Beiträge von Firelilly

    Eben mit einer Freundin telefoniert, sie arbeitet in einem Bürojob. Der Großteil der Belegung wurde ab dem 03.01. wieder ins Home Office geschickt. Der Teil der Belegung, der ins Büro fährt wird extrem penibel aufgeteilt. Vorher saßen 28 Personen in dem Büro, jetzt dürfen maximal 6 Personen gleichzeitig im Raum sein und die werden auf Arbeitsplätze in den Ecken und seitlich in der Mitte des Raumes aufgeteilt. Sie hat es gewagt zu kritisieren, dass kein Lüfter angeschafft wurde und sieht es als Gesundheitsgefährdung, dass sie in zwei Wochen auch eine Präsenzschicht (an zwei fucking Tagen in der Woche) hat.


    Ich darf Montag wieder über 200+ verschiedenen Leuten (teilweise ungeimpft, Schüler) begegnen, sitze im Lehrerzimmer mit 30 cm Abstand zu meinen Sitznachbarinnen.

    Und mein Lieblingsthema: Ich bekomme nicht einmal Weihnachtsgeld als Anerkennung, dass ich meine Gesundheit herhalte und Extraarbeit durch das Führen von Listen (Covid-Testungen usw.) habe.

    Auch in der Pandemie nicht. Niemals gab es Wertschätzung im Lehrerberuf, zu keiner Zeit. Frechheit sowas überhaupt nur zu denken.

    In Schleswig-Holstein ist sogar das Weihnachtsgeld gestrichen, der Dienstherr schuldet mit weit über 20 000 Euro!

    Dazu kommt, dass wir auch sonst ausgebeutet werden (z.B. im Vergleich zu den umliegenden Nachbarn wie Niedersachsen oder HH).


    Ich habe Frau Prien auf ihren "Dankesbrief" zum Jahresende schön zurück geschrieben, dass sie hoffentlich an dem ganzen Geld erstickt oder, dass das Karma ihr und ihrer Familie eine schöne Krankheit beschert. So eine dumme, verlogene F****.

    Wenn ich lese, dass da jemand dankbar ist, dann könnte ich ausrasten. Von der verf****** Dankbarkeit kann ich mir nichts kaufen, davon habe ich auch nicht ein paar Tage oder sonst irgendetwas. Das ist ein Thema das mich zur Rotglut bringt.

    Wow, ich wundere mich wirklich, dass ihr zu dem zuständigen Betriebsarzt/ärztin so häufig Kontakt habt! Wie gesagt: Ich habe wüsste für meine Schule nicht, wer das sein soll und ob schon jemals KuK mit der/demjenigen Kontakt hatten. Aber vielleicht ist das ja nur an mir vorbei gegangen, weil es dafür bei mir bisher keine Notwendigkeit gab...

    Das liegt vermutlich daran, dass die meisten Lehrer gewohnt sind alles aus eigener Tasche zu zahlen und deshalb wegen arbeitsbedingten Gesundheitsschäden (z.B. Rückenschmerzen durch absolut ungeeignete Stühle oder wie hier Schwindelanfällen durch leuchtende Tafeln) privat zum Arzt laufen (wollen).

    Mein erster Anlaufpunkt wird jetzt ein Augenarzt sein, aber der Termin ist erst in weiter Ferne...deshalb meine Frage, ob sich jemand auskennt?

    Im Endeffekt zahlst Du das selber als Privatversicherter (Du verzichtest z.B. auf die Prämie, wenn Du etwas einreichst). Würde ich nicht machen, wenn Du aufgrund der Ausübung Deines Berufs erkrankst (Schwindelanfall aufgrund der Arbeitsbedingungen) solltest Du ein Dienstunfallformular ausfüllen (gibt es bei uns im Sekretariat).

    Alternativ finde ich den Vorschlag von Flupp gut. Auf keinen Fall aber das Ganze auf eigene Kosten bestreiten!


    Wenn Dich erstmal an Euren Betriebsarzt. Ist ja keine "Privatkrankheit".

    Aber wir als bayerische Gymnasiallehrer sind auch in einer vergleichsweise privilegierten Situation. Wir haben A 14 als Regelbeförderung und Bayern zahlt eh schon die höchsten Gehälter bundesweit. Und wir haben mit 23 Stunden auch noch mit das kleinste Stundendeputat. Realschule bekommt auch A13, an Mittelschule und Grundschule gibt es vergleichsweise viele Beförderungsstellen in A13 außerhalb der Schulleitung. Alle Lehrer bekommen Weihnachtsgeld. Wäre es überall so wie hier, wäre doch verdammt viel gewonnen.

    Schleswig-Holstein ist das komplette Gegenteil:

    - keine Regelbeförderung nach A14

    - mit die niedrigsten Gehälter bundesweit

    - mit 25,5 Deputatsstunden sogar 2,5 Stunden mehr pro Woche (!)

    - KEIN Weihnachtsgeld seit 2008

    - gegenüber Niedersachsen sogar noch Klassenfahrten als Dienstpflicht


    SLH ist als Lehrer/in eine einzige Katastrophe. Es wandern viele Junglehrer, die nicht zu stark verwurzelt sind, nach HH und Niedersachsen aus, wo die Bedingungen um Längen besser sind (in Niedersachsen 2 Stunden weniger pro UND dafür sogar auch noch Weihnachtsgeld).

    Man muss in SLH schon aktiv Rache am Dienstherrn für dessen missachtete Fürsorgepflicht nehmen, indem man sich seine Nischen sucht um aus dem Beruf noch ein paar Vorteile rauszuquetschen. Traurig, aber so sieht es in SLH aus.

    Für alle, die im Grundkurs Beamtenrecht nicht aufgepasst haben: Der Beamte stellt seinem Dienstherrn seine ganze ungeteilte Arbeitskraft zur Verfügung, und er verzichtet auch auf das Streikrecht. Im Gegenzug verpflichtet sich der Arbeitgeber, den Beamten und seine Familie "amtsangemessen" zu alimentieren, das heißt zu versorgen.

    Von amtsangemessener Alimentierung kann man in Schleswig-Holstein schon lange nicht mehr sprechen. Es ist z.B. anscheinend nicht mehr amtsangemessen ein Weihnachtsgeld zu bekommen. Der Grund für das Steichen ist natürlich, dass die Haushaltslage dadurch saniert wird, dass man den Beamten buchstäblich Geld klaut. Weil es aver der Dienstherr macht, gilt es nicht als kriminell. Der Dienstherr hält seinen Teil der des Vertrages nicht, erwartet im Gegenzug aber, dass der Beamte seinen Teil einhält.

    Wenn der Beamte dann seinerseits den Teil nicht einhält, drohen Disziplinarmaßnahmen.


    Ein Beamter bezieht als kein Gehalt, sondern nur das, was er zum Leben braucht.

    Das ist eine zutreffende Formulierung. Du könntest noch ein "Über" vor das Leben setzen.

    Übrigens wäre ohne Teilzeitler ein Großteil der Arbeit bei uns gar nicht leistbar.

    Beispiel vom Schulentwicklungstag: Arbeit am Curriculum

    Man stelle sich eine hypothetische Fachschaft vor, bei der zwei Vollzeitkräfte alle Stunden in dem Fach abdecken. Dann arbeiten an dem Curriculum auch genau zwei Leute. Hat man anstatt zwei Vollzeitkräften für dieselbe Anzahl Unterrichtsstunden hypothetischerweise sechs Teilzeitkräfte, dann arbeiten sechs Personen am Curriculum. Diese unteilbare Aufgabe wird nicht etwa prozentual verteilt bei uns, da müssen sich Teilzeitler genauso wie Vollzeitler einbringen. Durch die Masse an Teilzeitlern ist der Schulbetrieb überhaupt erst möglich, weil die ganze Last der unteilbaren Aufgaben für die Vollzeitkräfte massiv entlastet wird, weil die Teilzeitler genötigt werden einen überproportionalen Anteil (bezogen auf ihr Deputat) zu tragen.

    Das gilt für hunderte Aufgaben und Bereiche an der Schule.

    Das Argument, das in dem Zusammenhang mal kam, nämlich, dass jemand mit Teilzeit bewusst auf Bezahlung und einen Teil der Pensionsansprüche verzichtet, um mehr Zeit für private Angelenheiten zu haben, erscheint mir sehr schlüssig. Warum soll also jemand, der freiwillig weniger Geld bekommt, nicht wenigstens bestimmte Wünsche hinsichtlich Arbeitszeiten äußern dürfen?

    Ja, natürlich müssen diese Wünsche von Teilzeitkräften erfüllt werden. Teilzeitkräfte werden in Schulen im Gegensatz zu anderen Berufen rigoros ausgebeutet, Stichwort unteilbare Aufgaben. Hinzu kommt, dass die meisten Teilzeitler mehr Zeit und Engagement in Unterrichtsvorbereitung stecken, als es Vollzeitkräfte tun (können). Im Gegensatz zu den unsäglichen, unteilbaren Aufgaben ist letzteres zumindest durch die Teilzeitkräfte selbst regulierbar, in der Praxis aber wohl sehr schwierig, sagen zumindest nahezu alle Teilzeitlehrkräfte.

    Das mindeste Entgegenkommen ist es, dass Teilzeitler bevorzugt Sonderwünsche erfüllt bekommen.

    So, "betatschen" und vergewaltigen ist beides ungewollt.

    Geld für eine Arbeit bekommen ist gewollt. Ob das dann zu wenig oder viel ist, ist die nächste Frage, nicht die Grundfrage.

    Deswegen hinkt der Vergleich.

    "Vom Dienstherrn das Weihnachtsgeld gestrichen zu bekommen (und 1000 andere Dinge wie unbezahlte Mehrarbeit durch unteilbare Aufgaben für Teilzeitler usw.)" und "im Bergwerk unter Tage ohne Atemschutz zu schuften" ist auch beides ungewollt! Wie kommst Du jetzt darauf zu schreiben "Geld verdienen ist gewollt", da stimmt doch der Kontext nicht.

    Auch "sich anfassen lassen" und "Geschlechtsverkehr haben" kann gewollt sein. Das Entscheidende ist doch hier, dass einem etwas aufgezwungen wird.

    Das macht das aus einvernehmlichem Geschlechtsverkehr eine Vergewaltigung.

    Und wenn mir der Dienstherrr mehr Arbeit und schlechte Bedingungen aufzwingt (z.B. durch den Diebstahl des Weihnachtsgeldes zur Sanierung des eigenen, fehlerhaften Haushaltes), dann ist es ebenfalls Ausbeutung. Das einzig unterschiedliche ist das Maß, wie krass diese Ausbeutung ist.


    Vom Hueber-Verlag wurde mir schon vorhergesagt, dass die Lehrer (Zitat) "kein Geld für die Verbesserung des Unterrichts ausgeben wollen". Das halte ich für eine zu pauschale Aussage, denn ich kenne Unterrichtende, die sehr glücklich über meine Bewegungsaktivitäten sind, mit denen sie Konzentration und Motivation in die Gruppe bringen.

    Tanja, nun hör mal gut hin. Jeder Lehrer, der Geld für die Verbesserung des Unterrichts ausgibt, ist ein Idiot.

    In welchem Beruf zahlt der Arbeitnehmer seinen Lohn dafür, dass seine Arbeit besser wird.

    Gerne würde ich Ihnen drei Möglichkeiten zum Wiederholen von Vokabeln mit der ABC-Liste in Bewegung

    So ein Dödelkram.

    Ausführliche Lehrergespräche bald nur noch für Eltern mit genug Geld? Möchtest du das wirklich?

    Ich denke es sollte wie bei der Krankenversicherung sein. Man zahlt eine Bildungsversicherung und die bezahlt dann die Dienstleistungen. Klar ist die Vereinbarkeit mit der Notenunabhängigkeit in so einem Modell schwierig. Aber dann sollte der Dienstherr einfach genug zahlen, dass man eben nicht darauf angewiesen ist.

    Das ist doch eigentlich Sinn und Zweck der Alimentierung. Also, dass man angemessen versorgt ist, damit man eben nicht korrupt ist und so weiter.

    Aber wenn der Dienstherr so schlecht zahlt, die Lehrer sogar verfassungswidrig und höchstkriminell um ihr Weihnachtsgeld betrügt um den eigenen Haushalt zu sanieren (genauso geschehen Seit 2007 in Schleswig-Holstein!), dann kommt man eben schon auf den Gedanken, dass eine Privatisierung da sinnvoller wäre.

    Irgendwie muss man ja an das Geld kommen. So viel Papier undToner kann man halt gar nicht mitnehmen um den Betrug seitens des Dienstherrn zu kompensieren. Außerdem ist es immer so rum: Betrügt der Lehrer, wird er disziplinarrechtlich belangt. Betrügt der Staat (sogar verfassungsrechtlich), dann tragen die Kosten die Lehrer.

    Du hast doch schon mehrfach behauptet, auf Diplom studiert zu haben. Also entweder ist das nicht wahr, oder Du hast echt saumässig schlecht abgeschnitten, dass Dich keiner haben wollte.

    Ich habe mein Diplom mit 1,0 Summa cum laude abgeschlossen (kannst Du mir glauben oder nicht) und mein Referendariat mit 1,3 (ebenfalls mit Auszeichnung, wobei es eine Farce ist, dass ich für das Referendariat so gute Noten bekommen habe, alles Show!).

    Jetzt nach dem Referendariat und ein paar Jahren Schule wieder an die Uni, promovieren und dann in die Industrie?

    Mach dich nicht lächerlich, da bringt mir auch mein Summa cum laude Diplom nichts.

    Lehrer werden aber nicht vom Dienstherren oder der SL als Geisel genommen. Du kannst jederzeit kündigen, wenn du möchtest. Einfach gehen kann eine Geisel nicht.

    Oha, also das Lehramt ist schon eine richtige Einbahnstraße. Er mag mich nicht als Geisel nehmen, aber er macht mich abhängig.

    "Arbeite für mich oder gehe in der freien Wirtschaft unter, weil 1. Deine Ausbildung dort nicht gefragt ist 2. Du schon zu alt bist, weil ich dich so lange mit Referendariat und (für die Wirtschaft unnützem) Studium (1. Staatsexamen = inhaltlich gut, Ansehen aber shit 3. keiner Lehrer mag und schon gar keinen ehemaligen einstellen möchte)"

    Sag mal zu einer Frau in einer toxischen Beziehung "Du kannst doch einfach gehen". Wenn das alles so einfach wäre und man ja "einfach gehen kann", dann würde es nicht länger Frauen geben, die sich schlagen lassen, Lehrer, die sich ausbeuten lassen und so weiter.

    Es geht leider viel tiefer als "ich geh dann einfach mal". Man ist abhängig. Man ist fast alternativlos.
    So einfach ist es nicht rauszukommen, das glaub mir. Einmal in der Falle Lehramtsstudium und schon ist man in einer toxischen Beziehung.

    Ärzte sollen also betrügen (dürfen?), weil sie sonst "zu wenig" verdienen? Dürfen dann Richter auch korrupt sein, damit sie sich ein schöneres Haus leisten können? Ärzte würden sich auch ohne diese Spielchen/Betrügereien mehr als genug verdienen, auch wenn man ihre lange Ausbildungszeit berücksichtigt.

    Was hat es denn mit Betrügen zutun, wenn erschwerte Untersuchungsbedingungen mehr abgerechnet werden?
    Ich sag es auch ganz ehrlich, es gibt Klassen, für die müsste ich Schmerzensgeld oder eine sonstige Sonderzahlung bekommen. Das hat nichts mit betrügen zutun.

    Und wenn ein Patient eben beständig am Würgen ist bei einer Magenspiegelung etc., dann ist es eben schwieriger.

    Sonderwünsche kosten beim Handwerker auch mehr. Lasse ich mir ein Kleid nähen anstatt eines von der Stange zu kaufen, dann kostet der Mehraufwand auch.

    Nur im Lehrerberuf, da kostet die Eltern oder Schüler eine Extrawurst gar nichts. Den Mehraufwand zahlt die Lehrkraft aus eigener Tasche.

    Ich denke, der Vergleich hinkt, aber mit fehlt noch der zündende Gedanke, das trefflich formulieren zu können.

    Ich glaube eben, dass er nicht hinkt, sondern, dass die Ausbeutung durch den Dienstherrn ganz unreflektiert als normaler Zustand angesehen wird!
    Solche Phänomene gibt es immer wieder.

    Ein Beispiel:

    Schreibt ein Mann in eine Partneranzeige, dass er eine Frau mit großen Brüsten oder einer ganz bestimmten Haarfarbe sucht, oder auch nur, dass sie schlank sein soll, gibt es ein Shitstorm wie er nur so oberflächlich sein kann, ja sogar der Begriff "body shaming" wird gezogen und der Kerl ist unten durch.

    Schreibe ich in meine Datingseite "Suche Mann ab 1,80m" dann ist das vollkommen klar und in Ordnung, kein body shaming und ich kriege keinen shitstorm, dass ich oberflächlich sei.

    Beides ist dasselbe, aber die Bewertung ist aufgrund gesellschaftlicher Konventionen ganz anders.

    Es ist als Frau in Ordnung kleine Männer zu diskriminieren, als Mann ist es nicht in Ordnung dicke Frauen zu diskriminieren.

    Wobei letztere sogar meist noch die Möglichkeit hätten etwas "dagegen" zu tun, erstere sich anstrengen können, wie sie wollen.

    Das hat mir mal ein Kerl, sehr sachlich, bei einem Date erzählt, nachdem ich ihm klar gemacht habe, dass er zwar sehr nett, aber zu klein sei.

    Und da muss ich ganz ehrlich zugeben. Er hat recht. Es ist unfair in der Wahrnehmung, wir Frauen dürfen so sein, Männer aber nicht.

    Das heißt nicht, dass ich nun mein Beuteschema ändere, aber ich habe für Männer, die Frauen auf ihren Körper reduzieren nun deutlich mehr Verständnis.

    Und so verhält es sich meiner Meinung nach auch mit der Ausbeutung durch den Dienstherrn. Wenn man ehrlich ist, ist es nicht in Ordnung. Aber es ist einfach in der Lehrerschaft total anerkannt und in Ordnung sich ausbeuten zu lassen so, wie es gesellschaftsfähig ist gezielt nach großen Männern zu suchen, während es für Männer als unschicklich gilt körperliche Attribute bei einer Frau so herauszuposaunen in der Partnerwahl.

    Uiuiui, "in meiner Sprache", das klingt jetzt schon abwertend, nicht nett. Ich konstatiere.

    Hmm, okay, verstehe ich. Allerdings ist es gar nicht so gemeint, ich bin auch eine Freundin davon Dinge deutlich zu machen, indem man es drastisch formuliert. Gerade Lehrern gegenüber muss man oft sehr deutlich sein, weil die in der Regel einfach total blind und eingelullt sind.

    Deshalb kann ich mit dem "drastische Vergleiche machen" durchaus was anfangen, da sprechen wir eine Sprache...


    Ich würde übrigens sogar so weit gehen, dass ein Großteil der Lehrerschaft Anzeichen einer Neurose zeigt. Das ist fast wie das Stockholm-Syndrom, man sympathisiert mit dem Täter (in diesem Fall dem Dienstherrn oder vielen Schulleitungen).

    Meine Hypothese ist, dass das Referendariat gezielt zur Gehirnwäsche benutzt wird. Druck aufbauen, Psychospielchen, damit die angehenden Beamten sogar noch dankbar sind, dass sie endlich arbeiten dürfen unter den Bedingungen.

    PS Es mag ja sein, dass du findest, dass wir nicht angemessen bezahlt werden und das mag vielleicht sogar stimmen, diese Diskussion tu ich mir nicht an, aber ausgebeutet...

    Für mich bedeutet eine unangemessene Bezahlung eben Ausbeutung, in diesem Fall durch den Dienstherren.

    Ausgebeutet? Schonmal im Bergwerk gearbeitet, auf der Müllhalde oder Steine geklopft, für H&M T-Shirts genäht?

    Und ja, es gibt ein unterschiedliches Maß an Ausbeutung.


    Ausbeutung bleibt es dennoch und ich empfinde diese Bagatellisierung der Ausbeutung, der wir durch den Dienstherrn ausgesetzt sind, als sehr gefährlich.

    Da du mit extremen Vergleichen angefangen hast vielleicht mal in deiner Sprache:

    Ein Mann betatscht eine Frau und diese beklagt es als sexuelle Belästigung. Dann kommt jemand daher und sagt "Schonmal vergewaltigt worden von einer Gruppe von Männern?"

    Auch wenn es ein unterschiedliches Maß gibt, sexuelle Belästigung bleibt sexuelle Belästigung und Ausbeutung bleibt Ausbeutung. Wer da bagatellisiert macht imho etwas sehr Gefährliches!

    Seitdem bin ich schon zweimal umgezogen, aber auch die Ärzte, die ich jetzt habe formulieren so, dass sie möglichst hoch abrechnen können.

    Ich formuliere es nochmal. Es ist vollkommen richtig und gut, dass Ärzte das tun. Es kann nicht sein, dass man ein Hochschulstudium absolviert und nachher nicht ordentlich verdient.

    Es liegt nur an unserer Perspektive, wir sind es so gewohnt ausgebeutet zu werden, dass uns fast schon sauer aufstößt, wenn andere sich ihre Arbeit ordentlich bezahlen lassen.

    Der Skandal ist nicht, dass Ärzt so viel abrechnen, sondern, dass wir es nicht tun bzw. nicht annähernd ausreichend alimentiert sind.

    Allein das geklaute Weihnachtsgeld beträgt bei mir über 20 000 Euro! Wenn man nochmal einrechnen würde, wieviel unbezahlte Mehrarbeit man leistet.... unglaublich!

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