Beiträge von Firelilly

    Was ist mit der Option Sponsoren zu finden um den Etat für Musik aufzustocken? Du wirkst sehr engagiert was Musik angeht, kannst Du nicht mit den Kids irgendwie eine Aufführung einstudieren zu einem Schulfest, wo auch Eltern und Öffentlichkeit irgendwie anwesend sind und quasi einen Spendenaufruf dazu? Wir haben das mit Chemie-Show gemacht und haben so viele Spenden erhalten, dass wir uns neue Abzüge leisten konnten.
    Weiterhin haben wir von der chemischen Industrie Gelder beantragt. Gibt es vielleicht auch im Bereich Musik Förderungsmöglichkeiten, wo man sich hinwendet und einen Zuschuss zu einer Grundausstattung an Instrumenten bekommt?

    Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass die Gewerkschaften (GEW und Philologenverband) beim dem Thema total pennen.
    Wie kann es sein, dass die nicht massiv Druck machen, dass z.B. die Pflichtstundenzahl generell abgesenkt wird? So knapp 20 Stunden wären bei Vollzeit angemessen aber nicht 26 oder gar mehr.
    Wie kann es sein, dass es im Lehrerberuf unteilbare Aufgaben gibt und dieses Problem für Teilzeitler so gut wie nicht berücksichtigt wird? Da müsste man doch Sonderzahlungen bekommen oder eben
    überproportional (!) Unterrichtsstunden erlassen, wenn es schon so ist, dass es Aufgaben gibt, die man nunmal nicht anteilig erfüllen kann. Ich finde das absolut unmöglich. Auch wenn ein freier Tag eingerichtet ist, alle naselang müssen Kollegen dann doch kommen für irgendwelche Konferenzen, Entwicklungstage usw. Für Vollzeitler fällt an dem Tag der Unterricht weg, die haben den Entwicklungstag statt Unterricht, bei Teilzeitlern ist es zusätzlich. Eine bodenlose Frechheit.
    Das ist der Grund, warum ich lieber mal schluderigen Unterricht leiste, mich aus dem Schulleben ausklinke oder vor Überlastung ausfalle anstatt das Deputat zu reduzieren:
    Mit Teilzeit schneidet man sich sowas von ins eigene Fleisch, man reduziert sein Gehalt um Potenzen mehr als die Arbeit, die man hat. Teilzeit ist eine grauenvoll schlechte Work / Life / Money balance im Lehrerberuf, viel schlimmer als bei anderen Berufen. Wenn meine Kollegin einen Tag frei hat im Umweltamt, dann hat die den Tag frei. Aus die Maus.
    Aber wenn das System so ist, dann ist es so gewollt. Dann muss man sehen, wie man in dem System das Beste für sich rausholen kann. Schön ist das nicht, aber verarschen lassen bzw. mein Geld verschenken möchte ich auch nicht.

    Lehrer sind ja tatsächlich noch immer Sparfüchse
    Das fiel mir damals schon während des Studiums auf.

    Weil sie mit ihrem eigenen Geld Dinge für die Ausübung ihrer Arbeit kaufen, die eigentlich vom Dienstherrn bezahlt werden müssten?
    Ich bin sogar noch größerer Sparfuchs, ich spare mir einfach die Didacta und die Anschaffung von Material.

    Das betrifft nicht nur die Youtube-Video-Geschichte hier im Thread, sondern auch die regelmäßigen "Kennt einer eine Software für..." mit dem Zusatz "darf aber nix kosten". Da haben andere viel Zeit und Energie reingesteckt. Habt ihr schon einmal was für die Ersteller der Software gespendet?

    Warum sollte ich für etwas spenden oder Geld ausgeben, was mir eigentlich der Dienstherr zur Verfügung stellen müsste? Das Problem ist doch, dass es im Lehrerberuf (wie in nahezu keinem anderen Beruf aus den tausenden Berufen, die es gibt) üblich ist, dass der Arbeitnehmer von seinem eigenen Geld Dinge anschaffen muss um seinen Beruf ausüben zu können.


    Ganz oft höre ich "Aber wenn ich Material XY kaufe, dann erleichtert es mir den Unterricht, ich muss dann nicht stundenlang selber Material erschaffen, also kaufe ich was". Der Dienstherr hat das geschickt eingefädelt, das hängt damit zusammen, dass er sich mit der Alimentierung prinzipiell unendlich Überstunden erkauft (bzw. besser ausgedrück: erschleicht).
    Würde man in einem normalen Unternehmen darauf angewiesen sein manche Schritte händisch zu machen und dadurch 10 Stunden statt 2 Stunden Arbeit zu haben, dann würde der Unternehmer das Material für die Arbeitnehmer anschaffen, damit die Arbeit effizienter wird. Denn der Unternehmer hat keine Lust dem Arbeitnehmer 8 Stunden mehr zu bezahlen.


    Im Lehrerberuf lacht sich der Dienstherr hingegen ins Fäustchen, er stellt den Lehrer vor die Wahl unzählige unbezahlte (!!!) Überstunden zu machen bei der Unterrichtsvorbereitung oder alternativ sein eigenes Geld dafür auszugeben effizienter zu Arbeiten und eben nicht so viele Überstunden zu leisten. Für mich ist das beides eine absolute Frechheit und hat schon lange das Vertrauensverhältnis zum Dienstherrn zerstört. Ich fühle mich verarscht vom System.
    Wenn man sich nicht selber finanziell ins Fleisch schneiden will (was niemand mit gesundem Menschenverstand verlangen kann!), dann kann man z.B. auch noch wählen zwischen "halbillegal Videos aus Youtube verwenden um den Unterricht für Schüler anschaulicher und motivierender zu gestalten" und "einfach nur das Schulbuch vorknallen und stumpf Seite für Seite durcharbeiten".
    Da liegt mir dann doch am Herzen bei all den katastrophalen Rahmenbedingungen einen schülermotivierenden Unterricht zu machen. Skrupel habe ich dann wegen youtube Videos nicht. Das schlechte Gewissen sollte der Dienstherr haben und wenn man daran denkt wird man so wütend. Der Dienstherr tut immer so, als wäre Bildung so wichtig, der Schüler im Fokus. Dann aber den Lehrern kein Geld in die Hand geben um das nötigste zu kaufen.
    Jeder Lehrer müsste einen Etat von mehreren hundert Euro pro Monat haben um sich selber Material wie Lösungsbände, Fachliteratur usw. anzuschaffen. Zusätzlich zu einer Erhöhung der Bezüge wegen unrechtmässig gestrichenem Weihnachtsgeldwegfall usw.



    Stattdessen: https://www.news4teachers.de/2…n-philologen-laecherlich/


    Man kann nur hoffen, dass die Leute, die sich so etwas ausdenken, mal der Schlag trifft. Für mich sind das Verbrecher.

    Das liegt daran, dass wir normale Arbeiten als Erholung empfinden gegenüber dem Hochleistungsjob, der Unterrichten ist.

    Ja, diese 100%ige Aufmerksamkeit, die Verantwortung für eine anstrengende Gruppe von fast 30 Pubertierenden. 90 Minuten Unterricht müssten eigentlich als, keine Ahnung, 130 Minuten Arbeitszeit gerechnet werden.
    Ich merke das immer an Schulentwicklungstagen. Da sitzt man teilweise mehrere Stunden in irgendwelchen Gruppen und bekakelt irgendetwas, mal sagt man was, mal lehnt man sich zurück oder hört einfach zu.
    Mega entspannend im Vergleich zu einem Tag, an dem man"nur" den halben Tag 6 Schulstunden unterrichtet.
    Ganz ehrlich, ich könnte jeden Tag Entwicklungstag haben von 8.00 bis 17.00 Uhr. Keine nennenswerte Vorbereitung, einfach hingehen, die paar Stunden bisschen was machen, am Curriculum schreiben und was bekakeln, abends nach hause gehen und eben NICHT denken "Was unterrichte ich morgen, ich muss noch vorbereiten".
    Es gibt Jobs, da haben solche "Meetings" einen ganz hohen Zeitanteil und die Leute verdienen trotzdem ein Höllengeld.
    Die Hochanspannung, unter der Lehrer während des Unterrichts stehen, müsste eigentlich noch viel besser vergütet werden.
    Selbst eine Bekannte, die Chirurgin ist, erzählt, dass sie zwar sehr konzentriert arbeiten muss, aber während der Arbeit Musik hört! Das ist bei uns während des Unterrichts undenkbar, da ist mehr (!) Achtsamkeit und Konzentration gefordert als bei einer OP!
    Deshalb ist es für mich sowas von ein Unding, dass die Pflichtstundenzahl nicht auf 18 Stunden oder so heruntergesetzt wird.

    Z.B. könnte man Menschen nach Alkoholverträglichkeit einteilen oder nach Laufstil... alles nicht besonders sinnvoll)

    Wer weiß, ob das Gesundheitssystem nicht irgendwann mal auf die Idee kommt den Menschen nach Prädispositionen in Gruppen einzuteilen.
    Gruppe X hat eine signifikante Veranlagung Brustkrebs zu entwickeln und sollte früher und häufiger mammographiert werden als Gruppe Y. Finde ich sinnvoll.
    Daraus abzuleiten, dass Gruppe X einen höheren Kostenbeitrag zahlen muss oder nicht verbeamtet wird finde ich diskriminierend.
    Insgesamt doch aber interessante Fragestellungen.


    Und übrigens, ja, es gibt genetisch überlegene und unterlegene Menschen. Ich hätte gerne "Methusalem"Gene und kann gut darauf verzichten eine Veranlagung für gewisse Krankheiten oder gar angeborene Gendefekte zu haben.
    Eine Wertung welche Gene da überlegen sind liegt doch einfach nahe.
    Nur sollte man Mitgefühl gegenüber Menschen, die genetisch benachteiligt sind, haben anstatt Verachtung. Ich bin sehr dankbar, dass ich (bislang) gesund bin und meine Gene bislang keinen Mist gemacht haben. Ich finde man sollte genetisch benachteiligte Menschen unterstützen wo es nur geht.
    Es bringt aber nichts so zu tun, als wären alle Genausstattungen gleich gut.

    Als der Ausgleichstag mal auf meinen freien Tag fiel habe ich (bin in TZ) nach Absprache mit der SL dafür Mehrarbeit eingereicht.

    Bei uns kommen Kollegen gar nicht, deren freier Tag am Ausgleichstag ist, die anderen nach Deputat.

    Das sind ja traumhafte Zustände. In SH (zumindest bei uns) machen Teilzeitkollegen und -kolleginnen die gesamte Zeit mit an Schulentwicklungstagen, am Tag der offenen Tür und anderen außerunterrichtlichen Veranstaltungen.
    Teilzeit bezieht sich nur auf die Unterrichtsstunden und somit wird man als Teilzeitkraft extrem über den Tisch gezogen. In SH Teilzeit einzureichen ist so als würde man dem Staat aktiv Geld schenken. Die Gewerkschaften schlafen da natürlich. Das Weihnachtsgeld wurde auch nicht wieder eingeführt.
    Was ich lustig (<zynisch>) finde ist, dass die Langzeitausfälle bei uns stark zunehmen. Sollen die mal dem Staat schön auf der Tasche liegen. Aber ob sich an dem System was ändert? Ob Teilzeit endlich angemessen entlastet wird? Ob überhaupt auch für Vollzeitkräfte das Deputat gesenkt wird?
    Beim Wort "Mehrarbeit" lacht die Schulleitung nur und verweist auf "Dienstpflicht".
    Das ist für mich das Unwort des Jahres beziehungsweise der Jahre. Dann doch lieber mit Stechuhr da sitzen und jeden Schiss abrechnen. Aber es gibt schon gute Gründe, warum man pauschal alimentiert und nicht nach genauer Arbeitszeit. So kann Mehrarbeit schön unter dem Deckmantel "ist durch Ferien abgegolten" eingeschoben werden ohne, dass der Staat diese bezahlen müsste.

    möchtest du (oder Mashkin, der dem Beitrag zustimmt) aufklären, was du damit gemeint hast? Und dann bitte noch ergänzen, was wir daraus für Rückschlüsse bzgl. Menschenarten bzw. -rassen ziehen können?

    Hmm, vielleicht mal als Beispiel. Wenn jemand sagt: "Hunde und Säugetiere haben viele Gemeinsamkeiten", dann würdest Du doch vermutlich auch sagen, dass der Satz keinen Sinn macht, da Hunde "neben" die Säugetiere zu stellen, da sie zu diesen gehören.
    Man müsste sagen "Hunde zeigen viele Säugetiermerkmale", denn Hunde sind eine Teilgruppe der Säugetiere. Von einer (fiktiven) Stammart aus gesehen muss man in der Gruppe alle daraus entstandenen Arten zusammenfassen. Dann ist so ein Taxon ("Gruppe") monophyletisch. Also alle Arten in dieser Gruppe lassen sich auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückführen und alle von diesem Vorfahren abstammenden Arten sind in der Gruppe enthalten.
    So typische Formulierungen wie "Menschen und Tiere...." sind also fachlich falsch. Man müsste sagen "Menschen und andere Tiere", da Menschen ebenfalls zu diesem Taxon gehören.
    Das hat im Übrigen nicht direkt mit der Diskussion um Menschenrassen -arten zutun.


    Was das angeht:
    Es gibt unterschiedlichste Artdefinitionen, darüber könnte man Romane schreiben. Ich für meinen Teil betrachte die aktuell Menschheit als eine Art, weil die Fortpflanzungsfähigkeit zwischen allen Mitglieder gegeben ist und der Genaustausch (bezogen auf für Artbildung relevante Zeiträume) quer über die Welt stattfindet.
    Allerdings würde ich durchaus behaupten, dass es klitzekleine Bereiche gibt, die quasi im Artbildungsprozess begriffen sind, da der Genfluss faktisch unterbrochen ist. Ich gehe mal davon aus, dass die (wenigen) noch existierenden isolierten Völker in irgendwelchen Urwäldern, aus vor allem geographischen und vermutlich auch ethologischen Gründen (Partnerwahl), sollte sich doch z.B. ein Europäer in den Urwald verirren, keine Nachkommen mit "zivilisierten" Menschen zeugen. Der Genpool dieser Völker ist quasi isoliert, auch, wenn es experimentell möglich wäre fruchtbare Nachkommen zu zeugen.
    Genug Zeit und passende Mutationen / Rekombinationen vorausgesetzt könnte tatsächlich auch eine körperliche Barriere (z.B. Sterilität der gemeinsamer Nachkommen) dazukommen. So etwas braucht aber viel Zeit.
    Was wiederrum Rassen angeht, so gibt es diese selbstverständlich. "Objektive" Grenzen kann man genauso wie bei Tieren nicht ziehen, wir sprechen ja immerhin noch von einer Art. Man kann aber eben welche definieren und eben die Kriterien angeben, nach denen man Rassen unterscheidet. Der Begriff wurde halt oft missbraucht, das macht manche dann politisch überkorrekt.
    Jeder Biologe, der auch nur ein bisschen Ahnung von Morphologie und Genetik hat kann aber erkennen, dass es innerhalb der Art Mensch unterschiedliche Merkmale gibt. Der Melaninmangel, der vermutlich mal durch eine Mutation entstanden ist, und zu blauen Augen führt, ging mit besserer Angepasstheit in nördlichen Klimaten einher. Deshalb hat sich das eben auch in der Evolution so verbreitet und durchgesetzt.
    Warum sollte man die Nebelkrähe und Rabenkrähe, die sich genetisch eben auch extremst ähnlich sind und zu einer Art gehören, aber optisch anhand des Gefieders gut unterscheiden lassen, als zwei Rassen einer Art beschreiben, aber dies beim Menschen nicht möglich sein?
    Je mehr Menschen herumreisen und ihre Partner woanders suchen, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Bei idealer Vermischung und Genfluss (also zwischen prinzipiell allen Menschen) gehen regionale Merkmale natürlich verloren. Die Menschenrassen beginnen sich zu vermischen. Das würde auch mit anderen Tierrassen (ja, der Mensch ist ein Tier, siehe oben) passieren, würden diese auf einmal herumreisen und Nachkommen mit anderen Rassen zeugen.
    Und das kann man doch ganz unaufgeregt hinnehmen. Wir sind eine Art und unsere irgendwann mal regional durch bestimmte Umweltbedingungen im Laufe der Evolution entstandenen Rassen sind im Prozess der Auflösung begriffen.
    Da steckt keine Wertung drin, aber es gibt eben Menschen, die diese biologischen Fakten gerne werten und für ideologische Zwecke missbrauchen.
    Da heißt es dann, man "müsse bestimmte Rassenmerkmale konservieren", indem man sich nicht mit Menschen aus anderen Regionen fortpflanzt. Das ist dann aber keine Biologie mehr, sondern keine Ahnung, Ideologie?
    Genauso kann man sagen, man müsse die Rassengrenzen aufheben und die Menschheit sollte sich möglichst durchmischen. Die Biologie sollte die Evolution beschreiben, aber nicht vorschreiben... (Obwohl Fragen der Eugenik durchaus interessant sind und noch stärker auf uns zukommen werden)


    Auch einzelne Merkmale heranzuziehen um jemanden als besser oder schlechter zu werten ist etwas, was in der Vergangenheit zu viel Leid geführt hat.
    Nichtsdestotrotz kann man manche Merkmale beobachten. Dass ich als Europäerin Alkohol besser vertrage als Asiatinnen liegt an meiner Enzymausstattung. Dass eine kenianische Frau mir gegenüber einen Vorteil beim Langstreckenlauf hat, weil sie mehr von einem Enzym hat, das den Abbau von Milchsäure beschleunigt und sie so sehr gut Fettsäuren "verbrennen" kann, ist eben auch so ein Ding. Wenn diese Frau Kinder mit einem Europäer hat, dann kann es durchaus sein, dass sich diese Physiologie vererbt.
    Solange der Mensch einen Genaustausch quer über die Welt durchführt, desto mehr verschwinden Unterschiede.
    Die Welt wächst zusammen, aus vielen Rassen wird irgendwann eine.
    Gut? Schlecht? Das ist eben eine Frage der Ideologie.
    Ich glaube viele Wissenschaftler haben sich gesagt, dass der Nutzen dieser biologischen Fakten (also, dass es Rassen gibt oder zumindest bei damaliger geographischer Isolation gab) sehr gering, die Gefahr des Missbrauchs aber sehr groß ist, und, dass man deshalb lieber behaupten sollte es gäbe keine Rassen oder eben die genetische Ähnlichkeit betonen sollte.
    Aber man denke dran, auch Nebelkrähe und Rabenkrähe sind genetisch extremst ähnlich.
    Und der Laie wäre verwundert wieviele genetische Ähnlichkeit wir sogar zu Tomaten haben.

    Hallo,


    nein, das Lehrerarbeitszeitmodell, wie man das in HH z.B. kennt, findet hier keine Anwendung. Ich würde generell vor SH als Bundesland warnen, wenn man in den Schuldienst möchte.
    Es ist ein strukturell sehr schwaches Bundesland, was sich auch in denkbar ungünstigen Arbeitsbedingungen äußert.

    Hallo, ich habe nicht alles gelesen, aber ich halte es für fatal, dass hier in einigen Beiträgen suggeriert wird, dass ein ärztliches Attest angezweifelt werden könnte und man sich des Betrugs schuldig machen könnte, sollte die Diagnose angezweifelt werden.


    Was für eine Desinformation und Angstmache! Im schlimmsten Fall würde der Arzt haften, nicht der Krankgeschriebene.


    Ich bin fassungslos, dass so etwas von jemandem kommt, der in einer Gewerkschaft arbeitet. Herzlichen Dank aber auch.

    Kann ich zu 100% unterschreiben, mich schockiert das auch total. Es bestätigt aber leider den Eindruck, den ich von den Gewerkschaften habe.

    Wenn der Amtsarzt die Dienstfähigkeit feststellt, nachdem andere Ärzte Gefälligkeitsatteste ausgefüllt haben, bist du ziemlich im Eimer.

    Und wenn man dann also vom Amtsarzt gezwungen wieder antritt und sich dann Säure über die Hände kippt, weil man anscheinend doch z.B. unter Schwindel und Wahrnehmungsstörungen leidet, wie der Arzt ja auch festgestellt hatte, dann hat glaube ich der Amtsarzt ein ziemliches Problem. Da säße ich aber sofort beim Rechtsanwalt und genau für so etwas ist man dann auch rechtsschutzversichert.
    Das ist ganz schön riskant als Amtsarzt anderen Ärzten Gefälligkeitsatteste zu unterstellen und die volle Verantwortung zu übernehmen den Lehrer rein zu schicken.
    Über so etwas freuen sich dann Versicherungen, falls doch nachträglich (auch Jahre später) Burnout oder sonstige Dinge diagnostiziert werden.
    "Wie? Der wurde wieder reingeschickt wegen angeblichen Gefälligkeitsattesten?"
    Kannst Du denn mal verlinken, wo ein Amtsarzt sich über Ärzte hinweggesetzt hat?

    Wenn man sich Zeiten aussuchen kann, entspricht das ganz offensichtlich keiner akuten Erkrankung

    Menschen wie Du sind schuld und zumindest mit dran schuld, dass Depressionen, Burnout und andere psychische Erkrankungen so ein Schattendasein führen und Menschen mit diesen Erkrankungen stigmatisiert werden. Keine akute Erkrankung, weil man sich die Zeiten aussuchen kann, wann man zum Arzt geht.... Unglaublich, Du bist wirklich in der Gewerkschaft? Das ist Deine Definition an krankschreibungswürdiger Krankheit? Naja, das kennt man... wie keine 40° Fieber? Kein gebrochenes Bein? Du kannst arbeiten!
    Übrigens, auch bei "körperlichen" Erkrankungen, die sich nicht selten über lange Perioden erstrecken (Darmerkrankungen, Rückenschmerzen, Tinnitus und tausende andere), ist man ja wohl variabel damit, wann man entscheidet, dass das Maß der Erträglichkeit voll ist. Auch mit Krebs kann man sich eine Zeit lang prima in die Schule schleppen, auch das habe ich schon von Kolleginnen gesehen.
    Viele schleppen sich mit allerlei bis in die Ferien aus genannten Gründen und sagen, wie hier, dann sogar ihren Urlaub ab. Genesung? So nicht erreichbar, das müsste einem doch klar sein!?
    Warum nicht vorher die Reißleine ziehen, in einer Zeit, wo stressbedingt die Symptome natürlich auch hefiger sind und die Gefahr eines Burnouts oder einer Eskalation der Krankheit natürlich um so größer ist, als in einer Phase geringer Belastung.
    Das hat nichts mit Gefälligkeitsattesten zu tun. Ein guter Arzt, und das sind zum Glück viele heutzutage, hat den Menschen ganzheitlich in Sicht.
    Da spielen auch Dinge wie Prävention eine Rolle. Kein Wunder, dass es so viel Burnout etc. gibt, wenn selbst Gewerkschaftler nichts davon halten rechtzeitig und in Phasen höchster Belastung (denn da ist man vulnerabel, da versagt die Resilienz eben am ehesten) die Reißleine zu ziehen. Wunderst Du dich in Deiner täglichen Arbeit z.B. bei Wiedereingliederung von Burnout Opfern eigentlich nicht, warum man da nicht rechtzeitig was gemacht hatte?
    Wir sind uns einig, dass man das nicht wegen Pillepalle zum Arzt laufen sollte. Aber ich bitte nochmal genau zu lesen, in welche Situation der TE ist und wie groß die Not der Belastungen ist. Da ist das Absagen des Urlaubs mehr als nur ein Warnsignal.
    Von mir aus sperrt mich dafür, aber ich rate Dir, gehe wenn Du mal wieder so richtig belastet bist in einer Streßphase und gar nicht mehr weißt, wie Du das alles schaffen sollst, zum Arzt und schildere ihm deine Beschwerden. Da wird ja sicherlich auch einiges psychosomatisch sich manifestieren. Wenn er dich nicht krankschreibt, dann ist es so. Ein guter Arzt achtet allerdings, und da bin ich sehr dankbar, nicht nur auf akute Erkrankungen mit Fieber oder heraustretenden Gedärmen. Und ja, damit holst Du dann vielleicht etwas den verpassten Urlaub nach. Und den brauchst Du. Den braucht jeder, damit man langfristig gesund ist.

    Ich würde zum Einstieg auch beginnen mit Schülerexperimenten wie Eisennagel in Kupferssalzlösung und im selben Zug ein Kupferblechstreifen in eine Eisensalzlösung (und je nach Zeit auch z.B. Silber und Zink mit entsprechenden Lösungen) mit einbauen. Dann kommen die SuS, wenn sie analysieren, in welcher Kombination eine Reaktion stattfindet und in welcher nicht, von selber auf die Spannungsreihe und könnten auch Redoxreaktionen dazu formulieren.

    Wenn Kollegiumsmitglieder krank sind, springt jemand anderes ein. Wenn jemand verpasste Erholungszeit nachholt, führt das zu einer Mehrbelastung der Leute, die dann einspringen müssen. Welche Folgen das haben kann, ist bekannt.

    Ja, die fallen vielleicht auch noch wegen Mehrarbeit aus? Dominoeffekt?
    Was wäre denn, wenn das dann ganz viele beträfe? Herrje, oh Gott, würde da vielleicht mal oben ankommen, dass die Arbeitsbedingungen anscheinend so beschissen sind, dass die halbe Belegschaft krank ausfällt?
    Nein, stattdessen krebsen Lehrer rum und sagen ihren Urlaub ab, tragen das auf dem Rücken der eigenen Familie aus, anstatt auf dem Rücken des Arbeitgebers, der mit den Bedingungen (vergl. Schilderung des TE) für das Dilemma sorgt.
    Gerade als Beamter (Unkündbarkeit) sollte man solche Bedinungen nicht hinnehmen, indem man seine eigene Gesundheit und den Familiensegen (Urlaub abgesagt!!) aufs Spiel setzt.
    Das macht langfristig nur die Bedinungen für die Kollegen schlechter.
    Du findest es vielleicht unkollegial in der Schulzeit krank zu sein und es kollegial sich bis in die Ferien zu schleppen. Ich empfinde es genau als anders herum so.
    Denn genau so etwas sorgt für die schlechten Bedinungen an den Schulen, die fehlende Vertretungsreserve usw.
    Ist ja alles möglich, weil Lehrer lieber den Urlaub absagen.
    Diese Indoktrination beginnt im Referendariat. Da lernt man, dass man genau so etwas tun soll. Ganz schön perfides System.

    Steht die Lockerheit, mit der man zu Krankheitsvortäuschung (ein Dienstvergehen) aufruft eigentlich auch parallel zur Lockerheit, wenn man dafür dann ggf. mal beim Amtsarzt vorbeigeschickt wird?


    Ich sach ja nur. Ist ja nicht so, dass das nicht vorkäme.

    Frag mich auch immer, ob wir dieselbe Haltung bei unseren Schülern auch so wegstecken würden. Die haben auch stressige Phasen... Achja, stimmt, aber lange nicht so stressig wie wir, denn nur Erwachene sind gestresst und können locker mal zum Doc Holiday gehen. Und die Schüler haben ja auch auch keine blöden Chefs, die ihnen noch mehr Stess und Arbeit machen, wenn sie eh schon andere Sorgen haben... "Sich rausnehmen" heißt da dann halt Schwänzen.


    Du hast aber schon gelesen, was der TE geschrieben hat, oder? Er ist krank aufgrund der Arbeitsbelastung und hat dafür sogar seinen Urlaub absagen müssen. Ich finde es ultra (!!!!) dreist hier mit irgendwelchen falschen Gesundheitszeugnissen zu kommen. Wenn der TE möchte, könnte er sich sogar monatelang wegen Burnout krank schreiben lassen, ohne Probleme.
    Den Richter möchte ich sehen, der das Urteil eines Arztes oder Psychotherapeuten in Frage stellt, wenn dieser eine Person eine Woche krank geschrieben hat.
    Betrug als Straftatbestand sollte man mal auf den Dienstherren anwenden, wenn er Teilzeitkräften unteilbare Aufgaben vorsetzt. DAS gehört vor ein Gericht.


    Jo, wir haben einige Schüler, die wegen psychischer Probleme verlängerte Bearbeitungszeit von Aufgaben bekommen, teilweise weniger Klausuren schreiben müssen. Wir haben Schüler mit locker 200+ Fehlstunden, die eigentlich gar nicht bewertbar wären und trotzdem mitgenommen werden.
    Wenn ein Schüler bei uns massive Probleme hat (z.B. eine SChülerin, die überarbeitet ist, weil sie daheim auf die Schwester aufpassen muss), dann wird das wie selbstverständlich berücksichtigt.
    Nachteilsausgleich heißt es da.
    Das gibt es aber nur für Schüler. Denen wird alles nachgesehen.
    Einem Kollegen, der so überarbeitet ist, dass er in den Ferien krank ist und seinen Urlaub absagen muss, dem willst Du gerichtlich an den Sack, wenn er das nächste mal rechtzeitiger (!!!!) die Reißleine zieht und schon während der Belastungsphase zum Arzt geht, damit er erst gar nicht so lange ausfällt? Sondern vielleicht nur eine Woche, damit er regenerieren kann?
    Unglaublich, dass Du in der Gewerkschaft bist. Für mich eine ziemliche Schande, aber es passt ins Bild, dass die Gewerkschaften bei Lehrern eigentlich in Wirklichkeit Handlanger der Arbeitgeber sind.
    Du passt da total ins Bild.

    Den Urlaub haben wir tatsächlich storniert. Aber nicht wegen der Korrekturen, sondern weil ich krank geworden bin.

    Du bist innerhalb der Ferien krank? Das ist ganz einfach, such Dir eine stressige Phase nach den Ferien, geh zum Arzt und lass dich krank schreiben (bist ja eh total überarbeitet!) und hole die verpasste Erholungszeit der Ferien nach.

    Die sind noch keine Techniker und verdienen so viel? Krass. A13 sind ja grob überschlagen in einem Angestelltenverhältnis zwischen 5500€ und 6000€ brutto (ausgehend von Stkl 1) . Und die Kandidaten verdienen kriegen noch mehr? Das bekommen IMHO viele mit abgeschlossenem Studium nicht. Gut, Personalverantwortung schlägt sich halt schon im Gehalt nieder.

    Das zeigt einfach, dass der Lehrerberuf für den Grad der Qualifikation extrem schlecht bezahlt ist, auch, wenn das mache gebetsmühlenartig verneinen, weil sie sich mit irgendwelchen Kassiererinnen oder Bäckern vergleichen oder sich selber schön reden müssen, dass man als Lehrer doch eigentlich gut verdienen würde.

    Nun gehen auch Lehrer in Hessen am kommenden Samstag auf die Straße und endlich mal geht es nicht nur um Geld (mehr Gehalt).

    Ich kann immer nicht nachvollziehen, warum die Forderung nach weniger Pflichtstunden in Ordnung, und die nach Geld eher schief angesehen wird.
    Es ist euch schon klar, dass man bei einer Erhöhung der Bezüge dann einfach seine Stunden reduzieren kann und eben etwa auf demselben Gehalt bleibt wie zuvor?


    Was ist der Vorteil von Geld gegenüber Stundenreduktion? Bei Erhöhung des Gehalts habe ich zwei Optionen:
    Ich kann Vollzeit arbeiten und (endlich) besser verdienen, oder ich sage mir, mir ist Zeit wichtiger bei gleichbleibendem Lebensstandard, ich reduziere Stunden.
    Wenn nur die Pflichtstundenzahl runtergeht, dann habe ich die Option mit Vollzeit mehr zu verdienen nicht.
    Für mich also die schwächere Option.


    Und ja, eine halbe Stunde Deputatssenkung ist lächerlich. Da müsste man schon um mehrere Stunden senken, damit der gestiegenen Belastung (Inklusion und tausende andere Dinge), der fehlenden Inflationsanpassung des Gehalts, dem gestrichenen WEihnachtsgeld usw. Rechnung getragen wird.

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