostitution mad-eye.

    Ich hätte wirklich gerne mal eine Begründung, warum es schlimmer ist sich für jemanden zu interessieren, weil er wirtschaftlich sehr erfolgreich ist, oder weil er sehr gut aussieht?
    Finde das irgendwie absurd:


    <Mann im white collar style fährt mit gutem Auto vor und betritt das Café> Frau sagt zur Freundin:"Oh, der ist interessant, der ist gut gekleidet und erfolgreich, ich werde mich mal rübersetzen!" [zwischen den Zeilen: Der kann mir Finanzielles bieten] -> In Deinen Augen schon fast Prostitution


    <Großer, unheimlich gut aussehender Mann betritt das Café> Frau sagt zur Freundin:"Oh, der sieht aber attraktiv aus, ich werde mich mal rübersetzen!" [zwischen den Zeilen: Mit dem ist Sex natürlich ein ganz anderer Leckerbissen]
    -> Total in Ordnung, keine Prostitution


    Ist es so viel schlimmer zu genießen, wenn ein Mann einem, keine Ahnung, tollen Urlaub schenken kann, als wenn ein Mann einem ein schönes Gesicht und einen durchtrainierten Körper schenkt, in das man beim Sex gucken bzw. sich festkallen kann? Für mich ist entweder beides Prostitution oder beides nicht, denn in beiden Fällen wird da auf eine Leistung gezielt, die einem zum eigenen Vorteil gereichen soll.

    Zum einen bin ich zwar Lehrer, zum Anderen hab ich aber auch ein beachtliches Einkommen außerhalb der Besoldung (einiges an Land- und Immobilienbesitz der Familie das ich verwalte; ein eigenes Geschäft um das sich ein Angestellter kümmert und das jährlich mehr als doppelt so viel Gewinn abwirft wie unser Jahreseinkommen ist; eigener Immobilienbesitz im In- und Ausland).

    Das finde ich toll, klar! Damit gehörst Du aber zur Ausnahme. Die wenigsten Lehrer machen etwas finanziell aus sich!

    Für Frauen wie dich gibt es in einem der Förderkreise/Vereine einen tollen Namen der wirklich gut zutrifft.

    Habe ich ja Glück, dass ich meine Zeit nicht in irgendeinem Förderkreis verbringe, sondern lieber in einer Cocktailbar. Kannst mir das sonst per PM mitteilen, wenn Du Dich dann besser fühlst (wenn Du es hier schreibst, machen die Admins den Thread zu).


    Es gibt im übrigen genug Männer die auf „fette Frauen“ stehen und mit „Hungerhaken“ nichts anfangen können. Aber auch das mal dahingestellt.

    Da gebe ich Dir recht. Das haben Studien tatsächlich festgestellt, bei Männern gibt es keine so eindeutigen (bzw. keine so von fast allen gleich gesehenen) Kriterien was attraktiv angeht wie bei den Frauen und der Körpergröße.
    Tendenziell ist es allerding so, dass kleine und mittelgroße Frauen attraktiver wirken als sehr große Frauen. Aber so krass wie anders herum mit der Attraktivitätsbewertung hat man tatsächlich nicht festgestellt.

    Unter 1,80 zu sein ist jetzt nicht wirklich eine negative Eigenschaft. Aus aktiver Wettkampf-Kampfsportzeit weiß ich, dass vorwiegend Menschen unter 1,80 die Siege errungen haben. Jemand der 1,75 ist, ist auch nicht klein.
    Find aber klasse wie du deine Oberflächlichkeit zur Schau stellst. Spricht jetzt nicht unbedingt für einen guten Charakter.
    Oberflächlich und geldgeil. Solch Frauen bringen mich zum kotzen.

    Klar ist das eine negative Eigenschaft, zumindest was Attraktivität aus Sicht der meisten Frauen (wenige Ausnahmen gibts immer) angeht. Dazu gibts ja nun einen Haufen Studien.
    Und klar, kann sein, dass es vielleicht Vorteile im Kampfsport (tiefer Körperschwerpunkt?) bringt, aber das ändert ja nichts daran, dass Frauen größere Männer attraktiver finden.


    Natürlich ist jemand mit unter 1,75 m klein?!


    *lacht* Nicht gleich so motzen Kappa, du wärst mir eh zu klein. Da kommen wir gar nicht in die Verlegenheit ;)


    Ich behaupte weiterhin ich bin einfach nur ehrlich und viele andere sind das nicht. Und unzählige Studien geben einem da recht (zumindest, was die Körpergröße und Attraktivität angeht).
    Die meisten würden es nur eben keinem kleinen Mann direkt ins Gesicht sagen, dass größere Männer attraktiver sind. Genausowenig würde man ja jemandem sagen "Tut mir leid, Du hast ein hässliches Gesicht".
    Man findet dann andere Vorwände, die weniger verletzend sind. Aber wenn man ganz ehrlich ist...


    Gewisse Oberflächlichkeiten hat jeder, ich finde Wollsocken hat das ganz gut und ehrlich beschrieben.


    Und jetzt mal ein Augenöffner:


    Wenn Du eine übergewichtige Frau bist mit Cellulite und sonstwie, dann kannst Du natürlich trotzdem einen treuen Mann haben. Aber glaub mir, dass zumindest in dessen Fantasie die schlanke Frau, die er auf der Straße sieht, eine Rolle spielt. Oder eine mit größeren Brüsten, strafferem Po oder was auch immer.
    Und so geht es auch Frauen, kann ja sein, dass sie mit einem 1,73 m Mann glücklich ist. Dennoch wird sie auch einen (und wenn sie unbeobachtet ist auch einen zweiten und dritten) Blick auf den attraktiven 1,85m Mann werfen, der zufällig ins Büro reinkommt. Dass heißt ja nicht, dass sie gleich untreu wird, aber sie stellt definitiv fest, wow, das ist ein Sahneschnittchen. Und das hat sie zuhause eben nicht. Da hat sie einen, der nett und zuverlässig ist. Das hat für sie eben auch Wichtigkeit und kompensiert viel.


    Es ist eben immer die Frage wonach man handelt und wonach man den PArtner auswählt, aber es führt kein Weg daran vorbei, dass es eben Dinge gibt, die das andere Geschlecht per se mehr ansprechen.
    Die Attraktivität, durchs andere Geschlecht bewertet, ist recht reproduzierbar, soooo viel Einfluss hat persönlicher Geschmack nicht.


    Auch wenn es Dir nicht passt und man mit 1,72 m von mir aus Kampfsport und sonstwas kann, man hat einen optischen Attraktivitätsnachteil.
    Ich meine klar, 1,72m durchtrainiert und markante Gesichtszüge gegen 1,85m, schwabbelig und keine schönen Gesichtszüge, da ist natürlich auch der kleiner Mann attraktiver! (Wobei ich auch Beispiele aus dem Freundeskreis kenne, wo der Freund wirklich kein schönes Gesicht hat, aber als großer Typ trotzdem bei ihr landete. Als kleiner Mann mit entsprechendem Gesicht wirds schwer!)


    Aber wenn man die Faktoren gleich hält, dann ist der 1,85m durchtrainierte Typ einfach attraktiver als der 1,72m Typ. Zumindest für 90% der Frauen.


    Aber wir waren beim Thema wirtschaftlich erfolgreich! Damit kannst Du zwar leider auch nicht punkten *zwinker*, aber das ist das, was mich eigentlich interessiert. Wir haben viele attraktive, große, junge Sportlehrer bei uns. Die sind schon ganz nett anzuschauen. Aber ein BWLer oder Arzt ist mir trotzdem lieber, einfach, weil Männer aus solchen Berufen einfach nochmal anders sind. Nee, für mich kommt ein Lehrer nicht so sehr in Frage, nicht nur finanziell nicht. Diese linke Einstellung und die Art sich zu kleiden ist einfach auch nicht so meins.
    Unserer Sportreferendar ist schon attraktiv, aber im Sommer schlurft der in hässlichen Shorts und Flip Flops durchs Gebäude.
    Dann lieber ein BWLer im White Collar style.

    Ich bin bei einer funktionierenden (Liebes)Beziehung bislang davon ausgegangen, dass BEIDE Partner auf der Geben- und Nehmenseite gute Charaktereigenschaften vorzuweisen haben.

    Ja, aber wenn er zu lieb ist, ist er auch schnell langweilig. Dieses "gute Charaktereigenschaften" finde ich ziemlich ausgelutscht. Niemand möchte einen Kerl, der keine Ahnung untreu ist oder was auch immer. Das ist klar.
    Aber will ich einen totalen Softie? Einen, der einem total nach der Pfeife tanzt? Nein, das wäre vielleicht was als guter Freund, aber als Partner ist das nicht sehr sexy. Da darf er auch schonmal gerne Grenzen aufzeigen oder sich durchsetzen.
    Was sind also gute Charaktereigenschaften?
    Ich finds schwierig das so ganz genau zu benennen.
    Im Endeffekt ists doch so, vielen haben den "lieben, netten Kerl und Versorger mit Waschbärbauch" zuhause, weil es bequem mit so einem ist. Und insgeheim träumen Sie vom großen, draufgängerischen, selbstbewussten Typen, zumindest in gewissen Phasen. Zugeben werden das wenige, das gilt als unschicklich für Frauen. Dann lieber im Stillen fantasieren.
    Und weil sie sich selber dafür schämen sagen sie dann nach außen hin "Ach ganz wichtig sind mir die guten Charaktereigenschaften!" "So ein Bad Boy, das ist doch lächerlich! Sowas reizt mich nicht"


    Also ich hier gilt: Nur "gute Charaktereigenschaften" zu haben ist noch längst nicht attraktiv. Das ist halt ein kleiner Teil. Und ja, die eine oder andere legt da mehr Wert darauf. So wie bei Körpergröße, Geld, Bildung oder was auch immer.

    Männer unter 1,80 = schwach und unattraktiv?
    Da muss ich ja als 1,76 großer Mann schon ein hässlicher schwacher Hobbit sein und das obwohl ich bei Läufen wie Tough Mudder zu den Spitzensportlern gehöre und mehr Gewicht drücken kann als die meisten über 1,80 im Fitnessstudio.

    Klar mit sportlicher Fitness kann negative Eigenschaften wie Größe unter 1,80m (ganz schlimm: unter 1,75m ; katastrophal: unter 1,70m) kompensieren. Es ist wie gesagt das Gesamtpaket was einen an der anderen Person reizt. Aber es gibt eben Dinge, über die man hinwegsieht (haha, im wahrsten Sinne des Wortes) und Dinge die man aktiv toll findet.



    Zitat

    Männer unter 1,80 Meter sind bei Partneragenturen nur schwer vermittelbar. In Partnerschaftsanzeigen suchen 80 Prozent der Frauen einen Mann ab 1,80 Meter


    Zitat

    Frauen finden kleine Männer weniger attraktiv. Bei einem Experiment mußten weibliche Probanden Männerfotos nach Attraktivität und geschätzter Körpergröße beurteilen. Ergebnis: Männer, die sie als attraktiv bewerteten, hielten die Damen für größer, als sie tatsächlich waren.


    Zitat

    Psychologen sagen, daß kleinen Menschen Tugenden wie Ausdauer, Ehrgeiz, Optimismus und Zielstrebigkeit zugeordnet werden, weil die Kleinen schon als Kinder begriffen hätten, daß sie mehr leisten müßten als große Menschen. In der Psychologie spricht man vom Napoleon-Komplex. Große Männer profitieren dagegen von der "selbsterfüllenden Prophezeiung": Weil von ihnen erwartet wird, daß sie besonders durchsetzungsfähig und leistungsstark sind, verhalten sie sich auch so.

    Das passt ja zum Stichwort Kompensieren.


    https://www.welt.de/print-wams…kommen-Partnerschaft.html



    Aber das mit der Größe war jetzt nur ein Beispiel, was für die überwiegende Mehrheit der Frauen attraktiv bzw. unattraktiv erscheint. Ob ma(n) das noch irgendwie kompensieren kann durch andere Eigenschaften, kann ja gut sein.
    Wie gesagt, mein Idealmann ist natürlich auch über 1,80 m, sportlich gut aussehend und verdient gut. Aber ich kann durchaus auch damit leben bei manchen Dingen Abstriche zu machen.
    Ich sage eben: Schlecht verdienend? Oha, da muss er mich aber schon ganz aus den Socken hauen mit seinen anderen Qualitäten.
    Meine Freundin sagt: Unter 1,80m? Nehme ich gar nicht als Mann wahr, da könnte nie was laufen.


    Jeder hat halt so seine Prioritäten.

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