Beiträge von Seven

    Hat man dann bei der Korrektur nicht trotzdem einen Spielraum? Geht es nicht primär um den eingeschlagenen Rechenweg als ums Endergebnis?
    Ein Mathe-Kollege berichtete mir gestern, dass es in seinem Mathe-LK Schüler gibt, die keine einzige Zahl vom Blatt richtig auf ihren Bogen übertragen. Das Ergebnis ist somit falsch, allerdings käme es auf den Weg an (der Kollege war not amused, muss er doch -so oder so- alle Aufgaben der einzelnen Schüler komplett nachrechnen).


    Die Frage ist doch demnach: Hat der betroffene Kollege in LU extra einen Fehler eingebaut, um seine Schüler in Zeitnot zu treiben oder ist es "einfach so" aus Schusseligkeit passiert und man könnte somit noch bei der Korrektur etwas retten?

    Nitram:


    Sicherlich hätte die Kommission bei einer Nachrechnung alle Hände voll zu tun. Ich bin auch kein Mathematiker, doch zumindest in meinen Fächern wurden Vorschläge beanstandet, die zwar formal richtig, doch in den Augen der Kommission irgend einen inhaltlichen Fehler aufwiesen bzw. nicht ganz "rund" für sie waren. Insofern fiel uns schon auf, dass unsere Vorschläge im Allgemeinen durchgearbeitet wurden und ich dachte, das sei für Mathe genau so. Klar, die Kommissionen tagen immer nur 2 Tage; dass da auch vieles durchgewinkt wird, ist logisch.
    Dennoch finde ich es halt irgendwie unfair, dem Lehrer alles in die Schuhe zu schieben. Bevor die Abiturarbeiten am Tag des Abis ausgegeben werden, müssen sie so viele einzelne Kontrollstufen durchlaufen werden, dass da doch einige Leute mehr drin hängen, als nur der einzelne Fachlehrer.


    Ich denke, dass, selbst wenn die Ergebnisse vom Erwartungshorizont abweichen, was sie im vorliegenden Fall ja anscheinend taten, dennoch ein logisches Ergebnis erzielt wurde, man nicht zwingend ein komplettes Abitur nachschreiben muss, oder sehe ich das falsch? Als Nicht-Mathematiker halte ich mich hierbei zurück, doch hat man nicht wenigstens etwas Spielraum, selbst bei Matheaufgaben?

    Ludwigshafen ist definitiv in RLP. ;)
    Und ja, unser schriftliches Abi ist in vollem Gang bzw. heute abgeschlossen worden; ab Montag haben wir unsere 13er wieder.


    Der Artikel ist nicht wirklich rund. Zunächst einmal finde ich es fragwürdig, dass dem Lehrer dabei die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Wir müssen unsere Abiturvorschläge direkt nach den Herbstferien einreichen, eine Kommission des Landes schaut sich dann alle Aufgaben an und entscheidet, welche Vorschläge für das Abitur genommen werden. Dabei müssten ihnen Fehler auffallen und diese auch sofort beanstanden. Man hat dann noch mal 3 Tage Zeit, den Vorschlag zu ändern, wieder einzureichen und zu warten, ob er diesmal durchkommt.
    Nachdem die Vorschläge gesichtet wurden, ist es unsere Aufgabe, alle Vorschläge, die wir eingereicht haben, zu kopieren, im Schulsafe zu verstauen und auf den Tag des schriftlichen Abis zu warten. Erst dann, wenn die Umschläge geöffnet werden, wissen wir, welche Vorschläge durchkamen bzw. abgelehnt wurden und das ist nun mal genau um 08:00 Uhr morgens am Tag des Abis.


    Hat sich also ein Fehler bei den Aufgaben eingeschlichen -was passieren kann, wir reichen ja genug Vorschläge ein!- so hätte es der Kommission auffallen müssen! Dass jetzt der Lehrer alleine dafür geradestehen muss, finde ich irgendwie unfair. Im Normalfall setzt man die Aufgaben ja auch nicht alleine auf; man lässt immer noch mal einen Kollegen drüber schauen und es "absegnen". Selbst erfahrene Kollegen verfahren so.
    Seien wir ehrlich: Die Kommission war anscheinend nicht gründlich genug...


    chili: Auch wir beginnen ab dem Schuljahr 2017 mit dem unsäglichen Zentralabitur. Aber natürlich machen wir es anders als alle anderen und kochen unser eigenes Süppchen.

    Bei so was bekomme ich Schnappatmung.
    Bitte sag mir, dass Dein Kollegium dies rundum abgelehnt hat! Bei uns jedenfalls würde es einen Aufschrei und Aufstand geben; wir würden uns weigern. Und wer will und kann uns schon dazu zwingen?
    Wenn das Programm so super ist, dann muss der Schulträger eben Geld dafür locker machen. Ansonsten: Papier und Füller tun es seit Jahrzehnten...

    Oh, schade. Eigentlich wollte ich was zum Thema beitragen, aber das verkneife ich mir besser. Mehr als "Germanisten Unsinn" oder "Englisch Trallala" hätte ich ja auch nicht beizutragen, obwohl ich gar kein "Primmi-Mäuschen" bin! So was!

    Ich habe damit auch Probleme, Aktenklammer.
    Zuerst versuchte ich es damit, die "gängigsten" Fehler in den Kursen gemeinsam zu besprechen; das klappte wenig bis gar nicht. Sie sehen die Fehler, wissen auch, dass etwas falsch ist (klar, denn sonst wären sie ja nicht auf der Folie), aber lernen daraus eigentlich nichts.
    Bei uns ist eine Positivkorrektur auch vorgeschrieben, daher lasse ich zumindest in der 11 eine Komplettverbesserung jeder Arbeit anfertigen. Am besten half noch, sich einzelne Aspekte während der Unterrichtsstunden herauszugreifen, bspw. wenn Texte gelesen werden, und diese dann noch mal zu verdeutlichen und zu vertiefen.


    In LKs hilft mittlerweile nur noch der pure Zwang, Grammatikthemen/Ausdruck mithilfe eines Grammatikbuches zu lernen und Tests darüber zu schreiben. Viele SuS weigern sich, die kommen dann auch nicht mehr in die 12, aber bei einigen hilft es. Auch Essays, die wöchentlich abgegeben werden müssen, vertiefen das Sprachverständnis.
    Entweder ist die Bereitschaft zu lernen gegeben oder die SuS kommen nicht weit.


    Selbst in LKs habe ich SuS, die anscheinend im Leben noch keine unregelmäßigen Verben gesehen haben, geschweige denn das Passiv/die indirekte Rede/die Zeiten. Das muss selbstständig aufgeholt werden; ich kenne da kein Pardon.


    Also nein, ein Patentrezept habe ich nicht, nur die Umstellung meines Unterrichts -jedenfalls in der Einführungsphase- und danach der Appell an jeden SuS, sich eigenständig mit seinen Problemen auseinanderzusetzen.


    Daher warte ich nun genauso gespannt auf weitere Antworten, wie Du. :)

    Neue Informationen im vorliegenden Geschenke-Fall:


    http://www.spiegel.de/schulspi…-verlierer-a-1012937.html


    "Es ist Amtsträgern schlichtweg verboten, irgendein Geschenk anzunehmen. Punkt. Aus. Ende."
    -> Echt, jetzt darf ein Lehrer auch kein Schokobon an der Weihnachtsfeiern mehr essen oder selbstgebackene Plätzchen annehmen? Was ist mit Wichtelgeschenken oder einem selbstgebackenen Kuchen zum Geburtstag? Ich bekam sogar mal ein bemaltes T-Shirt eines LKs zu Weihnachten geschenkt (deswegen wurde ihr Abi aber nicht besser...).
    :autsch:

    Interessant. Die Eltern wollen also mit einer Gymnasialempfehlung an eine IGS. Das ist selten.
    Die IGS muss nach der Drittelregelung aufnehmen: 1/3 Gym, 1/3 RS, 1/3 HS. Meist sieht die Verteilung in der Realität in einer Klasse dann so aus: 5 Kinder mit Gym, 20 mit RS, 3 mit HS und 2 I-Kinder. Ab der 7 sind aus den 20 RS letztendlich nur noch ca. 10 mit RS, der Rest ist HS.
    Deine Eltern möchten ihr Kind gewiss nicht an einer IGS anmelden, denn die IGS wird Gym-Kindern keinen Vorzug geben, sondern sie möchten ans Gym. Für die IGS brauchen sie definitiv keine Gym-Empfehlung, um die Aufnahmechancen ihres Sprösslings zu erhöhen; eher im Gegenteil.


    Aber was soll's: Sie dürfen es ja eh anmelden, wo sie möchten...

    Ich dachte, ein Gym kann ein Kind mit RS+-Empfehlung nicht ablehnen? Dadurch, dass der Wunsch der Eltern Vorrang hat und die GS-Empfehlung nicht bindend ist, fehlt einer potentiellen weiterführenden Schule doch die Grundlage, einen Schüler abzulehnen? Bei zu vielen Anmeldungen geht es doch nach Eingang der vollständigen Anmeldung bzw. nach Losverfahren? Oder gilt dies nur für IGS?


    Ich meine mich zu erinnern, dass eine Ablehnung nur erfolgen kann, wenn die gewählte weiterführende Schule nicht im "Schulbezirk" des Kindes liegt, weil dann näher wohnende Kinder bevorzugt behandelt werden dürfen. Aber ich mag mich dabei irren.


    So oder so würden mir wegen der Ausgangsfrage keine grauen Haare wachsen, da eben die Empfehlung in unserem schönen Bundesland NICHT bindend ist. Vielleicht wissen das die Eltern nicht?! ;)

    Ich erkenne das Problem nicht so ganz: In RLP sind die Empfehlungen nicht bindend. Egal, ob Du eine RS+-Empfehlung aussprichst, die Eltern könnten ihr Kind trotzdem an einem G8-Gymnasium anmelden, wenn sie davon überzeugt sind. Die weiterführende Schule kann sich dagegen auch nicht wehren.


    Sicherlich verstehe ich Deine "Bauchschmerzen" dabei. Wie wäre es denn, wenn Du den Eltern im nächsten Gespräch mal die Alternative der IGS aufzeigst? Das Kind hätte eine längere Zeit, sich zu entwickeln. Ob es dann letztendlich im Realschul- oder Gymnasialzweig landet, entscheidet sich dann aufgrund seiner Leistungen ab der 7. Da alle IGSen in RLP mittlerweile mit einer MSS ausgestattet sind, könnte das Kind -trotz Deiner RS+-Empfehlung- später in G9 zum Abitur.


    Nur eine Überlegung...

    Hier der Artikel von Spon: http://www.spiegel.de/schulspi…ergeschenk-a-1011666.html


    Es geht tatsächlich um eine 10. Klasse, die der Lehrerin ein Abschiedsgeschenk machte.

    Man könnte eben darauf was konstruieren, in dem Sinne, dass es eine nachträgliche "Entlohnung" für gute Abi-Noten sei. Es ist natürlich weit hergeholt ...

    Die Behörde argumentiert jedoch wirklich so, wie Du es sagtest, Trantor: Falls die Lehrerin die Schüler in der Oberstufe unterrichten sollte oder deren Geschwister, so sei sie mit dem Geschenk nicht mehr unvoreingenommen.
    Leider wird im Artikel weder die Schulform noch das Lehramt der Lehrerin erwähnt, sodass hier keiner weiß, ob die Lehrerin nochmals auf die Schüler treffen würde (Gymnasium).


    Ich frage mich nur echt, was diesen Vater geritten hat...

    Ich habe den Artikel auch gelesen (Spon?, keine Ahnung wo) und vielleicht stelle ich mir die falsche Frage dabei, doch es war ein Abikurs, der das Geschenk machte, richtig? Wenn das doch Abiturienten waren, die der Lehrerin ein Geschenk machten, dann waren diese Schüler doch bereits fertig mit der Schule, wurden demnach nicht mehr von dieser Lehrerin benotet. Inwiefern sollte sich daraus dann also eine Vorteilsnahme ergeben oder gar eine Bestechung?

    Sorry, MarlboroMan84, aber Luxusprobleme sind das keine! Und dass es als Lehrer angeblich nicht besser geht, halte ich für ein Gerücht. Was wissen wir schon von sers14 Stundenplan? Wie viel Nachmittage sitzt er in der Schule, wie viele LKs und GKs muss er betreuen, muss er eventuell in diesem Jahr Abitur durchführen, sei es schriftlich oder mündlich? Wir in RLP bereiten unsere Abiture immer noch selbst vor, sitzen also spätestens in den Herbstferien an den Entwürfen, nach den Weihnachtsferien an den Korrekturen, an Fastnacht an der Vorbereitung des mündlichen Abis, während der ganz normale Wahnsinn weiterläuft.
    Das vergessen viele Sek I-Lehrer, auch in RLP, gerne.


    Ist man also ein mal in den Mühlen drin, dann sind 1,5 Halbjahre futsch; erst nach März kann man eine Entlastung spüren, wenn die 13er weg sind. Für einen Berufsanfänger ist das alles schon recht viel.
    Insofern bitte etwas mehr Verständnis für Berufsanfänger mit voller Stelle an einem Gym/einer IGS in RLP mit 2 Korrekturfächern!

    Es gibt in RLP keine Beschränkungen, Du kannst reduzieren wann Du möchtest. Theoretisch hättest Du schon mit Teilzeit in Deine Planstelle gehen können. Immer ein halbes Jahr vorher kannst Du Deinen Antrag zur Reduzierung bzw. Aufstockung einreichen, der dann ab dem nächsten Jahr gilt. Die Mindeststundenzahl sind 4 Stunden, was für eine Verbeamtung keine Rolle spielt.
    Mikael hat in allem Recht, insbesondere damit, dass Deine Pension sich dementsprechend reduziert (was man unbedingt beachten und einplanen sollte!).


    Du kannst Dir hier Dein Gehalt ausrechnen: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/


    Ich verstehe, dass Du momentan wenig Zeit für ein Familienleben hast. Mit Deinen Fächern auf voller Stelle wird das auch -je nach Einsatz in der Oberstufe- noch gute 3-5 Jahre so bleiben. Dann hast Du Dich in alles eingearbeitet und es flutscht. Bei mir kam der Punkt, dass ich wieder etwas mehr Zeit hatte, so nach 4 Jahren (Englisch/Deutsch, volle Stelle, 3 LKs, etc.). In der Zwischenzeit hatte ich Strategien zur Arbeitsentlastung entwickelt, denn auch das ist möglich. Man kann einfach die Perfektion, die man während des Refs an den Tag legen musste, nicht aufrecht erhalten und das sollte man auch nicht! Ein ausgeruhter, gesunder Lehrer ist Gold wert; ein übermüdeter, unzufriedener und unausgeglichener Lehrer dagegen eine Belastung.


    Ich träumte auch irgendwann mal davon, zu reduzieren, doch letztendlich sah ich bei meinen Teilzeit-Kollegen, dass es für mich und meine Fächer wenig bis gar keine Entlastung bringt, dafür aber enorm hohe Geldeinbußen. Auch schreckt mich die niedrigere Pension immer noch ab.

    Als Erstbewerber mit 2. Staatsexamen von einem anderen BL nach RLP gibt Dir die ADD einen 0,5-Malus auf Deine Examensnote. Offiziell heißt das natürlich anders: Landeskinder bekommen einen Bonus und werden somit bevorzugt eingestellt; so ist's nicht illegal... :autsch:
    Generell, solltest Du dann eine Planstelle ergattert haben: RLP unterscheidet nicht zwischen Listen- oder schulscharfem Verfahren. Nimmst Du eine Planstelle an, so darfst Du den ersten Versetzungsantrag nach 4 Jahren stellen, sofern Du bis dahin auf Lebenszeit verbeamtet bist, was man aber in der Regel ist.
    Der SL darf Deine Bewerbung ablehnen, dann wartest Du wieder gute 3-4 Jahre bis zum nächsten Antrag, der wieder abgelehnt werden darf. Insgesamt darf der SL 2x ablehnen, er allein entscheidet das, so lange (!) Du innerhalb des BL versetzt werden möchtest. Selbst nach der zweiten Ablehnung kann es sein, dass Deinem Versetzungsantrag nicht stattgegeben wird, solltest Du unabkömmlich für Deine Schule sein. Dann wartest Du bis zum Sankt Nimmerleinstag (zwei meiner Kollegen warten eben schon so lange...).


    Allerdings gilt ein anderes Verfahren, wenn Du einen BL-Wechsel anstrebst. Auch hier darf der SL 2x ablehnen, dann jedoch muss dem Gesuch stattgegeben werden. Mehr Infos kriegst Du aber über beide Verfahren bei der ADD.


    Also, in RLP kannst Du gut und gerne 10-12 Jahre warten; die Mühlen der ADD mahlen langsam.

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