Ich denke, der Vergleich hinkt, aber mit fehlt noch der zündende Gedanke, das trefflich formulieren zu können.
Ich glaube eben, dass er nicht hinkt, sondern, dass die Ausbeutung durch den Dienstherrn ganz unreflektiert als normaler Zustand angesehen wird!
Solche Phänomene gibt es immer wieder.
Ein Beispiel:
Schreibt ein Mann in eine Partneranzeige, dass er eine Frau mit großen Brüsten oder einer ganz bestimmten Haarfarbe sucht, oder auch nur, dass sie schlank sein soll, gibt es ein Shitstorm wie er nur so oberflächlich sein kann, ja sogar der Begriff "body shaming" wird gezogen und der Kerl ist unten durch.
Schreibe ich in meine Datingseite "Suche Mann ab 1,80m" dann ist das vollkommen klar und in Ordnung, kein body shaming und ich kriege keinen shitstorm, dass ich oberflächlich sei.
Beides ist dasselbe, aber die Bewertung ist aufgrund gesellschaftlicher Konventionen ganz anders.
Es ist als Frau in Ordnung kleine Männer zu diskriminieren, als Mann ist es nicht in Ordnung dicke Frauen zu diskriminieren.
Wobei letztere sogar meist noch die Möglichkeit hätten etwas "dagegen" zu tun, erstere sich anstrengen können, wie sie wollen.
Das hat mir mal ein Kerl, sehr sachlich, bei einem Date erzählt, nachdem ich ihm klar gemacht habe, dass er zwar sehr nett, aber zu klein sei.
Und da muss ich ganz ehrlich zugeben. Er hat recht. Es ist unfair in der Wahrnehmung, wir Frauen dürfen so sein, Männer aber nicht.
Das heißt nicht, dass ich nun mein Beuteschema ändere, aber ich habe für Männer, die Frauen auf ihren Körper reduzieren nun deutlich mehr Verständnis.
Und so verhält es sich meiner Meinung nach auch mit der Ausbeutung durch den Dienstherrn. Wenn man ehrlich ist, ist es nicht in Ordnung. Aber es ist einfach in der Lehrerschaft total anerkannt und in Ordnung sich ausbeuten zu lassen so, wie es gesellschaftsfähig ist gezielt nach großen Männern zu suchen, während es für Männer als unschicklich gilt körperliche Attribute bei einer Frau so herauszuposaunen in der Partnerwahl.