Beiträge von Firelilly

    Kretschmer schlägt Haftstrafen für bis zu 2 Jahren für Leute vor, die sich in Gruppen im Park treffen.

    Aber, dass ich in der Schule täglich mit hunderten SuS und Dutzenden KuK unvermeidbaren Kontakt habe im Lehrerzimmer, engen Gängen und Unterrichtssituationen ist in Ordnung?

    Die zwei Jahre sollten Mindeststrafe für Frau Prien wegen Missachtung der Fürsorgepflicht sein.

    Meine Termine habe ich trotzdem wahrgenommen. Ich überlasse es deiner Fantasie, wie das möglich ist. Tipp: Klonen kann ich mich noch nicht...

    Liebe MrsPace,

    ich persönlich finde das sehr gut, dass Du das so geregelt hast. Ich möchte Dich nur warnen, weil man mich für weniger (nämlich nur die Andeutung, nicht einmal die Durchführung dessen!) hier im Forum gesperrt hat. Sei auf der Hut vor den Moderatoren!

    Das ist doch das tolle am Beamtentum...wenn man nicht gerade neue Freunde im Kollegium sucht, sondern einfach seinen Stiefel macht, ist doch alles paletti. Niemand verlangt mehr als das Kerngeschäft. Vielleicht implizit, aber das lernt man zu ignorieren. Wie man lästige Zusatzaufgaben vermeidet, lernt man schon im Ref: Wenn die KuK einen für ihren Müll erst in einem Vorbereitungsraum in der dritten Etage suchen müssen, gehen erstaunlich viele Pokale an einem vorbei.

    Was allerdings nicht funktioniert, ist gleichzeitig everybodys darling zu sein und eine ordentliche Work-Life-Balance zu haben.

    Man muss auch mal "Nein" sagen, und das ist halt nicht immer bequem.

    Danke für den Beitrag, da ist ganz viel Wahres dran!

    Ich glaube ich lasse mich noch zu oft zu Dingen breit schlagen und müsste mir da ein dickeres Fell zulegen. Hier im Forum fällt es mir leicht den Widerstand zu proben, so, wie ich es eigentlich selber gerne tun würde. Gegenüber der eigenen Schulleitung und den KuK fällt mir das deutlich schwerer, da sage ich zu oft "hmm.... na gut.... okay" anstatt "nein".

    Wenn du den Weg in den Lehrerberuf als "dumm" bezeichnest, macht das ja alles keinen Sinn. Schade und tschüss.

    Also wer bei der Behandlung der Lehrkräfte auch jetzt aktuell in der Pandemie nicht das Gefühl hat, dass ein Lehrer und dessen Gesundheit nichts wert ist, lebt mit Scheuklappen. Kluge Entscheidung Lehrer zu werden? Ja, wenn man darauf steht sich wie Dreck behandeln zu lassen. Sofort würde ich aus dem Beruf aussteigen und nochmal würde ich Lehramt sicher nicht machen. Das ist ja menschenverachtend gesundheitsgefährdend! Hätte ich im Übrigen im Voraus nie mit gerechnet, dass für verbeamtete Lehrer so Dinge wie Arbeitsschutz einfach nicht gelten. Es heißt nach außen immer als Beamter sei man abgesichert, das Gegenteil ist der Fall. Oder der Lehrerberuf sei ein familienfreundlicher Beruf. Gib glaube ich kaum einen Beruf, bei dem der Arbeitgeber unflexibler ist.

    Auch hätte ich im Vorwege nicht für möglich gehalten, dass das Unterrichten an der Schule nur eine ganz kleine Rolle spielt. Das war mein naiver Gedanke, dass der Dienstherr und als verlängerter Arm die Schulleitung Interesse daran hat, dass man den SuS etwas beibringt. Unterrichten kann ich, unterrichten macht mir Spaß. Aber eigentlich geht es in der Schule gar nicht darum, sondern um alles andere rundherum. Das Kerngeschäft ist eine Alibiveranstaltung, die so nebenher halt laufen soll. Ich glaube Lehrer, die sich auf das Kerngeschäft konzentrieren sind nicht gern gesehen. Und ja, ich war zu dumm oder zu unwissend das zu sehen.

    Sorry, aber jemand, für den LK Oberstufenstoff wirklich selbst so eine große Herausforderung zu sein scheint wie für dich ist vielleicht im Lehrberuf gar nicht so schlecht aufgehoben, gerade was die Bezahlung angeht. Ich muss bei solchen Äußerungen von KollegInnen immer schmunzeln, der Begriff "weltfremd" ist ja schon gefallen.

    Der LK Oberstufenstoff ist mit Sicherheit keine Herausforderung. Aber sagmal brauchst Du für eine Oberstufenklausur inklusive Konzeption und Korrektur des Klassenatzes genauso viel Zeit wie für einen Test in der Unterstufe?

    Musst Du Absätze, die die SuS in Physik LK über Modelle zur elektromagnetischen Strahlung schreiben und dabei immer wieder kleine Fehler machen, nur einmal durchlesen und zack ist klar, wieviele Punkte es dafür gibt? Siehst du sofort den Fehler, wenn SuS im Physik-LK einen anderen Rechenansatz haben, oder musst du da vielleicht mal auf Fehlersuche gehen?

    Ich habe mein Diplom mit summa cum laude abgeschlossen und lasse mir eines nicht sagen, und zwar, dass ich fachlich nicht auf der Höhe bin.

    Das ist leider die absolut falsche Kritik an mir.

    Aber selbst ich (und ja, es gibt bei uns viele KuK die fachlich nicht sehr stark sind) brauche viel Zeit für Oberstufenklausuren. Das suchen von Kontexten, das vorbereiten eines Erwartungshorizonts usw.

    Das ist fucking anstrengend und man muss da ganz anders konzentriert sein, als wenn ich einen Test oder Unterricht für die 5. Klasse zum Thema Säugetiere mache. Der Unterschied im Zeitaufwand ist gigantisch. Und auch in der erforderlichen Konzentration sind das Welten.

    Vielleicht bin ich ja doch fachlich nicht so gut, dass ich eine Oberstufenklausur nicht nebenher korrigieren und abhaken kann, während der Fernseher läuft, während ich das bei Unterstufe locker hinbekomme.

    Aber anscheinend will das ja niemand wahr haben.

    Bittet doch eure Schulleitung mal euch ein Halbjahr fast nur Oberstufe unterrichten zu lassen und berichtet davon, wie easy Oberstufenunterricht ist, da man ja fachlich alles überblickt. Dann wirst du feststellen, dass es bei der Anstrengung gar nicht darum geht, dass man das fachlich nicht überblickt.

    Was ich nach wie vor nicht verstehe, wenn es überall besser ist, wieso machst du denn immer noch Lehramt? Offenbar bist du nicht gut genug für den freien Markt. So isses halt. Und denkst du, dein Neid wäre nicht mehr vorhanden, wenn du A14 bekämst? Und wenn, wieso bewirbst du dich nicht auf eine Funktionsstelle, oder reicht's dafür auch nicht?

    Mit einem Diplom summa cum laude hätte es für andere Wege locker gereicht. Ich war halt so dumm in den Lehrerberuf zu gehen und mein Ref auch noch mit 1,3 zu bestehen. Einmal im System Schule, kommst du nicht mehr raus. Das sind alles verschenkte Jahre, wenn man danach noch was anderes machen wollte.

    Um Gottes Willen, die paar Euro mehr, die man bei A14 bekommt sind niemals Schmerzensgeld genug sich auch noch mit so Dingen wie Schulentwicklung oder Schulverwaltung beschäftigen zu müssen. Ich gönne jedem Funktionsstellenträger bei uns die Höherstufung, ich würde das für kein Geld der Welt machen.

    Ich würde lieber für A13 Klos putzen als für A14 irgendetwas für Schulentwicklung und -verwaltung zu machen.

    Weil es schwerer ist, weniger begabten - vulgo dummen - Kindern etwas zu erklären.

    Es ist auch viel schwerer in Müll und Dreck körperlich zu arbeiten, trotzdem verdient jemand von der Kanalisationsreinigung nicht so viel.

    Es hat doch keiner gesagt, dass Grundschullehrer ein einfach Job ist. Aber wenn ich ein Halbjahr 26 Stunden 5. Klasse unterrichte, dann kostet mich das einen Bruchteil der Arbeitskraft, den ich benötige, um 26 Stunden in der Oberstufe zu unterrichten.


    Und ja, es ist ein riesiger Unterschied, ob ich in der 5. Klasse einen Bio Test korrigiere, oder eine Profilkursklausur von mehreren Seiten.

    Insofern ist der Unterricht in unteren Schulstufen einfacher und erfordert weniger Qualifikation.


    Einen Test in der 5. Klasse kann ich in Englisch und in Mathe fachfremd korrigieren, warum ist das so?

    Ich kann auch in der 5. Klasse Englisch unterrichten, natürlich nicht so gut, wie ein Englischlehrer. Aber es ist prinzipiell möglich und qualitativ deutlich näher an einer sinnvollen Stunde, als wenn ein Englischlehrer fachfremd meinen Chemie-Profilkurs unterrichtet. Warum ist das so?

    Gymnasiallehrkräften kann man gerne diskutieren. Andere Schule, Höhere Anforderungen an der Uni und Schule. Aber bei Sopä an der GS hört mein Verständnis ehrlichgesagt auf

    Ich bin da ganz bei Dir, ich habe das auch nicht verstanden, warum Sonderpädagogen A13 bekommen. Ich hätte die automatisch auf A12, wenn nicht gar A11 gesetzt (und auf jeden Fall auch das Studium gekürzt!).

    Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wieso sich der Staat es sich leistet A13 dafür auszugeben, dass besonders schwache SuS von extrem gut ausgebildeten, teuren Lehrkräften beschult werden. Hängt das mit der Aufarbeitung unserer dunklen, geschichtlichen Vergangenheit zusammen und ist ein Art Nachwirkung? Ist es in anderen Ländern auch so, dass da so viele Ressourcen in den Bereich reingesteckt werden? Kann mir das in Asien und Amerika gar nicht so vorstellen. Da wird doch eher Geld in Elitenförderung gesteckt, was ja irgendwie auch mehr Sinn macht?!

    Insofern kann ich verstehen, warum man sich als Grundschullehrkraft über Sonderpädagogen aufregt. Ist für mich auch absolut nicht nachvollziehbar (außer meiner Vermutung mit dem schlechten Gewissen aufgrund der Vergangenheit), warum diese Lehrkräfte so gut bezahlt werden sollten.

    (Da frage ich mich immer wieder, was sie verliert, wenn Grundschullehrer das gleiche verdienen, wie sie. Ich würde mal sagen "Nichts".)


    kl. gr. frosch

    Das ist durchaus eine Frage, die man sich anschauen sollte, da hast Du recht. Würdest Du es richtig finden, dass alle Berufe A13 verdienen?

    Wenn dem so wäre mit A13, würde ich mir nicht den Stress des Lehrerberufs antun. Da ginge mein Leben sicher deutlich entspannter.

    Es stimmt meiner Meinung nach nicht, dass man dadurch nichts verliert, wenn andere Berufe finanziell aufgewertet werden.

    Ein Studium würde sich dann gar nicht mehr lohnen, wenn man auch als Hundesitterin A13 bekommt und täglich spazieren geht an frischer Luft.


    Was schadet es Sabine, die immer mitarbeitet und Einsen schreibt, wenn man Fritzchen, der Fünfen schreibt und nicht mitarbeitet, ebenfalls eine 1 im Zeugnis gibt? Meiner Meinung nach entwertet es die Leistung von Sabine, auch, wenn sie ja ebenfalls eine 1 im Zeugnis hat.

    Ich finde unterschiedliche Leistung (und dazu zählt auch Belastung durch Oberstufe) sollte auch unterschiedlich bezahlt werden.

    Was macht denn das auch mit unserer Kaufkraft, wenn man einfach mal andere Berufe aufwertet?

    Neid ist das falsche Wort, denn ich gönne ihm und allen Lehrern A13. Mich stört nur wen gleich ausgebildete Lehrer es nicht bekommen

    Für mich steht z.B. fest, das Gymnasiallehrkräfte, die eben auch das Abitur abnehmen müssen und Oberstufenklausuren korrigieren müssen, besser bezahlt werden müssen als Grundschullehrkräfte. Man kann die Anforderungen des Führens eines Profilkurses und die Abnehme der Abiturprüfungen nicht mit gleichem Gehalt abgelten, wie an einer Grundschule.

    Es geht im Endeffekt nicht

    Mich stört nur wen gleich ausgebildete Lehrer es nicht bekommen

    Gleiches Studium ist sehr relativ. Als Grundschullehrkraft muss man zum Beispiel viel weniger anspruchsvolle Inhalte lernen (z.B. in Mathematik und erst recht in Sachkunde was ja so eine Art Ersatz für Naturwissenschaften ist). Eine gleiche Studiendauer sagt da nicht viel aus.

    Genausowenig, wie die Zeitdauer einer Tätigkeit über deren Gleichwertigkeit entscheidet.


    Wenn ich pro Woche 26 Stunden Unterstufenunterricht geben würde oder 26 Stunden Oberstufenunterricht ist das ein so eklatanter Unterschied in der Arbeitsbelastung, das ist, als würde ich zwei verschiedene Berufe machen.


    Und diese Mehrbelastung durch Oberstufe rechtfertig allemal einen Unterschied von A13 zu A12. Ich stimme allerdings voll damit überein, dass Grundschullehrkräfte A13 bekommen sollten. Gymnasiallehrkräfte A14.

    Das ist übrigens ein kleiner Vorteil der aktuellen Lage, die Konferenzen sind deutlich zielführender und ich kann sie mit Kaffee in der Hand von zu Hause aus besser ertragen

    Dieser Vorteil muss in die Zeit nach Corona gerettet werden. Sorgt dafür, dass das sich an den Schulen durchsetzt, dass Konferenzen auch digital besucht werden dürfen, stellt entsprechende Anträge in den Lehrerkonferenzen!

    Diesmal scheint Hessen dann doch nicht zu den ersten zu gehören sondern stellt sich sogar die Bundes-Bildungsministerin (die eine Rückkehr aller Schüler vor Ostern angekündigt hatte)

    SH lässt natürlich alle Klassenstufen kommen. Zwei Wochen vor den Ferien. Ohne, dass wir geimpft sind. Wir sind denen einen Dreck wert.

    Ich kenne jetzt Schulen, die das ganz wörtlich nehmen und wirklich nur einen Schultag pro Woche je Jahrgang anbieten - andere ziehen das volle Programm durch, jeden Tag die Hälfte aller Schüler der Schule im Schulgebäude.

    Unsere Schule (SH) hat natürlich auch jeden Tag die Hälfte aller Schüler im Schulgebäude. Das heißt alle Lehrer sind wieder da und zwängen sich ins enge Lehrerzimmer.

    Dann wird der Begriff "Dienst nach Vorschrift" ganz sicher bei vielen Kolleginnen und Kollegen neu besetzt...

    Ich fürchte leider nicht! Der Großteil der Lehrerschaft wird das doch einfach murrend schlucken mit keinerlei Konsequenzen, verbietet doch der Berufsethos.

    Vielleicht stelle ich mich an. Aber (Stichwort "Eigenverantwortung"): was ist so schwer, sich einfach mal an die Regeln zu halten und auch mal ein wenig nachzudenken. *seufz*

    Nö, du machst das genau richtig!


    Das traurige ist, dass die Geschäftsinhaber vermutlich aus wirtschaftlicher Not nichts sagen...

    Naja, einen Kunden haben sie jetzt ja auch verloren.

    Habe ich Null Verständnis dafür, wenn der Geschäftsinhaber aus wirtschaftlicher Not nichts sagt.

    Ein freundliches "Oh, ihr Maske ist runtergerutscht" und eine Handbewegung zur eigenen Nase würde dem Kunden klar machen, dass die Maske nicht sitzt. Das ist kein Drama so ein Hinweis und den sich aus wirtschaftlicher Not zu verkneifen lasse ich nicht durchgehen.

    Ich meine auf der anderen Seite, sollen sie so machen, ich würde da genau wie Frosch halt keine Pizza kaufen.

    Was bin ich ja mal wieder froh, dass meine Schule nicht allzuviel "Konkurrenzdruck" hat, weil wir die einzige BBS im Landkreis sind.

    Das erklärt vielleicht, warum es bei euch angenehmere Arbeitsbedingungen sind.

    Die KuK bei uns, die Teilzeit arbeiten, agieren zum Glück nicht so, wie von dir geschildert.

    Das ist schön, das gönne ich Dir auch. Aber dann kannst Du das Problem nur mit viel Empathie nachvollziehen.

    (und in denen, die es gibt, engagieren sich zu 95% Vollzeitlehrkräfte, da die "Teilzeitler*innen" - die ja aus gutem Grund TZ arbeiten - dazu keine Zeit oder Lust haben...).

    Leider tun es bei uns fast alle. Das ist eine enorme Spirale. Sehr ungesund.

    Ein Klassiker: Eltern, die man nach dem Unterricht auf dem Weg zum Auto trifft und einem einen "Schönen Feierabend" wünschen.


    Kennt ihr das und wenn ja, was antwortet ihr? ;)

    Das ist ein Paradebeispiel für sogenannte positive Toxizität!

    Da steckt so viel drin, nämlich das absolute Nichtwissen um die ganze Arbeit, die außer dem eigentlichen Unterricht vor Ort noch anfällt. In diesem "gut gemeinten" Satz offenbart sich, dass unsere Arbeit nicht gesehen wird.

    Es ist ein Satz, der mich extrem wütend macht. Man kann darauf nichts sagen. Sagt man auf die Floskel korrigierend "Ich muss zuhause noch korrigieren, Unterricht vorbereiten, ich habe keinen Feierabend" dann kommt das gar nicht gut an. Im besten Fall wird einem das als einfach nur "besserwisserisch" ausgelegt.

    Bei uns sagen diesen Satz sogar Hausmeister und KuK. Grauenvoll.

    Angeblich übermotivierte Kollegen machen immerhin ihren Job vernünftig. Durch faule Kollegen, die sich vor allem drücken oder ihre Aufgaben mehr schlecht als recht machen, bleibt noch mehr bei den motivierteren Kollegen hängen.

    Meine These ist, dass übermotivierte Kollegen sogar noch mehr dafür sorgen, dass motivierte Kollegen mehr arbeiten (weil sie sich genötigt fühlen), als faule KuK diesen Effekt auf motivierte KuK durch liegengebliebene Arbeit haben. Im Zweifel fällt dann auch mal was weg an der Schule, wenn keiner die AG anbietet.

    Aber übermotivierte KuK, die starten doch diese Spirale!

    In einem Kollegium in dem hauptsächlich faule Lehrer sind, ist die Arbeitsbelastung deutlich geringer. Dieses Phänomen kenne ich von ganz vielen Ämtern, dort wird so eine ruhige Kugel geschoben, da stapeln sich dann zwar die Antragsteller, aber die Beamten dort lassen einfach keinen Arbeitsstress aufkommen. Im System Schule geht das nicht so gut, denn irgendwann entsteht ein Druck durch unzufriedene Eltern. (Mal ganz abgesehen davon, dass die meisten KuK da selber mit den Füßen scharren würden, "wir müssen uns doch für die Bildung und Kinder aufreiben!" über die Prädisposition zum Arbeitswillen über das erforderliche Maß hinaus habe ich bei den Lehrern ja schon geschrieben).

    Während es dem Amt schnurz ist, ob das Amt im Nachbarort mehr auf Zack ist, so ist die eigene Schulleitung doch in ständiger Angst, das Nachbargymnasium könnte "mehr bieten". So entsteht ein marktwirtschaftlicher Wettkrampf (das "r" ist intentional!) in einem Berufsfeld, in dem Konkurrenz und Auszeichnung nicht etwa zu höhren Profiten der Mitarbeiter führt. Total pervers und absurd. Während ich bei Unternehmen nachvollziehen kann, dass dort die Leistung im Vordergrund steht und man am Erfolg zumindest mittelfristig finanziell beteiligt ist, kommt mir dieses Wettrüsten zwischen Schulen einfach absurd vor. Man stelle sich vor Ämter würden untereinander so konkurrieren und sich in den Burnout arbeiten, weil sie das beste Amt des Landkreises sein wollen. Stattdessen achten die Mitarbeiter darauf eine schöne Work / Life Balance zu haben, denn... es kann ihnen ja keiner was, solange sie das Mindeste machen. Lehrer hingegen machen sich den Arbeitsdruck selber. Das Ministerium steht nicht bei der Kontrolle da und sagt, ohhh, das ist aber zu wenig. Lehrer schaffen es selber sich zu überarbeiten.


    Dieses Extrem mit einem faulen Kollegium ist ja auch gar nicht das erklärte Ziel. Dennoch sind solche KuK Balsam für das System Schule, weil es sich sonst zu einer Kettenreaktion, bei der nicht mehr genug Neutronen abgefangen werden, hochschaukelt. Solche übermotivierten, selbstausbeuterischen Kollegien sind dann geprägt von extrem schlechten Arbeitsbedingungen und langfristig hohen Burnout Quoten. Was der eine über das gesunde Maß an Arbeit in seiner Freizeit für die Schule macht, wird zum Standard erhoben und von der SL frenetisch gefeiert. Das wiederum übt Druck aus und andere ziehen nach.

    Die Ergebnisse sieht man in der Schullandschaft:

    - Teilzeit als finanzielles Minusgeschäft

    - Arbeitsmaterialen werden nicht vom Dienstherrn gestellt

    - Stundenpläne sind eine Katastrophe (ja, auch das Ermöglichen von riesiger Wahlfreiheit bei der Kursbelegung für die SuS fällt letzten Endes mit in diese Kategorie)

    und so weiter und so fort.


    Deshalb halte ich es für wichtig, dass es auch KuK gibt, die zeigen, dass man auch mit weniger Einsatz immer noch angemessene Bildung vermittelt (und mit weniger Einsatz meine ich, dass man das Kerngeschäft eben ordentlich macht. Aber eben nicht als Teilzeitler seine gewonnene Freizeit für die Schule opfert, nicht tausend außerunterrichtliche Projekte usw.)

    Faule Lehrer braucht niemand. Das ist auch nicht gesund für Andere.

    Stopp. Genau das ist diese Falle, die die Teilzeit- und Vollzeitkollegen in die Mehrarbeit stürzt. Das ist das, was wir alle denken.

    Es gibt eine große Bandbreite und nicht nur fleißig und faul.

    Fakt ist, dass Teilzeitkräfte zu viel arbeiten: unteilbare Aufgaben + bei ganze vielen Folgendes, das Bolzbold so gut beschrieben hat:

    Leider betrügen sich viele Teilzeitkräfte aber auch selbst um ihren Stundenlohn, indem sie die Aufgaben, die sie haben, dann anteilig nicht mehr im vorgesehenen Arbtiszeitrahmen erfüllen bzw. konsequent verschieben, sondern in ihrer dienstfreien Zeit erledigen - Zeit, die sie eigentlich ganz bewusst für andere Dinge aufwenden wollten. Das ist letztlich sehr teuer bezahlte dienstfreie Zeit.

    Dieses zu viel Arbeiten muss kompensiert werden.

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