Ich habe eine Vertretungslehrerstelle ergattert und neben der Freude mischt sich auch viel Angst.
Ich fühle mich vom Studium her überhaupt nicht auf den jetzigen Weg vorbereitet.
Eigentlich habe ich gar keine Vorbereitung erhalten, wie ich mit schwierigen Eltern umgehe, was ich in Sachen Krisensituation mache, wenn ein Todesfall auftritt oder wie ich mit schwierigen Schülern umgehe.
Es wird im Studium einfach nicht vermittelt und ich muss mich auf meine Intuition verlassen.
Das würde das Lehramtsstudium ja noch weiter zu einem Schmalspurstudium degradieren, wenn man solche Dinge an einer Hochschule vermitteln würde. So etwas hat an einer Uni einfach nichts zu suchen, dass muss ich schon mal ganz klar sagen.
Im Referendariat "lernt" man zu den von dir angesprochenen Themen etwas, bzw. es wird so getan, als würde man dort so etwas lernen. Im Endeffekt kommen 95% des Umgangs mit solchen Situationen aus dem gewöhnlichen Menschenverstand, die 5% die rein mechanisch / methodisch sind, kann man sich eben durchs Ref. oder Bücher aneignen, machen den Kohl aber auch nicht fett.
Im Übrigen kann man an Schulen nahezu nichts Effizientes unternehmen, wenn man schwierige Schüler hat. Jegliche, effektive Maßnahme zum Schutz der Lerngruppe vor schwierigen Schülern wird untergeordnet gegenüber dem Recht des schwierigen Schülers auf Beschulung.
Bis auf eine Person, mit der ich selbst mal im Rahmen Schule zusammengearbeitet habe, die jetzt an der Nachbarschule als Schulassistenz ist und neidisch, weil sie selbst keine Lehrerin geworden ist und sie stichelt noch 2 andere Frauen an, damit sie hintenrum über mich Infos erfahren wollen und sich die Mäuler zerreißen.
Das Mobbing und die intriganten Fäden sind so schlimm, dass meine Mutter, die an einer Schule arbeitet von einer Sozialarbeiterin ausgehorcht wird, was ich denn derzeit mache, damit sie sich mit der Drahtzieherin das Maul zerfetzen kann, die in Wahrheit sauer ist, dass sie das Lehramtsstudium nicht gepackt hat und eben ein Leben lang mit ihren 2 Kindern auf einer Schulsozialarbeiterstelle sitzt.
Besagte Person, die das gefragt hat, ist mit mir nur für 3 Monate in eine Klasse gegangen, dann selbst sitzen geblieben.
Leider hat meine Mutter naiv wie sie ist zuletzt bekannt gegeben, ich würde noch studieren, was den besagten 3 Damen wieder Wasser auf die Mühle gab.
Hinzu kommen noch zahlreiche Verwandte und Bekannte.
Ich war immer eine Person, die sich alles hart erkämpfen musste und die aufgrund von Neid in der Familie mit vielen Vorurteilen belegt war.
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Erstmal musste ich, sorry, herzlich lachen, neidisch auf den Lehrerberuf? Fährst Du mit dem Lambo vor und die denken den hast du dir durch deinen Beruf leisten können? Ich erlebe es unglaublich selten, dass jemand mal neidisch auf den Beruf ist, meistens hört man Mitleid wegen der Arbeitsbedingungen, dem Verhalten der Jugendlichen heutzutage oder dem überschaubaren Gehalt. Einzig und allein auf die Ferien und Arbeitszeiten hört man mal Neid, aber das ist meist sehr unreflektiert und lässt außer acht, dass auch zuhause und in den Ferien gearbeitet wird.
Aber gut, als Schulbegleitung ist man ja sogar noch weiter unten in der Nahrungskette, das stimmt schon. Die Leute in Deiner Familie scheinen auch nicht gerade erfolgreiche Menchen zu sein.
Es kommt auf das Umfeld an. Wenn Du eher Mitleid als Neid haben möchtest, umgib dich mehr mit Menschen, die erfolgreicher sind, das ist nicht so schwer. Im Idealfall findest du sogar Menschen, denen dein Beruf egal ist.
Ich versuche mich mittlerweile nur noch mit Menschen zu umgeben, die nicht raushängen lassen, dass sie einen besseren Beruf haben, selbst wenn dem so ist. Das sollte auch für Familie gelten, die Leute die dich da beneiden kannst du getrost aussortieren.
Ich will auch mal Fehler machen können, fernab, dass meine Eltern sofort erfahren was ich wie versaut habe. Noch dazu kennen mich alle Kollegen da von klein auf, mit allen Schwächen.
Ich hab ehrlich Angst vorm Einstieg und weiß nicht, für welche Schule ich mich entscheiden soll?
Ich wünschte, die hätten mir die Schulentscheidung nicht überlassen, sondern selbst getroffen, aber da ist eben massiv Bedarf da.
Ist meine Angst normal oder seid ihr alle super selbstsicher in den Schulalltag gestartet?
Eltern die sich über Fehler ja anscheinend freuen, das ist ganz schön widerlich. Wenn man sich nicht für das Kind freut, wenn es gut läuft, und es nicht aufbaut, wenn es schlecht läuft, dann ist man scheiß Eltern. Punkt.
Fehler gehören in jedem Beruf dazu. Ich finde gerade im unterbezahlten, arbeitsüberlasteten Lehrerberuf darf man sich Fehler leisten.
Fachliche Fehler mache ich fast nie (dazu bin ich viel zu gut an der Uni gewesen), Flüchtigkeitsfehler durchaus. Gerade letzte Woche habe ich bei einer Schülerin im Chemie-Profil in ihrem Text etwas überlesen, wofür sie Punkte bekommen hätte. Na klar passiert sowas, ich lese vieles auch nur flüchtig, in Belastunghochzeiten habe ich zu mehr als einem Überfliegen manchmal auch gar keine Zeit oder Lust. Wenn (vereinzelt) dann mal sowas vorkommt, ja man, dann gibt man das zu und sagt "oh, das muss ich überlesen haben, du hast recht" und ändert die Note.
Was meinst du wieviel Fehler in anderen Berufen passieren. Berufe in denen keine Fehler passieren dürfen bzw. Konsequenzen für die Person haben düren, werden entsprechend anders entlohnt (Fluglotse, Pilot, Chirurg, Manager), zu dieser Gruppe gehören wir aber nicht.
Du darfst dir da mehr Selbstbewusstsein aneignen, du darfst Fehler machen und unter den Arbeitsbedingungen, die dir an einer Schule aufgedrückt werden, passieren automatisch Fehler. Das ist vom System so gewollt.
Wenn die wollten, dass man qualitativ gute Arbeit leistet, würden wir nach langem Studium mehr Geld verdienen, weniger Pflichtstunden pro Woche unterrichten und richtig kleine Lerngruppen haben. Die wollen aber eine Massenabfertigung mit ensprechenden Fehlertoleranzen.