Beiträge von SunnyGS

    Hermine, ganz ruhig. Deine Aussagen treffen irgendwie den Kern der Sache nicht. Wo schreibt Meike, dass sie so schrecklich viel Zeit hat? Ich lese dort eine engagierte, aber auch organisierte Lehrerin heraus. Sie arbeitet ihre 8h am Tag. Manchmal auch mehr.


    Wir reden hier von der Grundschule. Die 63-Stunden-Woche leistet eine GS-Lehrerin. Ich spreche den Gym-Lehrern nicht ab, dass sie einen deutlichst höheren Aufwand haben, da sie sich ja nicht nur pä-did. hineindenken müssen, sondern auch noch inhaltlich nachforschen. Zumindest stellenweise ... schätze ich.


    Zudem ist die Kontolle einer LK der 2. Klasse sicher nicht mit der eines Aufsatzes im Leistungskurs Klasse 11 zu vergleichen. Das wird niemand in Frage stellen.


    Ich lese bei maike übrigens auch im übertragenen Sinne nirgendwo ein " aber ich arbeite weniger als in jedem Bürojob und bin trotzdem besser bezahlt." heraus. Meike betont doch nur, dass sie sich die Zeit im lehrerjob besser einteilen kann. Sie kann eben ihre Kinder Punkt 16 Uhr abholen (so sie dnen welche hat)und sich nach 20 Uhr an den Schreibtisch setzen. ;) Und dass das viele Lehrer so handhaben, ist unumstritten. ich verweise auf die aktuell laufende Lehrerkonferenzdiskussion hier im Forum.
    ich möchte die Angestellte im Bürojob sehen, die es wagen würde, die Anfangszeit einer Konferenz doch bite so legen zu lassen, dass sie ihr Kind pünktlich aus dem KiGa holen kann. Wir Lehrer sehen es als selbstverständlich an darüber zu diskutieren. Die höhere Leitungsebene in dedr freien Wirtschaft würde an der Gesundheit der Mitarbeiter zweifeln, wenn solche Anfragen kämen.


    Ich behaupte doch gar nicht, dass der Lehrerjob ein leichter Job mit viel freier Zeit ist. Ich finde es nur schade, dass fast nur gejammert wird und die vielen Vorteile meist einfach unter den Tisch gekehrt werden. Damit der geneigte (stille) Mitleser auch bloß weiterhin konsequent das Bild des überlasteten Lehrers vermittelt bekommt.


    Zudem finde ich es wirklich bedenklich, wenn man sich nach 8 Berufsjahren noch nicht ein so gutes Repertoire an Materialien und didaktischem Können aneeignet hat, dass man auch MAL aus dem Stegreif eine GUTE Unterrichtsstunde machen kann (und damit seinen päd. Ansprüchen genügen). Wenn ich das hier wirklich als Querschnitt durch die Lehrerschaft ansehe, wundern mich die hohen Zahlen der überlasteten und dadurch kranken Lehrer nicht.


    Eine letzte Frage: In welches Feuer gießen wir ungewollt Öl?
    Ich sehe nichts brennen ...


    LG
    Sunny

    Nirtak, ich kann dir nur raten deine Arbeitshaltung zu überprüfen. Das ist in meinen Augen nicht gesund. Nicht richtig, nicht wichtig.
    Du arbeitest nach eigenem Bekunden im Schnitt rund 11h pro Tag und zusätzlich 8 h am Wochenende. Das macht 63 h pro Woche. Ich möchte dir jetzt nicht unterstellen, dass das nicht stimmt. Ich nehme es einfach mal so hin. Aber das bedeutet ja auch, dass du dein komplettes soziales Leben auf ein Minimum reduziert hast und zum Beispiel das Gründen einer Familie für dich ausgeschlossen ist. Es sei denn, du lässt dein Kind 12 h am Tag fremdbetreuen.
    Ich halte deine Arbeitsweise/-einstellung keineswegs für vorbildhaft. Ich halte sie schlichtweg für ungesund.


    Ich arbeite in der Regel 8 h am Tag. Von 7.30 Uhr - ca. 15/16 Uhr in der Schule. Dabei ist aber oft Zeit für ein Schwätzchen mit Kollegen eingerechnet. Zusätzlich dann meist noch 1-2 h am Abend. Und am Sonntag dann meist auch ca. 1-2 h.
    Bei Bedarf (Elternsprechtage, Elternabende, Klassenfeiern, Wandertage, Konferenzen, Vorbereitung von größeren Werkstätten, Nachbesprechungen mit meiner Referendarin ...) gern mal auch mehr. Aber ganz sicher habe ich (ohne Nebenjob) keine Arbeitszeit von über 60h pro Woche. Ich bin nicht nur Lehrer, ich bin auch noch Mutter, Frau, Freundin, Tochter ... und ich fülle all diese Rollen aus.


    Ich bin weder eine faule Socke, die die Schule um 12 Uhr verlässt, noch gebe ich mein komplettes Leben für den Beruf auf. Ich mache guten und abwechslungsreichen Unterricht. Ich habe sehr oft Studenten im Unterricht, betreue in 3 Fächern eine Referendarin. Ich denke es versteht sich von selbst, dass ich nicht nur 0815-Unterricht machen kann und will.


    Ich fühle mich oft sehr gefordert, aber nie üer lange Zeit überlastet. Neige aber halt auch nicht zum Perfektionismus. Vielleicht liegt da bei einigen der Hund begraben ...


    LG
    Sunny

    Natürlich mag die Frisörin unbelasteter nach Hause gehen. Dafür bekommt sie aber auch nur 1/2 meines Gehaltes!


    In meinem unmittelbaren Akademiker-Umfeld (Anwalt, Psychologe, Sozialarbeiter, Arzt, Selbständiger ...) sieht es anders aus. Sie alle lassen ihren Job nicht hinter sich. Wir reden viel und umfangreich über unsere Berufe, tauschen uns aus und helfen uns gedanklich auf die Sprünge. Aber das ist sicher die absolute Ausnahme und nur rein zufällig in meinem Umfeld so.


    Ich sage ja nicht, dass Lehrer faul sind. Mir geht nur diese elende Jammerei gehörig auf die Nerven. Man kann sich auch selbst runterziehen ...



    LG
    Sunny

    Ich versthe voll und ganz, dass du ohne Vertragsänderung nicht Vollzeit arbeiten willst und kann das Verhalten deiner SL nicht nachvollziehen.


    Aber ich komme an dieser Stelle nicht ganz mit: Du willst dir Vollzeit erklagen, sagst aber selbst, dass du und deine Familie unter der (befristeten) Vollzeittätigkeit im Januar/Februar stark gelitten haben. Warum will man mehr arbeiten, wenn es zur extremen Belastung wird?


    LG
    Sunny

    Timm, sei dir gewiss, dass nahezu alle Leute in anspruchsvollen Jobs ihren Beruf nicht an der Bürotür hinter sich lassen. ;) Auch ihnen hängt vieles nach. Sie übedenken und besprechen das Tagesgeschehen, entwickeln Ideen, reden bei Stammtischen mit Lehrern über ihre Erfahrungen in der Wirtschaft und Industrie. ;) Nur tun wir das nach vielleicht 6-7 h Arbeit vor Ort/am Kind, gefolgt von 2-3 h Nachbereitung/Vorbereitung zu Hause und die Leute aus der freien Wirtschaft eben nach 10 h Arbeit am Schreibtisch. Die Summe bleibt gleich.


    Wenn ich keine Zusatzaufgaben (GTA und Co) übernehmen würde, würde es mir wahrlich sehr gut gehen. Und viele tun dies einfach nicht. Da brauchen wir uns hier gar nichts erzählen. Ich denke, die Leute die hier unterwegs sind, spiegeln nicht den Durchschnitt der Lehrerschaft wieder. Hier sind sicher die meisten sehr engagiert und kommen nicht deutlich unter das Arbeitspensum eines Angestellten in der freien Wirtschaft. Aber es gibt auch andere. Und davon nicht nur 2 oder 3.


    Ich frage mich auch immer wieder, warum sich einige so aufreiben. Wenn eine Durchschnittsstunde nicht in ca. 30 Minuten gut vorbereitet werden kann, macht man einfach etwas falsch und muss an seiner Arbeitsweise feilen. Und wenn ich Werkstätten vorbereite, laufen die nicht über 1 oder 2 Stunden, sondern ich habe dann auf einen Schlag 2 Tage vorbereitet. Da kann ich also auch gern mal einige Stunden mehr investieren. Und ich stehe dazu: Ich erfinde das Rad nicht stetig neu. Ich nutze durchaus käuflich zu erwerbende Werkstätten und Materilien und passe sie meinen Bedürfnissen an.
    Vielleicht ist der Selbstanspruch einiger auch einfach zu hoch? Doch wem nützt man damit langfristig? Sich selbst ganz gewiss nicht. Und der Gesellschaft auch nicht, da man dann mit Anfang 50 einfach fertig ist und vielleicht noch nicht mal den Dienst nach Vorschrift leisten kann.


    LG
    Sunny

    Schubbidu, ich mache den Nebenjob gern. Ich brauche ihn nicht zwingend, er ermöglicht mir Luxus, den ich mir sonst nicht leisten könnte, ist aber defintiv nicht lebensnotwendig.
    Ich habe also nicht verzweifelt nach einem Job gesucht. Er wurde mir angeboten, dasThema hat mich interessiert und ich habe ihn angenommen.
    Er ist nah dran an meinem Job und ich kann mich dadurch weiter entwickeln. Wie gesagt, es geht hier nicht um das Ausfahren von Pizza um die Miete bezahlen zu können. Das würde mich maximal frustrieren.


    Es geht mir auch nicht darum, mein Modell als allgemein umsetzbar darzustellen. Ausgangspunkt war der, dass ich gesagt habe, ICH lebe auf Grund meiner Lebensumstände auch ohne Gehaltserhöhung gut und werde daher nicht dankbar für das Erkämpfen dieser sein. Mir ging es einzig um den Tin, den die Gewerkschaft oft anschlägt. Der missfällt mir. Und er darf mir missfallen, da ich die Ergebnisse nicht kritisiere oder mehr mehr mehr schreie.


    Und irgendwie lief das nun aus dem Ruder und wir sind zwischenzeitlich bei einem ganz anderen Thema gelandet ...


    Sunny

    Ginger, es soll doch gar nicht übertragen werden. Ich habe nur auf Nachfrage erläutert, wie es bei mir funktioniert.
    Natürlich kann es nicht Sinn der Sache sein, dass man sich auf Krampf einen Nebenjob sucht!


    Die Abwicklung des Minijobs meiner HH-Hilfe läuft völlig unkompliziert. Man meldet sie an und füllt dafür ein "Haushaltscheck-Formular" aus. Die Abgaben sind auch nur ganz gering. Ich glaube um die 15%. Daran sollte es also nicht scheitern. Aber auch da ist der entscheidende Punkt, dass die Löhne hier einfach niedrig sind und ich keine 15 Euro pro Stunde zahle.



    LG

    Zitat

    Original von helmut64
    Tja, liebe Kolleginnen und Kollegen, nun wird mir allmählich klar, weshalb Sachsen bei der Bildung vorne liegt. Wahrscheinlich gibt es dort noch viele, die so tüchtig und genügsam sind wie Sunny und die uns überbezahlten Jammerlappen in den alten Bundesländern zeigen, wie die Zukunft aussieht.


    Ausgemachter Blödsinn. Davon war an keiner, aber wirklich KEINER Stelle die Rede. Es zeigt mir aber mal wieder, dass in vielen Köpfen noch ganz klar ein Ost-West-Denken vorhanden ist. Ich hoffe sehr, dass es deinem fortgeschrittenen Alter zuzuschreiben ist ...


    Ich warte übrigens noch immer auf den Kollegen, der von seinen 1245 Euro für eine Vollzeitstelle alle Ausgaben für sich und die 3 Kinder bestreiten muss. Warum wohl niemand die Zahlen auf den Tisch legt? Vielleicht weil sie gar nicht so übel sind, wie hier mancher glauben machen mag ...


    Sunny

    Ich habe in Klasse 1 sehr damit gekämpft, den Kindern das Schreiben beizubringen. Sehr viele taten sich sehr schwer. Ich meine das reine Verschriftlichen von Lauten, nicht die Schönschrift.
    Die rückte dadurch in de Hintergrund. Und irgendwie "rächt" sich das jetzt. Ich habe einige Kinder, deren Schrift sehr schlecht ist, teilweise fast unleserlich.


    Mein Heilmittel ist das von Dejana ... ich lasse sie noch einmal schreiben. Und ich lasse jetzt im Förderunterricht einige Kinder wieder Schreibblätter bearbeiten. Wobei ich da differenziere. Hat ein Schüler an viele Fronten zu kämpfen, wird die Schönschrift natürlich in den Hintergrund gerückt. Gute Schüler müssen bei mir aber schlicht und ergreifend das saubere Schreiben und eine vernünftige Heftführung üben.


    Ich bestehe beispielweise darauf, dass man Texte/Aufgaben nicht irgendwo im Heft erledigt, wo sich gerade eine freie Stelle bietet. Sondern immer auf der ersten freien Seite hinten. Ich habe es 1000x gesagt und 999x verzweifelt in Heften geblättert und de Text gesucht. Jetzt müssen die Kinder ihn noch einmal scheiben, wnen ich ihn nicht am Heftende finde. Fertig. Aus.
    Und es hilft ...


    LG
    Sunny

    Zitat

    Original von Meike.


    Deswegen krieche ich doch jetzt nicht demütig auf dem Boden rum und bin dankbar, dass ich atmen darf? Für eine Akedamikerin ist mein Stundenlohn beschissen. Und die Arbeitszeit ungeregelt. Die Bedingungen schlecht, weil ebenfalls ungeregelt: Material bezahl ich selbst, Fortbildungen auch, ob ich Nachtschichten einlege, misst und vergütet keiner und die Karrierechancen sind gleich Null. Demut? Wozu? Wieso?


    Ich krieche auch nicht auf dem Boden. Nicht vor dem AG ... aber halt auch nicht vor der Gewerkschaft. ;)


    Ich mag beispielsweise die ungeregelten Arbeitszeiten. Sie ermöglichen mir den gerade beschriebenen Tagesablauf. Und ich bin als alleinerziehende Mutter sehr sehr froh, dass ich die Nachmittage mit meinem Kind verbringen kann, mir um die Kinderbetreuung in den Ferien nie Sorgen machen muss, ich ohne irgendwelche Zuschüsse meinen Lebensunterhalt bestreite ... ich weiß das alles durchaus zu schätzen!


    Klar werden Nachtschichten nicht vergütet. Aber es kräht auch kein Hahn danach, wenn ich am Freitag halb zwölf den Stift fallen lasse, 5 Minuten nach den Schülern das Schulhaus verlasse und mich mit Freunden auf ein Mittagessen treffe.
    Nachbereitung wird dann halt am Wochenende gemacht. Natürlich geht das nicht jeden Tag ... mein Klassenzimmer würde im Chaos versinken. Aber ich habe einfach die Möglichkeit zu gehen wenn ich gehen möchte. Zumindest nach meiner letzten Stunde. Ein Ottonormalbüroarbeiter muss bis 16.30 bleiben.
    Ich nutze diese Freiheit nur sehr selten. Aber schon der Gedanke, dass ich sie habe, gefällt mir sehr sehr gut.


    Viele Grüße
    Sunny

    Zitat

    Original von Talida
    Ich frage jetzt mal ganz neutral und etwas neugierig: Wie schaffst du eine Vollzeitstelle und einen Nebenjob und einen Haushalt mit Kind? Also ich habe 'nur' eine volle Stelle und arbeite weit mehr als 8 Stunden pro Tag. Von daher sage ich nicht Nein zu mehr Geld.


    Talida


    Ich habe eine tolle Kinderbetreuung, eine Haushaltshilfe und da ich allein lebe, zwischen 9 und 11 viel Zeit für Vor- und Nachbereitung. ;)


    Der Tag gehört in der Regel bis ca. 15/16 Uhr meinem Job. So lange bin ich in der Schule.
    Dann der Nachmittag/frühe Abend meinem Kind. Und der spätere Abend wieder meinem Job ... aber das nicht täglich. Der Nebenjob nimmt nur einige wenige Stunden pro Woche in Anspruch. Ich halte mir in der Regel einen Nachmittag dafür frei. Mein Kind wird bei Bedarf bis 20 Uhr in der Kita betreut. Das kommt aber höchst selten vor (1 x aller 2 Monate vielleicht?). Der Nebenjob ist aber ein reiner Organisationsjob. Ich mache also viel per Mail, per Telefon, es gibt keine festen Zeiten dafür. Ich muss keine x Stunden irgendwo vor Ort sei, sondern lege Meetings, wie es für mich günstig ist. Ich bin mir bewusst, dass dieser Job ein absoluter Glücksgriff ist. Ohne ohne ihn könnte ich die Sache vielleicht nicht so entspannt sehen, müsste aber auch nicht am Hungertuch nagen.
    Den Haushalt lasse ich machen.


    Um es noch einmal ganz klar zu sagen: MIR geht es gut. Ich weiß, dass es bei anderen anders sein mag, kenne aber niemandem im öffentlichen Dienst, der wirklich an der Armutsgrenze knappst. Ich bin gespannt, ob sich hier jemand outet.
    Ich möchte einfach nur, dass man keine Dankbarkeit von mir erwartet, für etwas, das ich nicht eingefordert habe. Und danach klingen die Schreiben der Gewerkschaft und die Stimmen im Lehrerzimmer.
    Mehr will ich gar nicht. Schon gar keinen Streit (oder Streik :D) ...



    LG
    Sunny

    Zitat

    Original von neleabels


    Da die allerwenigsten Landesangestellten 5000 Euro netto bekommen und da das Elterngeld sich nicht an diese Zielgruppe, sondern eher, wie von mir angeführt, an eher schlechtverdienende Landesbedienstete richtet, hinkte dein Vergleich von Anfang an. Der Personenkreis, für den das Elterngeld nach deiner Einschätzung "lächerlich" wäre, ist schlicht und einfach irrelevant. Also, was soll die Sophisterei? :rolleyes:


    Nele, tut mir leid das so unverblümt sagen zu müssen: Du hast keine Ahnung wovon ich rede. Die gesamte Materie scheint dir nicht vertraut zu sein. Du hast keine Kinder, mutmaße ich? Aber wenn dem so ist, sollte man es mit Herrn Nuhr halten: "Wenn man keine Ahnung hat ...".


    Elterngeld und Kinderbonus sind 2 völlig unterschiedliche Dinge. Zur Aufklärung: Elterngeld erhält man im 1. Jahr nach der Geburt des Kindes. Es richtet sich nach der Höhe des Netoeinkommens vor der Geburt. Es gibt einen Höchstbetrag. Grundsätzlich richtet sich das Elterngeld aber an jeden. An den 500-Euro-Verdiener wie an den 5000-Euro-Verdiener.
    Der Kinderbonus ist eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro, den jdes Kind im März oder April des Jahres 2009 einmalig erhält. Er soll die Familien unterstützen und die Wirtschaft ankurbeln.


    Sunny


    40 Euro brutto macht 130 Euro pro Monat? Wie schafft man das? **grübel**


    Für mich ist der Lehrerjob kein Job fürs Muttchen. Nele, Schlauby, wo lest ihr den reichen Gatten heraus?
    Ich bin alleinerziehend mit einem Kind. Kein reicher Partner, keine Erbschaft. Ich verdiene ca. 1600 netto. Und das ist nicht schlecht! Davon rücke ich nicht ab!
    Grundschule in Sachsen, Berufseinsteiger, nicht verbeamtet, Vollzeit, 28h Unterricht.
    Davon könnte ich allein für mich gut leben. Im nächsten Jahr steige ich in die nächste Gruppe auf, da wird es wieder etwas mehr.


    Da ich aber auch für meine Tochter sorgen muss und gern auch den 3. Urlaub im Jahr mitnehme, ergänze ich dieses Einkommen durch Kindergeld, Unterhalt und ein Nebenjob. Der Nebenjob besteht keinesfalls aus dem Ausfahren von Pizza, sondern ist im Bildungssektor angesiedelt (keine Nachhilfe).


    So, nun liegen Zahlen auf dem Tisch. Ich hoffe, das Bild der fremdfinanzierten Doktorengattin aus dem Weg geräumt.


    Nun legt doch mal die Zahlen auf den Tisch! Wer hier ist denn wirklich an der Armutsgrenze, obwohl er jeden Tag 8h arbeitet?


    Mrs. X: ich habe das Verd-Zitat irgendwo eingefügt. "Es stinkt uns ... blablabla". Und im Lehrerzimmer habe ich auch schon dne Hinweis gehört, dass auch für mich mitgestreikt wurde. Tut mir leid, hätte manmich vorher gefragt, hätten sie de Tage gern im Klassenzimmer verbringen können. Einzig darum geht es mir ...


    Sunny

    Zitat

    Original von Meike.
    In Frankfurt kannst du inzwischen von einem Lehrergehalt keine Familie mehr ernähren.


    In Sachsen auch nicht, zumindest wenn man etwas gehobenere Ansprüche hat. Einsteiger liegen hier oft nur knapp über 1000 netto.
    Aber ich bin glücklicherweise nicht NUR von meinem Gehalt abhängig. Und darum sage ich für MICH, dass es MIR reicht. Und ICH nicht streiken werde und auch nicht dankbar dafür bin, dass andere etwas für mich erstreikt haben, was ich ja eigentlich gar nicht so wirklich dringend brauche. Solidarisch ist das nicht ... ich weiß.
    Aber seien wir ehrlich, die wenigsten Lehrer nagen am Hungertuch. Vielleicht sollten wir mal unsere Nettogehälter offen legen? Und dann mal ganz vorsichtig überlegen ob es uns wirklich sooooo schlecht geht?


    Meist gibt es zudem einen Partner, einen Nebenjob, Unterhaltszahlung ... oder alles zusammen. Eine ganze Familie muss nur selten von einem allein ernährt werden. Und selbst wenn, ist das wieder ein ganz anderes Problem und hat nichts mit der scheinbaren Unterbezahlung im Lehrerjob zu tun.
    Eine Kollegin hat heute übrigens im Lehrerzimmer ihre 40 Euro Brutto den streikenden Kollegen angeboten. Ich stehe also mit meiner Meinung nicht allein da ...


    Nele, mit dem Hinweis auf die freie Wirtschaft meinte ich, dass dort oft ein härterer Wind weht als in der Schule. Dort konnte ich nicht so frei über meine Arbeitszeit bestimmen und hatte auch sonst deutlich weniger Freiheiten. Und meine ehemaligen Arbeitskollegen verdienen heute allesamt nicht mehr als ich. Bei den gleichen Bedingungen wie damals ...
    Und es handelte sich dabei auch durchaus um einen Akademikerjob, also keine Aushilfstätigkeiten ...
    Hört doch mal auf zu jammern! So schlecht geht es uns doch gar nicht!


    Zitat

    Zitat:
    Original von SunnyGS
    Ich finde den Kinderbonus übrigens auch völlig schwachsinnig und werde ihn daher nicht für mich in Anspruch nehmen. Weil ich ihn schlichtweg nicht brauche und das in meinen Augen verschleudertes Geld ist, das man anders hätte besser einsetzen können. Wozu braucht ein leitender Angestellter mit 5000 netto denn 100 Euro Kinderbonus? Lächerlich ...


    Interessant. Ich habe vor einigen Wochen morgens im Deutschlandfunk ein Interview mit einem Grundschullehrer gehört, der meinte, dass es schwierig ist, von seinem Gehalt eine Familie zu ernähren. Ob der das auch so lächerlich findet?


    Ich schrieb, dass ich es lächerlich finde, wenn jemand mit 5000 netto einen Kinderbonus von 100 Euro erhält.
    Sollte der von dir angesprochene Grundschullehrer 5000 verdienen, sollte/würde er die 100 Euro auch lächerlich finden. Verdient er die nicht, passt dein Vergleich irgendwie so gar nicht ...


    Sunny

    Bolzbold, ich habe diese Leute nicht gebraucht, weil ICH nicht zwingend eine Gehaltserhöhung gebraucht hätte. Es geht mir gut. Tendenz zu sehr gut. Viel besser als vielen vielen anderen.
    Ich stelle mich nicht selbstgerecht hin. Ich schaue verwundert in die Runde der beifallheischenden Gewerkschaftler.


    Da haben Leute jetzt etwas erstritten, was ich gar nicht haben wollte. Und nun verlangen Sie Dankbarkeit und Demut.
    Beides wird es von mir nicht geben. Nicht so ...


    Um es deutlich zu machen: Ja, ihr habt auf der Straße gestanden. Weil IHR mehr Geld wolltet. Einzig aus diesem Grund. Ni9cht für mich, ganz gewiss nicht.
    Und das habt ihr nun bekommen. Freut euch doch darüber und erstickt nicht am Neid auf die, die jetzt auch mehr bekommen (und das vielleicht gar nicht wollten).
    An meiner Schule haben sich 3 nicht am Streik beteiigt. Und das sind genau die drei, die sich noch NIE über die Bezahlung beschwert haben. Dürfen wir das nicht? Müssen alle ins gleiche Horn blasen? Mir reicht das, was ich habe. Ich freue mich über den Gehaltszuwachs, würde mir den aber nie erstreiten. Nenn es Demut, nenn es Bescheidenheit ... egal.


    Ich finde den Kinderbonus übrigens auch völlig schwachsinnig und werde ihn daher nicht für mich in Anspruch nehmen. Weil ich ihn schlichtweg nicht brauche und das in meinen Augen verschleudertes Geld ist, das man anders hätte besser einsetzen können. Wozu braucht ein leitender Angestellter mit 5000 netto denn 100 Euro Kinderbonus? Lächerlich ...
    ... aber da ist ein anderes Thema ...


    Sunny

    Zitat

    Original von Meike.


    Ja liebe Leut: wie hättet ihr's denn gern?? Mit dem Silberteller und dem kleinen Löffelchen ans Bett gebracht??


    Wie "wir" es hätten, kann ich dir nicht sagen. Ich spreche nur für mich. Für MICH hättest du dich nicht auf die Straße stellen müssen. (hast du da überhaupt gestanden?) Für MICH muss niemand etwas erkämpfen. Ich habe nicht darum gebeten und verbitte mir jetzt einfach mal sämtliche Dankbarkeitsaufforderungen.
    Danke.


    Ich habe einige Zeit in der freien Wirtschaft gearbeitet ... vielleicht daher meine Bescheidenheit ...


    Sunny

    Zitat

    Original von schlauby
    EDIT: genauso sieht es auch verdi, einfach mal beim infoblatt ganz hinten nachlesen:


    http://tarif-oed.verdi.de/tari…data/flugblatt_1-3-09.pdf


    Gott, wie primitiv ist das denn?


    "Uns stinkt auch, dass ihr jetzt in den Genuss des neuen Tarifvertrages kommt. Denn eigentlich habt ihr das nicht verdient, weil ihr keinen Finger dafür gekrümmt habt."


    Bekommen wir mehr Geld, weil einge auf die Straße gegangen sind, oder weil wir gute Arbeit leisten, die einfach auch gut bezahlt sein sollte?
    Bekommen wir mehr Geld, weil einige ganz laut geschrieen haben, oder weil unsere Leistung mehr Geld wert ist, als wir bislang erhalten?


    Ja, mag sein, dass die Gewerkschaft auf die Missstände aufmerksam gemacht hat und nur dadurch mehr Geld auf mein Konto fließen wird. Aber mit Verlaub: Erabreitet habe ICH mir das! Ich krümme für mein Gehalt täglich mehr als einen Finger! Das tut ganz gewiss keiner der krakelenden Gewerkschaftler für mich!


    Ich sollte es mir ausdrucken. Und sollte ich je auf den Gedanken kommen, in die Gerwerkschaft einzutreten, kurz reinlesen. Und dann weiß ich wieder, dass ich zu solchen Leuten nicht gehören möchte.


    Ich möchte die Arbeit der Gewerkschaft nicht herabwürdigen. Aber Äußerungen wie diese stammen in meinen Augen einfach von Krakelern. Und von solchen Leuten möchte ich meine Interessen nicht vertreten sehen. Nein, wirklich nicht ...


    Ich möchte zudem noch anmerken, dass aus meiner Schule auch Nichtgewerkschaftler mit auf die Straße gegangen sind. Auf eigene Rechnung ...
    Sie werden solch intelligente Äußerungen siche rnoch mehr freuen.


    Sunny

    Ich habe eine etwas komplizierte Frage. Aber vielleicht ist ja ein Insider hier. ;)


    Bei mir liegen Schule - Wohnort eng beieinander. Ca. 1 km Wegstrecke. Ich muss aber jeden Tag meine Tochter zum KiGa bringen und abholen. Ohne Kindergarten - kein Job ... also unbedingt notwendig.
    Dadurch verlängert sich die Strecke auf ca. 13 km (einfach).
    Ich befürchte, das wird das Finanzamt wenig interessieren. Aber da die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt, frag ich doch mal nach, ehe ich die Erklärung für 2008 in Angriff nehme ...


    Ebenso eine Frage bezüglich des Arbeitszimmers. Sollte man es vorsichtshalber mit reinnehmen? Falls sich auch da noch was tut?


    LG
    Sunny

    Zitat

    Original von _Malina_
    [Wie gesagt: Ich verstehe nicht, wie das 1. aufkommen kann (da MÜSSEN doch welche über bleiben - was macht ihr mit denen?, oder habt ihr alle Klassen, in denen bei sowas keiner über bleiben würde?)


    Wie ist denn die Tischanordnung? Wenn es nur 2er-Tische gibt, ist es natürlich problematisch für "unbeliebte" Schüler einen Partner zu finden. Aber bei Gruppentischen mit 4-5 Plätzen gibt es dieses Problem nicht so arg.


    LG

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