Beiträge von Hermine

    Hallo Fragezeichen-
    dass du nicht so ganz glücklich mit den Vorschlägen bist, verstehe ich.
    Aber überleg doch mal, wenn du ihr das sagst, und dann entpuppt sich alles als riesengroßes Gerücht- erstens hätte ich dann an deiner Stelle ein noch viel schlechteres Gewissen (ganz umsonst Angst gemacht!)
    und zweitens wäre ich dann, als deine Freundin, unglaublich sauer auf dich. ("Macht die Pferde scheu, obwohl nichts ist." "...traut mir nichts zu...")
    Manche Erfahrungen muss man selbst machen!


    Liebe Grüße
    Hermine

    Hallo typ42-
    nur mal als Beispiel fürs Gym:
    Ich hatte dieses Jahre (als Vollzeitkraft): 2 Klassen in Deutsch (eine 5 mit 7 Wochenstunden und eine 11 mit 4 Wochenstunden) und 3 Französischklassen (7 mit 5 Stunden, 9 und 10 mit je 3 Wochenstunden), außerdem 2 Wochenstunden Wahlkurs Spanisch und eine Stunde Förderkurs.
    Da du Mathe und Physik unterrichten wirst, nehme ich an, dass du in Physik evtl. mehr Klassen bekommen wirst. Aber so um den Dreh dürfte das schon mit meinen zwei Kernfächern vergleichbar sein.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Rolf, du liest mal wieder das raus, was du hören willst.
    Nein, es ist mir ehrlich gesagt, vollkommen schnuppe, wie du mit Kindern umgehst. Auch, wenn ich mich nun auch wiederhole, dazu musst du nur den Diskussionsthread von vor knapp 2 Jahren lesen.
    Ich bin nur einigermaßen erbost über deinen Diskussionsstil, du pickst dir nur die Argumente raus, die du hören und bearbeiten willst.
    Alles andere wird einfach übergangen. Ich habe dich nie nach einem Beispiel gefragt, stattdessen übergehst du mein Unterrichtsbeispiel einfach (obwohl d u mich danach gefragt hattest!)- denn da hättest du vermutlich zugeben müssen, dass Regelschule doch gar nicht so tragisch ist- und die Lehrer in der Regelschule tatsächlich verändert haben.
    Fehler gibt es in deinem System nicht und du hast auch noch nie was falsch gemacht- statt dessen wird jeder solange mit deinem System konfrontiert (wenns sein muss auch mit dem entsprechenden Wortschatz: "Insasse", "Inszenierungen", "dressieren" um nur die wichtigsten zu nennen- absichtlich beleidigend gewählte Bezeichnungen!) bis er sich entweder aus der Diskussion zurück zieht, oder deinem Konzept gegenüber eine Aversion entwickelt.
    Zur Demokratie: Du willst doch, dass der Lehrer sich weitmöglichst zurückzieht, das ist bei der Demokratie von Freinet aber nicht gegeben, da hat der Lehrer das gleiche Stimmrecht wie die Schüler, sie können also nicht ganz frei und unabhängig bestimmen, wie sie wollen.
    Genau wie das Kaddl und Timm werde ich mich jetzt auch aus der Diskussion zurückziehen- für eine Diskussion, die keine neuen Argumente bringt und sich ständig im Kreis dreht, ist mir meine Zeit zu schade- die widme ich dann doch lieber meinen Schülern.
    Eine schöne Zeit noch!
    Hermine

    Tja, jetzt hab ich einen langen Beitrag geschrieben- und nun ist der weg. War wohl Schicksal, denn eigentlich hab ich keine Lust, das Gleiche wie vor zwei Jahren nochmal vor mich hinzubeten. Hatten wir alles schon.
    Nur: Freinet =Demokratie. In der Demokratie hat der Lehrer aber die gleiche Position wie die Schüler. Also auch nicht komplette Freiheit für die Schüler.
    Der einzige, der seine Schüler wirklich komplett frei gewähren liess, wurde nach einiger Zeit von ebendiesen gebeten, wieder etwas mehr anzuleiten: Sommerhill.
    Und ja, am Montag werde ich meine Kinder regelschulmäßig dressieren (Der Wortschatz stammt übrigens von dir, Rolf, nicht von mir und ich hab noch eines der freundlicheren Worte genommen- der Rest erschien mir dann doch zu arrogant und rücksichtslos): Zuerst beten die Kinder mit mir gemeinsam (das wollten sie, nicht ich!), dann lesen wir die Lektüre "In 80 Tagen um die Welt" (haben sich die Schüler aus einem Angebot von knapp 10 Büchern ausgesucht und selbständig abgestimmt). Da nicht alle laut lesen können, weil das bei 30 Kindern etwas schwierig ist, rufen sie sich gegenseitig auf. (Ich greife nur dann ein, wenn es ungerecht wird, jemand, der drankommen will, nicht drangenommen wird...) Wenn jemand leise weiterliest oder gerade mal nicht mitliest, wird er auch nicht bestraft. Wenn, dann mit einer Frage, die ein Klassenkamerad über das betreffende Kapitel stellt und derjenige nicht beantworten kann. Anschließend werden die Schüler in ihr Lesetagebuch entweder einen Brief zum entsprechenden Kapitel malen oder ein Rätsel erstellen oder etwas zeichnen. Das ist also mein böser Regelschulunterricht - und anschließend kommt der nächste "Dompteur".
    Grüße
    Hermine
    Edit:Der beste Lehrer ist der, der selbst Fehler eingestehen kann.

    Hallo Rolf,
    ich habe es mit Theorie nicht so, würde aber noch gern ein paar Fragen aus der Praxis stellen:
    - Montessori sagt: "Hilf mir, es selbst zu tun." , fordert also durchaus Anleitung für die Kinder- inwiefern passt sie dann in dein Konzept der kompletten Freiheit?


    - Weshalb sucht denn Schlauby (und noch andere) einen Kompromiss und übernimmt dein Konzept nicht einfach? Ich denke nämlich nicht, dass Schlauby ein Lehrer ist, der sich so einfach von Rahmenbedingungen "abschrecken" lässt..


    - Weshalb machst du mit deiner Diskussion, in der du nicht im Geringsten auf die Einwände anderer eingehst (und das schon seit mehreren Jahren- ich erinnere mich an eine seitenlange Diskussion mit dir, in der es um haargenau das gleiche Thema ging)- deine teilweise schönen Ansätze von vornherein madig- diversen Leuten hier gehen inzwischen die Nackenhaare hoch, wenn sie deinen Namen nur lesen- und das kommt nicht davon, dass sie dein Konzept von vornherein ablehnen?


    - Weshalb sind denn Arbeitsblätter (nicht von den Kindern, sondern von dir erstellt!) sowie Regeln an der Tafel die große Freiheit? Hier lenkst du doch auch!


    So, und nun muss ich überlegen, wie ich die Schüler am Montag dressieren will...
    Liebe Grüße
    Hermine

    Zitat

    Argumentation - schau im Lehrplan nach, ob dies für die 9. Jahrgangsstufe RS vorgesehen ist. Als rein mündliche Stunde ? Da kommt es auf u.a. auf die Kunst des Lehrers an Unterrichtsbeiträge zu bündeln. "podiumsdiskussion" ? nicht , dass es in einen wilden Schlagabtausch der Schüler ausartet. !.


    Das tut es dann nicht, wenn man mit den Schülern (in den Stunden vorher!) die Regeln klärt und ein bisschen temperamentvolle Diskussion, wenn sie denn nachher gemeinsam reflektiert wird, kann auch sehr erfrischend wirken.
    Grundsätzlich sind (zumindest im LP Gymnasium für Bayern) auch andere epische Kurzformen vorgesehen, oder wie wäre es mit einem kürzeren Gedicht?


    Liebe Grüße
    Hermine

    Den letzten Satz von Timm kann ich voll unterschreiben- die Schüler haben nicht vor dem klassischen Lernen Angst, sondern vor den Lehrern. Gerade in meiner Schule prallen hier zwei Welten aufeinander. Zum einen die jungen Lehrer, die sich inzwischen bei jedem Wort überlegen, ob das nun motivierend ist oder die Schüler bedrängt, während die Älteren auch schon mal einen deftigen Spruch loslassen, der von den Schülern aber als absolut beleidigend empfunden werden. Und auch die Ergebnisse von Timms Evalutation würden meine Schüler sofort unterschreiben:
    Freiarbeit, Gruppenarbeit u.ä. sind mal ganz schön, auf Dauer wollen die Schüler die freien Unterrichtsformen aber gar nicht.
    In meiner Elf habe ich gerade einen Feldversuch gewagt: Die Schüler bekamen ein Thema (aus der behandelten Lektüre), das sie bearbeiten sollten- und dann habe ich mich zurückgezogen. Ergebnis: Erstmal große Unsicherheit- obwohl meine Schüler wirklich durch das ganze Jahr hindurch immer wieder Erfahrung mit offenen Unterrichtsformen sammeln konnten. Inzwischen arbeiten sie munter drauflos- aber erst, nachdem sie sich von mir Anregungen erbeten hatten.
    Ehrlich gesagt sehe ich den Sinn dieser hundertzwanzigsten Diskussion aber nicht mehr so ganz ein. Ich werde auch nach dem dritten oder fünften Elternbrief und nach einem weiteren Beitrag von dir, Robischon, den vollkommen freien Unterricht sehr kritisch sehen und du wirst von deiner Ansicht auch nicht abweichen.
    Was soll also die ständige Aufwärmerei?
    Liebe Grüße
    Hermine

    Ein schöner Beitrag, Melo, und ich empfinde ebenso wie du.
    *ironie on* Aber da meine Schüler ja unter meiner Aufsicht und der des Kultusministeriums stehen, sind sie ja nur "Insassen" - und lernen nur was, wenn sie nicht meiner "Dressur" oder "Inszenierung" beiwohnen.
    Die Welt ist nämlich schwarz und weiß... *ironieoff*
    Ich kenne Kinder, die nach einer sogenannten freien Schule mühsam mit Nachhilfeunterricht den Stoff nachholen mussten, damit sie überhaupt einen Abschluss bekommen haben- und komisch, da hatten sie dann leider keine Freiheit mehr.
    Mein Ziel ist es, eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen, aber die Kinder auch an der Hand zu nehmen und ihnen ein Stück weit den Weg zu zeigen. Und ich denke inzwischen, die meisten jüngeren Lehrer merken ganz genau, wann ein Kind selbständig arbeiten kann und wann es noch Anleitung braucht. Und ganz komisch, wenn meine Elfer nach einer langen Periode Freiarbeit auf einmal sagen: "Frau X, könnten wir nicht mal wieder "klassischen" Unterricht machen?"


    Lg
    Hermine

    Ach- und das ist in anderen Ländern ganz anders?
    Ehrlich, ich fass es nicht!
    Wenn der Bär noch leben würde, wären alle begeistert und dann würde es heißen:
    W i r haben ja ein Herz für Bären!
    Aber jetzt heißt es: Bei allen anderen würde der Bär noch leben, nur ihr habt ihn ermordet!
    Übrigens hab ich nicht geschrieben ,der Bär würde sich nur von Beeren ernähren- aber gute zwanzig Schafe reißen die normalen Bären in der Natur nun mal nicht-
    und ratet mal, wer die Bauern entschädigt?
    Ob das wohl ein besserer Zweck als die Bildungspolitik ist?

    In der Regel reißt ein Bär auch nur ein Schaf pro Jahr und ernährt sich sonst überwiegend von Beeren und ähnlichem. Abgesehen davon, dass es dem Bären wohl nur ums Reißen ging, er hat die Schafe nämlich nie gefressen.
    Und dass es hier in Deutschland keine Schonräume für solche Tiere gibt, ist einfach nur noch lächerlich- es war in Planung, dass der Bär hier in ebenso einem Schonraum umerzogen wird- und Italiener, die bis vor kurzem (oder dürfen sie es sogar noch?) Singvögel geschossen haben, brauchen mir nicht zu erzählen, wie schlimm wir doch sind.
    Und "einfach so" finde ich nach ca. zwei Dutzend gerissenen Tieren (Und die geschädigten Bauern sehen das bestimmt nicht so wie ihr!)
    und einer doch recht langen Jagd schon reichlich übertrieben.

    Wobei ich auch feststelle, was für ein wunderliches "Tier" der Mensch ist:
    Man kann es ihm nie recht machen- jetzt trauert man um den armen Bären- wäre er doch noch aggressiv geworden, hätte man auf ihn gehetzt.
    Und es tut mir Leid, aber den Vergleich mit dem überfahrenen Menschen finde ich einfach unmöglich! Umgekehrte Frage: Wie sähe es denn wohl aus, wenn alles, was dem Menschen gefährlich werden könnte, frei rumläuft? Schaffen wir doch auch einfach die Waffengesetze ab, lasst die Leute mit freistehenden Messern rumlaufen- nee, ihr romantisiert das wirklich zu sehr.
    Abgesehen davon, ihr vergesst, dass der Bär bereits schon mal zum Abschuss freigegeben worden ist, ziemlich am Anfang- doch da wurde er komischerweise nicht erschossen.

    Das frag ich mich auch... schon erstaunlich, gell?
    Aber ich möchte mir auch nicht wirklich vorstellen, was es statt der ständigen Trauerbekundungen gegeben hätte, wäre ein Mensch dabei zu Schaden gekommen...
    Mein Fazit: Ich habe nichts gegen Bären, aber die Hysterie finde ich einfach nur nervig.

    Hallo Alias,
    mal nur so ein Gedanke ins Blaue hinein- kann es sein, dass die türkischen Schüler einfach nur provozieren wollten?
    Mein Mann hat jahrelang in "dem Ghetto" unserer Stadt gewohnt, früher konnte man dort als Frau nachts nicht allein auf die Straße.
    Heute habe ich den Eindruck, dass überwiegend große Sprüche geklopft werden- aber nichts dahinter steht, außer Unsicherheit.
    Je nach Tradition kann es gut sein, dass manche Familien hier noch nicht ganz angekommen sind, es kann aber auch das Bewußtsein sein, nirgends so "richtig" dazu zu gehören- in der Türkei würden diese Kinder nämlich auch nicht mehr so ohne Weiteres akzeptiert werden.
    Lg
    Hermine

    Hallo Ketfesem,
    kann es sein, dass der Junge "umerzogen" worden ist- von links auf rechts? Frag ihn doch mal, wie er lieber schreibt.
    Schreibt er generell ungern?
    Kann es sein, dass er beim Schreiben mit rechts einfach verkrampft?
    Ich würde mit ihm absprechen, dass er, nachdem der rechte Arm wieder heil ist, einfach ausprobieren darf, mit welcher Hand er schreiben will.
    Liebe Grüße
    Hermine

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