Hermine, ganz ruhig. Deine Aussagen treffen irgendwie den Kern der Sache nicht. Wo schreibt Meike, dass sie so schrecklich viel Zeit hat? Ich lese dort eine engagierte, aber auch organisierte Lehrerin heraus. Sie arbeitet ihre 8h am Tag. Manchmal auch mehr.
Wir reden hier von der Grundschule. Die 63-Stunden-Woche leistet eine GS-Lehrerin. Ich spreche den Gym-Lehrern nicht ab, dass sie einen deutlichst höheren Aufwand haben, da sie sich ja nicht nur pä-did. hineindenken müssen, sondern auch noch inhaltlich nachforschen. Zumindest stellenweise ... schätze ich.
Zudem ist die Kontolle einer LK der 2. Klasse sicher nicht mit der eines Aufsatzes im Leistungskurs Klasse 11 zu vergleichen. Das wird niemand in Frage stellen.
Ich lese bei maike übrigens auch im übertragenen Sinne nirgendwo ein " aber ich arbeite weniger als in jedem Bürojob und bin trotzdem besser bezahlt." heraus. Meike betont doch nur, dass sie sich die Zeit im lehrerjob besser einteilen kann. Sie kann eben ihre Kinder Punkt 16 Uhr abholen (so sie dnen welche hat)und sich nach 20 Uhr an den Schreibtisch setzen. Und dass das viele Lehrer so handhaben, ist unumstritten. ich verweise auf die aktuell laufende Lehrerkonferenzdiskussion hier im Forum.
ich möchte die Angestellte im Bürojob sehen, die es wagen würde, die Anfangszeit einer Konferenz doch bite so legen zu lassen, dass sie ihr Kind pünktlich aus dem KiGa holen kann. Wir Lehrer sehen es als selbstverständlich an darüber zu diskutieren. Die höhere Leitungsebene in dedr freien Wirtschaft würde an der Gesundheit der Mitarbeiter zweifeln, wenn solche Anfragen kämen.
Ich behaupte doch gar nicht, dass der Lehrerjob ein leichter Job mit viel freier Zeit ist. Ich finde es nur schade, dass fast nur gejammert wird und die vielen Vorteile meist einfach unter den Tisch gekehrt werden. Damit der geneigte (stille) Mitleser auch bloß weiterhin konsequent das Bild des überlasteten Lehrers vermittelt bekommt.
Zudem finde ich es wirklich bedenklich, wenn man sich nach 8 Berufsjahren noch nicht ein so gutes Repertoire an Materialien und didaktischem Können aneeignet hat, dass man auch MAL aus dem Stegreif eine GUTE Unterrichtsstunde machen kann (und damit seinen päd. Ansprüchen genügen). Wenn ich das hier wirklich als Querschnitt durch die Lehrerschaft ansehe, wundern mich die hohen Zahlen der überlasteten und dadurch kranken Lehrer nicht.
Eine letzte Frage: In welches Feuer gießen wir ungewollt Öl?
Ich sehe nichts brennen ...
LG
Sunny