Beiträge von Lorz

    Ich habe mit Moodle telefoniert, also mit einem Mitarbeiter aus dem Vertrieb. Das klingt richtig super, was Moodle alles kann!! Und es deckt einen Großteil von dem ab, was ich suche. Also herzlichen Dank für den Tipp!

    Ich hatte vorher schon mal von Moodle gehört, an der IGS Roderbruch wird das benutzt, da kenne ich jemanden. Ich habe Moodle aber bisher für eine Schulverwaltungssoftware gehalten, ähnlich wie IServ. Aber das ist sie wohl gerade nicht. Sondern sie ist als Tool implementierbar, zB in IServ. Das ist in meinem Fall gut, denn von IServ wechseln zu müssen, wäre hart, den Aufwand würde meine Schule sicher scheuen.
    Und auch mir wurde gesagt, dass Moodle über die (niedersächsische) Landesschulbehörde kostenlos benutzbar ist bzw. die Schulbehörde wird das dann wahrscheinlich bereits finanzieren.
    Ich versuche das jetzt mal zu testen. Dabei stimme ich Djino zu - zum (ergiebigen) Testen braucht man Inhalte und Probanden. Sobald ich da Erfahrungen machen kann, werde ich hier berichten. Falls jemand von Euch bereits jetzt berichten kann, freue ich mich!

    Moodle unterstützt sowas. Aber das Lernmaterial und die Tests musst du selbstverständlich selber erstellen.

    Danke für die Info. Das würde ich mir gern mal anschauen. Wäre klasse, wenn Moodle so ein System bietet. Oder kannst Du mir dazu näheres sagen, falls ich Moodle nur eingeschränkt testen kann?


    Wir benutzen IServ. Da gibt es einen Aufgabenmodul. Dort kann ich jedoch nur schauen, ob ein/e SchülerIn eine Aufgabe erledigt hat oder nicht. Ich bräuchte jedoch ein Liste/Matrix über das gesamt Verhalten einer SchülerIn und eine Verknüpfung zu einem Testmodul. Also kurzum IServ kann das nicht.

    Niedersachsen hat eine landesweite Bettermarks-Lizenz genau für diese Zwecke gekauft. Die Plattform ist nicht perfekt, keine andere kommt aber näher an das gewünschte heran. Die Integrationsprobleme in die Niedersachsen-Cloud sind bekannt und verursachen aktuell einen ziemlichen Aufruhr, da sie durch das Land völlig unnötig herbeigeführt worden sind, da man alle Dienst auf moin.schule vereinen will ohne dass die Platform technisch ausgereift wäre. Das wird sich in den nächsten Woche zumindest so weit lösen, dass Bettermarks wieder vernünftig nutzbar sein wird.

    Ansonsten empfehle ich stark, die angeschafften und bezahlten Lösungen auch zu nutzen, denn niemand wird dir etwas vergleichbares gratis zur Verfügung stellen.

    Danke für die Infos zu den derzeitigen Aktivitäten um die Bildungscloud. Ich bin schon enttäuscht darüber, dass die Landesschulbehörde es bisher nicht schafft, einen komfortablen und zuverlässigen Service anzubieten. Und habe kein Vertrauen darin, dass sich dies bald bessern wird - ich habe ja bereits vor Monaten mit Mitarbeitern der Bildungscloud gesprochen und geschrieben. Die antworten ganz nett, aber bessern nicht nach. Und der Satz "die Schule ist im digitalen Zeitalter" ist für mich albern. Dort SOLLTE die Schule sein. Aber sie ist es nicht. Die Digitalisierung der Schule scheint weder den Bildungscloudmachern noch sonst wem mit Schaffenskraft zu interessieren - man Vergleiche mal moderne Computerspiele mit den gängigen digitalen Lernumgebungen, etwa der Commodore-C-64-Grafik a la "Anton-App".


    Deshalb: Entweder etwas richtig gutes finden (aus anderen Ländern) und kopieren/sich beteiligen. Oder lieber selbst machen.

    Aufgaben zu erstellen und einzupflegen ist dabei natürlich ein großer Aufwand. Aber davor hätte ich keine Angst, dies selbst oder zusammen mit der Fachschaft zu tun. Ich erstelle seit Anbeginn meiner Lehrtätigkeit Aufgaben zu allen Klassenstufen. Gerade in meinem zweiten Fach Physik war das die letzten Jahre für mich nötig, weil mir die Aufgaben aus den Büchern oft nicht gefallen haben und/oder es auch nicht zu allen Themen, die ich unterrichtet habe, Aufgaben gab. Ich habe mir daraus vor ein paar Jahren eine Datenbank gebaut. Dh, bei der Materialausstattung eines neuen Kurses gucke ich nicht in einzelne ABs oder Tests vergangener Kurse, sondern benutze meinen digitalen Katalog. Das Material für den Kurs erstelle ich dann mittels Projektdateien in Latex. Die Zusammenstellung des Lerngruppenmaterials wird also "programmiert" im weiteren Sinne.

    Und auch jede andere Lehrer/In hat eine mehr oder weniger umfangreiche Materialsammlung. Das tun LehrerInnen ja schon immer, Material zu sammeln. In einer Materialbereitstellung und Katalogisierung sehe ich also gar nicht so ein Problem.


    Was ich leider nicht kann/nicht kenne/nicht verstehe, ist das Aufsetzen so einer Plattform, die Zugriffe und Eingaben von Benutzern registriert und daraus eine Matrix für jeden Benutzer stellt. Die Matrix gibt der Lehrkraft einerseits zu jeder Zeit Aufschluss über die Aktivitäten des/r Schülers/in. Und andererseits kann die Plattform systematisch für alle Benutzer zu jeder Zeit sinnvolle Test erstellen (angepasst an die SchülerInnenaktivität unter Berücksichtigung von bereits gegebenen Aufgaben --> Vermeiden der Ausgabe (exakt) gleicher Aufgaben). Da suche ich Hilfe. Notfalls würde ich so was selbst/"privat" in Auftrag geben. Oder eben eine bereits existierende Plattform finden, die ich selbst ausstatte mit Material. Wenn ich nicht bereits zufriedenen (bis auf die Enttäuschung mit der Digitalisierung) wäre mit meinen Job, würde ich sogar genau so etwas beruflich probieren: Ausgereifte Lern- und Testplattformen entwickeln und mit diesem Dienst Geld verdienen.

    MUSS es denn über die Bildungscloud laufen, oder könnte man auch einfach direkt über die Bettermarks-Seite arbeiten?

    Also das hatte ich auch überlegt. Problem wäre dann die Frage, wer wird dann BetterMarks bezahlen. Und auch das Anmelden wäre ja eigentlich durch die Einbindung über die Bildungscloud und dann so etwas wie IServ eine gute Sache, weil alle potenziellen Nutzer registrierte SchülerInnen der Schule sind. Gerade bei bewerteten Tests darf niemand Unbefugtes "leichtfertig" eindringen können.

    Auf Bettermarks hatten wir uns ursprünglich fokussiert. Jedoch hat die Landesschulbehörde Bettermarks seltsam eingepflegt in die Bildungscloud:

    - Sie hat die Export-Möglichkeit (als CSV-Datei) von Schülerergebnissen entfernt.

    - Die Anmeldung über IServ ist sehr aufwendig.

    - Das beides wäre noch irgendwie händelbar und dann wäre Bettermarks im Prinzip der richtige Typ von Plattform für das Fach Mathematik. Jedoch kommt nun das Ausschlusskriterium für mich: Die Plattform ist sehr oft nicht erreichbar, siehe Screenshot.

    Mit meinem Testaccounts kann ich mich seit Monaten nicht mehr anmelden. Es scheint der Landesschulbehörde nicht wichtig zu sein, dass ihre Bildungscloud funktioniert. Und das ist natürlich ein No-Go. Wenn ich eine Klassenarbeit via digitalem Test für meine Klasse dort ansetze und standardmäßig ein Drittel Klasse sich nicht anmelden kann, dann kann man es auch lassen.

    Natürlich habe ich sowohl mit BetterMarks und der Bildungscloud telefoniert. Die Leute von der Bildungscloud: "Wir arbeiten an einer Lösung." BetterMarks kann da wenig machen, wenn die Fehler erst bei der Bildungscloud eingebaut werden.

    Danke schon mal für die vielen und netten Antworten. Ich schaue mir die Links an und berichte dann, inwieweit diese meiner Einschätzung nach in die von mir angefragte Richtung geht.

    Die Anzahl der in NDS mindestens zu schreibenden Klassenarbeiten ist festgelegt: pro Wochenstunde mindestens eine. Das ist weniger als in den meisten Schulen (soll ich sagen: leider) geschrieben wird. Prüft also als erstes, ob ihr die Zahl der KAs auch "einfach so" noch reduzieren könnt. Die Tests, egal ob digital oder altmodisch auf Papier, kann man zusätzlich immer noch schreiben.

    Für SuS bedeuten weniger KAs weniger Stress. Für Lehrkräfte weniger Korrekturstunden. Für die Gesamtnote der SuS macht es in der Regel keinen Unterschied, ob z.B. drei oder vier KAs geschrieben wurden.


    Die Anzahl der KAs unter die vorgegebene Anzahl zu reduzieren, ist nicht möglich. Ich kenne ein Gymnasium, das genau dies innerhalb der letzten 12 Monate versucht/beantragt hat. Ebenfalls mit dem Ansinnen, deutlich mehr Individualisierung herzustellen; auf der Grundlage von Fachliteratur, universitär begleitet. Als Schulversuch wurde das beim Dezernenten und in Hannover angefragt - und abgelehnt. Die Angst dort ist, dass jemand klagen könnte gegen Zeugnisnoten, wenn KAs nicht im Klassenverband, nicht gleichzeitig geschrieben werden (und hierzu führt dein Vorschlag, individuell angepasste Tests auf verschiedenen Niveaus zu unterschiedlichen Zeiten schreiben lassen zu wollen).

    Also mit gesetzten Regeln und Haltungen will ich mich an dieser Stelle nicht voraussetzend auseinander setzen. Insbesondere bin ich auch gar nicht der Meinung, dass Klassenarbeiten generell etwas schlechtes sind (weder für LehrerInnen noch für SchülerInnen, ich sehe die KAs als wichtige Grundlage der transparenten und fairen Leistungsfeststellung).

    Notfalls betrachte man es so: die nötige Anzahl an (normalen) Klassenarbeiten kann und soll dann halt stattfinden. Die vollautomatischen digitalen Tests sollen der Rückmeldung und Registrierung von Engagement auf SchülerInnenseite dienen, damit diese zwischenzeitlich "frei" agieren können. Die Lern- und Testplattform ist ein Assistent der Lehrkraft, die dort einspringt, wo sonst KEINE Lehrkraft ist, wenn die Kapazitäten an Lehrpersonal erschöpft sind.
    Sie könnte damit eventuell auch Unterrichtsausfall eindämmen.
    Eventuell sind hier einige anderer Meinung, das ist natürlich OK für mich. Aber ich bin bereits entschlossen, habe da also keinen Diskussionsbedarf für das "ob", sondern hier interessiert mich nur das "wie" oder "wo".

    CDL Danke für Deine Antwort und Deinen Erfahrungsbericht.

    Ich frage an dieser Stelle auch gerne größer - wird sowas vielleicht in Amerika/Japan/China sonst wo benutzt? Hat vielleicht jemand einen Link? (Ich weiß nämlich nicht, inwieweit Google hier in Europa auch chinesische Seiten listet.

    Hallo!

    Ich arbeite an einer Schule in Niedersachsen und die Schulleitung möchte Schulentwicklung hinsichtlich selbstbestimmtem/individuellem Lernen vorantreiben.


    Dazu erst mal meine Theorie:

    Selbstbestimmtes Lernen kann meiner Meinung nach in einem klassischen Unterricht nur begrenzt stattfinden, wenn/weil es zentrale Klassenarbeiten gibt.

    Dh alle SchülerInnen müssen in der gleichen Zeit das gleiche lernen, damit sie am gleichen Tag zu dem gleichen Thema die Klassenarbeit schreiben (bis auf Differenzierung). Daher schließe ich: um selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen, muss ich von der zentralen Klassenarbeit wegkommen. Deshalb habe ich mir Möglichkeiten angeschaut, digitale Klassenarbeiten zu verwenden. Meint: ich habe eine Datenbank mit sehr vielen Aufgaben, aus denen werden Multiple-Choice Tests zusammen gestellt. Jede/r SchülerIn kann einen Test bekommen, der auf seine/ihre gelernten Inhalte und einen individuell geeigneten Testpunkt angepasst werden kann. Dies kann sicherlich nicht alle Klassenarbeiten ersetzen, weil Multiple Choice nicht alle Kompetenzen abtesten kann - aber immerhin Wissen und Verständnis. Der Multiple-Choice ist alle mal besser, als KEINE Testung und KEINE Rückmeldung.

    Nun suche ich Plattformen, die diesen Service vollautomatisch bereitstellen.

    - Der/die Lernende findet Aufgaben zu allen Themen eines Faches vor. Er/sie kann selbst wählen. Die Wahl und die Intensität der Bearbeitung wird registriert.

    - Anhand der registrierten Bearbeitungen generiert die Plattform zu jeder Zeit (also sobald ausreichend viele Bearbeitungen vorliegen) einen digitalen Test. Dabei erfüllt der Test einige Bedingungen, etwa, dass die Aufgaben nicht exakt identisch mit einem bereits gegebenen Test sind. Der Test hat einen gewissen Umfang. Der Test passt zu den bearbeiteten Aufgaben. Die gegebenen Tests sollen insgesamt einen möglichst großen Teil des Stoffes abprüfen und keine/kaum Stoffwiederholungen (bzw. soll dies durch die Lehrkraft regelbar sein). Usw.


    Ziel des Ganzen: Die Software/Lernplattform kümmert sich um die Buchführung - für jede/n SchülerIn wird registriert, was er/sie wann und wie (intensiv) bearbeitet hat. Und der Test wird automatisch zusammengestellt und automatisch ausgewertet. Die Lehrkraft kann nun jede/n SchülerIn einfach "machen lassen" und sich voll auf beratende Gespräche konzentrieren. Die SchülerInnen erhalten regelmäßig (digitales) Feedback und können in ihrem Tempo und nach ihrem Interesse Themen auswählen. Die Anzahl von zentralen Klassenarbeiten kann reduziert werden zugunsten von individuell angepasster Testung.


    Meine Frage: Gibt es solche Lern- und Testplattformsysteme? Habt ihr Erfahrung damit? Falls es nicht gibt - hat jemand eine Idee, wie man so etwas basteln könnte? Oder was kosten würde, so ein System von einer Softwarefirma kreieren zu lassen?

    Ich versuche mal hier den Abschluss zu finden.

    Mir ist klar geworden, dass ich so etwas wie "den Kommentar zum Schulgesetz" suche. Und mir ist klar geworden, dass ich das hier nicht finde. Es führt nur dazu, dass ich mit vielen Antworten nicht zufrieden bin und viele von Euch nicht mit meinen Ausführungen. Und jetzt ist das ganze nur noch ne Schlacht. Ich bekenne mich schuldig, ich dazu ordentlich meinen Teil beigetragen. Also sorry PeterKa, dass ich persönlich geworden bin, auch wenn es Dir wahrscheinlich egal ist.

    Zumindest für Niedersachsen gibt es so einen Kommentar zum Schulgesetz mit den eingängigen Autorennamen - "Brockmann / Littmann / Schippmann". Das Ding steht normalerweise in jeder Schule im Verwaltungstrakt (kostet ja auch 179 Euro und ist ganz schön dick, muss man also nicht selbst kaufen).

    Die Info daraus packe ich noch hier rein. Und dann seid ihr mich wahrscheinlich erst mal los.

    <Mod-Modus>

    Lorz, ich glaube nicht, dass es dir weiterhilft, wenn du die User, die auf deine Fragen reagieren, angreifst, sobald ihre Antwort dir nicht gefällt.

    Das ist jetzt schon das zweite Mal gewesen.


    kl. gr. frosch, Moderator

    Es ist schon OK, dass Du mich ermahnst. Also Schimpfworte habe ich nicht benutzt. Aber ich bin persönlich/provokant geworden. Ich selbst fühle mich provoziert, wenn jemand einen ganzen Absatz von mir zitiert und dann nur einen inhaltlich reduzierenden oder sogar abwertenden Satz drunter setzt. Aber klar, dass muss erlaubt sein. Aber ich werde dann halt auch dynamischer. Ich bitte Dich daher, Verhältnismäßigkeit zu wahren.

    Provokant mir gegenüber finde ich zB

    „Das Problem ist eher vermutlich, dass deine Frage auch seltsam konstruiert ist.“

    "Wie kann man jahrelang Lehrer sein und nicht mitbekommen(...)"

    "Das ganze (...) hättest du dir (...) schenken können."

    Um zu dem Thema zurück zu kommen:
    Ein Praktikant der nicht Vertretungsunterricht machen will, der muss ganz sicher nicht. Das ist denke ist inzwischen (aber eigentlich auch schon von Anfang an) klar.
    Aber da ist nun ein Praktikant, der wie ich früher, Bock hat, sich ALLEIN in so einer Klasse zu versuchen. Und da ist diese Klasse ohne LehrerIn und eine Schulleitung, die gerade keine Vertretung hat. Wenn er nun hinein geht - dafür hatten mich die Risiken aber eben auch die Möglichkeiten interessiert. Seph hatte ja bereits was Konstruktives dazu geschrieben. Demnach kann er da erst mal keinen Schaden anrichten, wenn er dort nur normalen Unterricht macht. Bedenken, dass er da Sachen lostreten kann und wenig Erfahrung hat - klar, das haben wir im Hinterkopf. Aber an der Tafel was erklären und ne Aufgabe geben, sollte nicht zu "brenzligen" Handlungen zählen.
    Interessieren tun mich auch Fallbeispiele, wo ihr selbst und ein guter Bekannter das probiert ha(b)t und wie das so ausgegangen ist.

    PeterKa

    Wir beide leben in unterschiedlichen Welten.

    Dies wird mir gänzlich klar, wenn ich Deinen letzten Absatz lese. Du hast wahrscheinlich Abitur gemacht auf einer ganz normal allgemeinbildenden Schule. Und Abiturjahrgänge - so war es zumindest bei meinem Jahrgang - verkaufen zB auch mal Waffeln in der Pause oder Milkshakes oder sonst was, um was in ihre Abikasse zu bekommen. Und das ist heute auch noch so. Und Du willst jetzt ernsthaft behaupten, diese SchülerInnen setzen sich vorher mit dem Gesundheitsamt auseinander? Es wird Teig mitgebracht, das Waffeleisen angeschlossen und fertig. Und mit sämtlichen anderen Essenverkäufen, wo SchülerInnen und/oder Eltern beteiligt sind, habe ich das auch so erlebt. So lange bis jemand das anzeigt. Und einen Grund, dass da was nicht mit OK ist, den wird es schnell geben, wenn der Essens-Anbietende in die Nachweispflicht genommen wird. Und selbst wenn eigentlich alles in Ordnung ist - die Angst davor, dass man doch etwas falsch macht, reicht, dass man sich nicht traut, das weiter zu machen. Und deshalb braucht es Menschen, die auch mal grünes Licht geben. Eine Sache verantworten. Dieser Job ist zweifelsfrei anstrengender, als der verbietende.


    Kurz um: Du machst es Dir leicht in Deinen Beiträgen. Du übernimmst keine Verantwortung. Du weist die Sachen einfach als "nicht erlaubt" ab. Ich bitte Dich mal zu überlegen, wer Dir eigentlich schon alles in Deinem Leben geholfen hat. Dir Dinge ermöglicht hat, in Situationen, wo eigentlich erst mal ein "geht nicht" stand.
    Für mich kann ich sagen, dass ich durchaus oft Unterstützung bekommen habe und auch für mich Sonderlösungen erarbeitet wurden. Dafür bin ich dankbar. Und deshalb will auch ich Möglichkeiten schaffen. Will Dinge so gestalten, das Menschen damit "leben" können.

    Ich entschuldige mich für implizite Abwertungen von konstruktiven Beiträgen, die hier sicher gefallen sind und auch generell zu diesem Thema passen.

    Ich glaub, wir haben verschiedene Intentionen bei dem Thema. Einigen geht es mehr darum, die Mängel/No-Goes zu betonen, dass ein Praktikant überhaupt alleine vor einer Klasse steht. Mir geht es eher um die Möglichkeiten - inwieweit kann ein Praktikant eventuell doch agieren und was sollte er dabei auf keinen Fall tun - sodass sein Versicherungsschutz aufrechterhalten und er rechtlich im möglichst grünen Bereich bleibt. Da vermisse nach wie vor konkrete und begründete Aussagen. Also ein "geht nicht" ist mir zu wenig.
    Ich finde diese Frage auch anderer Hinsicht interessant. Also es gibt ja mittlerweile viel zusätzliches Personal in Schulen, etwa Sozialpädagogen und Schüler-Assistenzkräfte. Wofür die da sind, ist klar. Aber darüber hinaus stellt sich mir die Frage, was dürfen die eigentlich tun und was nicht. Denn eine Assistenz fragte mich, ob sie nicht was tun kann, weil ihr langweilig ist. Auch hier fände ich die Antwort "Sie soll einfach nix machen, so kriegt sie rechtlich keine Schwierigkeiten" zu dürftig. Ich bin halt mehr dafür, Möglichkeiten zu schaffen, konstruktiv zu sein. Denn das braucht das System Schule. Leute, die den ganzen Tag nur Unmöglichkeiten rezitieren, die gibt es genug. Wenn nur diese Leute Schule bestimmen würden, dann gäbe es keine Klassenfahrten, keinen Sportunterricht, keine Versuche/Basteleien im Fachunterricht und keine Klettergerüste auf dem Schulhof.



    Mir fällt gerade auch noch ein schönes Beispiel ein für solch ein destruktives Einwirken. Wir veranstalten an unserer Schule jährlich eine Projektwoche. Am letzten Tag ist Tag der offenen Tür, es kommen dann so um die 2000 BesucherInnen und schauen sich die Ergebnisse der Projektwoche an. Dabei gab auch mehrere Projekte "Kochen", die sich mit bestimmten Speisen aus anderen Kulturen beschäftigt haben (asiatische, persische, indische ...Küche). Diese Speisen sollten dann am Tag der offenen Tür angeboten werden.
    Ein Vater eines Schülers unserer Schule, der beim Gesundheitsamt arbeitet, klärte unsere Schule dann darüber auf, dass wir das Essen auf keinen Fall einfach so anbieten dürfen. Resultat: Es gab für all die 2000 Besucher und noch über 1000 SchülerInnen und Lehrkräfte kein Essen während der 4-stündigen Veranstaltung und die betroffenen Projekte waren damit eingestampft. Denn hätte man trotzdem das Essen angeboten, so hätte man sich strafbar gemacht - denn es gab ja jetzt von einer amtlichen Person eine offizielle Mahnung, dies zu unterlassen. Und das hat Auswirkung bis heute. Es wird bei allen Projektwochen kein Essen mehr angeboten.
    So etwas finde ich traurig. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater nicht nur mitteilt, was verboten ist, sondern mitgeholfen hätte, Möglichkeiten zu schaffen, sodass der Verkauf doch noch stattfinden kann.

    OK, der Thread ist down. Ich sehe nicht, dass es möglich ist, eine Antwort zu bekommen, wie sich der Praktikant verhalten soll, wenn er in die Situation "allein in der Klasse" gekommen ist. Statt dessen findet hier entweder

    - Realtitätverneinung statt. Meint, es wird behauptet, dass es diese Situation nicht gibt oder

    - Die Diskussion auf die Sinnhaftigkeit reduziert a la "das sollte nicht sein".

    Wem das trotz akademischer Ausbildung immer noch unklar ist, wo ich Aufklärungsbedarf sehe, hier eine Analogie mit einem Atomkraftwerk, in dem ein Unglück passiert. Nun soll diskutiert werden, wie man sich verhält. Es wird dann hier statt dessen diskutiert:

    - Dass ein solches Unglück ja aus den und den Gründen gar nicht passieren kann.

    - Dass es ja nicht gut ist, Atomkraftwerke zu betreiben.

    OK, ich finde viele Argumente, dass die Verantwortlichkeit nicht beim Praktikanten liegt, wenn er in die Lage "allein in der Klasse" geraten ist.
    Dann wäre noch zu klären - wie soll sich der Praktikant verhalten, damit er keine Probleme kriegt?

    Ist die Antwort darauf "egal, denn er ist ja nicht schuld daran, dass er dort allein steht und eventuell nicht korrekt handelt". Dann sollte es generell nicht schlimm sein, wenn er einfach Vertretungsunterricht macht. Denn auch zu dieser Entscheidung war nicht mündig/er sollte sie gar nicht fällen müssen.

    Warum wird dann empfohlen "mache keinen Vertretungsunterricht"?

    Ich vermute, dass es doch ein paar Dinge gibt, die der Praktikant nicht sollte. Eben sich nicht als Lehrkraft ausgeben.

    Wenn ein Praktikant vor der Klasse steht, dann, weil ihn irgendwer - Lehrkraft, Vertretungsplaner, etc. - da hin gestellt hat.

    Im Regelfall ja. Aber es gibt halt Möglichkeiten für den Praktikanten in eine Situation "alleine mit der Klasse" hinein zu geraten. Auch wenn Dir diese Fälle zu kompliziert sind, kommen sie leider vor. Das Beispiel "LehrerIn muss plötzlich aus der Klasse" ist doch realistisch?! Und deshalb sollte es auch hier Klarheit geben, was der Praktikant dann machen bzw. nicht machen sollte.

    Was meinst du mit "was gutes tun"?

    Wenn eine Schule an der Kapazitätsgrenze arbeitet, so stellt eine spontan ausfallende Lehrkraft ein eventuell nicht gleich lösbares Problem dar, weil gerade keine Lehrkraft vertreten kann - nachvollziehbar für Dich? Für mich schon.
    Wenn nun bereits Chaos in der Klasse ohne Lehrer tobt und der Praktikant rein geht und es schafft, was mit den SchülerInnen zu erarbeiten, könnte es bei ihm das Gefühl hervorrufen, er habe etwas sinnvolles = etwas gutes getan? Vorstellbar für Dich? Für mich schon.

    Warum sollte der Praktikant diese Pflicht haben? Dafür sind die betreuende Lehrkräfte da. An die Tafel schreibt das aber hoffentlich niemand.

    Gewisse Täuschungen sind rechtlich nicht zulässig. ZB darf man sich nicht einfach als Polizist verkleiden in der Öffentlichkeit. Es sei denn, es ist klar, dass Fasching ist. Auch Titel und etwaige Zertifikate dürfen nicht vorgestäuscht werden. Ich halte es zumindest für möglich, dass eine Person, die in die Klasse geht und es darauf anlegt, als Lehrkraft fälschlich eingeordnet zu werden, um dann Anweisungen zu erteilen, sich nicht rechtens verhält.


    Der Praktikant ist kein Lehrer, der muss die Schulleitung nicht informieren. Er weiss doch in der Regel auch gar nicht, ob eine Lerngruppe wirklich unbeaufsichtigt ist. In den meisten Schulen gibt es für unbeaufsichtigte Klassen auch Regeln, die einige der Schüler auch kennen und befolgen. Warum das Verhältnis zwischen Praktikant und Schule dafür eine Rolle spielt, kann ich nicht nachvollziehen.

    Was meinst Du denn, wie gut es ankommt - bei der Schulleitung und bei der Praktikums-betreuenden Uni - wenn in einem Klassenraum das Chaos tobt und der Praktikant daneben steht und tatenlos (also noch nicht mal Meldung macht) zusieht?

    Mir ist auch kein Fall bekannt, dass ein Praktikant alleine gelassen wurde, wenn eine betreuende Lehrkraft ausfiel, immer wurde eine andere Fachkraft eingesetzt, die der Praktikant begleiten konnte.

    Schön, dass Deine Arbeitsstätte so tadellos funktioniert und es Engpässe und Probleme niemals gab und niemals geben wird. Anderorts kommt es leider vor. Und für diese "normalen" Schulen habe ich den Thread gestartet.


    By the way: Lieber PeterKa, ich entnahm Deinem Post, dass Du meine Beiträge - die ich als juristisch-laienhaft benannt habe - gerne als "dämlich" darstellst. Wie Du siehst, kriege ich das auch mit Deinen Beiträgen hin. Wollen wir so weiter machen oder hier "angenehm" miteinander umgehen? Ich wär fürs zweite.

    Jetzt wird es für mich abwegig und die Ausführungen gehen auch an der Problematik "Bin ich versichert" vorbei.

    Meine Absicht war hierauf die Antwort zu geben:

    Täusche ich Autorität vor, dann bin ich (mindestens teilweise) verantwortlich für die Folgen der Schülerhandlungen. Und ich selbst bin nicht mehr (vollständig) versichert, denn es gibt nun einen Anteil an Eigenverschulden.


    Erkläre ich den SchülerInnen, dass ich KEINE Weisungsbefugnis habe, dann handele ich als Privatperson. Wenn die SchülerInnen dann was anstellen, während meiner Gegenwart, so bin ich nicht verantwortlich für die Schülerhandlungen. Ich selbst bin weiterhin als Praktikant der Schule über die Schule versichert.

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