Beiträge von nomegusta

    Haben Quereinsteiger eigentlich nicht einen mehrwöchigen Crashkurs in Pädagogik um zumindest paar Basics kennenzulernen?

    Ich habe den klassischen Weg gemacht (Abi an einem Gymi mit sozialpädagogischem Schwerpunkt, Ausbildung in einem anderen Beruf zum Sichselbstfinden und Arbeitsalltag kennenlernen, Studium an einer pädagogischen Hochschule mit nebenbei Jobben, Ref).


    Mein Pädagogikstudium bestand aus dem Lesen unfassbar schwerer und uralter Texte (aus den 70ern) von Erziehungswissenschaftlern, die ich kaum verstanden habe. Keine Ahnung, wie ich die mündliche Prüfung so gut hingekriegt habe, mit hirnlosem Schwafeln über irgendwelche toten Philosophen und Bildungsgreisen. Im Ref dann als Abendlektüre gefühlt 1000 Hilbert-Meyer-Bücher gelesen und danach mit müdem Lächeln in das hinterste Eck des Schranks verbannt.


    Das alles hat mich null auf das Ref und den Berufsalltag, geschweige denn den Umgang mit den Schülern vorbereitet. Meiner Ansicht nach ist es learning-by-doing - und das immer noch, Tag für Tag. Ich bin zwar ausgebildete Pädagogin - habe aber eigentlich keinen Plan davon und verhalte mich intuitiv. Natürlich kennt man ein paar kleine Tricks. Diese theoretischen Kniffe dann aber im Alltag spontan und auf die 10000000 individuellen Situationen anzuwenden, ist ein anderer Kaliber.


    Crashkurs in Pädagogik aka "Wie man es richtig macht"? Her damit, danke! Bitte mit übersichtlichem Handout!

    Im Ref haben wir es so gelernt, dass man keinem Schüler mündlich eine 6 geben darf, nur weil er sich nicht meldet. Man muss dann diese Schüler selbst drannehmen. Weiß er dann nie die Antworten, wäre die 6 gerechtfertigt.


    Ich unterrichte zwar nicht in der Sek I und II, würde meinen Grundschülern aber dann nicht die Note 1 geben, da Engagement fehlt. Es würde dann etwas zwischen 2 und 3 werden.

    Hi Weltaal! Ich habe die Fächer Deutsch, Biologie und Textil studiert, für Grund-, Haupt- und Werkralschulen. Momentan unterrichte ich aber nur in der Grundschule.Ich bin mittlerweile in meinem zweiten Berufsjahr, bin verbeamtet und mit Ref sind es schon 2,5 Jahre im Schuldienst.


    Ich habe noch nicht viele "Fächer-Klassenstufen-Durchgänge" hinter mir und muss mir einige Jahrgänge noch erarbeiten. Trotzdem habe ich bereits eine beachtliche Materialsammlung, aus der ich schöpfen kann. Teamarbeit und Materialsharing ist für mich das A und O. Ich bin so glücklich, dass das mit meinen Kollegen hervorragend funktioniert! Im Ref habe ich mir viel Lehrmaterial angeschafft und kaufe auch immer noch gerne Lehrwerke, es wird aber immer weniger. Ich merke, dass ich im Berufsalltag ziemlich unkreativ bin, was die Stundengestaltung angeht - daher stöbere ich gerne in Verlagsmaterial.


    Ich achte darauf, dass ich pro Woche in meiner Klasse etwa 2 "coole" Sachen mache (Gruppenarbeitsspiele, handlungsorientierter Stundeneinstieg), in der Regel habe ich aber ein Stundenschema: Einstieg im Plenum (gerne mit Tafel/ OHP), Einzel- oder Partnerarbeit (meistens differenzierte Aufgaben je nach Niveau), Selbstkontrollmöglichkeit, gemeinsamer Abschluss (das geht oft verloren). Mehr geht im Alltag nicht, zumindest nicht bei mir.


    Ich habe ein volles Deputat (28 Wochenstunden a 45 min, da bei uns aber Betreuung im Ganztag nicht als eine volle Deputatsstunde gilt, bin ich wöchentlich 29-30 Mal 45-min an der Schule). An einem typischen Arbeitstag arbeite ich ca. 12-14 Stunden. Da ich an einer Ganztagesschule unterrichte und Klassenlehrerin bin, bin ich meistens täglich bis 16, 17 Uhr an der Schule (bei Elternabenden, Elterngesprächen oder Konferenzen kanns auch schon mal deutlich später werden...).


    Auf dem Rückweg kaufe ich oft noch ein und bin dann zwischen 17 und 18 Uhr zu Hause. Am Schreibtisch (Unterricht vorbereiten, korrigieren) arbeite ich dann noch bis 20 Uhr. Habe ich allerdings schon mittags Schulschluss, setze ich mich meistens direkt nach der Schule an den Schreibtisch, damit ich einen freien Abend genießen kann. Ich bin ein absoluter Morgenmensch und hasse nichts mehr als Abende/ Nächte am Schreibtisch! Ich habe keine Kinder - weiß Gott, wie ich das organisieren sollte!


    Vieles kann ich aber auch in der Schule (Mittagspause)wegschaffen. Außerdem achte ich darauf (auch im Ref war das schon so), dass ich am Wochenende keinen Schulkram erledigen muss. Ausnahmen sind hier Aufsatzkorrekturen oder Zeugnisberichte schreiben. In den Ferien wende ich ca. 1-2 Tage für die Schule auf. Gerne nutze ich sie, um neue Sachunterrichtsreihen vorzubereiten, da ich hier sehr gerne mit Lerntheken, die auch Handlungsorientierung anbieten, arbeite. Diese sind allerdings aufwändig zu erstellen, aber auch hier hilft Verlagsmaterial.


    Ich mag meinen Beruf - das Unterrichten jedenfalls, ab und an bereite ich auch gerne vor. Manchmal bin ich genervt davon, dass die Arbeit nie weniger wird und man nicht wirklich was "wegschaffen" kann. Ist eine Stunde/ Einheit rum, muss die Nächste vorbereitet werden. Nach dem Aufsatz ist vor dem Aufsatz. Früher (zu Schul- und Studiumszeiten) habe ich als Job geputzt und bedient. Das fand ich irgendwie sehr befriedigend, da die Arbeit überschaubar war und man hinterher Ergebnisse sah. Wenn man Klassenlehrer ist und seine Klasse mehrere Jahre sieht, ist es auch schön, Entwicklungsergebnisse zu sehen. Das zeigt sich allerdings nicht bei jedem Schüler. Oft ist es deprimierend zu sehen, dass man nicht jedem Schüler gerecht werden kann. Gerade in der GS ist die Heterogenität sehr groß, was durch die vielen DAZ-Kinder noch verstärkt wird.


    Auch nervt es mich, dass ich die wenigste Zeit mit Unterricht vor- und nachbereiten verbringe, sondern mit Aufträgen der Schulleitung, die sich anscheinend kaum für das Alltagsgeschäft interessiert, sondern ständig außerunterrichtliche Aktivitäten und Highlights in die Schule bringen möchte. Natürlich ist der Unterricht wichtig- das sollen die Lehrer aber selbstverständlich nebenbei und absolut perkfekt managen.


    Fazit: Ein schöner Beruf, es kommt aber absolut auf die Schule an und die Selbstorganisation. Die wird bei mir sicher mit den Jahren noch besser werden.

    Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal versuche, mit dir zu diskutieren bzw. auf deine Beiträge zu reagieren, aber du provozierst es einfach. Mein letzter Versuch, in deine starren und überzogenen Denkmuster ein bisschen frischen Wind bzw. die Chance auf ein klein wenig Umdenken zu bringen.

    Warum ein normalgewichtiges Kind mit normalen schulischen Leistungen sich als Pausenmahlzeit nicht Weissbrot mit Nutella, dazu eine Fanta und eine Milchschnitte mitnehmen sollte, erschliesst sich mir absolut nicht. Ich habe dafür auch noch kein einziges stichhaltiges Argument gehört.

    Ich habe den Eindruck, du generalisierst und verallgemeinerst ZU gerne. Gegen Ausnahmen hat keiner was gesagt, auch nicht gegen eine Süßigkeit MAL als extra zum Vesper dazu. Täglich eine solche von dir beschriebene Pausenmahlzeit IST ungesund! MAL ein Nutellabrot ODER eine Milchschnitte ist ja kein Problem, das bestreitet hier keiner. Du siehst aber leider nur schwarz und weiß, das kennen wir bereits. Alle 3 Bestandteile sind Schrott und zusammen erst recht eine Katastrophe, da muss man heutzutage kein Ernährungswissenschaftler sein. Tausche das Getränk aus, dann siehts schon etwas besser aus. Fanta = Trinken? Dein Ernst??? Fanta ist eine Süßigkeit und kein Durstlöscher!

    Nochmal: Wenn ich einen 11-jährigen Schüler mit massivem Übergewicht habe, der vor meinen Augen täglich drei Cheeseburger, zwei Nutellabrote, zwei Milchschnitten, eine Tafel Schokolade, eine Tüte Chips und zwei Liter Fanta auspackt, dann ist es für mich sehr offensichtlich, dass da eine Fehlernährung mit schon gesundheitsschädigender Relevanz vorliegt. In so einem Fall würde ich, sofern ich der Klassenlehrer bin, diese Problematik vorsichtig gegenüber den Eltern zur Sprache bringen und Rat bzw. Hilfe vermitteln.

    Dann ist es bereits zu spät. Da wird auch ein "vorsichtiges zur Sprache bringen des Problems" keine Wirkung haben. Im Übrigen: Wie sähen dein "Rat bzw. Hilfe" eigentlich genau aus? Ich bezweifle nach wie vor stark, dass du überhaupt einen Plan von Pädagogik, Didaktik und sozialer Arbeit hast. Aber bitte, nenne doch mal deine Problemlösestrategien in einem solchen Fall und wie du sie bei den Eltern mit eingefahrenen Denkmustern und entsprechendem Hintergrund einsetzt. Warnzeichen für ungesunde Ernährung zeigen sich früher: Siehe das von dir beschriebene Vesper.

    Ich habe aber auch sehr viele Schüler, die schlank und sportlich sind, definitiv nicht aus sozial schwierigen oder bildungsfernen Elternhäusern kommen und sich in der Schule ebenfalls von Nutella, Milchschnitte und Softdrinks ernähren, teilweise schon vor Unterrichtsbeginn am Kiosk Süßkram kaufen oder nach der Schule zu McDonalds rübergehen. Und? Sollen sie doch.

    Dies ist der Einstieg zur ungesunden Ernährungsweise, siehe oben. Dass Mäcces ungesund ist, sollte sich bereits herumgesprochen haben.


    Leider verkauft auch unser Bäcker nur ungesunden Sch... Habe meinen Schülern diese Woche wieder erklärt, dass Caprisonnen nicht als Getränk, sondern als Süßigkeit laufen und sie diese bei mir im Unterricht nicht nuckeln dürfen, ebensowenig wie Durstlöschertrinkpäckchen ( das sind neben Fanta die Getränke, dies es beim Bäcker gibt!). In der Pause von mir aus, da Süßigkeit und eigene Entscheidung. Aber sofort kamen von den Schülern viele Ideen, was man alles (sogar Gesundes) trinken könnte. Die Schüler wissen genau, was (un)gesund ist. Umso trauriger, dass die Eltern in dieser Hinsicht nicht mitarbeiten. Einer meiner Schüler bekommt täglich genug Geld für 2 Burger, Snickers und 5 Caprisonnen. Dabei sagt er selbst, eine Apfelschorle löscht den Durst besser. Da kann man nur an die Schüler direkt appellieren, dass sie an die Eltern weitergeben, dass sie gerne eine Flasche mit Wasser/Saft/Schorle mitnehmen würden bzw. ihr Vesper selbst richten oder mithelfen. Auch Leitungswasser in der Schule in Flaschen abfüllen wird von vielen Kids gemacht. Darüber bin ich froh.

    Ich würde unter diesen Umständen nicht fahren. Wenn es dir aber so wichtig ist, dann könntest du noch auf Eltern zurückgreifen?

    Okay, dann ist ja gut :) Es klang nur so, als würdest du dir mehr Gedanken zur Methodik machen. Das kann eben nach hinten losgehen. ich verstehe dich gut, bin auch erst im 1. Berufsjahr und ich weiß, dass man seine UBs immer übertrumpfen möchte. Die Lehrbeauftragten haben ja auch meist diese Erwartungshaltung.


    Was mir in der Plakatstunde fehlt, ist Handlungsorientierung. Allein nur über die Plakate und die Tierbedürfnisse zu sprechen, ist für die Kinder zu abstrakt. Die typischen Tierpflegeutensilien könntest du ja im Eistieg benutzen, z.B. in einem Fühlsack.

    Wieso ist es so wichtig, dass wir uns genaue Gedanken darüber machen, welches Tier zu uns passt? und Welches Tier hast du für Person X ausgewählt/nicht ausgewählt und warum.

    Weißt du selbst, warum das für die Kinder wichtig ist? Stichwort didaktische Analyse?

    Ziel:
    SuS setzen sich mit den Bedürfnissen der verschiedenen Haustieren auseinander.
    SuS reflektieren kritisch ob Bedürfnisse der Tiere zu den Lebensumständen passen.
    SuS entnehmen selbstständig Informationen.

    Das ist, was sie in der Stunde TUN. Was sollen sie am Ende können? Ziele formuliert man folgerndermaßen: Die SuS KÖNNEN/ WISSEN/ KENNEN ..., INDEM sie ...


    Für deine Stunde könnte das z.B. lauten: Die Schüler kennen die Merkmale einer Katze, indem sie sich in Gruppenarbeit mithilfe von Sachtexten Informationen beschaffen und diese auf Plakaten sichern.

    Will hier kurz mal reingrätschen...
    Aber das was du beschreibst, ist für Grün-Rot (noch) DAS Erfolgsmodell in Baden-Württemberg. Denn so läuft es in der Gemeinschaftsschule ab. Unterricht größtenteils an abgeschotteten Einzelarbeitsplätzen. Gerne auch von mir als Käfighaltung bezeichnet, wo jeder Schüler stundenlang alleine vor sich hinarbeitet. Hier gerne als Lernjob bezeichnet.
    Es wurde auch schon festgestellt, dass in dieser 'Unterrichtsform' das Sprechen zu kurz kommt.


    http://www.faz.net/aktuell/pol…haftsschule-13753267.html

    So sieht es aus. Ich sage dazu gerne "Büffelbox" :)

    @Anja


    Das mit dem "um den Hals fallen" hat sie gesagt. Sie bezog sich dabei auf die nicht unübliche Sitte, beim Karneval alle abzuknutschen. Sie meinte, dass könnte man falsch verstehen.

    Tja, blöd nur, wenn man von Horden umzingelt , von der Gruppe abgedrängt und hemmungslos begrapscht wird. Da hilft dann alles nichts mehr.


    Ich finds ziemlich krass, dass man nun Angst im eigenen Land haben muss.

    nele, dieses Statement habe ich auch gelesen und bin einfach nur sprachlos darüber.


    Punkt 3 ist die Oberhärte. Wenn diese Ratschläge beherzigt würden, hätten wir hier bald das finsterste Hinterarabien. Frauen sollen sich von Veranstaltungen fernhalten, sich in Bibelmode kleiden und im Übrigen haben sich die Männer ihrer Natur entsprechend richtig verhalten. Jahre der Emanzipation für den Arsch.


    Und Wintermäntel in der Silvesternacht sind natürlich an Nuttigkeit kaum zu überbieten... *kopfkratz*


    Von den Böllerschmeißern schreiben sie übrigens nichts. Ist das auch gelungene Integration mit Übernahme westlicher Kultur? Böller in die Menge schmeißen? Und Wertsachen klauen auch?

    allgemein muss man aber sagen, dass dieses isolierte methodentraining wenig bringt. die forschung sagt, dass man das immer fach- und projektgebunden einführen muss. kinder oder menschen allgemein generalisieren methoden nur sehr schlecht bis gar nicht. sie bleiben meist dem kontext verhaftet, in dem sie erlernt wurden.

    Unterschreibe ich so glatt! Wir hatten damals auf dem Gymi in der 5. Klasse (1996) ein paar Stunden "Lernen lernen". Hängen geblieben ist nichts. Es hätte mir mehr geholfen, dass mir konkret die Lateinlehrerin gesagt hätte, wie ich am besten die Vokabeln lerne. Bin nämlich gleich im nächsten Jahr sitzengeblieben... eben weil ich mich überhaupt nicht in den Gymistrukturen zurechtfand und es einfach nicht besser hingekriegt hatte.


    Zum Glück ist es ja deine Klasse - versuche doch, die Inhalte direkt auf den momentanen Stoff anzupassen. In BaWü sind z.B. in Klasse 4 eine Projektpräsentation (Sachunterricht) und eine Buchpräsentation (Deutsch) Pflicht. Da müssen die Kinder selbstständig je ein Thema wählen, ein Plakat und einen Vortrag vorbereiten und noch etwas Kreatives dazu herstellen.

    Ich unterrichte zwar kein Mathe, aber die Stoffverteilung in Deutsch, Englisch, Sachunterricht, Musik, Kunst habe ich mit meinen Kolleginnen stets themenorientiert gemacht - wir haben die Themen (aus dem Schulbuch und aus dem Lehrplan + Curriculum für die Jahgangsstufe) mithilfe eines Kalenders übers Jahr verteilt. An den Jahreskreis angepasst haben wir bestimmte Inhalte in Deutsch (Herbstgedicht), Englisch (Christmas), Kunst (Fensterbild)... Ist das nicht themenorientiert? In Mathe fällt mir nichts ein, was konkret in den Jahreskreis passen würde. Themenorientiert heißt doch einfach nur, dass die Themen sinnig passend geplant werden. Wenn man von einem Spiralcurriculum ausgeht, dann werden die Themen auch so eingeplant, dass sie aufeinander aufbauen und sich sinnvoll wiederholen Natürlich auch so, dass sie zum Entwicklungsstand und zum Folgeschuljahr passen.

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