Beiträge von Firelilly

    Ich finde eine solche Einstellung befremdlich. Sorry.

    Ich finde es befremdlich, wenn jemand in meinem Unterricht nach mehrfacher freundlicher Aufforderung, ggf. Gespräch nach der Stunde, immer noch stört und sich dreist verhält.

    Ich begegne allen SuS respektvoll und gestehe jedem zu auch mal abgelenkt zu sein, keine Lust zu haben. Wenn es allerdings ein Maß überschreitet (und das hat es spätestens dann, wenn ich den Schüler unter 4 Augen gewarnt habe), dann fände ich es im Gegenteil befremdlich, wenn man so jemanden auch noch durchschleift.

    Wer sich so verhält ist ein Arschloch und hat dann eben die Konsequenzen zu spüren.

    Überall in der Welt wird jemand, der sich wie ein Arschloch verhält, auf Menschen treffen, die ihm dann nicht mehr wohl gesonnen sind.

    Nur bei manchen Pädagogen in der SChule ist das anscheinend anders.

    Ich lasse mich nicht verarschen oder respektlos behandeln. Wer es auf Kampf mit mir anlegt wird verlieren.

    Fast 100% aller SuS checken das und wir haben ein gutes Auskommen. Die wenigen, extremen Ausnahmefälle kriegen halt ordentlich Gegenwind.

    Je arschiger sie sind, desto krasser. Das finde ich überhaupt nicht befremdlich.

    Das betone ich vor allem deshalb, weil es ein beliebtes Spielchen einiger Kollegen zu sein scheint, mit "extra schweren Nachschreibeklausuren" zu drohen, was natürlich rechtlich völlig daneben wäre.

    Tja, oftmals sind die "guten Aufgaben" in der ersten Klausurversion schon verbraucht. Das ist nicht einmal gelogen, man wählt ja schon irgendwie die passendsten Kontexte usw. aus. Definitiv sollte eine Nachschreibklausur nicht einfacher sein.

    Es gibt immer SuS, die tatsächlich krank sind. Es gibt aber auch sehr viele, die gezielt in die Nachschreibklausur wollen, um sich Vorteile (längere Lernzeit, ggf. Infos über die erste Klausur etc.) zu verschaffen.

    Ich handhabe es also so, dass die Nachklausur einen Anteil an Aufgaben enthält, die ich beim Erstellen der ersten Klausur aus meinem Pool abgelehnt habe. Meistens ist die Nachschreibklausur dadurch etwas schwieriger. In der Regel macht es kaum einen Unterschied, denn diejenigen, die nachschreiben sind oftmals eh schwach.

    Keinesfalls darf aber der Eindruck entstehen, man hätte einen Vorteil durchs Nachschreiben. Das wäre fatal und gilt es unbedingt zu vermeiden.

    ... und eine Steilvorlage für eine Klage beim Verwaltungsgericht, das deine Notengebung kassiert. Eine mündliche Leistungsnote kann nur durch eine mündliche, fachlich bezogene Kurzprüfung erhoben werden, nicht allein durch einen Untätigkeitsanschein. Untätigkeit oder (geistige) Abwesenheit darf nur in die Mitarbeitsnote einfließen.

    So ein Quatsch. Ich spreche jeden Schüler der mehrfach stört direkt im Moment des Abgelenktseins an, z.B. mit "Kannst Du das Wiederholen?" oder "Was ist Deine Lösung?". Zu 98% kann ein massiver Störer keinen sinnvollen Unterrichtsbeitrag in dem Moment bringen.

    Da hast Du Deine Kurzprüfung.

    Kein Verwaltungsgericht ist im Unterricht dabei.

    Ich könnte sogar einfach nur behaupten "Ich habe den Schüler nach den Lösungen gefragt, der Schüler konnte keine Antworten geben" und das kann mir nicht nachgewiesen werden.

    Tatsächlich mache ich mir aber sehr oft die Mühe SuS genau in diesen Momenten abzuprüfen mit einer simplen Frage.

    Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand bis zum Verwaltungsgericht geht. Die Fünfen die ich auf diese Weise verteile werden nicht angefochten (die massiven Störer sind nun einmal keine Einserkandidaten) sondern passen in ein Bild von sonst auch höchstens mäßigen Leistungen.

    Und selbst wenn es zur Klage käme kann ich genug begründen, warum die Leistung mangelhaft ist.

    Wenn jemand bei mir massiv stört, damit den Unterricht aufhält und sich jeglicher Besserung entzieht, wird abgesägt. Zurecht.

    Würden das mehr LuL so handhaben, würden sich die SuS so etwas nicht erlauben können.

    Die sind doch nur so frech und respektlos, weil sie genau wissen, dass sie trotzdem das Klassenziel erreichen.

    Ich sag es immer wieder, in einem Unternehmen würde so ein Azubi sofort fliegen. An der weiterführenden Schule (Gymnasium in meinem Fall) kommen die mit sowas durch. Bei genug Kolleginnen und Kollegen. Bei mir halt nicht.

    sorry , aber da zieht sich der Lehrer in erster Linie aus seinen Aufgaben zurück. Es ist nicht Aufgabendes Sekretariats, auf die Handys aufzupassen und damit dafür zu sorgen, dass die Kinder damit nicht den Unterricht stören.

    Ach dann hast Du als Schulleiter ja einen guten Ort dafür geschaffen, wo die hingelegt werden können, richtig? Am besten im Lehrerzimmer irgendwo auf einen Haufen?

    Oder soll ich das vielleicht doch privat einstecken?
    Angenommen ich würde um eine Dienstanweisung bitten, wie mit den einkassierten Handys zu verfahren ist. Kannst Du mir mal die Antwort formulieren, die Du mir schriftlich als Schulleiter dann gibst?

    Ich glaube du verkennst die Aufgaben des Sekretariats, das Sekretariat ist nicht dafür da, die Handys von Schülern aufbewahren zu lassen oder die in Empfang zu nehmen.

    Meine Aufgabe ist es auch nicht Schülerreisen zu organisieren, Papier in den Schulkopierer einzulegen oder Stühle zu rücken für einen Elternabend.

    Ich bin weder Reiseveranstalter, noch Hausmeister, noch sonstwas.

    So selbstverständlich wie von mir erwartet wird, dass ich solche Tätigkeiten mache, so selbstverständlich gebe ich auch weiter Handys von SuS im Sekretariat ab.

    Sollte das nicht mehr möglich sein verweigere ich auch mal jegliche Tätigkeit, die nicht primär Unterrichten ist.

    Es kann nicht sein, dass Lehrer alles rundherum wie selbstverständlich machen sollen, alles andere Personal aber brüllt "steht nicht 1:1 in meiner Stellenbeschreibung".

    Es ist tatsächlich so: Es scheint vereinbart zu sein, alles was bei Hausmeistern, Sekretärinnen, Putzkräften (....) nicht 1:1 in der Stellenbeschreibung steht.... das MUSS ja wohl Aufgabe des Lehrers sein. Genau diese Mentalität herrscht in unserem Berufsstand vor. Finde ich ekelhaft.

    Da würden dir an meiner Schule ganz gehörig die Sekretärinnen aufs Dach steigen, wenn dauernd SuS ins Sekretariat schneien, um ihre Handys abzugeben ^^ .

    Es ist leider mittlerweile wirklich eine Unsitte geworden, dass an manchen Schulen Verwaltungskräfte, Hausmeister etc. sich immer mehr aus Aufgaben zurückziehen, während Lehrkräfte immer mehr Aufgaben vollbringen sollen.

    Als nächstes leeren wir die Mülleimer im Lehrerzimmer selber.

    Wenn die Schulleitung es nicht hinbekommt, dass das Sekretariat die Handyausgabe verwaltet, dann würde ich jedes Mal beim Schulleitungsbüro klopfen und das Handy dort hinterlegen.

    Bei Verweigerung der Annahme würde ich ganz deutlich machen, dass die Schulleitung dafür eine Lösung finden muss, denn ich werde nicht unterrichten, wenn Handys im Unterricht gezückt werden können.

    Im Zweifel setze ich das Unterrichten so lange aus.

    Aber zu solcher Eskalationsstufe ist es noch nicht gekommen, so verrückt ist unsere SChulleitung dann doch nicht, dass wir Lehrkräfte auch noch Handys aufbewahren sollen.

    Nie im Leben fasse ich die Handys meiner Schüler an. Einkassierte Handys lasse ich von den Schülern selbst zum Sekretariat bringen und abgeben. Am Ende falle ich noch mit 10.000 Euro in der Hand die Treppe runter oder ein Schüler behauptet, die Spiderapp sei erst durch mich installiert worden…

    Vor so etwas habe ich relativ wenig Angst. SuS können immer viel behaupten. Da ist es mir ein Leichtes zu sagen "Schüler XY versucht aus Rache dafür, dass es von der Lehrkraft einkassiert wurde, sein bereits in der Pause etc. beschädigtes Handy nun auf Lehrkraft abzuwälzen"

    Das Spiel mit Behauptungen kann man auch anders herum spielen. Sollen sie es doch versuchen mir etwas anzuhängen. Ich sitze am längeren Hebel und das werden sie dann im Zweifel spüren.
    Auch hier, man darf sich von SuS und deren Eltern nicht einschüchtern lassen. Am besten läuft alles sachlich und respektvoll (mein erstes Ziel im Umgang mit SuS und Eltern), aber wenn es dann doch mal Ungut läuft, dann sollte man als Lehrkraft aber "gewinnen".

    Ich stimme zu, dass es viel einfacher ist, wenn alle dieselbe Einstellung haben und reagieren. Mir persönlich reicht es aber, wenn sich die SuS dann in meinem Unterricht zusammenreißen und woanders halt nicht.
    Die SuS können bllitzschnell umschalten, wo sie was dürfen.


    Es ist doch auch lächerlich: Kommen sie in einem Betrieb ständig zu spät, sind frech zum Ausbilder und Kunden oder dödeln da nur rum, fliegen sie raus. Und siehe da, viele SuS, die sich in der Schule deneben benehmen kriegen das im Praktikum auf einmal hin. Weil sie es da müssen!

    In der Schule hingegen, in dieser Parallelwelt, wo auf Dinge Rücksicht genommen wird, die eigentlich im Gegenteil hart bestraft bzw. mit negativen Konsequenzen bedacht werden müssten, kommen die damit oftmals locker durch.

    Ich erinnere da an eine DIskussion hier im Forum wo KuK allerernstens damit ankamen, man dürfe dreistes Fehlverhalten, massive Unterrichtsstörungen nicht mit einer schlechten Note bewerten, sondern nur in die Kopfnoten einfließen lassen. Haha!

    Achso, ja, könnte der Chef im Betrieb ja auch mal so handhaben, das ist ja nur sein Verhalten, und ihm trotzdem eine Beförderung geben, wenn er die Kunden anmault, während des Meetings laut dazwischenplärrt was er am Wochenende alles gemacht hat.

    Schule ist so eine verrückte Parallelwelt.

    Wenn ich so Sätze höre wie "Du dafst nicht sagen, Du magst einen Schüler nicht, Du darfst nur sagen, Du magst das Verhalten vom Schüler nicht".

    Achso, und wenn ich vergewaltigt werde dann ist der Typ auch erstmal in Ordnung, aber sein Verhalten ist halt blöd?
    Die pädagogischen Ansichten sind teilweise so weltfremd, da kriege ich jedes Mal innerlich Aggressionen.

    Schüler/innen dürfen durchaus lernen, dass arschiges, respektloses Verhalten dazu führt, dass das Gegenüber auch alles tun wir ihnen ans Bein zu pinkeln. Und, dass man sie (ja, sie, nicht nur ihr Verhalten) nicht mag. Und ja, man kann ihnen auch erklären, dass es unter anderem davon abhängt, wie man sich verhält, ob einen jemand als Person mag oder nicht.

    Und ja, man darf als Erwachsene und Pädagogin den SuS dann vielleicht die ein oder andere Chance mehr einräumen sicher wieder "zu fangen". Aber irgendwie freundlich zu bleiben, wenn SuS sich dreist und respektlos verhalten.... das ist doch absurd. Was lernen die dann daraus?


    Genau wie die Kinder im Wartezimmer, ob die Mutter was sagt oder Bumms, war denen scheißegal. Ich lasse mich doch nicht von Vierjährigen (oder wie alt die waren, keine Ahnung) verarschen indem die meine Anweisungen ignorieren.

    Kein Wunder, dass in der Schule immer mehr ungezogene Kinder sitzen, wenn Mütter teilweise schon gegen ihre Vierjährigen nicht ankommen.

    Genau so, dann ist das hier auch überhaupt nicht nötig:

    Absolut, da bin ich bei Dir. Bei mir kommt es wie gesagt nahezu überhaupt nicht vor, dass SuS sich dem Unterricht so stark verweigern und schon gar nicht zu so offener Zurschaustellung von Ungehorsam.

    Aber vielleicht ist es an Gesamtschulen (siehe Threaderstellerin) tatsächlich einfach verbreiteter.
    Dennoch würde ich auch da sagen, ganz klare Kante zeigen und sich nicht verarschen lassen.


    Ich habe vor einigen Wochen in der Arztpraxis im Wartezimmer beobachtet, wie eine Mutter immer wieder auf ihre Kinder, die zwischen Polstern hin und her sprangen, einredete, dass sie dies doch lassen sollten. Bei allem Verständnis für Spieltrieb bei Kindern, es war einfach nur unpassend wild.

    Anstatt, dass sie konsequent war, hat sie sich den Mund fusselig geredet ohne Konsequenz.

    Nach einiger Zeit fiel das Mädchen vom Polster und landerte schmerzhaft auf dem Rücken und fing das Weinen an und jammerte ganz furchtbar herum. Nach dem Trösten durch die Mutter machte das Mädchen nach kurzer Zeit dann auf einmal weiter und die Mutter sagte "Ich habe dir gesagt ich will nicht, dass Du da auf den Polstern herumspringst!"

    Daraufhin sagte das Mädchen aufmüpfig "aber wiesoooo, da kann doch nix passieren".


    Ich würde dem Kind genau einmal sagen:"Bitte spring nicht von Polster zu Polster" und dann vielleicht noch einmal energisch als Befehl.

    Dann wäre ich hingegangen und hätte es da runtergeholt und neben mich gesetzt und im Zweifel festgehalten "Jetzt ist ganz Schluss mit spielen, jetzt sitzt Du hier".


    Aber Konsequenzen gibt es anscheinend gegenüber Kindern nicht. Auch hier bei der TE im Unterricht nicht. Wie kann man es durchgehen lassen, dass da am Handy gespielt wird? Das sage ich genau einmal, dass die wegzupacken sind.

    Ansonsten sind die Konsequenzen so empfindlich und außerdem nur der Anfang von dem, was ihnen blüht.

    Was nicht heißt, dass es in meinem Unterricht nur streng zugeht. Wir lachen auch, es darf auch mal geblödelt werden. Aber: Wenn ich etwas sage, dann ist das Gesetz. Ich setze die Grenzen und die sind dann auch unmissverständlich einzuhalten. Sonst schlägt es von "die ist ja locker, hat auch mal nen lustigen Spruch drauf" zu "ach Du kacke, was weht hier für ein Wind" blitzschnell um.
    Die müssen einfach wissen, dass sie hören müssen auf Anordnungen.

    Besonders in Chemie, wo es auch um Sicherheit geht. Klaren Anweisungen ist unmissverständlich Folge zu leisten.

    Warum sollte man auch von allen die Handys einsammeln? Wenn die Anweisung ist, Handy bleibt ausgeschaltet in der Tasche, dann sammelt man die ein, die eben irgendwo sichtbar sind.

    Und spielen im Unterricht am Handy.... einfacher kann man es doch nicht haben, Stundendenleistung ungenügend (6). Das ist doch die Steilvorlage für eine Zeugnis 5. Wenn das jeder Kollege konsequent macht ist das Problem nach einem Schuljahr durch.

    Kann das gar nicht nachvollziehen, wie das ein Problem sein kann. Die sind doch sofort weg vom Fenster mit den Noten.

    Bei uns ist es so geregelt: Handys haben ausgeschaltet in der Tasche zu sein und dürfen nur nach Aufforderung durch die Lehrkraft herausgeholt werden. Werden SuS mit Handy erwischt wird dieses eingesammelt und darf erst um 14.30 Uhr (egal wann die SuS Schluss haben) im Sekretariat abgeholt werden.

    Meine neuen Schüler stören laufend den Unterricht, indem sie auf ihrem Handy herum daddeln und dabei reden.

    Würde ich ausrasten, wenn die in meinem Unterricht am Handy spielen. Das machen die genau einmal. Sofort ist das Handy im Sekretariat, direkt darauf erfolgt ein Gespräch unter vier Augen in dem deutlich mache, dass ich dererlei Verhalten in keinster Weise dulde.

    Ich habe nur einmal einen Schüler gehabt, der sich davon nicht hat beeindrucken lassen und der einfach weiter gestört hat.
    Zeugnis 5 (mangelhaft) war dann dann das, was ich ihm immerhin noch "mitgeben" konnte, die meiste Zeit verbrachte er an einem extra Tisch mit dem Gesicht zur Wand oder bei offener Tür mit einem Tisch auf dem Flur. Eine Klassenstufe später war er dann nicht mehr an der Schule, weil er auch in anderem Unterricht so renitent aufgefallen ist und die Mitarbeit verweigert hat.

    Lasst euch doch nicht so etwas Dreistes gefallen!

    Ich hoffe, die Asymmetrie fällt auf. Wenn Lehrerinnen für hunderte von Euro Zeuch in die Schule schleppen, alles OK. Tausende Euro teure private Computer für die Schule benutzen, alles OK. Usw. Und wenn dann mal einen etwas in der Schule druckt, kursiert hier der Begriff Diebstahl. Merkt ihr was?

    Das Land Schleswig-Holstein schuldet mir mittlerweile über 30 000 Euro Weihnachtsgeld, was unrechtmäßig zur Haushaltssanierung nicht ausgezahlt wurde. Das nenne ich mal Diebstahl!

    https://dbbsh.de/weihnachtsgeld/index.php

    Ich frage mich gerade, ob es irgendeinen anderen Berufsstand gibt, der sich über Doppelzimmerunterbringung auf Dienstreisen überhaupt Gedanken machen muss. Nichtmals als Azubis sind wir so untergebracht worden.

    Ich halt das auch nicht für zumutbar.

    Eine Freundin von mir, Reisebranche und keine gehobene Position im Unternehmen, hat sich darüber beschwert, dass auf der Dienstreise beim Essen im Restaurant nicht alle Getränke erstattet wurden, es war wohl ein langer, feuchtfröhlicher Abend. (Das gesamte Essen im Hotelrestaurant + zwei Getränke wohlgemerkt schon).

    Ich bin mittlerweile dazu übergegangen gar keine Klassenfahrten mehr zu machen (trotz Dienstpflicht). Es ist einfach nicht zumutbar von den Arbeitsbedingungen.

    Mit praktischen Arbeiten meinst du die Arbeit an Experimenten, oder? Tut mir leid, aber ich bin mit deinen Fächern weniger vertraut. Ich vermute mal, dass es auch hier fachliche Anforderungen gibt und dann kannst du anhand passender Kriterien überprüfen, ob der Schüler (m/w/d) diese im Rahmen der praktischen Arbeit erfüllt.

    Ich zitiere mal aus den Fachanforderungen Chemie in Schleswig-Holstein:


    "Entwicklung von Kompetenzen im Bereich Kommunikation in der Sekundarstufe I

    Die Schülerinnen und Schüler können … [ ]

    argumentieren

    ∙ Argumente sammeln und ordnen.

    ∙ passende Argumente auswählen.

    ∙ eigene Argumente entwickeln.

    ∙ einen Argumentationsprozess strukturieren.

    ∙ die Qualität von Argumenten beurteilen.

    ∙ in Diskussionen über naturwissenschaftliche Fragestellungen auf Argumente anderer eingehen

    und diese einordnen."


    Wenn wie in meinem vorherigen Beitrag die Aufgabenstellung lautet sich zu einem fachlichen Thema auszutauschen (z.B. wenn die SuS als HA etwas zu recherchieren hatten und darüber diskutieren sollen) und ich dann von einem Störenfried höre, dass er in der Gruppe über das Computerspiel "Fortnite" spricht, dann zeigt er eindeutig, dass er die hier zitierten Kompetenzen nicht hat.


    Weder sind seine Aussprüche passende Argumente, noch diskutiert er über naturwissenschaftliche Fragestellungen und geht dabei auf die Argumente anderer ein.


    Ganz klar, jegliche Unterrichtsstörung ist in sich schon das Zuschaustellen, dass man die Aufgabe nicht löst.


    Lehrer stellt der Klasse den Arbeitsauftrag: "Ermittelt die Verhältnisformen der angegeben Ionenverbindungen: Magnesiumnitrat...."

    Die Arbeitsphase beginnt, es tönt von Schüler/in XY klar hörbar "yo, wallah, gestern bei Fortnite habe ich richtig rasiert"

    Lehrer vergleicht die Aussage mit den erwarteten Verhältnisformeln und stellt fest, die Aussage ist falsch! Die Verhältnisformel hätte "Mg(NO_3)_2" heißen müssen und nicht "yo, wallah......". Der Lehrer weist den Schüler auf den Fehler hin und notiert eine schlechte Note, die Antwort, die er seinem Nachbarn mitgeteilt hat, ist völlig falsch. Der Schüler scheint das Prinzip Verhältnisformeln aufzustellen noch nicht verstanden zu haben.

    Kann ja sein, dass er es im Test oder so doch irgenwie kann (gibt es selten auch mal, ja!), doch das, was der Schüler zu der gegebenen Aufgabe zu gegebenem Zeitpunkt von sich gibt ist die falsche Antwort für die Aufgabenstellung und damit eine bewertbare Leistung.

    Und klar, wenn der Schüler sich berappelt und dann doch die Aufgaben löst kann man ja noch eine weitere Leistung notieren.


    Natürlich ganz klar in der Praxis, ich mache das nicht bei jeder Störung oder bei jedem Nebengespräch so. Ein bisschen "Puffer" hat jeder, das ist ja logisch. Aber bei Leuten die extrem stören, herumalbern oder nur Nebengespräche führen mache ich das genauso. Ich nehme ihre Äußerungen als Antwort zur gegebenen Aufgabenstellung als bewertbare Leistung.

    Und ja, ich schaue natürlich auch ins Heft dann. Sollten da ganz überraschend die Aufgaben schon fertig und richtig bearbeitet sein, dann bewerte ich das natürlich auch positiv. Zu 95 % hat der Störenfried aber die Aufgaben nicht oder nicht vollständig, wie denn auch, er ist ja nur am Stören und Ablenken.
    So habe ich dann dokumentiert, dass er die Aufgaben nicht hat.

    Ihr müsst euch doch mal bewusst machen, in dem Moment (in dem Zeitraum) wo jemand herumalbert, ablenkt, stört... kann er doch gerade gar nicht die Aufgabe lösen und zeigt doch also ganz offensichtlich, dass die Kompetenz (in genau diesem Moment!) nicht da ist.

    Wir bewerten doch keine Potentiale sondern messbare, beobachtbare Dinge.

    Ein "jaaaa, wenn XY nicht die ganze Zeit herumalbern wüüüüürde, dann kööööönte er ja vielleicht die Aufgabe lösen" ist doch vollkommen egal.

    Die aktuelle Aufgabe lautet "Ermittle die Verhältnisformeln" und da zeigt er / sie doch gerade, dass die Lösung falsch ist. Wer gar nicht erst an der Aufgabe arbeitet kann es doch nicht richtig haben.

    WEnn ein Schüler eine leere Klausur abgibt schreibe ich doch auch 0 Punkte hin und argumentiere nicht "ja das ist sein Verhalten, der hat halt aus dem Fenster geschaut, aber er hat nichts geschrieben, das sagt doch gar nichts aus, ob er es nicht vielleicht doch könnte".

    Genauso muss man jede Störung sehen.

    Und mich wundert es, wie man das anders sehen kann. Ganz ernsthaft.

    Das sind halt Fragen, die ich mir- geschlechtsunabhängig, denn die vom Verhalten her so richtig bösartigen- Exemplare sind bei uns mehrheitlich weiblich- immer stelle bei der Notengebung, um mir vor mir selbst sicher zu sein, dass ich das Verhalten dort benote, wo es benotet gehört, nämlich bei der Verhaltensnote, nicht aber bei der Fachnote, wo es wirklich nur um die rein fachliche Leistung geht. Anders lässt sich das meines Erachtens nicht sicherstellen, dass man tatsächlich fachliche Leistung bewertet, nicht auch Arbeitshaltung und Sozialverhalten.

    Ich verstehe all die KuK nicht, die Verhalten von der fachlichen Leistung trennen. Was ist denn die "rein fachliche" Leistung? Im Unterricht sind so viele Kompetenzen gefragt!

    In genau dem Moment, wo SuS laut herumplärren, "witzige" Kommentare in ihrer Peer-Group loslassen... machen sie ihre Aufgabe nicht, fachliche Minderleistung.

    In dem Moment, wo SuS beim Experimentieren die Federtasche des Nächsten klauen... arbeiten sie nicht am Experiment, schlechte Leistung.

    Wenn sie herumalbern statt ordentlich zu arbeiten verstoßen sie gegen viele fachliche Vorgaben zum Experimentieren.

    Ich behaupte 95% des negativen Verhaltens lässt sich ganz klar auch fachlich bewerten! Denn mindestens zu dem exakten Zeitpunkt dieses Verhaltens arbeiten sie nicht konstruktiv am Arbeitsauftrag.


    Und auch das Sozialverhalten kann absolut in die fachliche Note mit reinspielen. Wenn mein Arbeitsauftrag lautet sich gegenseitig auszutauschen zu einem bestimmten Thema und eine Person stellt sich in der Gruppe hin und inhaltlich sagt oder durchs Verhalten spiegelt: "Nee, mit euch rede ich nicht, ihr seid doof." und ich dann vorbeikomme und in die Diskussion reinlausche, mir Notizen mache, wer wie tiefgehend sachlich argumentiert, sich sich aber auch verbal gut ausdrückt, vielleicht auch andere mit einbindet, dann sind genau diese genannten Punkte Dinge, die ich für die fachliche Note heranziehe. Das sind Kompetenzen, die fachliche, kommunikative und soziale Teilbereiche haben, die alle in der Chemie bzw. Biologie Note Platz finden. Die Person die da stattdessen herumstänkert oder anderes Störverhalten in der Gruppe zeigt, die wird schlecht bewertet.

    Und da ist mir vollkommen egal, ob die Person richtig toll fachlich alles verstanden hat. Das ist gerade nicht das im Zentrum, was abgeprüft wird. Kann ja sein, dass der oder die dann in der Klausur 15 Punkte schreibt, die verrechne ich dann eben mit den andereren Punkten.

    Das sind alles Dinge, die man bewerten kann und meiner Meinung nach auch dringend muss, denn sie bilden die Anforderungen von Beruf und Studium gut ab. Auch da sind Engagement, Freundlichkeit, Konzentrationsfähigkeit, Frustrationstoleranz usw. Kompetenzen, die genau wie rein fachliches Know-How eine Rolle spielen.

    Ich finde es so verrückt, das gibt es KuK die einem Schüler, der ständig nur herumdödelt, der frech ist usw. dies nicht auch durch Noten spiegeln.

    Stellt euch mal jemanden in der Ausbildung vor, der bei Edeka fünf anderen Kollegen von ihrer Arbeit abhält, hereinkommende Kunden bepöbelt, sich mitten auf den Gang legt, aber dann weiter übernommen wird, weil er ja fachlich gesehen das eine Regel zumindest richtig eingeräumt hat. Das kann man doch nicht voneinander trennen?!

    Warum macht ihr überhaupt Fortbildungen, wenn offensichtlich kein Interesse daran besteht?

    Nachdem ich einmal auf Fahrtkosten sitzen geblieben bin habe ich mir gesagt, nein Danke. Mache nur noch das, wozu ich zwangsverpflichtet werde.

    Was nicht heißt, dass ich mich nicht fortbilde, ich interesse mich für meine Fächer und lese da viel aktuelle Forschung etc.

    Aber richtige Veranstaltungen, wo ich ggf. noch hinfahren müsste, nope, nicht unter diesen Bedingungen.

    Eine gute Freundin von mir ist oft auf Fortbildung (nicht Lehrerin), da wird das Hotel gezahlt und sie kann selbst das Essengehen einreichen. Sie arbeitet in der Reisebranche bei einem mittelgroßen Unternehmen. Selbstverständlich fährt sie dafür morgens nach Hannover (ICE erste Klasse, voll übernommen) und selbstverständlich zählt die Fahrt dahin, genauso wie die Fortbildung, als Arbeitszeit.

    Wenn ich mal ganztätig Fortbildung machen wollte, da würde man mir den Vogel zeigen. Lehrerberuf.

    Ich finde es absolut peinlich, dass entweder Referendare, oder, dass Studienleitungen für die Verpflegung selbst aufkommen sollen. Es geht dabei doch nicht darum, wer was verdient. Schaut euch doch mal Politiker an, was die verdienen, glaubt ihr, dass die, wenn die z.B. bei einer Firma eingeladen sind, selber zahlen? Oder glaubt ihr, dass wenn Leute aus einer Firma irgendwo hingeschickt werden für ein wichtiges Gespräch, oder alleine für eine Fortbildung, dass die die Verpflegungskosten selber tragen, indem sie sich geschmierte Brote mitnehmen?

    Einer meiner Ex hat bei seinen Seminaren einen Präsentkorb mitbekomemn danach. Selbstverständlich wurden sie auch jederzeit verköstigt.

    Und dann muss so ein Studienleiter seine Brote schmieren?

    Achso, jetzt fragt ihr, wer es dann zahlen soll.

    Na, die Schule über den Schulträger natürlich! Da muss halt im Zweifel ein Caterer beauftragt werden oder der lokale Bäcker für Schnittchen.

    Da werden jetzt wieder einige aufschreien (weil ihr im Lehrerberuf gewöhnt seid ausgebeutet zu werden, alles selber zahlen zu müssen, Weihnachtsfeier, in SLH nicht einmal Weihnachtsgeld bekommt). Jeder andere Akademiker oder allein schon nicht Studierter in vergleichbarer Stellung würde sich zurecht abfällig über die Bedingungen äußern, wenn der irgendwo zu einem wichtigen Termin muss und man ihm vorher sagt "schmieren Sie sich bitte ein paar Brötchen". Im Schuldienst, wo alle ihren Müll noch selber raustragen müssen (ist uns beim Aufräumen der Sammlung so geschehen, Hausmeister kackdreist "wieso, das könnt ihr doch selber wegbringen"), Laborgeräte händisch spülen usw. ist es halt irgendwie leider selbstverständlich, dass man alles aus eigener Tasche bestreiten muss.

    Klar :) Behaupten kann hier jeder irgendwas. Man sollte nur aufpassen, dass man sich eine konsistene Legende ausdenkt. Das Talent hat offensichtlich nicht jeder.

    Wo ist denn bitte etwas nicht konsistent. Du kannst meine ältesten Beiträge durchsuchen, auch da habe ich (meine ich) schon einmal mitgeteilt, dass ich in beiden Fächern ein Diplom habe. Ich habe nie behauptet einen Doktortitel zu haben.

    Ihr wisst jetzt vielleicht einen Grund, warum ich ins Lehramt gegangen bin, nämlich, dass mein Doktorvater mich (und andere) ziemlich verarscht hat. Das habe ich nun zum ersten Mal erwähnt, das mag sein.

    Da ist aber überhaupt nichts inkonsistent.

    Bei dem Fachkräftemangel an allen Ecken und Enden sollte eigentlich locker etwas zu finden sein.

    Meine Vermutung: Vergleichsweise sind die Konditionen im Lehramt dann doch attraktiver.

    Lehramt ist eine Einbahnstraße. Kein Unternehmen möchte einen ehemaligen Lehrer einstellen. Unser Dienstherr weiß das. Und unter anderem gerade deshalb sind die Konditionen im Lehramt so schlecht.

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