An meiner Schule gibt es Kolleginnen, die sehr häufig zumindest mit Schülern über Whatsapp kommunizieren. Einige Schüler empfinden dies als übergriffig, was ich durchaus verstehen kann. Grenzen verwischen. Ob man das möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Meine Telefonnummer, egal ob Handynummer oder Festnetznummer, ist mir heilig. Im Referendariat musste ich schmerzhaft erfahren, dass Eltern keinerlei Grenzen bei Anrufzeiten kennen oder akzeptieren, weswegen ich seit Antritt der Planstelle für Eltern nur noch per Email zu erreichen bin, bzw. unter der Schulnummer zu meinen Präsenzzeiten an der Schule, was absolut akzeptiert wird.
Und siehe da: Meine Sonntagabende werden nicht noch um 23 Uhr von Eltern unterbrochen, wie bei manch anderem Kollegen.
Was also spricht dagegen, kommunikationsfreudigen Eltern einfach die Schulnummer in die Hand zu drücken?
Wie funktionierte es denn vor Whatsapp? Richtig, mit Festnetz, Sprechstunden (!) oder Briefen!
Ich bezweifle, dass heutzutage ein erhöhter Kommunikationsbedarf besteht als vor 30 Jahren; wir haben uns nur einfach daran gewöhnt, dass jeder immer und überall irgendwie erreichbar ist. Das Spiel kann man als Lehrer mitspielen, muss man aber nicht.
Ich jedenfalls spiele es nicht mit.
Wer leider kein Internet besitzt und mich so über Email nicht erreichen kann, der hat Montag - Freitag von 07:30 Uhr - ca. 16:00 Uhr die Möglichkeit, mich in der Schule anzurufen und so mit mir zu reden oder einen Sprechstundentermin auszumachen.
Das sollte genügen.