Kinder können sich ihre Eltern aber nicht aussuchen!
Es ist für mich daher selbstverständlich, dass ein Staat wie der unsere versuchen muss, allen hier lebenden Kindern gleiche Chancen zu ermöglichen. Er muss deshalb Wege finden, wie man die Unfähigkeit von Eltern (egal, wie sie aussieht und welche Ursachen diese hat) ausgleichen kann.
Das ist nicht nur den Kindern gegenüber sozial, sondern auch gesellschaftspolitisch betrachtet sinnvoll.
So ein Quatsch, warum sollte man das daraus ableiten bzw. warum nur in einem kleinen, isolierten Bereich?
Kinder können sich auch ihre Gene nicht aussuchen. Was macht der Staat mit Menschen mit schlechten Genen? Lässt sie Risikozuschlag bei der Krankenkasse zahlen. Wo sind die gleichen Chancen für Menschen ein glückliches Leben zu führen, wenn sie in der genetischen Lotterie eine Niete gezogen haben?
Ist es fair einem intelligenten Kind mit Eltern, die es nicht fördern, zu ermöglichen dem genetisch intellektuell benachteiligten Kind, dessen Eltern es dafür zuhause fördern, staatlich verordnet einen Vorteil zu schaffen (Schule gleicht Defizit der Eltern des genetisch bevorteiligten Kindes aus).
Dann freut man sich, dass das intelligente Kind sein (durch genetische Glückslotterie) geschenktes Intellektpotential ausnutzt und dem genetisch benachteiligten Kind den Job vor der Nase wegschnappt.
Ich kann moralisch überhaupt keinen Vorteil darin sehen, dass man die eine Art von Glück ausgleichen möchte, die andere Form von Glück aber vollkommen ignoriert.
Das ist doch genauso bei diesen Erbschaftsdingen. Wie unfair, da erbt ein Kind viel Geld, das hat es nicht verdient, liegt ja nur an den Eltern. Das ist doof, dass jemand ein einfaches, tolles Leben hat, weil die Eltern so viel Geld haben. Wir müssen Erbschaften besteuern.
Tja und was ist mit Kindern, die z.B. von ihren Eltern Intelligenz oder sagen wir mal ein tadelloses, attraktives Aussehen vererbt bekommen haben? Das Glück ist in Ordnung, ja?
Warum gönnt man das jemandem, aber das Glück reich zu erben oder Eltern zu haben, die einen fördern, muss man irgendwie ausgleichen, kompensieren, zunichte machen?
Ich verstehe auch diese Filme nicht: Junge Frau hat die Wahl zwischen dem reichen Kerl und dem armen (aber immer super attraktiven!) Kerl aus schlechtem Stand. Und das wird dann als Ideal verkauft. Sogar mit Titeln wie: Die Liebe siegt gegen Oberflächlichkeit.
Bullshit ist das, der Typ aus ärmlichen Verhältnissen ist in all diesen Filmen ein absoluter Gewinner in der genetischen Lotterie.
Und das finde ich eher schlimmer. Geld kann man sich noch durch Leistung und Arbeit verdienen (in gewissen Maßen), auf jeden Fall ist dieser Faktor deutlich variabler als die Grenzen der Genetik zu dehnen.
Mir tun die ganzen Männer unter 1,80m extrem leid oder gar die um 1,70m. Die können sich im Fitnesstudio quälen wie verrückt und werden trotzdem immer schlechtere Karten haben, wir wir einfach genetisch zum Heightism gepolt sind.
Warum nur wird immer so sehr darauf geschaut, dass man unbedingt versuchen muss sozial schwache Menschen zu unterstützen?
Der sozial schwache Talahon oder der Dennis aus einem bildungsfernen Elternhaus hat vielleicht viel mehr Glück in seinem Leben, weil er einen Schlag bei den Frauen hat und cool ist, als der gut zuhause geförderte, schulerfolgreiche Julian, die leider ein hässliches Gesicht hat und eine chronische Krankheit. Aber hauptsache man schreibt es sich auf die Fahne erstere Menschen zu fördern, damit diese schulisch am besten noch Julian überflügeln, damit dieser gar nichts mehr hat mit dem er sich identifizieren kann.
Nein mal ganz im Ernst, ich sehe im Leben so viel mehr Unfairness als die unterschiedlicher Förderung und Bildungschancen durchs Elternhaus. Glücklich im Leben macht Gesundheit, Attraktivität, gute Gene im generellen und nur zu einem geringen Teil die Bildungschancen durchs Elternhaus.
Schaut euch die jungen Menschen an und eigentlich jede Generation, denen ist nicht wichtig welche Note sie schreiben. Die wollen gerne angeschaut werden, die wollen beliebt sein.
Jedes hässliche Mädchen würde ihre guten Noten für ein hübsches Gesicht hergeben, jeder schwächliche Junge seine 1,68m gegen 1,85m tauschen, wenn er dafür nur aufs Abitur verzichten müsste.
Gönnt doch auch den genetisch Benachteiligten vielleicht in einer Sparte des Lebens ein bisschen Glück, und wenn es nur ein tolles Elternhaus oder eine reiche Erbschaft ist (die natürlich auch zufällig ist und die genetischen Gewinnen treffen kann). Aber zerbrecht euch doch nicht den Kopf, wie ihr den einen unfairen Zufall des Lebens in der Bildung ausgleichen könnt, wenn dieser gar nicht glücksentscheident ist und die Gesellschaft sich NULL darum schert das pretty privilege zu abzumildern.